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Komplette Version Probleme nach HWS-OP

Bandscheiben-Forum > Operationen
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Bandscheiben-Pit
Hallo,
ich möchte euch eine Geschichte von mir erzählen. Möchte nur sehen, ob vielleicht irgendjemand sowas, oder ähnliches erlebt hat. Werde versuchen mich so kurz wie möglich zu halten. Ich bin 54 jahre alt.
2006 hatte ich eine HWS-OP. Vorgeschichte: Sehr starke Schmerzen im rechten Oberarm und taube Finger.

Erste MRT-Aufnahmen waren unbrauchbar, also hat man in einer Art Privatklinik neue gemacht. Fazit: C4, C5 Bandscheibenvorfall. Die wollten mir auch sofort alles versteifen. Übernachtungen und Essen hätte ich selber zahlen müssen. Brauchte deshalb noch Bedenkzeit. Habe mich dann überreden lassen die OP im EK-Ravensburg machen zu lassen. Dort hieß es: Die MRT-Aufnahmen sind unbrauchbar – also wieder neue machen lassen.
Befund: Es ist nicht C4, C5, sondern C5 und C6..aha, ok. Also ab ins Krankenzimmer.
Später war dann Visite, einer der Ärzte sah aus wie ein absoluter Alkoholiker und roch sehr stark nach Whiskey. Dachte mir erst nichts dabei. Am nächsten Morgen dann die OP.
Werde in den Raum im Keller gebracht zur Narkose. Bekomme dann die Narkose und kurz vor der Wirkung riech ich wieder diesen starken Whiskey, sehe plötzlich diesen Alki neben mir und weg war ich.

Nach dem Aufwachen abnormale Schmerzen im Arm. Bekam Dutzend Schmerztabletten. Am nächsten Tag bin ich aufgestanden und hab mich an den Tisch gesetzt um ne Zeitung zu lesen, aber ich sehe nichts mehr, also das geschriebene ist nicht fokussierbar und ist alles doppelt. Arzt meint: das ist normal, vergeht nach paar Tagen wieder.
Am Abend heißt es: oh, Entschuldigung, wir haben vergessen ihnen eine Trombosespritze zu geben. Die Nacht darauf hab ich geklingelt, weil die Schmerzen unerträglich waren. Die Krankenschwester kam und erschrak, weil die ganze Matratze voller Blut war – also erstmal Theater mit Matratze wechseln usw.. Dann ein frisches Pflaster drauf, noch ne Ladung Tabletten und gut ist.

Meinen Arm konnte ich inzwischen nicht mehr anheben, hatte keine Muskeln mehr, alles hing runter, wie bei einem 90jährigen. Am 3. Tag sagte ich, dass ich auf eigene Verantwortung das Krankenhaus verlasse, da mir hier sicher nicht geholfen wird. Gesagt getan. Durch Physio usw. konnte ich nach 2 Monaten meinen Arm aus eigener Kraft heben.

In den letzten 12 Jahren hatte ich bei dutzenden Ärzten (sogenannte Spezialisten) Hilfe gesucht, aber man hat nur müde gelächelt. Aussagen wie: stellen sie sich vor, sie sind durch die OP 10 Jahre älter geworden und damit müssen sie jetzt leben – ansonsten nur ah, aha, hm hm. Inzwischen habe ich nur noch 25% Sehstärke, seit der OP fast immer Dauerkopfschmerzen, oft schwindelig, sehe oft ein hellgraues Rollo vor mir wenn ich vor dem PC sitze, oder TV schaue und bin ständig sehr müde.

