Hallo,

ich hatte vor 18 Monaten eine LWS-Versteifung OP L5/S1, die OP wurde von vorne und hinten gemacht. Leider bin ich mit dem Ergebnis überhaupt nicht zufrieden, weil der Titan Cage nach rechts verschoben ist bzw. über 1 cm aus der Mitte nach rechts verschoben ist. Ich mache sehr viel Sport und bewege mich gerne, aber durch die misslungene OP habe ich ständig Beschwerden rechts. Ich habe den operierenden Arzt darauf angesprochen, warum der Titan Cage nach rechts verschoben ist, daraufhin war er erbost und hat zu mir gesagt: "Das ist ihm halt passiert bei der großen Auflage und das macht nichts." Ich habe aber ständig Druckschmerzen auf der rechten Seite und im rechten Schienbein und wenn ich laufe kommt es mir so vor, also ob ich auf einer Kante laufe. Ich würde gerne eine Revisions-OP machen lassen und den Fehler korrigieren lassen. Jedoch habe ich noch niemanden gefunden, der das macht. Vielleicht könnte mir jemand einen Tipp geben?

Hoi Hoi

das sieht in der Tat nicht wirklich zentriert aus. Die Beschwerden kommen ev aber auch von einer der Schrauben, das kommt relativ oft vor.

Ich an deiner Stelle würde damit in eine grössere Neurochirurgie die das nochmals genau prüfen sollte, mit CT ( allenfalls MR) etc..ev. auch Funktionsaufnahmen seitwärts, damit man sehen kann wie stark sich das Teil noch lateralisiert bei Bewegung.

Bevor man etwas macht braucht es eine seriöse Abklärung woher die Beschwerden wirklich kommen und was zum Erfolg führen könnte.

lg
Elle

Hallo Mayk,

Willkommen im Forum

wie alt ist denn die Aufnahme?
Was steht im OP Bericht?
Wurde der Cage mit einer Knochenspende gefüllt?

Also eine zentrale Lage ist das leider nicht.
Du machst jetzt am besten erstmal Beweissicherung der Befunde und wendest dich an die Krankenkasse mit Verdacht auf Behandlungsfehler.

Die Aussage des Arztes ist aus meiner Sicht inakzeptabel genauso wie das Bild.
Die Befunde der Klinik forderst du besser schriftlich an.

Wie Elle schon geschrieben muss geklärt werden ob der Zustand derzeit stabil ist.

Die Werner Wicker Klinik in Bad Wildungen, beschäftigt sich viel mit Revisionsoperation an der WBS.
Dort kannste deine Befunde auch per mail senden.

Hast du noch andere Bilder?

viele Grüße

paul42

hoi hoi

guter Input Paul, ich als Schweizerin überlege mir natürlich nicht als erstes die Beweissicherung.
Die Schweizer funktionieren da ziemlich anders :-)

Bis in der Schweiz ein Behandlungsfehler eingestanden wird, braucht es ziemlich mehr als einen fehlerhaften Cage.

lg
elle

Erst mal vielen Dank für das Feedback und die nette Begrüßung von elle und paul42. Das Cage wurde nicht mit einer Knochenspende gefüllt. Wegen weiteren Bildern schaue ich heute Abend.

LG Mayk

Hab hier noch mal zwei Bilder von oben und von der Seite. Die Bilder müßten von 2019 sein. Schade das der Arzt die Op nicht etwas besser hinbekommen hat. Wenn man die OP korrekt ausführt bring sie auf jeden fall gute Ergebnisse.

Hallo Mayk,

eigentlich haste Recht, wenn die OP korrekt abläuft und die Indikation dafür gebeben ist, ist das für viele oft mit wesentlicher Verbesserung verbunden.
Mal abgesehen davon das man viel Zeit brauch um sich zu erholen.

Im Moment ist noch offen, ob die Lage des Cages so festgelegt wurde, oder der cage nachträglich verrutscht ist.

Ich denke du bräuchtest sicherlich aktuelle Bilder im Rahmen eines CTs.

Ich bin kein Arzt um zu beurteilen, ob das noch den anerkannten Regeln der Technik entspricht.

