Hallo,
Wahrscheinlich bin ich gerade nur übertrieben ängstlich.
Vorneweg: nach meiner HWS- Prothesen- OP bei C6-Syndrom links im Oktober letzten Jahres waren die Beschwerden in Arm und Hand sofort weg, es folgte zwar noch ein ausgiebiges Kopf - Hals- Schmerznachspiel, das ich aber seit April nahezu im Griff habe.
Nun hatte ich gestern im OP das Erlebnis, dass mir nach einer halben Stunde die linke Hand zu zittern begann was ich nicht kenne, ich habe ausgesprochen ruhige Hände, und es war auch nur links. Ich habe es zunächst auf den Stress geschoben, weil Zustand nach Nachtdienst und seit einem Monat wegen meiner LWS-Problematik ehedem schlechten Schlaf.
Heute wiederholte sich das Spiel leider, diesmal allerdings schon nach 20 Minuten. Da ich zur Zeit ja noch nicht lange im OP stehen darf, konnte ich beide Eingriffe problemlos beenden.
Vielleicht war krank weiterarbeiten ein bisschen viel und mein Körper verlangt gerade seinen Tribut dafür. Dann müssten die drei Wochen Sommerferien, die ab Samstag für mich beginnen, dem Abhilfe schaffen.
Etwas stutzig macht mich allerdings dass das Zittern nur die linke Hand betrifft. Schmerzen im Arm habe ich keine, allerdings über den Tag immer mal wieder ein kribbeln in Daumen und Zeigefinger, und das auch erst wieder seit ca. 1-2 Wochen.
Insofern schwanke ich zwischen ignorieren und die Ferien abwarten und alternativ mir morgen einen der Neurochirurgischen Kollegen zu krallen auf die Gefahr hin dass er mich für völlig panisch hält. ( ich bin ja mittlerweile eher ein Dauergast in deren Ambulanz).
Meine Probleme mögen vielleicht im Verhältnis zu anderen banal erscheinen, aber für mich sind sie gerade bedrohlich, denn wenn das bliebe wäre es beruflich das Ende in meiner Tätigkeit als Oberärztin in einem operativen Fach, weil ich damit Patientinnen gefährden würde.
Vielleicht hat jemand einen guten Rat.
LG, Elke
Susi1312
20 Jun 2019, 07:54
Hallo Blumi,
also du nimmst ja im OP eine bestimmte Haltung ein, sprich, nach unten geneigt und dann feine Tätigkeit mit den Händen. Meine Theorie ist, dass du natürlich in dieser Haltung die Nackenmuskulatur stark beanspruchst. Da du da vorbelastet bist in der HWS, kann das natürlich verschiedene Auswirkungen haben. Hast du dir schon mal einen Physiotherapeuten gegriffen, dass der sich mal deine Muskulatur dort anschaut? Ist das Zittern dann vorbei, wenn du deine Tätigkeit beendet hast? Dann wäre es ja eine vollkommen logische Erklärung, dass das Symptom haltungsbedingt ausgelöst wird
Also wenn es dir in deinen Ferien besser geht, würde ich wirklich sehr darauf achten, dass ich mich dort noch weiter pflege bzw mich physiotherapeutisch regelmäßig bearbeiten lasse, und zwar dauerhaft.....das, was dir gut tut.
Ich denke, bei deiner Tätigkeit spielt die Muskulatur eine sehr große Rolle. Und es kommt sicherlich auch ab und an eine natürliche Anspannung im OP dazu. Gerade jetzt, wenn du dich ängstigt, am Patienten zu arbeiten mit der Problematik. Das macht es natürlich nicht einfacher..
Liebe Grüße
Susi1312
Hallo Susi,
Danke für deine Antwort. Zum Teil hast du sicherlich recht
Allerdings hatte ich das Zittern in drei völlig verschiedenen Positionen ( einmal bei einer Bachspiegelung, da schaust du beim Arbeiten gerade auf einen Bildschirm, einmal bei einem Kaiserschnitt, das ist so wie von dir beschrieben, und einmal bei einer vaginalen Operation, das sitzt die Operateurin bequem und nur die Assistenten quälen sich). Gemeinsam ist allen nur, dass viel mit den Händen gearbeitet wird.
