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Rebella
Hallo, liebe Forenmitglieder. Bin neu hier und hätte ein paar Fragen .....

Mitte März wurde bei mir ein starker Bandscheibenvorfall L5/S1 diagnostiziert. Dummerweise musste ich umziehen und eine Wohnung renovieren und hatte auch sonst mega Stress. Ich habe mir trotz der Schmerzen nichts geschenkt, was ein Fehler war. Danach ging wochenlang gar nix mehr, Schmerzen im rechten Bein ohne Ende, ich konnte nicht mehr laufen, und habe nur noch geheult, weil kein Medikament geholfen hat. Von den Ärzten habe ich mich total im Stich gelassen gefühlt, niemand kam auf die Idee, mich in eine Schmerzklinik zu überweisen, obwohl ich alleine lebe und komplett hilflos war. So pendelte ich zwischen Familie und Freunden hin und her, die mich und meine Schmerzen auch nur schwer ertragen konnten. Dann empfahl mir eine Bekannte eine Therapie mit Spritzen, die unter ct gemacht werden. Ich war eine Woche im Krankenhaus und habe diese Spritzen bekommen, ohne Erfolg. Dann konnte ich echt nicht mehr und habe mich für eine minimalinvasive OP entschieden, bei der der Vorfall soweit entfernt wurde, dass der Nerv entlastet wurde.
Das ist jetzt 4 Wochen her. Und ich kann wieder gehen. Aber ich habe immer noch Schmerzen und Kribbeln und Brennen in den Beinen und nehme jeden Tag 3 IBU 400. Morgen soll ich mit Physiotherapie anfangen. Aber was mir niemand sagen kann/will: Was darf ich machen? Was nicht? Wann wieder arbeiten? Werde ich irgendwann wieder Sport machen können ohne Angst? Werden die Beschwerden irgendwann weg sein oder muss ich mein Leben lang Tabletten schlucken?
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so große Angst und habe mich so am Boden gefühlt wie jetzt. Ich habe vorher Sport gemacht, war reiten, aktiv .... und jetzt fühle ich mich um Jahre gealtert und fühle mich so schlecht.
Ging / Geht es euch auch so? Und ging es wieder bergauf?
Bibaki
Hallo Rebella,

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Ich bin in einer ähnlichen Situation allerdings ohne OP. Hier nachzulesen: link

Wie lange es nach einer OP dauert, weiß ich nicht. Bei mir wird es jetzt endlich nach 6 Wochen langsam aber sicher besser.
Krankengymnastik ist sehr sehr gut und hilft mir wirklich sehr gut, besonders manuelle Therapie.
Was mich wundert, dass du „nur“ 400 IBU nimmst - ich habe deutlich stärkere Schmerzmittel genommen (Tilidin und Novalgin), die sind u.U. in so einem Fall auch notwendig.
Was du machen kannst, bespreche am besten mit deinem Physiotherapeuten, der kann dich da bestimmt gut beraten.

Was die Belastbarkeit und wieder Sport machen betrifft, frage ich mich auch. Ich kann immerhin schon wieder kleinere Spaziergänge machen von 1-2km, nicht viel, aber schon ein deutlicher Fortschritt. Ich freue mich momentan an den kleinen Fortschritten, aber ich fürchte es dauert noch sehr lange bis ich wieder voll belastbar bin.

Fachlich bin ich dir wohl keine Hilfe, aber ich kann sehr gut nachempfinden wie es dir geht und dir sagen, dass ich so etwas Licht am Ende des Tunnels sehe und hoffe und wünsche dir, dass es bei dir auch bald der Fall ist.

Liebe Grüße
Bibaki
blumi
Hallo Rebella,

Leider ist das mit der mangelnden Aufklärung sehr häufig.

Ich hatte im September eine Prolaps-OP L4/5. Danach waren für sechs Wochen Drehbewegungen tabu und Heben maximal 5 kg und wenn möglich auf beide Seiten verteilt oder Rucksack. Nicht Bücken sondern immer in die Knie gehen und mit geradem Rücken arbeiten. Kein Staubsaugen.

Danach stand die Reha an (auf die man ein Anrecht hat) und da konnte ich viel lernen und mich langsam auch an Geräten mehr belasten.

Autofahren sollte ich auch sechs Wochen pausieren, bin aber nach vier Wochen schon wieder kleine Strecken gefahren. Zwischendurch immer wieder entlasten durch Liegen, nicht lange am Stück sitzen. In der Regel Krankschreibung ca. 3 Monate. Aber auch danach sollte dein Arbeitsalltag angepasst werden (z.B. Stehpult, spezielle Stühle etc.).

Und Ibuprofen hilft nicht bei Nervenschmerz, und das ist ja das was du im Bein hast. Da musst du entweder mit Physikalischen Maßnahmen wie z.B. wechselwarme Güsse, Fußmassage mit Igelball etc. und Physio-Massage der meist dann auch verkrampften Muskulatur arbeiten oder es gibt die Möglichkeit spezielle Medikamente gegen Nervenschmerzen , wie Pregabalin (Lyrica) oder Gabapentin aufzudosieren, bis der Schmerz erträglich ist.

LG, Elke
maeranha
Hallo,
dem kann man sich nur anschließen.....und wenn Du echt mit 3x Ibus klar kommst, was nicht schön ist, aber wesentlich besser als echte Schmerzmittel solltest halt x schonen ansagen und einfach abwarten.......
Mit freundlichen Grüßen
Peter
Rebella
Vielen Dank für Eure Antworten!!!!

Vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig. Vielleicht liegt es auch an meiner Umgebung. Ständig fragen alle, wieso ich immer noch Schmerzen habe, trotz der OP und wieso ich immer noch krank geschrieben bin. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass die meisten Leute einen Bandscheibenvorfall nicht so richtig ernst nehmen, es sei denn, sie hatten selbst schon mal so was. Und da ich alleine lebe und jetzt nicht nur mehr wegen Corona sondern auch wegen meiner Erkrankung schlecht am normalen sozialen Leben teilhaben kann, zieht mich das richtig runter. Früher habe ich immer Sport als Ausgleich gemacht und war berufstätig und jetzt kämpfe ich jeden Tag dagegen an in Depressionen zu verfallen. Auch wenn mich immer wieder zwischendurch Freunde besuchen....
Pregabalin hatte ich auch vor meiner OP bekommen. Aber zusammen mit den anderen Medis wie Tramadol, Palexia, Oxycodon und was weiß ich, was ich da alles genommen habe, ging es mir psychisch total schlecht, Depressionen, Panikattacken, .... da habe ich das ganze Zeug nach der OP abgelehnt und nur noch IBU genommen. Aber vielleicht sollte ich es doch wenigstens mal mit Pregabalin wieder versuchen, statt IBU, werde meinen Arzt fragen.
Hatte jetzt 2 Physio-Termine. Beim ersten hat der Therapeut nur mal gecheckt, welche Bewegungen ich schmerzfrei machen kann und wie es mir anschließend dami geht. Gestern haben wir dann die ersten Übungen gemacht um richtiges Verhalten einzuüben und die Muskulatur wieder zu stärken... Während der Physio hat mir das gar keine Probleme gemacht aber abends haben mich Millionen Nadeln in den Beinen gepiekt....aber das ist wahrscheinlich auch normal?
Liebe Grüße an alle ! Bienchen
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