Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen und meine Geschichte erzählen.
Ich, männlich 33 Kämpe bereits seit 17 Jahren mit Rückenschmerzen.
Bereits im Jugendalter wurde ein Gleitwirbel im Bereich L5/S1 festgestellt und ich musste damals mit Handball aufhören und wurde ausgemustert.
Mir wurde Physio verschrieben die ich auch gemacht habe.
Nachdem ich meinen Sport zurückgestellt habe wurde es mit den Schmerzen besser aber weg waren sie nie. Es waren immer stechende Schmerzen beim Laufen und stehen.
Die Situation hat sich dann in den letzten 2-3 Jahren massiv verschlechtert. Ich konnte keine 50 Meter gehen ohne Pause und extreme Schmerzen.
Nach einem MRT wurde dann der Gleitwirbel 2-3 Grades festgestellt.
Weiterhin war die Bandscheibe nicht mehr vorhanden und die Wirbel haben schon begonnen sich selbst zu versteifen. Die Nervenbahnen an den Wirbelaustrittsöffnungen waren massivst eingeklemmt.
Neurologische Ausfälle waren schon schon da. ZB Kribbeln.
Mit den MRT Bildern und dem radiologischen Befund bin ich dann zu 5 Neurochirurgen quer durch die Republik und alle sagten das gleiche.
Der Prozess ist soweit fortgeschritten das eine Versteifung und Höhenanpassung der Wirbelkörper sein muss. Mit Physio oder Spritzen ist da nichts mehr zu machen.
Daraufhin wurde ich im Februar 2019 operiert und die beiden Wirbel wurden versteift. Durch die korrekte Stellung der Wirbel sind die Nervenbahnen nicht mehr bedrängt. Es wurde vom Rücken und vom Bauch operiert.
Nach der OP waren die Schmerzen komplett weg und zum Glück heute auch noch. Zu Beginn hatte ich die typischen Wundschmerzen und habe nach einer Woche das Krankenhaus verlassen. Nach ca. zwei Monaten zu Hause bin ich in die Reha und war auch mit dem Zustand zufrieden da es bereits komplett ohne Schmerzmedikamente ging. Ich konnte alle Übungen Problemlos mitmachen und war der fitteste von allen.
Die Wundschmerzen waren weg aber es kamen neue Schmerzen. Diese sind komplett unterhalb des OP Bereiches und hauptsächlich beim liegen, aufstehen und im Bett drehen.
Im Juni war ich komplett zur Wiedereingliederung und seit Anfang Juli arbeite ich wieder Vollzeit und bin wieder zu 100 Prozent im Leben wie vor der OP.
Beruflich arbeite ich im Büro aber bewege mich recht viel. Ebenfalls habe einen höhenverstellbaren Schreibtisch erhalten.
Ich komme soweit auch durch den Tag aber immer noch plagen mich Schmerzen beim Aufstehen, abends beim liegen am Sofa und besonders wenn ich mich im Bett drehe. Media nehme ich Stand heute keine.
Laut dem Arzt und den Physios sind das alles muskuläre Anpassungsreaktionen sowie vom ISG.
Wirklich zufrieden bin ich mit dem Zustand derzeit nicht und die Op ist auch schon ein halbes Jahr her. Ich weiß das so eine OP langwierig ist, habe aber anscheinend doch die Auswirkungen und Anpassungsreaktionen unterschätzt.
Mein vorheriges Freizeitverhalten mit weggehen abends, aktiv freiwillige Feuerwehr usw. ist eigentlich nicht möglich. Abends bin ich dann schon irgendwo platt und muss mich dann einschränken sonst merke ich es den nächsten Tag doch sehr deutlich. Besonders im Freundes- und Kollegenkreis kommt man sich als Simulant vor. Man arbeitet ja wieder Vollzeit und sieht äußerlich nichts und man läuft ja gerade auf beiden Beinen.
Das ganze ist schon sehr frustrierend... Vorher konnte ich kaum noch was machen wegen den Nerven Schmerzen im Bein und jetzt nicht wegen den Muskeln und ISG. Irgendwie vom Regen in die Traufe.
