Hallo zusammen,
ich bin neu hier und freue mich auf den Austausch mit anderen Leidgeplagten.
Ich bin 45 Jahre und bei mir wurde Anfang November ein BSV bei L5/S1 festgestellt. Zuvor hatte ich zwar immer wieder mit Rückenschmerzen zu tun, aber es war nicht so schlimm. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde es richtig unangenehm.
Der MRT Befund liest sich folgendermaßen: Nach kranial umgeschlagener, großvolumiger rechts mediolateraler Prolaps mit gering bis mäßiggrader sekundärer Spinalkanalstenose sowie diskogener Verlegung des Recessus spinalis rechts, Bedrängung der L5 Wurzel und Dorsalverlagerung der S1 Wurzel, jeweils rechts.
Soweit so gut oder schlecht? Ich hatte zu Beginn unsägliche Schmerzen, die mit Cortison Tabletten (12 Tage) wesentlich besser wurden. Jetzt kommen die Schmerzen erst, wenn ich circa 45 sitze oder am Stück laufe. Sobald ich mich aber dann wieder ausruhe, wird es wieder besser, sodass ich immer denke, ist doch gar nicht so schlimm ...
Mein größtes Problem ist aber die Fußheberschwäche, die sich kurz nachdem die Schmerzen aufgetreten sind, gezeigt hat sowie die tauben Zehen im rechten Fuß. Die Orthopädin riet mir zur konservativen Behandlung - laut ihrer Aussage liegt mein Kraftgrad bei vier. Der Neurochirurg meinte, ich sollte das unbedingt operieren lassen. Meine MRT Bilder würden auf eine Zeitbombe hinweisen - seine, nicht meine Worte. Kraftgrad laut seiner Aussage nur 2-3. Mein Physiotherapeut meinte, wieso operieren? Kraftgrad 3-4, da bekommen wir mit Training hin.
Mich nerven die vielen unterschiedlichen Aussagen und ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.
Ich selbst merke, dass mir das Laufen wesentlich schwerer als sonst fällt und mir auch hin und wieder das rechte Bein wegknickt, aber ohne dass ich zu Fall komme. An manchen Tagen kann ich schlecht Treppen laufen, meist, wenn ich mich vorher angestrengt habe. Aber so schwach, wie der Neurochirurg meinte, fühle ich mich selten. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass er unbedingt operieren wollte. Er sagte, natürlich könnte ich mir eine zweite Meinung holen, aber die würden das gleiche sagen, wie er.
Darum meine Fragen: Hat jemand von euch Ähnliches und ist ohne OP daraus gekommen? Wenn ja, wie lange hat das gedauert? Wer war krank geschrieben und wer hat gearbeitet? Wie macht ihr das mit dem Autofahren? Momentan kann ich nicht länger als fünf Minuten fahren und das auch nur in einer 30er Zone, für alles andere traue ich meinem Fuß nicht. Vielleicht hat jemand Tipps für mich.
Oder sagt ihr, aufgrund meiner Diagnose wäre es angebracht operieren zu lassen? Auch, wenn mir niemand die Garantie geben kann, dass es mit der OP besser wird? Der Neurochirurg meinte übrigens, wenn er jetzt operierte, wäre ich Ostern wieder fit. Das fand ich ehrlich gesagt, nicht motivierend. Ich hoffe doch wieder früher wieder fit zu werden.
Ich mache fleißig meine Übungen, die mir die Phsysiotherapeuten zeigen und laufe immer wieder kleinere Strecken, damit ich nicht allzu sehr „einroste“.
Seit fünf Wochen bin ich krank geschrieben und so langsam verliere ich die Geduld, obwohl ich weiß, dass ich diese brauche. Darum würde es mir helfen, von einigen zu hören, die Ähnliches erlebt haben und wie sie es angepackt haben.
Lieben Dank vorab und euch allen ein schönes zweites Adventswochenende
Sandy