Hallo,

ich habe mich neu bei euch im Forum angemeldet, lese aber schon länger interessiert mit.

Ich habe momentan starke Schmerzen und hoffe sehr auf eure gesammelten Erfahrungen. Versuche mal knapp meine bisherige Leidensgeschichte rüberzubringen:

- Plötzlicher Hexenschuss in 11/2018, Orthopäde gab darauf hin Schmerzspritze, verordnete MRT zum Ausschluss eines BSV
- MRT war dann im Januar 2019, zu der Zeit keinerlei Rückenschmerzen mehr
- Diagnose des Radiologen aus den Bildern: "Kleiner, kugeliger, mittelständiger, subligamentärer Banscheibenprolaps in Höhe LWK5/SWK1 in enger Nachbarschaft zu der Nervenwurzel S1 rechts zentral"
- Orthopäde meinte, da keine Schmerzen mehr vorhanden waren, ich soll den Befund vergessen, 90% der Leute auf der Straße draußen hätten einen "schlechteren" Rücken in der Bildgebung. Ich solle mir aus dem Internet ein paar Rückenübungen aussuchen.
- Ende Mai 2019 dann plötzlich Brennen im Fußrücken/Sprunggelenk des linken Fußes beim Anziehen der Zehen. Gleicher Orthopäde, der daraufhin Röntgen veranlasste (o.B.) und daraufhin Sehnenentzündung diagnostizierte und mir Zinkleimverbände anlegte. Alles ohne Besserung
- September 2019 dann plötzlich beim Treppenruntergehen wieder Rückenschmerzattacke. Ging mit Wärme nach ein paar Tagen weg.
- Daraufhin bei Kieser angemeldet, weil ich was für meinen Rücken tun wollte

- In der Folge dann Beinschmerzen im Oberschenkel außen (Nervenschmerzen) links, auch nachts davon aufgewacht. Schmerzmittel halfen kaum. Konnte auch nicht auf der linken Seite liegen, Hüftschmerzen.
- Wieder beim Orthopäden gewesen, auf meine Nachfrage meinte der, es könne nicht vom BSV kommen, da der laut MRT aus dem Januar (inzwischen war Oktober) ja nur rechts an der Nervenwurzel Beschwerden machen könnte. Hat dann eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte und LWS-Syndrom diagnostiziert und mich mit Schmerzmittel nach Hause geschickt, ich solle in 6 Wochen wieder kommen.
- Ich hatte solche starken Schmerzen im Bein, dass Treppensteigen schon schwierig war. Im Sitzen hatte ich beständig so ein Ziehen in der Leiste Richtung Gesäß. Gab immer mal bessere Tage, wo fast keine Beschwerden vorhanden waren. Autofahren ist auch schwierig (Kuppeln macht es nicht gerade besser)

- Mitte Oktober beim Neurologen gewesen (den Termin hatte ich schon im Juli wegen dem Brennen im Spunggelenk gemacht). Der meinte, der BSV könne sich verschoben haben und ich hätte links ein Wurzelreizsyndrom. Fuß wäre eher was orthopädisches. Gab mir dann Überweisung zum MRT um die Lage des BSV zu überprüfen. Termin für MRT hab ich für Dezember bekommen.

- Mitte November bin ich dann zu einem anderen Orthopäden gegangen. Der meinte nach Untersuchung ganz klar Beschwerden durch den BSV. Auch das Brennen im Sprunggelenk würde daher kommen. Außerdem hätte ich links eine leichte Fußheberschwäche. Er bat mir dann als IGEL-Leistung PRT-Spritzen mit Cortison unter CT an, die ich aufgrund meiner Schmerzen angenommen habe. Außerdem meinte er, ich hätte auch etwas an der Hüfte und hat mir eine Überweisung für ein MRT des Beckens gegeben.
- Nach der ersten Spritze wurde es am Abend erst mit den den Rückenschmerzen sehr schlimm, aber am nächsten Tage ging es mir viel besser. Die Schmerzen waren weg, sogar das Brennen im Sprunggelenk hatte aufgehört. Leider kam das Brennen einen Tag später wieder und auch die anderen Schmerzen stellten sich (allerdings in leichterer Ausprägung) wieder ein.
- Zwei weitere PRT Spritzen folgten, die aber keinen dauerhaften Mehrwert gebracht hatten. Hatte danach eine Überweisung für KG bekommen.

- Zwischenzeitlich hatte ich so starke Bein- und Leistenschmerzen, dass ich zum ärztlichen Notdienst musste, die Ärztin verschrieb mir daraufhin Tilidin 50 morgen und abends. Eine leichte Verbesserung ist durch die Tabletten zu spüren, aber schmerzfrei bin ich bei weitem nicht.

- Inzwischen war mein MRT der LWS, welches der Neurologe angeordnet hatte (das MRT des Beckens konnte leider nicht gleichzeitig erfolgen, das habe ich erst nächste Woche). Befund: "Leicht größenprogredienter Bandscheibenprolaps in Höhe LWK5/SWK 1 jetzt auch mit Kontakt zur S1-Wurzel links intraspinal bei bekanntem rechtsseitigen Kontakt zur S1-Wurzel."