Außerdem habe ich die letzten Wochen auch immer mal wieder im OP gearbeitet ( nie viel, weil mehr als eine Stunde wurde mir ja verboten und die Kollegen achten auch darauf....) und ich hatte nie eine Zitternde Hand, das hat diese Woche angefangen.
Und da ich ja Trägerin einer heftig umstritten Prothese (M6 C) bin, bin ich natürlich immer ein wenig verunsichert wenn auf einmal irgendeine seltsame Symptomatik auftaucht.
Jetzt habe ich Urlaub, Kuriere meinen Rücken ( so der Plan) und beobachte mal, was mein linker Arm tut. Vielleicht geht alles mit etwas mehr Entspannung von alleine zurück. Physiotherapeut habe ich sowieso regelmäßig, der hat gestern auch meinen Arm und die Schulter ordentlich bearbeitet. Danach kribbelte die Hand leider mehr und ein brennen an der Oberarmaußenseite ist neu dazugekommen.

:
Ich schau mal in den Ferien ob alles nachlässt, sonst muss ich das mal neurologisch abchecken lassen.
LG, Elke
Hallo, es folgt ein kurzes Update:
Der Urlaub sorgt leider nicht für Besserung, im Gegenteil:
Jetzt ist Kribbeln und Brennen im linken Oberarm, Unterarm und Hand dazugekommen, wechselweise in Daumen und Zeigefinger sowie in Zeigefinger und Mittelfinger ausstrahlend. Schmerzen immer wieder einschießend. Aber mehrheitlich gut zu ertragen.
Aus dem Zittern ist ein Schwächegefühl im Oberarm geworden, so dass Wäsche aufhängen oder Gemüse schneiden anstrengt, vergleichsweise als hätte ich Möbel getragen.
Gestern kam noch ein brennender Schmerz im rechten(?) Oberarm außen dazu, bei dem ich den Arm nicht berühren durfte, zum Glück war der nach ca. 2 Stunden wieder weg, seitdem besteht aber auch ein Schwächegefühl rechts, etwas weniger als links.
Ich lasse das jetzt abklären, da es mir keine Ruhe lässt, am Dienstag gehe ich zum Neurologen und am Donnerstag nochmal zum MRT. Ich hoffe, dass nur Gutes dabei rauskommt.
LG, Elke
cecile.verne
07 Jul 2019, 15:27
Ach Elke, Du sammelst aber auch alles was es gibt ein!!! Leider sind wir aus den med Berufen dafür prädestiniert, ich kann da auch ein Lied davon pfeifen und es geht insgesamt bei mir auch seit Wochen so weiter mit heftigen Polyarthritisschüben seit Mitte Mai wie ich sie zuvor nie in der Häufigkeit und Intensität gekannt habe und nun, seit gut einer Woche, wieder mit Schmerzen im 2002 operierten Fersensporn-Bereich
Ich drücke Dir fest die Daumen, dass nichts gar zu schlimmes rauskommt bei Dir, man aber eine Erklärung für die Symptome findet!!!
LG Cécile
Susi1312
07 Jul 2019, 20:31
Hallo Elke,
ich hätte dir jetzt auch flott ein neues MRT vorgeschlagen. Alles Gute für dich, berichte mal. Und lass dich wieder krank schreiben!
LG
Pinguin
09 Jul 2019, 01:43
Hallo Elke,
da ich mich gerade in einer ähnlichen Situation befinde, will ich Dir auch kurz schreiben.
Mir passiert es auch in ganz bestimmten Haltungen, dass ich regelrecht wegtrete, z.B. beim Schauen auf den Laptop oder beim Zeitung lesen und sogar auf der Toilette. Von der bin ich sogar schon des Öfteren runtergefallen.
Mein Arzt nennt das Synkopen und schickte mich zur Bildgebenden Abklärung in eine Klinik, die
die Möglichkeit hatte, das MRT der HWS mit Kontrastmittel durchzuführen.
Leider ist die Diagnostik bei mir auf Grund von starker Artefaktbildung wegen des vielen Metalls nur sehr eingeschränkt möglich.
