
Ich bin Nicole, 48 Jahre und adipös, also mein BMI liegt bei knapp 50. Arbeite seit mittlerweile knapp 30 Jahren im Einzelhandel, muss also stehen und laufen.
Ich fang mal an mit meiner Geschichte und versuche es aber kurz zu machen:
In der Woche vor dem 12.10. dieses Jahr bin ich nachts mehrere Male davon aufgewacht, dass mir „der Hintern wehtat“. Ich dachte nur, ich müsse mich wohl mal mit dem Thema neue Matratze beschäftigen und wenn ich morgen in Gange war, ging auch alles wieder normal.
Freitag Abend kam ich heim und blieb plötzlich mit meinem linken Fuß immer leicht an den Treppenstufen hängen, was mich doch schon mehr verwunderte.
In der Nacht zum 12.10. wurde ich plötzlich mit starken Schmerzen in der LWS wach und war kaum in der Lage mich aufzurichten, als ich es dann irgendwie schaffte, stellte ich fest, dass ein normales Gehen nicht mehr möglich war, denn linksseitig knickte ich immer ein.
Die Schmerzen waren unerträglich, es kam ein hausärztlicher Notdienst und spritzte Tramadol.....ohne jegliche Wirkung. Ich nahm Ibu und einen Tag später sind wir in einer Notfallpraxis gewesen, die an ein Krankenhaus angrenzt, und bekam Tramadol Tabletten, die auch wieder keinerlei Schmerzminderung brachten.
Am nächsten Tag zum Hausarzt, der mich erstmal nur krankschrieb und meinte, am Ende der Woche wird es viel besser sein.
Dann am Mittwoch drauf zum Orthopäden, einmal ins CT, dann zum Neurologen der auf den Bildern einen Bandscheibenvorfall erkannte und mich nochmal ins MRT geschickt hat. Die ersten 14 Tage Schmerzen "wie Sau", die dann nachts aber mit Tilidin erträglich wurden....danach ziemlich schnell fast keine Schmerzen mehr.
Das erste Rezept Physio läuft!
Das Thema Blase verunsichert mich noch: ich merke am Tag keine Veränderung, aber nachts muss ich meist 2 mal raus, das war vorher auch schon so, aber jetzt, wo ich so lahm bin kann es passieren, dass auf dem Weg zur Toilette ein paar Tropfen abgehen, aber eben nur nachts...ich habe aber kein taubes Gefühl in dem Bereich, oder so.
Am Tage halte ich etwa 4-5 Stunden durch.
Die Schmerzen sind mittlerweile nur noch sehr selten da...eigentlich bin ich schmerzfrei nur die Gangstörung ist weiter vorhanden.
Ich war Freitag nun im MRT und heute beim Orthopäden und mir schien es, als sähe er mich direkt auf dem OP-Tisch.
Ich schreib mal die Beurteilung des Radiologen hier rein:
Relative Spinalkanalstenose BWK12/LW1 und LWK3/4 mit Taillierung der Cauda equina Fasern.
Ursächlich zentrale ProlabierungBWK12/LWK1, multisegmentale Osteochondrose sowie raumfordernde Facettenarthrose mit Bandscheibenpotrosiones.
Recessusenge für L4 beidseits mit Verdacht aus Wurzelirritation im Segment LWK3/4 sowie foraminale Enge für L5 links im lumbosakralen Übergang.
Im Randbereich miterfasst auffällige Signalalterationen im sakral beidseits.
Lipomatös induriete Hypotrophie der autochthonen Rückenmuskulatur.
Also ich bin fast schmerzfrei, das Gehen hat sich seit der Physio etwas verbessert, ich brauche aber draußen weiterhin Gehhilfen, da ich auf unebenen Flächen schnell wackelig werde.
Der Orthopäde wollte mir heute kein Folgerezept für die Physio geben! Er meint, das müsse jetzt der Neurologe machen

Mein Physiomensch, den ich jetzt nach der 4. Physio als sehr gut und bemüht empfinde, meint, mir fehle einfach nur noch die Kraft zum stabilen Gehen.
Ich bin jetzt in der 5. Woche arbeitsunfähig....im Einzelhandel beginnt das Weihnachtsgeschäft und ich werde mehr als gebraucht, wie ihr euch vielleicht denken könnt. Nach einer Rücken-OP kommt doch auch noch ne Reha, oder?
Ist das oben beschriebene denn wirklich ein OP-Indikation?
Wir waren im September im Urlaub und da hab ich noch keine Verminderung meiner möglichen Gehstrecke festgestellt....wir sind teilweise 2 Stunden, zwar gemütlich aber ohne Sitzpause, am Meer entlang gegangen....da ging das doch noch!
Ich muss jetzt den Neurologentermin Freitag abwarten, aber ich war grade so geschockt, dass ich hoffe, hier Rat zu finden.
Vielen Dank fürs Lesen schonmal.