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Komplette Version Versteifung L5/S1 nach Wirbelgleiten GRAD 4

Bandscheiben-Forum > Erfolgreich operiert
Carina17
Hallo an Alle.

Ich schreibe das hier um anderen, die vielleicht noch vor dem stehen was ich erlebt habe Mut zuzusprechen.

Ich bin weiblich, jetzt 30 Jahre alt. Mit 10 Jahren begannen die Schmerzen in den Oberschenkeln.Immer wenn ich längere Zeit stehen musste, bekam ich ziehende Schmerzen über PO bis zu den Oberschenkel. Immer abwechselnd, mal links, mal rechts.
Meine Mutter war in dieser Zeit ein einziges mal mit mir beim Arzt, der meinte, dass es vom Wachstum käme.

Die Jahre zwischen 10 und 18 wurden damit zur Tortur. Überall und immer Unverständnis, wenn ich beispielsweise sagte ich könne nicht stehen oder laufen beim Turnen.
Ich soll mich nicht so anstellen. Von allen Seiten kam das. Ich wuchs mit dem Glauben auf, dass diese Schmerzen normal seien.
Wahnsinn, wie sich im Nachhinein heraustellte.

Mit 18 wurden die Schmerzen plötzlich schlagartig ärger. Zu den starken Schmerzen in den Oberschenkeln kamen unerträgliche Kreuzschmerzen.
Im Krankenhaus wurde ich von den Ärzten unfreundlich empfangen und mit einer Spritze in den Rücken abgefertigt.
Die Worte "Sie sind 18, .. was wollen sie denn für Kreuzschmerzen haben." vom OA der Orthopädie tönen noch heute durch meine Ohren...

2 Wochen danach schickte mich mein Hausarzt zum Röngten.
Diagonse: Wirbelgleiten GRAD 4 L5/S1
Die Wirbel hingen wirklich nur mehr an einem Zipfel übereinander.

Nach einem Hin und Her wurde ich schließlich nach Speißing geschickt, zu den Spezialisten.

6 Monate später wurde ich dann operiert.
Die OP dauerte 9 Stunden, ich lag 3 Tage auf der Intensivstation, wurde künstlich ernährt etc. etc...

Es war die Hölle.

ABER... die OP verlieft sehr gut.
Man konnte die Wirbelsäule nicht mehr ganz zurückziehen, ich habe immer noch Grad 1.

Die Bandscheibe war kaputt und wurde entfernt. Es wurde vom Beckenkamm etwas eingesetzt und mit Schrauben dann versteift.


Es dauerte gut 1 Jahr bis ich wieder fit war.

Jetzt kann ich aber alles machen. Ich bin beim Vienna City Marathon Staffel mitgelaufen (12km) mache viel Sport, gehe ins Fitness Studio, Ski Fahren etc.

Wer mein Röngtenbild das vor der OP gemacht wurde sieht, versteht wie unglaublich dass mein jetztiger Zustand ist. Eine kürzlich erfolgte Kontrolle mit MRT zeigte einwandfrei Bandscheiben (die was noch übrig sind), keine Probleme in den Anschlusssegment L4 und sonst auch nichts.

Leider hat sich das vergangen sehr stark auf meine Psyche ausgewirkt und im Nachhinein weiß ich , dass ich eine Psychotherapie gebrauchth hätte.
Vernachlässigt das nicht!!

Ich hoffe jemanden, der vor dem selben schwierigen Weg steht wie ich vor 12 Jahren, mit meinem Beitrag ein kleines Stück Hoffnung geben zu können!!



LG wink.gif
Stefan77
Hallo,

das ist gut dass Dir nach den vielen Jahren geholfen wurde.

Irgendwie ist es wirklich unglaublich wie man Dich hat leiden lassen. Gerade in der Zeit wo man doch andere Dinge im Kopf hat als Schmerzen zu haben.

Grüße

Stefan
karin59
Hallo,

Schön, dass wieder mal ein positiver Verlauf zu lesen ist.
Es ist eben nicht immer so, dass die OP keine Hilfe ist. Bei einem "echten" Wirbelgleiten lindert sie doch den Schmerz und man sieht (wie in Deinem Fall) , dass auch Sport nicht mehr ausgeschlossen ist.
Das sind die Unterschiede bei Wirbelgleiten durch oder bei Arthrose und reinem Wirbelgleiten.
Auch bei mir war es Wirbelgleiten Grad II und dadurch aufgebrauchten Bandscheibe.
Der Verlauf ähnelt sich in Teilen dem Deinen. Ich würde auch nicht ernst genommen mit den fiesen wechselseitig auftretenden Schmerzen in den Beinen. Wie oft habe ich mit den Tränen gekämpft, wenn ich nicht mehr ein Bein vor das Andere bekam. Wie durchgeschnitten , das Gefühl. Irgendwo eingehenkelt, gebeugt wie eine Hundert jährige , bloß schnell zur nächst besten Sitz- oder Liegemöglichkeit. Das brauche ich nicht nochmal !!
Und auch ich hab die Erfahrung der sofortigen Erleichterung nach der OP gemacht. Zwar war ich nicht schmerzfrei und die Heilung dauerte sehr lange, aber der Schmerz, der nicht mehr aushaltbar ist, ist weg.
Carina17
Bei mir hat die OP mein Leben gerettet.
Ohne OP wäre ich im Rollstuhl gesessen. Es war wirklich ganz schlimm.
Ich wollte ein Foto posten von Wirbelgleiten Grad 4 im Röngten, habe aber nichts gefunden in Google. Es war wirklich ganz arg.

Operiert wurde ich in Speißing in Wien. Dort sind absolute Experten in der Wirbelsäulenabteilung.
Es wurden auch Fotos für Studien und Lehrbücher von mir gemacht, vor und nach der OP.

Das schlimmere was übrig geblieben ist, ist der psychische Schaden. Weil niemand mir kein Mensch glaubte... viele Jahre lang. Das hat schon was angerichtet mit mir.
smhair2.gif


Bienli
Hallo Carina17,

Ich kann deinen Leidensweg verstehen. Bei mir hat es genau gleich angefangen, Schmerzen im Oberschenkel. Unerträglich! Allerdings war ich damals schon 48 Jahre. 19 Jahre ging es bei mir, bis sie Wirbelgleiten bei mir festgestellt haben.

Jetzt bin ich seit 16 Monaten operiert, nachdem ich 15 Jahre die stärksten Medis einnehmen musste.

Ich kann mit dir mitfühlen. Auch mir geht es langsam besser.

Weiterhin gute Besserung

Bienli aus Basel wink.gif
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