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Komplette Version Zeitlicher Ablauf Versteifung

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
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Hortensienliebe
Hallo,
wie inzw der ein oder andere vielleicht schon gelesen hat, steht mir event. eine Versteifung der LWS bevor.

(Wobei ich grade ernsthaft überlege dies nicht zu tun, da ich hier so viel negatives davon gelesen habe...)

Aber, falls eben doch.


Scheinbar läuft eine Versteifung zeitlich anders ab, als eine "normale" Bandscheibenop.

Teilweise habe ich hier was gelesen von 3 Monate nach OP erst AHB, weil vorher nix möglich ist?!

Kann mir jemand mal eine Art zeitliche Abfolge aufschreiben?


Angenommen die OP wäre Ende Februar. Wie sähen meine weiteren Wochen/Monate in etwa aus?

AHB scheinbar erst nach 3 Monaten. In der Zwischenzeit ist man Arbeitsunfähig?
Wie mobil bin ich? Kann ich eine Baby-Party ausrichten? Ich habe 3 Kinder, die jüngste 1,5 Jahre....krieg ich das hin? Brauch ich eine Haushaltshilfe die alles macht, weil ich nichts kann?

Ihr merkt sicherlich schon, mein Kopf fährt grad Achterbahn.

DANKE im voraus kuss2.gif

Hortensienliebe
Klausie
Hey

Hier stellt sich mir die Frage, warum wirst oder willst oder sollst du versteift werden?

Eine versteifung ist ein schwerer Eingriff in den Körper, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Es sollte als aller letzte Option in Betracht gezogen werden.

Der zeitliche Ablauf einer versteifung wird sehr unterschiedlich gehandhabt.
Ich war 6 Wochen nach dem Krankenhaus verlassen zur Reha.
Bin Unfall bedingt versteift und hab sonst keine weiteren gebrechen gehabt.
Jeder operateur hat da ändern Ansätze.

Also im Haushalt solltest du möglichst viel Hilfe bekommen.
Die op Wunde muss ordentlich verheilen und das Metall muss erstmal im Knochen festwachsen, das dauert eine Weile und benötigt daher Ruhe.
Wenn du die Wunde nicht zur Ruhe kommen lässt, kann es sein das sich unnötig viel Narbengewebe bildet, welches zu Problemen führen kann.

Ebenso kann es sein, das das Metall nicht richtig einwächst und das natürlich weitere Komplikationen mit sich bringt, daher viel Ruhe.

Ob du eine Baby Party machen kannst oder nicht, kann ich dir nicht sagen.
Nach der versteifung hab ich 90% vom Tag gelegen, da war an Party zu denken nicht mal drin.

Im Haushalt selber musst du unbedingt darauf achten alles Rückenschonend zu machen, kein bücken, kein verdrehen, kein schweres heben usw.

Nach einer versteifung wirst du dein Leben umgestalten müssen, Vlt hat dein bisheriger Lebensstil maßgeblich dazu beigetragen, das eine versteifung erforderlich ist.

Mfg
Stefan77
Guten Morgen,

der Ablauf ist bei jedem so Unterschiedlich wie oft der Grund der Versteifung. Und dazu kommen die verschiedenen OP Verfahren und Meinungen der Ärzte.

Aber eins sollte im Regelfall doch berücksichtigt werden.

Ich würde eine Versteifung nur als letzten Schritt machen wenn nichts mehr geht und der Leidensdruck hoch genug ist.

Eine Bandscheibenop ist für den Körper im Vergleich eher ein Spaziergang. Aber sollte es keine andere Möglichkeit geben, kann die Versteifung auch helfen. Nur wie bei jeder Rückenop sollte man realistisch sein und nicht die Erwartung haben dass nach der OP alles sofort gut ist.

Ja, Du wirst eine Haushaltshilfe benötigen und auch Hilfe bei dem Kleinkind. Denn Heben ist neben längerem Sitzen eher ein Problem für die ersten Monate.

Ich würde ganz offen mit Deinem Arzt darüber sprechen und um eine ehrliche Meinung bitten. Mit meinem Operateur hatte ich da Glück. Aber wie schon geschrieben, jede Geschichte ist hier anders und kann nicht pauschal angewandt werden.

Der Körper hat nach der Spondy nur eine Chance dass alles cerknöchert und einwächst. Sollte man die Chance nicht wahrnehmen, zeigt einem das der Körper sehr deutlich.

Grüße

Stefan
Hortensienliebe
Hallo, recht herzlichen Dank für die schnelle Antwort.

Das eine Versteifung sehr wohl überlegt sein soll, ist mir durchaus bewusst. Daher mache ich mich ja so verrückt.

Laut meiner Orthopädin würde eine Versteifung eine Bewegungseinschränkung von 2-3 Grad mit sich bringen.
Sie sagt, das einzig Gute in dieser schlechten Situation wäre, mein Alter.

