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Komplette Version Nervenentzündung durch Arthrose Facettengelenke

Bandscheiben-Forum > Konservative & IGeL Behandlungen
Michael07
Hallo,

Michael, 53 Jahre, 88kg, 182cm, sportlich. ( GdB 30%, Gleichstellung zum Schwerbehinderten )



Ich habe folgenden Befund ( seit 2012 ): BSV L5/S1, und fortgeschrittene Arthrose in den Facettengelenken, war im August 2018 im MRT.

Jetzt habe ich seit August 2018 sehr starke Schmerzen in den Beinen, daher kann ich kaum noch laufen oder Treppen steigen.( seit September arbeitsunfähig )

Der Befund des Neurochirurgen dazu:

Starke Entzündung im Bereich der Facettengelenke, ( fortgeschrittene Arthrose + BSV L5/S1 ) dadurch erhebliche Nervenschädigung in diesem Bereich links und rechts.

Nach insgesamt 14! Infiltrationen mit Cortison und Diclofenac, in diese Entzündungsherde, ist keinerlei Besserung eingetreten.
Die Wirkung der Medikamente hielt ca. 2-3 Tage an, danach hatte diese keinerlei Wirkung mehr.
Nachteil: Konnte nicht richtig schlafen, da aufgepuscht durch die Medis, die Schmerzen kamen wieder.

Die Entzündung im Bereich der Facettengelenke ist immer noch da, der Neurochirurg kann diese nach eigener Aussage nicht behandeln.

Er schlug mir jetzt vor, die Nerven in diesem Bereich zu veröden, damit ich keine Beschwerden/Schmerzen mehr habe/spüre.

Leider ist damit aber nicht sie Ursache für diese starken Schmerzen beseitigt, nämlich die Entzündung durch den Verschleiss der Facettengelenke.

Welche Risiken birgt diese Verödung und welche "Vorteile" bringt sie wirklich?

Auf den Internetseiten der Neurochirurgen, wird diese Massnahme, ja als "Erlösung" für den Schmerzpatienten angepriesen.

Bitte schreibt mir eure Meinungen dazu, bin für alle Anregungen und Vorschläge offen.


Besten Gruss
Michael

paul42
Hallo Michael07

Willkommen im Forum wink.gif

Was dir der Arzt ist da vorgeschlagen hat, ist eine sog. Denervierung.
Ein Verfahren bei dem durch Wärme, Kälte oder durch einen Cocktail, der Nerv kurz bis mittelfristig verödet wird. D.h. der Nerv erholt sich wieder.

Zumindest wird für ein gewissen Zeitraum die Schmerzweiterleitung unterbrochen. Das Verfahren lässt sich auch mehrfach anwenden.
Der Vorteil ist dass man relative Zeit gewinnt, in der der Schmerz gemindert ist.
Es entsteht ein schmerzarmes Zeitfenster in dem man mit anderen Therapien arbeiten kann.

Der Nachteil ist, dass sich anatomisch in der WBS nichts verändert und sich der verödete Nerv mit der Zeit erholt. Mit der Zeit nach mehrenden Anwendungen wird der Effekt wohl etwas geringer.

Zitat
Leider ist damit aber nicht sie Ursache für diese starken Schmerzen beseitigt, nämlich die Entzündung durch den Verschleiss der Facettengelenke.

Das ist nicht ganz korrekt, die Entzündung ist die Folge das dort Schmerz entsteht, aber nicht die Ursache.

Die Ursache liegt im BS Fach L5/ S1, bei beginnender Höhenminderung in diesem WBK- Segment.
Die BS verliert dort ihre Pufferfunktion durch Wassermangel zwischen S1 und LWK 5, so dass die Gelenkflächen des Facettengelenkes, bzw. der Knorpel dieses Gelenkes zunehmend strapaziert wird.