Ich hoffe es wird sich die nächsten Monaten noch verbessern denn sonst kann ich wieder meine Hobbies wie vor Jahren den Handballsport begraben.
Was sind so eure Erfahrungen mit den Anpassungsreaktionen?
VG Mathias
scasper
13 Aug 2019, 11:53
Hallo Mathias,
von dem "man sieht ja nichts" mußt Du Dich los sagen. Sowas sollte jeder gute Freund wissen, dass eine Versteifung nicht ohne ist.
Das mit dem ISG Gelenk und Schmerzen kenne ich auch. Weiterhin ist Deine Statik verändert und Muskeln versteifen sich da sehr gerne was wiederrum zu Schmerzen führen kann. Ich war nach 6 Monaten zur Reha und da war rechts und links der Versteifung alles "steinhart". Bekommst Du noch Physio?
Dann könnte die/der Physio das ein bisschen bearbeiten.
Meine OP ist jetzt 1,5 Jahre her und diese ausstrahlenden Schmerzen wie Ischias und den halben Oberschenkel herunter habe ich immer noch. Und der Neurologe hat vor einer Woche gesagt, dass ich damit wohl leben müsse. Ich nehme jeden Tag 1 Palexia, da ich ohnehin Schmerzpatient bin. Ich habe mit anderen Sachen einen Behindertenausweis von 50% bekommen, das sieht mir auch keiner so an. Und nur mein Mann sieht wenn ich Schmerzen habe und anders laufe.
Ansich hat die OP Dir ja was gebracht. Du solltest gucken Dein Leben irgendwie daran anzupassen was Dein Rücken zulässt.
Gruß
Simone
Physio habe ich 1-2 mal die Woche. Das hilft auch etwas.
Bin schon sehr enttäuscht muss ich sagen...
Die einen Schmerz sind weg dafür komplett neue dazu gekommen.
So wirklich was „ gewonnen“ habe ich Stand heute nicht.
Wenn das so für immer bleiben sollte kann ich in der Tat mein ganzes Leben und Aktivitäten auf links drehen.
Hi Mathias,
ich hatte deine Beschreibung noch nicht zu Ende gelesen - und dachte anhand dessen an das ISG.
So wie du deine Beschwerden schilderst, muss sich entweder das ISG noch an die Versteifung "gewöhnen" - oder es hatte schon zuvor einen gewissen Schaden und der tritt jetzt auf.
Deine beschriebenen Beschwerden hatte ich auch lange Zeit und jetzt immer mal wieder. Ab und zu.
Seit ich Muskelaufbau betreibe immer weniger.
Bekommst du derzeit noch Physiotherapie?
Ggf. liegt bei dir derzeit eine Blockade vor, die sich lösen muss. Das sollte aber herauszufinden sein.
Ich befürchte, dass ich dir schreiben muss: Übe dich in Geduld.
LG, Ronja
Vielen Dank für eure Antworten,
die Wahrscheinlichkeit das die Probleme vom ISG ist recht hoch.
Bei den vorherigen Untersuchungen ist nichts aufgefallen, sodass es sich noch dran gewöhnen muss.
Erschwerend kommt hinzu das ich seit 7 Wochen wieder voll arbeite usw. Da stehe ich morgens um 6 Uhr auf und bis ich das erste mal zum Liegen komme wird es mindestens 19/20 Uhr. Während der Wiedereingliederung konnte ich mich halt auch nachmittags mal hinlegen.
Physio mache ich derzeit zweimal die Woche und hilft schon sehr viel.
Es wird die Muskulatur im komplett gelockert und die Narben mobilisiert.
Wie definiert ihr denn sehr lange bei euren Beschwerden?
Klausie
13 Aug 2019, 14:34
Hallo Matthias
Kurz zu mir, ich bin Unfall bedingt lwk1-lwk3 versteift.
Mit fixateur interne und Titan cage, da der 2. Lwk komplett zerlegt war.
Das ganze ist jetz fast genau 2 Jahre her.
Ich wurde von jetz auf gleich aus einem aktiven Leben gerissen.
Früh war ich noch joggen und Mittag lag ich beim 2. Job Bewegungsunfähig am Boden...