- Aufgrund des Befundes bin ich zu einem Neurochirurgen in die offene Sprechstunde gegangen. Der hat sich nur die Bilder angesehen, mich kurz untersucht, und meinte, dass es nichts zu operieren gäbe, dass es sich nur um eine Vorwölbung handeln würde, die keine Nerven reizen würde und nicht meine Beschwerden erklären würden. Er diagnostizierte stattdessen eine ISG-Blockade. Diese würde ähnliche Beschwerden wie ein BSV machen. Ich erhielt ein Rezept für manuelle Therapie und Wärmebehandlung und weitere Tilidintabletten. Wenn die Beschwerden nicht besser werden würden, könnte ich im nächsten Jahr Spritzen in das Gelenk als Kassenleistung bekommen.

Ich bin jetzt total verunsichert und auch ziemlich verzweifelt. Laut dem Radiologen habe ich ein BSV, der Kontakt zur Nervenwurzel links hat. Der NC meint, nur Vorwölbung und keine Nervenreizung.

Stand jetzt ist: Ich habe Leistenschmerzen im Sitzen. Manchmal auch Hüft- und Gesäßschmerzen, kann aber wieder auf der Seite liegen. Mein Bein tut nur noch manchmal weh. Brennen im Fuß ist noch vorhanden. Gestern sehr starke Hüftschmerzen unabhängig von Belastung.

Nächste Woche habe ich das MRT vom Becken.

Kann mir einer von euch einen Rat oder Einschätzung geben? Hab ich vielleicht Läuse und Flöhe? Die erste PRT Spritze hatte ja ganz gut angeschlagen.

Meint ihr, Kieser ist in meiner Situation nicht das richtige? Ich gehe 2 mal die Woche dorthin, einmal in der Woche habe ich Training an der sogenannten LE-Maschine, die isoliert meinen Rücken stärken soll. Eventuell verschlimmere ich meine Beschwerden? (Orthopäden meinen immer, wenn mir das gut tut, soll ich es ruhig machen).

Irgendwie wechseln sich die Rückenschmerzen mit den Leistenschmerzen ab. An manchen Tagen hab ich so ein Druck hinten im unteren Rücken, dass ich nicht sitzen kann. An anderen Tagen, dann "nur" der Leistenschmerz beim Sitzen.

Gestern hatte ich die erste manuelle Therapie. Die Therapeuten hat an meinem Po recht weit oben gedrückt und ich hatte dann die bekannten ausstrahlenden Schmerzen. Am Abend hatte ich dann sehr starke Hüftschmerzen. Heute ist es wieder etwas besser.

Was meint ihr? Habt ihr Tipps für mich?

Viele Grüße
Saskia

Hallo ,
Dass Du verunsichert bist nach diesen unterschiedlichen Beurteilungen, ist mehr wie verständlich. Zumal ja die Beschwerden bestehen bleiben.
Für mich als Laien liest sich Deine Symptomatik doch sehr nach einer Nervbeteiligung. Zudem kann durchaus auch das ISG betroffen sein. Durch ständige Fehlbelastung durch Schmerzen kann dieses gereizt werden und auch die Hüfte kann sich dadurch im Lauf der Zeit bemerkbar machen.. Selbst der Leistenschmerz kann in Verbindung gebracht werden. Ich denke, Du solltest Dich in kompetentere Hände begeben. Heißt , such in der weissen Liste nach Kliniken mit Wirbelsäulenstationen, die diese Arbeit als Hauptgeschäft sehen . Meiner Meinung nach hast Du es mit Ärzten zu tun, die Rückenbeschwerden abtun mit Normalität.
Das soll nicht heissen, dass ich zu einer OP rate , aber doch zu einer ordentlichen Begutachtung. PRT-spritzen sind auch nicht das Ultimative, sie dienen nur der momentanen Linderung und wie Du auch schon bemerkt hast, nicht immer von Wirkung.
Bestätigt sich die Nervreizung , ist aktive KG nicht ratsam, sondern sanfte stärkende Übungen mit wenig Bewegungsradius.
Im Übrigen sind bis in den Fuss ausstrahlende Schmerzen sicher mit dem Nerv in Verbindung zu bringen .
Bei mir wanderte der Schmerz abwechselnd li/re vom Rücken über seitl. Oberschenkel zum Unterschenkel, über den seitl. Fuss zum Fussrist zur grossen Zehe..
Ich bin auch ohne befriedigende Antworten darauf nach Hause geschickt worden. Inzwischen sind Jahre vergangen und ich habe mir viel angelesen, nachdem ich letztendlich doch operiert wurde und ich für mich dadurch Erleichterung erfuhr. Davor habe ich vertraut und gedacht, der Doc wird schon wissen was er sagt.