Im Knorpel befinden sich auch Nervenzellen, die jetzt gereizt werden. Man spricht auch von Spondylarthrose.

https://www.diebandscheibe.de/images/wirbel.gif
oder Klick mich

Vielleicht kannst du noch was ergänzen, was und wo die Beschwerden sind.

Du schreibst von verminderter Wegstrecke und Beschwerden beim Treppensteigen.
Das wären Anzeichen einer möglichen Spinalkanalstenose.
Ein morgendlicher Anlaufschmerz der sich mit Bewegung langsam verbessert würde für ein Facettensyndrom sprechen.

Wenn du austrahlende Beschwerden bis in die Füße und Zehen hast, wäre das ein Verdachtsmoment, dass die seitlich abgehenden Nervenwurzeln bedrängt werden.
Wie wurde denn die Nervenschädigung festgestellt.?
Warst du schon mal beim Neurologen, und hast die Leistungsfähigkeit beteiligter Nerven messen lassen?

Sicherlich ist das Verfahren einen Versuch wert, dadurch zunächst eine Linderung zu erreichen, bevor man das durch eine OP korrigiert.

Wenn dir ein aktueller schriftlicher Befund vorliegt, wäre das hilfreich einen Überblick zu bekommen.

Zur Denervierung habe ich keine persönlichen Erfahrung gemacht, aber da werden sich sicher noch andere Bandis melden und was berichten können.

viele Grüße
paul42
Michael07
Hallo Paul,

erstmal danke für deine Antwort.


Ja, der Schmerz ist auch Morgends da, besonders nach dem Aufstehen zieht es durch die Oberschenkel und Waden bis in die Füße.

Nach ca. 30 Minuten Bewegung "geht's wieder", aber der sehr unangenehme Schmerz ist immer noch da.

Egal ob stehen, sitzen oder liegen, es zwickt, als ob ich Reisszwecken in der LWS sitzen hätte.

Wenn der Schmerz zu stark wird, dann lege ich mich hin und/oder gehe in eine "Schonhaltung", die aber nicht leicht zu finden ist.


Der Neurologe hat ja schon festgestellt, das die Entzündung in den "verschlissenen" Facettengelenken, auf die Nervenausgänge der WBS übergegriffen hat.

Er ist nur sehr erstaunt, das diese Therapie ( Infiltration ) bei mir überhaupt nicht anschlägt.
Daher auch der "Griff" zu stärkeren Mitteln ( = Veröden ).

Mein Physiotherapeut meinte, das es wohl kaum Möglichkeiten gäbe, diesen Verschleiss in den Griff zu bekommen, die Anwendungen und die Übungen, die ich zum Muskelaufbau mache, haben bisher auch keine "Wirkung" auf das Schmerzbild.

Manchmal "knackst" es im LWS Bereich, so das ich es beim Aufstehen, setzen, mich irgendwie bewegen, hören kann.

Ich weiß, von der letzten Reha, das diese Verödung nicht für immer ist, denn einige Teilnehmer hatte die schon "hinter sich" und waren nur 3 Monate schmerfrei.

Ich bin halt sehr unsicher, welche Nebenwirkungen und/oder Risiken bei der Verödung auf mich zukommen, bisher habe ich keinerlei Infos vom Neurochirurgen dazu erhalten.

Er meinte, das er mich wieder zu 100% Leistungsfähigkeit hinbekommt, was ich aber stark anzweifle, da seine Kollegen in der Klinik mir sagten, das eine Operation an den Facettengelenken bisher nicht möglich sei.

Gibt es Meinungen und Erfahrungen dazu?


