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Komplette Version Dieses Jahr (2019) insgesamt 4 Operationen.

Bandscheiben-Forum > Operationen
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Jenny39
Ich bin neu bei euch und schicke ein freundliches
Hallo wink.gif

Ich habe schon viel hier gelesen und möchte euch kurz meinen Leidensweg erzählen und wie es mir heute mit insgesamt 4 Op's geht.

Viele haben Angst, viele wissen nicht was sie tun sollen, sind voller Schmerz und möchten einfach nur Hilfe haben.
Deshalb dachte ich, dass ich euch schreibe.

Meine Geschichte:
Sommer 2018, leichte Schmerzen im Gesäß und Oberschenkel.
Ab zum Arzt und MRT
Diagnose: schwerer Bandscheibenvorfall L5S1

Therapie Oktober bis März 2019
Krankengymnastik, PRT, 2 Wochen Schmerztherapie im Krankenhaus,
Jegliche Schmerzmedikamente durch ohne Erfolg, zum Schluss auf 450 mg Palexia, Novalgin, Paracetamol, Voltaren und und und...keine Besserung, schlimmste Schmerzen Rücken und rechtes Bein.
Anfang März, kein Laufen, kein Stehen mehr möglich, Blasenlähmung, Fußheberlähmung...Alles auf einmal.
So wurde im Krankenhaus ein Neurochirurg gerufen der mich schnell operierte (nur Vorfall wurde entfernt). Eine Woche Krankenhaus und immernoch starke Schmerzen.
Ich ging nach Hause. Blase hat sich wieder normalisiert und Zehen konnte ich erstmal wieder bewegen.

Ende März, starke Schmerzen im Fuß, Laufen nicht mehr möglich, ab zu Neurochirurg, Not MRT und am nächsten Morgen wieder im OP.
Rezidiv, Massenvorfall....(wieder nur Vorfall entfernt). Ich war am Ende!
Ich wache auf mit starken Schmerzen, Kontroll MRT, ich hatte direkt wieder ein kleines Rezidiv, ich solle nach Hause, das wird besser.

Sooo...es wurde wirklich besser, im September (ca. 6 Monate nach op) waren die Nervenschmerzen endlich viel viel besser, was blieb waren Rückenschmerzen (gesamter Rücken) nach Belastung, Einschlafen des Beines nach ner halben Stunde Laufen, war nicht belastbar. Krankengymnastik lief natürlich weiter.

Anfang November Kontrolltermin, neues MRT, Fußheber wurde wieder schlechter, Rückenschmerzen schlimmer.
Diagnose: Vorfall weiter gerutscht und drängt den Nerv ab.
Neue Op, aber muss dann Versteift werden.

Nun bin ich am 14.11.19 erneut operiert worden, L5S1 versteift mit Cage, was soll ich sagen, mir geht es soweit gut. Ich fühle mich stabil und die gesamten Rückenschmerzen sind weg. Nervenschmerzen im Bein habe ich noch, erfahrungsgemäß werden diese sich nur ganz langsam verbessern (halbes Jahr mindestens). Ich bin fitter und belastbarer als vorher und für mich war diese OP die richtige Entscheidung (hatte furchtbare Angst)
Die Schmerzen nach der OP sind beachtlich, wirklich heftig aber diese dauern zum Glück nicht lange an.

Zu allem Übel bekam ich nach den ersten beiden OP's Nacken, Schulter und Armprobleme.
Unerträgliche Schmerzen.
MRT wurde gemacht, Bandscheibenvorfall C6C7, weiß gar nicht wie man es richtig nennt aber Rückenmark wurde mit gedrückt.
Ausfälle im Arm und Hand, Schwindel, Sprachstörungen, Lähmung etc. Somit wurde ich schnell operiert mit Cage. Nach der OP war alles gut, als ob nie was gewesen wäre.
Ich hatte nie was an der HWS, ich denke das das durch die Überstreckung gekommen ist.

Ich hoffe das ich jetzt mal Ruhe habe und mich einfach nur erholen kann
.
Diese Op's sind kein Zuckerschlecken, sie sind gefährlich und bleiben gefährlich.
Ich lese immerwieder, diese OP's sind die letzte Wahl....
Und ich sage NEIN dazu.
Ich habe alles probiert und wollte niemals eine Operation.
Aber ich bin der Meinung, wenn man merkt das alles nur schlimmer wird, keine Besserung eintritt, die stärksten Medikamente nicht mehr helfen und nochmal warten BIS dann wirklich Lähmungen kommen bzw. Blasen/Mastdarmlähmungen würde ich nicht mehr.

Wenn sich die Schmerzen in Grenzen halten, Krankengymnastik hilft und man eine Verbesserung verspürt, dann natürlich keine Operation.