Durch Ausschlussverfahren HNO Untersuchungen, Augenarzt, sowie Echo der Halsgefäße kann davon ausgegangen werden, dass zu 99% der obere Abschnitt der HWS der Verursacher meiner Symptome sind.
Eine Operation würde mir aber die noch verbleibende geringe Bewegung der HWS nehmen.
Ich bin seit 2009 von C3 - C7 versteift. danach konnte ich mich noch recht gut bewegen.
Jetzt im letzten halben Jahr aber hat sich eine Art natürliche Versteifung eingestellt und dadurch eine sehr intensive
Bewegungseinschränkung sowohl in der HWS als auch in der LWS entwickelt, sodass mir auch das Bücken merklich schwerer fällt.
Schulterblick beim Autofahren ist gar nicht mehr möglich.
Die üblichen Handgriffe nach einem Toilettengang sind kaum noch machbar.
Zum Glück besitze ich ein Bidet, was die entsprechende Säuberung möglich macht.
Was möchte ich Dir anhand meines Beispiels sagen; Sollte sich bei Dir ergeben, dass eine weitere OP rechtfertigt,
überlege Dir das wirklich sehr genau, ob und in welchem Umfang Du diese machen lässt.
Würde es sich "nur" um die Beseitigung einer Stenose handeln, dann ja, aber wenn es darum geht eine weitere Bandscheibenprothese
einzusetzen oder gar zu Versteifen, dann überlege Dir das sehr, sehr gründlich.
Die Folgen sind nicht ohne.
Das muss ich Dir als Ärztin aber sicher nicht erzählen.
Was ich Dir allerdings noch dringend rate, ist das Du Dir Gedanken über einen Tätigkeitswechsel machen solltest!
Wie Du schon selber schreibst, liegt das Vertrauen Deiner Patienten in Deinen Händen.
Sollte auf Grund Deiner Symptomatik ein Patient zu Schaden kommen, dann befindest Du Dich in einer sehr
bedenklichen Lage.
hast Du schon mal an eine Reha gedacht oder eine multimodale stationäre Schmerztherapie?
Ich persönlich würde Dir die 2. Variante wärmstens empfehlen.
Ich mach jetzt gleich im Kummerkasten ein Thema auf.
da sich bei mir einiges sowohl positives als auch negatives getan hat, weshalb ich auch sehr
lange nicht mehr hier im Forum aktiv war.
Vielleicht schaust Du später mal drauf.
Liebe Grüße und Gute Besserung wünscht Dir
Konstanze
Hallo Konstanze,
es tut mir leid zu lesen, dass sich bei dir nochmal einiges verschlechtert hat. Du triffst mit dem was du schreibst genau die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.
Bei meiner LWS-Problematik, die jetzt auch schon wieder 8 Wochen her ist, habe ich mich ja auch bewußt (im Einvernehmen mit den behandelnden Ärzten) gegen ein operatives Vorgehen trotzt der Quadrizeps-Parese entschieden, die auch weiterhin noch vorhanden ist, allerdings sehr leichtgradig, d.h. sie schränkt mich im Alltag kaum ein, und kann sich ja auch noch verbessern.
Noch ist es mir möglich meine linke Hand zu kontrollieren, wenn ich mich darauf konzentriere. d.h. kleinere, kürzere Belastungen sind noch machbar, ohne Risiko für meine Patientinnen. Größere Operationen, wie z.B. bei Krebserkrankungen, kann ich mir jetzt schon abschminken, und ich habe zur Zeit wenig Hoffnung, dass ich dazu wieder in der Lage sein werde. Schon das tut mir weh, weil ich die Onkologie sehr mag und jetzt, da meine Kinder alt genug sind und ich damit mehr Freiraum habe, ich gerne noch eine spezielle Weiterbildung in diese Richtung draufgesetzt hätte, aber wie gesagt, damit habe ich mich bereits arrangiert.
An dem Punkt, der Klinik ganz den Rücken zu kehren und in die Niederlassung zu gehen, bin ich emotional noch nicht. Aber wenn sich Befunde ergeben würden, die eine Verschlechterung meines linken Armes erwarten lassen, weiß ich nicht, was ich dann machen will, weil ich zur Zeit an der Grenze bin an der es eben gerade noch geht mit meiner Tätigkeit, da darf keinerlei Einschränkung mehr dazukommen.