Besten Gruß
Michael


Stein
Hallo Michael,

der Neurochirurg sagt dir 100% Besserung voraus wenn ich das richtig verstanden habe?
Also ich habe bei all meinen Operationen keine 100% bekommen aber eine hohe Wahrscheinlichkeit das es mir hilf nach dem es ordentlich abgeklärt wurde.
Der Paul hat das schon gut erklärt und so denke ich das auch.
Eine Verödung hilft sehr gut bei Rückenschmerzen aber ich denke weniger bei Bein Schmerzen/Schwächen usw.
Denn eine Stenose wo der Nerv vom Knochen angeklemmt wurde hatte ich und das waren andere Schmerzen wie diese die ich von der Arthrose im Rücken hatte.
Ich bin schon öfter denerviert, die normale Standard Methode hat bei mir gar nicht gewirkt, die endoskopische ca. 7Monate und nun bin ich erneut denerviert mit noch einer anderen Methode und nach 3Wochen hatte ich nahezu keine Rückenschmerzen mehr, dieses hält sich nun seit knapp 2Wochen und wenn es erstmal wieder so bleibt ist es ein wahres Geschenk was ich sehr genieße.
Wahrscheinlich soll bei dir erstmal die normale Denervation gemacht werden und das Risiko ist ja überschaubar und ein versuch wert wenn es im Vorfeld genau abgeklärt wurde!
Ich habe mich nicht ohne Grund wieder dafür entschieden, obwohl die anderen Methoden aufwändiger sind aber Tabletten machen einen auch kaputt und die Schmerzen psychisch mürbe...

LG
maeranha
Hallo,
die ganze Veröderei, ob über Wärme oder Kälte hat bei mir nie lange fkt.
Da gibt es jetzt aber auch Denervex, s. www
Selber keine Erfahrungen, hört sich aber logisch an.....
Mit freundlichen Grüßen
Peter
Stein
Hallo,
Denervex hat ich jetzt zu letzt und ich bin zufrieden!
Eine Verödung ist doch eine gute Option auch wenn es nur begrenzt hält aber Denervex ist wogl auf längerfristig angelegt!
Immer noch besser wie invasivere dinge...
Gruß
murmel
Hallöchen Michel 07 wink.gif
Vielleicht hilf dir das ein wenig weiter


Meine
Diagnose: M48.06
M51.1 Spinal(kanal)stenose: Lumbalbereich
M51.1 Lumbaler und sonstiger Bandscheibenschaden mit Radikulopathie
M54.4 Lumboischialgie
https://www.netdoktor.de/symptome/radikulopathie/

Hatte im UK Berlin mein OP Spinalkanaldekompression und Nukleotomie sowie Sequestrektomie LWK4/5 von rechts in crossover-Technik
Ich glaub die sind da schon etwas weiter
Ein EMG würde ich auch dir dringend anraten!
Auch wen der Weg nach Berlin weit ist würde ich mich dort mal einen Termin machen!

Frag doch mal im Büro der NC nach ob sie dir dein MRT begutachten können und wie es mit der Indikation steht!

Klinikdirektor: Prof. Dr. med. Meier, Ullrich /
Telefon: (030) 56 81-3701 /3705
Fax: (030) 56 81-3703
E-Mail: ullrich.meier@ukb.de

Dass war erst mal !

Mit freundlichen Grüßen murmel smilie_bank.gif

Ps. Ab 17.12.2018 zur AHB in Bad Belzig ! Internet?
Schnütchen
Hallo,

Zu Denervex möchte ich sagen, das es das noch gar nicht so lange gibt, also auch keine Langzeitstudien.
Mein damaliger Arzt wollte mir das auch verabreichen, war ca September 2017, er war damals der erste Arzt im Grossraum Stuttgart, der das machte.
Ich habe damals dankend abgelehnt, wäre die erste hier gewesen und als Versuchskaninchen war ich mir zu schade.
Ob das ganze ausgereift ist, mag ich nicht zu sagen, es gibt nicht viel drüber zu lesen im www

Gruss Ute
Blackystar
Hallo wink.gif ,

ich lese hier von Denervex was ist das??? habe noch nie was davon gehört.

Ich kenne nur Denervierungen mit Hitze oder Kälte.


Viele Grüsse
Blackystar zwinker.gif

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