So wie du beschreibst nehmen die Beschwerden nun wieder zu.
Wie macht sich das bemerkbar beim Stehen und Sitzen?
Sind das dauerhafte Beschwerden oder bewegungsabhängig?

Es gibt viele Leute, die bei instabiler Spondy, von einen Durchbrechgefühl der LWS berichten.

Meine OP L4/L5-S1 lief mit cages und Knochenspende und Schrauben Stab system nur über den Rücken.
Wenn man auf die Knochenspende verzichtet, herrscht postoperativ permanent maximale Belastung auf Schrauben und Cage.
Damit steigt das Risiko für eine Schraubenlockerung oder Materialermüdung.

Mal sehen wie Elle die Bilder sieht.
OK das seitliche Bild war kurz nach der OP, auf aktuellen Bilder sollte da kein schwarzer Saum entlangt der Schrauben zu sehen sein. Es könnte auch an der Bildqualität liegen.
Das Schrauben zu lang sind und die WBK durchbringen ist dem Bild nicht zu entnehmen.

Es gibt auch die Spondylodese in sito.
Dabei wird an Statik und WBK Stellung nichts verändert, sondern nur in Situation fixiert.

Wenn du deinen Sport nicht gedrosselt hast, liegt der Verdacht nahe, das dieses Segment L5/S1 vermutlich nicht mehr stabil ist wenn die Beschwerden weiter zunehmen.

Irgendwie bin ich aber immer noch irritiert, weil sone Arztanwort habe ich hier bisher noch nie gelesen.
"Iss mir halt passiert"
Klingt eher nach Eingeständnis, als nach einer Rechtfertigung.
Trotzdem wimmelt er dich ab.

Du siehst es wird nicht so einfach und ist komplex.
Übrigens hast auch Anspruch auf einen Implant- Ausweis. Damit weißte was bei der OP verwendet wurde. Damit haste Angaben zu den Schrauben, deren Durchmeesser und Länge und welcher Cage verwendet wurde.

Aus meiner Sicht brauchste jetzt erstmal eine 2. fachärztliche Meinung und Beurteilung der LWS, ob das so bleiben kann und eine Aussage, ob das versteifte Segment stabil ist.
Der Papierkram läuft dann zu seiner Zeit nebenbei.

viele Grüße

paul42

Hallo ihr,

ich will hier kurz meine Geschichte erzählen. Vor 10 jahren wurde mir ein Cage (wegen Wirbelgleiten, Spinalkanalstenose ua.) gesetzt, jedoch ohne weiteres Befestigungsmaterial. Ich hatte weiter Schmerzen und ging vor ca 6 jahren zum Orthopäden, der röntgte die Etage 4/5. Man sah deutlich, das der Cage ca 0,5 cm im Spinalkanal saß, somit verrutscht war. Es folgte eine Revisonsop, es wurden zwar nun Schrauben zusätzlich eingesetzt, aber dann die Op abgebrochen, weil sich der Cage nicht in seine eigentliche Lage zurückstößeln ließ, so steht es im Op Bericht. Ich hatte weiter Schmerzen, vor nun 9 Monaten die 2. Revisions Op. Man wollte versuchen den Cage erneut in die richtige Lage zu bringen. Dies gelang auch, nur mit erheblichen Komplikatonen. Bei der Op wurde die Dura verletzt, Hirn Wasser lief nach der Op aus der Wunde, Wundheilungsstörung war die Folge und eine 2. Op ein paar Tage später, um eine Drainage für das Hirn Wasser zu setzen. Ich leide nun immer noch an den Schmerzen im Rücken, im Bein, im gesamten Becken. zusätzlich immer noch Kopfschmerzen von dem Hirnwasser Verlust. Bin immer noch in ärztlicher Behandlung, seit einem Jahr arbeitsunfähig und es scheint kein Ende zu nehmen. Eine Reha im März war nicht erfolgreich. Etwas Linderung verschaffte mir eine Infiltration diese woche, wobei die ja auch umstritten sind. Inzwischen haben sich auch 2 neue Bandscheibenvorfälle seit januar entwickelt. Etage 3/4 und 2/3.

Viele Grüße, Elke