Klar bin ich an und für sich zu Jung für solch einen Eingriff. Gleichzeitig, könnte dies aber auch mein Vorteil sein. So ihre Aussage.
Denn, es sei ein Unterschied ob sie einem 50/60 Jährigen sagt, man müsse sich anschließend ein Muskelpanzer antrainieren oder einer Anfang 30 jährigen.

Vorgeschichte ist:
Ich bin im Aug. Notfallmäßig binnen 1 Woche gleich zwei mal an der Bandscheibe operiert worden. Da ich mich über Wochen gar nicht mehr bewegen konnte und meine Zehen taub wurden. Der Vorfall war nur so groß, das direkt im Anschluss nach der ersten OP, was nachgerutscht ist und es somit nahezu keinerlei Verbesserungen gab.
Seit dem habe ich immer noch große Probleme und Schmerzen.

Aktuelle Ansichten zweier unabhängiger Ärzte: Sollte sich ein erneuter BSV bewahrheiten, wäre eine Versteifung nahezu unumgänglich, weil kein Arzt, ein 3. mal dort so operieren würde. (was ich ja auch im Grunde gar nicht will! Ich will einfach nur wieder normal leben!)
Stefan77
Hallo,

die Bewegungseinschränkung beziehungsweise neue Statik ist langfristig erst zu merken. Aber da Du eh das Bücken ausschließen musst, ist das nicht so dramatisch.

Die Zeit nach der Spondy ist sehr anstrengend. Im Prinzip sollte man sich auf Liegen, liegen und liegen einstellen. Man wird im Krankenhaus zwar mobilisiert, aber im Gegensatz zur Bandscheibenop zeigt einem der Körper sehr sehr deutlich wenn man zuviel macht. Die Erfahrung hat glaube ich jeder Spondy gemacht, denn nach einer Zeit denkt man jetzt geht wieder aufwärts und überfordert den Körper. Drei Schritte vor, manchmal vier zurück.

Es gibt auch verschiedene Ansätze der Ärzte. Mit Mieder oder ohne, garnicht sitzen bis kurzzeitig sitzen. Was besser ist kann man nicht beurteilen.

Meine persönliche Meinung ist, dass Du Dich eher darauf einstellen solltest keinen Geburtstag ausrichten zu können. Wenn doch, ist alles gut.

Hast Du denn jemanden der sich die ersten Woche mit um die Kinder kümmern würde?

An Arbeit zu denken ist nach einer Spondy der falsche Ansatz.

Aus eigener Erfahrung kommen Kinder mit der Situation besser klar als man selber.
Grüße

Stefan
Hortensienliebe
Hallo und vielen Dank.

Eure Erfahrungen lassen mich eine mögliche Gesamtsituation besser einschätzen.

Daraus ziehe ich, dass wenn überhaupt eine OP zustande kommt, (denn je mehr ich lese, desto vehementer lehne ich sie ab!) ich erstmal alles so planen und organisieren muss, als wäre ich gar nicht da. Sprich alles muss selbständig ohne mein dazutun laufen. Mehr sogar noch, ich bräuchte wen, der auch mir hilft.

Eins noch, sollte es wieder erwartend zu einer Versteifung kommen, wie lange wäre ich ganz grob aus dem Job raus? Sprich nach der OP ist man erstmal ca. 3,4,5....Monate arbeitsunfähig.

Ich weiß ich weiß, ich soll mich darum erstmal nicht kümmern. Aber ich arbeite mit nur einem winzigen Team zusammen, die auf meine Mitarbeit angewiesen ist. Da möchte ich der Fairness halber schon was sagen können.

Danke nochmal

Hortensienliebe
Stefan77
Hallo,

es ist leider unmöglich eine Zeit zu nennen. Wenn Du fair sein willst, sag dass Du es nicht weißt.

Wenn Du positive Verläufe lesen magst, gibt es einen Threads mit erfolgreich operiert.

Die Entscheidung für oder gegen eine OP solltest Du nicht von negativen Verläufen abhängig machen.

Wichtig war für mich einen Arzt zu finden den man das Vertrauen schenken kann. Wie ich gelesen habe hast Du ja einen Plan nach dem MRT Ergebnis.

Vielleicht machst Du dafür schon mal Termine für die Ärzte damit die Zeit nicht zu lang dauert.

Grüße

Stefan
Klausie
Hey

Schließe mich Stefan seiner Antwort an.
Um mal von mir aus zu gehen, ich war nach 4 Monaten zur Wiedereingliederung und nach 5 Monaten wieder normal arbeiten.

Gehe aber nur in Teilzeit und mein Job ist für rücken leiden ideal.
Ich kann stehen und sitzen wie ich möchte und gehen muss ich ebenfalls.