Was mir sehr gut hilft, es nimmt einem die Schmerzen nicht aber macht sie erträglicher, ist dieses Keltican. Ich nehme es seit März und ja, es dämpft die neuropathischen Schmerzen. Die günstigere Version nennt sich Uridin Forte, haargenau das selbe wie Keltican eben nur günstiger.
Zurzeit bringt mich "nur" Novalgin gut durch den Tag und dafür bin ich dankbar.

So ihr lieben, das alles ist alleine meine Beurteilung, jeder denkt anders, jeder hat anderes erlebt. Bitte nicht dagegen hetzen.:-)

Einen schönen Tag euch allen.






Klausie
Hey Jenny

Erstmal herzlich willkommen hier bei uns, auch wenn der Anlass nicht der beste ist.

Keine Angst bei uns wird nicht gehetzt, manchmal sagt man halt nur Dinge die jemand nicht hören will.
Die Wahrheit tut manchmal weh, kenne ich aus Erfahrungen.

Da hast du ja ganz schön was erlebt!
Deine versteifung ist ja auch noch recht frisch.
Das wird sicherlich noch besser werden, Geduld heißt das Zauberwort, kennst du bestimmt schon. smile.gif

Wichtig ist das alles ordentlich verheilt, daher mach nicht zuviel und gib deinen Körper Zeit.

Was mir noch einfällt, vlt wär es hilfreich wenn du mal schaust wo du im Alltag deinen rücken sehr belastet.
Arbeit, Hobby usw
Durch die versteifung werden die Benachbarten Segmente stärker belastet, daher ist es angebracht seinen Rücken so gut es geht ordentlich zu belasten.

Etwas für deine Muskeln wirst du auch machen müssen, aber erstmal muss alles gut verheilen. smile.gif

Ich hoffe für dich das du nun endlich Ruhe hast. smile.gif

MfG
blumi
Hallo Jenny,
Willkommen hier im Forum.
Da hast du ja ein wirklich heftiges Jahr hinter dir.
Ich habe nur innerhalb von einem Jahr eine HWS und eine LWS-OP hinter mir und merke dass mein Körper ganz schön heftig daran zu knabbern hat.

Ich kann deine Einstellung bezüglich Schmerzen und OP gut nachvollziehen. Mir ging es bei meiner HWS-Problematik letztes Jahr ja auch so, dass nichts half, das einzige war konsequentes Flach liegenohne Kopfkissen und nach 11 Wochen mehrheitlich in diese Position war ich einfach weichgekocht, wenn ich gelesen habe man solle möglichst früh wieder seine Alltagstätigkeiten ausführen dachte ich an einen schlechten Scherz. Ich war ehrlich gesagt insgeheim froh dass mit der Bizepsparese endlich ein Grund bestand, operativ etwas zu machen und betrachtete dies als meine Erlösung.
Leider war sie das nicht und ich habe ziemlich lange gebraucht um einigermaßen mit den Folgen der OP zurechtzukommen und bin auch immer noch am schwanken, ob ich mir die Prothese nicht entfernen lassen soll. Aber eine Garantie für Besserung ist das eben auch nicht.
Und das ist eben das Problem bei Opˋs: sie sind keine Garantie für Besserung, und einigen geht es hinterher schlechter als vorher. Und es gibt Komplikationen wie ich sie mit der Blasenlähmung erlebe, Rezidivere wie du sie erlebt hast, Narbenbildungen und noch vieles mehr.

Das alles begründet eine berechtigte Zurückhaltung, aber OPs können eben auch rettend oder Lebensqualitätsverbessernd sein, es sollte nur das für und wider immer genau abgewogen werden.
Ich wünsche dir eine gute Genesung,
Elke
Jenny39
Hallo Klausie

Danke für deine lieben Worte.
Ja das ist noch alles frisch, deshalb habe ich noch nicht in "erfolgreich operiert" geschrieben. Geduld ist das Machtwort, da hast du recht.

Es zerrt an den Nerven und ja man wird aufgrund der vielen vielen Schmerzen, op's etc. auch etwas depressiv (Ärzte nehmen dies gerne als Grund), es ist ein Kreislauf aus dem man ausbrechen muss.

Rücken belasten, mit Kindern im Haus und dem alltäglichen Pflichten ist so eine Sache, aber ich achte so gut es geht darauf. Mein Cirurg sagte: um so mehr Angst du hast dich zu bewegen, umso schlimmer wird es.
Ich soll keine Rotationen machen, nicht unbedingt vornüber Bücken aber mich sonst normal bewegen. Das tue ich auch.
Sport und Kräftigung kommt demnächst und ich bete darum das sich alles zum Guten wendet.