Einen 3-wöchigen Aufenthalt in einer Klinik für manuelle Medizin und Schmerztherapie habe ich gerade erst hinter mir, von März bis April, und nur dadurch war ich in der Lage, überhaupt wieder die Arbeit aufzunehmen, das hat mir unheimlich viel gebracht und von dem dort gelernten zehre ich heute noch und mache auch alles weiter, inclusive ambulanter Psychtherapie.
LG und Danke für deine Gedankenanstöße,
Elke
Hallo,
Nun habe ich ein wenig Diagnostik machen lassen und weiß schon mal so viel:
Im operierten Bereich C5/6 liegt links wieder eine Neuroforamenstenose vor. Viel mehr kann der Radiologe dazu nicht sagen, weil der Rest artefaktbedingt durch die Prothese nur schwer zu beurteilen ist.. Die Protrusionen C4/5 und C6/7 sind wohl unverändert zum Vorbefund 2018, daher ist es unwahrscheinlich das die Beschwerden daher kommen ( nebenbei sind diese Protrusionen noch nie in einem Befund erwähnt worden).
Der Radiolge schlägt jetzt eine PRT C5/6 vor, um zu verifizieren, ob die Neuroforamenstenose die Beschwerden auslöst. Wenn sich dabei nichts eindeutiges ergibt würde er ein Myelo-CT vorschlagen.
Das erscheint mir als Vorgehen ziemlich logisch, oder gibt es hier andere Ideen?
Ich war auch schon bei einer Neurologin, das war eher eine etwas seltsame Nummer. Ich habe wohl eine verminderte Nervenleitgeschwindigkeit sensibel und motorisch im N. Medianus, der N. Ulnaris ist in Ordnung (also keine periphere generelle Neuropathie, was ja gut ist). Sie machte daraus ein beidseitiges Carpaltunnelsyndrom, obwohl alle klinischen Untersuchung, die sie durchgeführt hat, diesbezüglich unauffällig waren. Mir schlafen auch die Hände oder Finger nicht Nachts ein. Ich weiß ja wie sich sowas anfühlt, ich hatte ein Ausgeprägtes Karpaltunnelsyndrom rechts in den beiden aufeinanderfolgenden Schwangerschaften, das danach nicht besser wurde, und seit der OP 2007 keine Probleme mehr an der rechten Hand bis auf zwei Fingerkuppen, die dezent pelzig geblieben sind( in etwa wie ein Überzug mit Sekundenkleber).
Zu weiteren Tests, wie zB. einem EMG, sah sie sich nicht veranlasst, sie wollte mir Schienen für die Nacht verschreiben was ich dankend ablehnte, da ich keine entsprechende Symptome hätte. Ich habe jetzt einen Termin bei einem suffizienten Neurologen, allerdings erst Anfang September.
Absprechen mit meiner amb. Neuchi kann ich das jetzt nicht, da sie im Urlaub ist. In der Klinik möchte ich die Pferde nicht scheu machen, da im Herbst letzten Jahres das Neuroforamen im Rahmen der OP ausgiebig freigefräßt wurde und der Arm bis vor 3 Wochen ja auch immer tipptopp war. Da ich Montag sowieso wegen der 3. PRT im LWS-Bereich beim Radiologen bin, kann ich ihn ja fragen, ob er gleich die HWS mitbehandeln kann.
LG, Elke
Carpenter
12 Jul 2019, 14:16
Hallo Elke,
ja, Neurologen scheinen eine sehr eigene Spezies zu sein. Meiner scheint grundsätzlich alle Symptome, gleichgültig, welcher Art, auf Restless Legs zurückzuführen.
Was ich zudem merkwürdig und - falls es wirklich zutrifft - etwas erschreckend finde: Können sich Neuroforamen in dieser Geschwindigkeit wieder zusetzen? Dann würde es ja eigentlich wenig Sinn machen, die Beschwerden durch freifräsen zu behandeln.
Viele Grüße von
Carmen
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