Ich gehe auch nur in Teilzeit arbeiten, Vollzeit packe ich nicht.
Ich benötige liegepausen in denen ich von den schmerzen komme.
Schmerzen habe ich permanent, nur im liegen bin ich Schmerzfrei.
Trotz meiner ganzen Beschwerden sieht mir das niemand von außen an, dafür investiere ich aber jeden Tag sehr viel Zeit.
Du brauchst viel Geduld, 6 Monate ist keine Zeit.
Die Statik muss sich anpassen, was 34jahre funktioniert hat, kann nicht in 6 Monaten umgestellt werden.
Vlt solltest du auch mal über einen Berufswechsel nachdenken und oder vorallem Teilzeit, statt Vollzeit.
Im Büro könnte ich z.b. nicht arbeiten, langes sitzten halte ich nicht aus.
Mfg
Hallo Klausie,
vielen Dank für deine Antwort. Teilzeit arbeiten ist für mich finanziell unmöglich. Ich bin Pendler und fahre pro Strecke ca. 45 Minuten und 35 Kilometer.
Da lohnt sich Teilzeit gar nicht. Ich wohne auch komplett alleine und muss meinen Haushalt alleine führen.
Wenn ich nur die Hälfte arbeite kann ich meine Wohnung und alles andere gar nicht mehr finanziell stemmen.
Dann kann ich auch gleich auf Hartz4 daheim bleiben und habe wahrscheinlich mehr als nur 50 Prozent zu arbeiten.
Da ich bis auf meinen Freundeskreis ungebunden bin, habe ich einen Umzug an den Arbeitsort auch schon in Erwägung gezogen.
Spart mir Geld und jeden Tag 1 1/2 Zeit zum Pendeln. Muss mir halt nur wieder einen neuen Bekanntenkreis aufbauen.
Also ich muss sagen, dass ich im Büro weitaus besser klar komme als wenn ich körperlich was arbeite.
Mir wurde gesagt ich hätte Glück das ich jetzt schon im Büro arbeite denn sonst könnte ich umschulen.
Klausie
14 Aug 2019, 08:51
Hey
Ja das finanzielle ist natürlich nicht unwichtig.
Aber die Gesundheit gibt dir auch keiner wieder.
Nach der versteifung ist das Leben anderst als vorher, man kann nicht einfach so weiter machen.
Aber das is alles deine entscheiden, ich verstehe dich total.
Wie gesagt 6 Monate ist noch keine Zeit, das wird sicher nich besser werden.
Machst du Sport?
Mfg
Derzeit gehe ich einmal die Woche zum Rehasport und einmal die Woche ins Fittnessstudio. Dann noch etwas Fahrrad fahren und alle 3 Tage Rückenübungen daheim. Weiterhin noch zweimal Krankengymnastik mit Massagen für die Muskulatur.
Der Rehasport bringt mich an die Grenzen da dort fast alle fitter sind und zum Großteil auch nicht gerade erst operiert etc.
Also ich mache schon einiges würde ich sagen, eher zu viel als zu wenig oder?
Hi Mathias,
wäre es denn denkbar, dass du dir über kurz oder lang einen neuen Arbeitsplatz suchst, bei dem du nicht mehr so lange pendeln musst?
Wo evtl. auch die Pendelkosten weniger werden und du dann doch ein bisschen weniger arbeiten kannst?
Ich habe das vor über 7 Jahren gemacht - der Job im Sanitätshaus war toll, hat Spaß gemacht.
Aber: nicht einmal der Rücken hat hier Probleme gemacht, das war alles prima.
Bei mir war es das Handgelenk, die Untersuchung ergab damals, dass der Meniskus komplett kaputt ist. Ich musste zuviel Schreiben und Papierkram machen.
Seitdem ich den neuen Job hatte, hat sich das ganze dann mit der Zeit beruhigt.
Ab und zu meldet sich das wieder, aber ich muss die Hand nicht mehr ruhig stellen.
Der Job ist zwar auch interessant, aber das Gesundheitswesen fehlt mir doch. Aber gesundheitlich geht es mir damit halt wirklich besser.
LG, Ronja
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