Liebe Grüße
Jenny
Jenny39
Hallo Elke

Ja, du sprichst mir aus der Seele, flachliegen war das einzig mögliche mit den "tollen" Schmerzen.
Aus Verzweiflung sehnt man sich nach einer OP, das stimmt, man hofft auf Besserung aber wie du schon schreibst, es kann auch nach hinten losgehen. Warum auch immer?! Man denkt, der Nerv ist entlastet, nun müsste er doch Ruhe geben, aber meist nicht der Fall.
Ich kenne jetzt viele Menschen, ich war dieses Jahr insgesamt 7 Wochen in einer "Wirbelsäulenklinik", habe vieles gesehen, vor und nach op. Bei manchen war es perfekt, manche hatten Komplikationen aber bei den meisten war es wie bei mir.
Geduld, Geduld, Geduld.
Die Narbenbildung bei mir durch die beiden ersten op's war enorm, die Narbenwucherung hat sich,laut Chirurg, sogar um den Nerv gewickelt und musste entfernt werden. Sie haben den Nerv ziemlich geärgert, deshalb jetzt auch die Nervenschmerzen die lange brauchen um erträglich zu werden.

Deshalb sage ich, eine op nie zu weit wegschieben wenn keine Besserung Eintritt aber auch niemals voreilig entscheiden.
Dir ebenfalls gute Besserung :-)

Liebe Grüße zurück
Klausie
Hey Jenny

Ja das mit der Bewegung ist so eine Sache.
Ich hab mich am Anfang wie ein Roboter bewegt, hatte Angst vor Bewegungen und absolut kein Vertrauen in meinen eigenen Körper.
Nach einem Unfall wurde ich versteift, bei mir war es kein langer Prozess so wie bei dir.

Durch die schmerzen und Angst kommt man in eine schonhaltung die wiederum für schmerzen sorgt, ein Teufelskreis.

Mein lachen versuche ich mir immer zu bewahren, was nicht immer einfach ist.
Aber das Leben geht weiter und positiv denken ist sehr wichtig.

MfG
Schnütchen
Hallo Jenny,

ich kann mich den beiden nur anschließen.....Geduld, Geduld.

mach langsam, sonst geht der Schuss nach hinten los.
Bewege dich Rückengerecht.
Schau das du nach angemessener Zeit was für deine tiefen Rückenmuskeln tust.
Ansonsten droht dir eine Anschlussdegeneration.
Und das braucht kein Mensch.

ich bin auch so ein Kandidat.
BSV Op im November 2015.....danach noch mehr Schmerzen....
BSV Op im Dezember 2015 Rezidiv. Schmerzen, Schmerzen und nochmal Schmerzen...
Versteifung im April 2016 ja nun konnte man oder wollte man das weiß ich nicht nochmal an den BSV,
deshalb dann Versteifung bzw Verlängerung der Versteifung von L4 bis S1.
April 2018 Revision der Versteifung, BSV Op bei L 3/4, Ganglionentfernung, Spinalkanal bei L3/4

immer noch Schmerzen.....
so, nun heißt es.....wieder Verlängerung der Versteifung bis L3
aber bevor ich das machen lasse, mach ich alles ander konservativ.
aktuell steht ein Aufenthalt in der Schmerzklinik an.

also ich kann nur hoffen, das bei dir alles gut wird und wünsche dir weiterhin gute Besserung.
Ach und HWS versteift bin ich auch....auch das macht mir Probleme ohne Ende......aber das ist ein anderes Thema.

Gruß Ute
Jenny39
Hallo Ute

Es tut mir im Herzen weh, eure Geschichten zu lesen.
Es ist furchtbar.

Was mir zu denken gibt, ist die Tatsache das es Leute gibt bei denen sofort Besserung da ist, die keine Schmerzen mehr haben nach der OP.
Ist es weil sie schnell operiert werden?
Bei mir kam die Op auch ganz schnell an der HWS, von den brutalen Schmerzen bis zur Op waren es 2 Wochen. Danach keine Schmerzen mehr.
Ist es wirklich Die Zeit Schuld in der der Nerv gequetscht wird, dass man weiterhin Probleme hat?
Ich glaube nicht daran jemals 100% schmerzfrei zu werden, 1,5 Jahre war er an der LWS gequetscht. Ich kenne jeden einzelnen Nerv in meinem Bein.

Aktuell habe ich (seit August) Probleme in der HWS, aber die andere Seite. C5C6 macht Probleme, mit diesem brennen im Arm und Schulter. Ist aber auszuhalten.

Wenn es einmal anfängt, hört es nicht mehr auf und man kommt sich schon sowas von blöd vor weil Die Ärzte einen blöd anschauen. Einbilden tut man es sich ja nicht und scharf auf irgendwelche OP's ist man ja auch nicht.

Danke für deine Antwort und dir ebenfalls gute Besserung.

Liebe Grüße
Jenny
Jenny39
Hallo Klausie

Ja, dieser Roboter biggrin.gif, kenne ich zu gut.
Was hattest du denn für einen Unfall?


Liebe Grüße
Jenny
Klausie
Hey Jenny

Bin von einer Leiter gestürzt.
2. Lwk komplett zertrümmert mit Hinterkante.

Ausführlich Hab ich meine Geschichte im spondylodese Unterforum hier geschrieben.

Mfg
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