Ein bürojob oder gar Vollzeit sind aber undenkbar, da ich sitzen nicht sehr lange kann.

Die Aussage mit dem Muskelpanzer kann ich bestätigen.
Sport treibe ich täglich und hab ordentlich Muskeln aufgebaut, das fällt jemanden der nie Sport gemacht hat, oder auch noch andere gebrechen hat deutlich schwerer.

Mfg
paul42
Hallo Hortensienliebe,

deine Aufregung ist sicherlich verständlich, aber du findest hier sicherlich einiges an info.

Ich musste 2009 versteift werden, ohne dass ich zuvor Voroperationen am Rücken hatte. Ich bin meinen Operateuer heute noch sehr dankbar und engagier mich trotzdem, um andere zu begleiten die so eine OP noch vor sich haben.

Wie die anderen Teilnehmer schon erwähnt haben ist die Spondylodese nochmal etwas anderes, als eine Entfernung eines BS- Vorfalls und mit einer sehr langen Genesungszeit verbunden.
Der Heilungsverlauf verläuft nicht kontinuierlich, sondern eher in Etappen.
Du wirst dich darauf einstellen müssen, Disziplin und Schonung zu akzeptieren.
Bis die Verknöcherung abgeschlossen ist können bis zu 2 Jahre vergehen.

Den Heilungsverlauf bestimmt in erster Linie der Körper und je schneller man das lernt, desto besser der Verlauf.
Wie Stefan schon meinte, Experimente quittiert der Körper spätestens nächsten Tag, wenn man es übertrieben hat, ging mir auch so.
Da wird jeder so seine Erfahrungen haben.

Liegen und Laufen und wenig Sitzen bestimmen anfänglich den Tag.
Bis man schmerzfrei sitzen kann dauert es am längsten. Ich durfte sofort nach der OP sitzen, aber es hat überhaupt keinen Spaß gemacht.
Arbeitsfähigkeit richtet sich immer nach der Tätigkeit, aber 8 Std am Schreibtisch nach 3-4 Monaten ist ein ambitioniertes Ziel.

Mein Arzt hat mir eine Reha nach der OP verboten und meinte, dass muss jetzt verheilen wie eine knöcherne Fraktur und bis sich die Nerven in den Beinen wieder erholen, wird einiges an Zeit vergehen.

Nach der OP ist der nächste Schritt auf eine gute Wundheilung zu achten, damit sich so wenig wie nötig Narbengewebe bildet. Die Wunde brauch etwa 3 Monate bis die tiefen Gewebeschichten einigermaßen verheilt sind.

Den Zahn muss ich dir leider gleich ziehen, dass eine zeitnahe Reha am Heilungsverlauf irgendwas beschleunigt.
Die körperliche Beanspruchung ist für viele Betroffene viel zu hoch, weil dort ein straffes Tageprogramm durchgeführt wird und wenig Zeit zur Erholung bleibt. Lernen wie man sich rückenfreundlich verhält kann man dort sicherlich.
Mit einer ambulanten Nachsorge kannste die Termine nach deinen Bedürfnissen organisieren und deckst einen viel längeren Zeitraum ab.
In der Reha wirste nach 2-3 Wochen völlig geschlaucht entlassen und dir gehts auch nicht besser.
Was deine Ärztin da sagt ist meiner Meinung nach, völliger Unfug, nach 2-3 Jahren kannst mal drüber nachdenken.
Die Herausforderung besteht in der häuslichen Umgebung sich nach der OP zu erholen und nicht in der Muckibude.

Ich würde an deiner Stelle erstmal das nächste MRT abwarten. Sicherlich wirste die Bilder gleich erhalten. Der schriftliche Befund dauert meist etwas länger ist aber genauso wichtig.
Ein dritter BSV an gleicher heißt ja noch nicht automatisch das man das man operien muss

In welchem Bereich der LWS bist du denn bisher operiert worden?
Wie gut funktioniert denn derzeit der Zehen und Hackenstand?
Wie hoch ist denn derzeit der Kraftgrad im Fuß?

viele Grüße
paul42
Hortensienliebe
Zitat (Stefan77 @ )
Hallo,

Wichtig war für mich einen Arzt zu finden den man das Vertrauen schenken kann. Wie ich gelesen habe hast Du ja einen Plan nach dem MRT Ergebnis.
Vielleicht machst Du dafür schon mal Termine für die Ärzte damit die Zeit nicht zu lang dauert.

Grüße

Stefan


Bereits erledigt smile.gif Habe unmittelbar nach Bekanntgabe des Termins, alle Termine fix gemacht. Der letze Termin ist am 3.2 in Bendorf.
Du hast bzg des Arztes vollkommen recht. Nur momentan fällt mir das sehr schwer... Ich hoffe, wenn ich meine "Rundreise" mache, dass mein Bauchgefühl mich da gut durch bringt.
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