Ich konnte inzwischen von 2 Ärzten ne Antwort bekommen. Ein angesehener Augenarzt, der paar Wochen vor der Rente stand sagte: Diese ……….., die wissen genau, was sie verpfuscht haben, glauben sie, sie sind der erste, der mit diesem Problem zu mir kommt? Und vor allem von diesem Krankenhaus?
Der zweite ist bereits im Ruhestand und hat nur bei uns in der Firma quasi die Arbeiter durchgecheckt. Der war irgendwie 10 Jahre dafür zuständig, ob Bandscheiben-OP’s genehmigt werden, oder nicht usw..
Der sagte mir wörtlich: Seihen sie froh, dass sie nicht im Rollstuhl sitzen. Bei dieser Art geht man niemals von hinten am Rückenmark vorbei, wo man gerade 1mm Luft hat, sondern von vorne. Kann ihnen nur sagen das war 100% Pfusch.

Naja, sorry, aber ich musste das mal loswerden. Bin gespannt, ob jemand von euch sowas auch erlebt hat.

Danke und Liebe Grüße

Pit

Pauline69
Hallo Pit,

habe ich das richtig verstanden, Du bist an der Halswirbelsäule von hinten operiert worden ?

Was haben sie eingesetzt? Prothesen oder Cages ?
Oder „nur“ Bandscheibenmaterial weggenommen?

Liebe Grüße,
Pauline
Bandscheiben-Pit
Hallo Pauline,

leider kenne ich mich mit den Fachbegriffen nicht so aus, aber das was sie gesagt haben: Da sind Verknöcherungen und die versuchen wir zu entfernen und schaben es etwas aus, damit mehr Raum entsteht.

Aber ja, die haben von hinten operiert.
Haben aber damals auch gesagt, dass sie sehr aufpassen müssen,
weil sie direkt am Rückenmark vorbei müssen.

Habe natürlich noch mehr Beschwerden seit der OP, aber mein Text war eh schon sehr lang.
Geschmack- u. Geruchssinne haben sich total verändern und habe seit damals (leicht) Tinitus.
Aber wie soll man so eine Baustelle heile machen. Da wirds wohl nichts geben.
Das schlimmste ist halt die Sehschwäche, die sich alle 2 Std. ändert, deshalb bin ich auf 4 verschiedene Brillen täglich angewiesen.

Herzlichen Dank für die Antwort.

Liebe Grüße
Pit
Pauline69
Guten Morgen Pit,

das tut mir sehr leid, dass die OP bei Dir scheinbar nicht wirklich gut gelaufen ist.

Aber da das nun nicht mehr zu ändern ist, wäre es ja nun das allerwichtigste, Dir zu helfen, die Folgen zu minimieren.
Wenn es überhaupt möglich sein sollte, müßtest Du einen kompetenten Arzt finden, der Dir hilft, wieder eine bessere Lebensqualität zu erhalten.

Einen guten und engagierten Hausarzt oder einen guten Neurologen vielleicht.

Hat man Dir mal erklären können, warum der Sehnerv betroffen ist ?
Hat man das Rückenmark irgendwie verletzt/tangiert ?

Ich wünsche Dir viel Erfolg und gute Besserung!!!

Liebe Grüße, Pauline
maeranha
Hallo,
von hinten, das ist doch dann programmierter Stress....verstehe nicht das man sich da nicht vorher informiert und vergleicht......wie schon gesagt, ich habe nach OP C5/C6 in 11/15 nach 3 Tagen wieder in der Fa gesessen und nie mehr Stress gehabt......natürlich von vorne
Mit freundlichen Grüßen
Peter
cecile.verne
Hallo Pit

es tut mir echt leid und selber weh, was Du erleben musstest und was dadurch jetzt alles mehr kaputt ist als vorher.

Ich denke, dass der Vorschlag von Pauline sicher ein guter wäre, wenn Du Dich mit all Deinen Sorgen mal erst an Deinen Hausarzt wendest. Er könnte Dich dann an die richtigen Aerzte verweisen und so was wie die Funktion der Drehscheibe übernehmen, also auch überwachen, ob alles korrekt abläuft oder ob er wieder einschreiten muss bei dem einen oder anderen Arztkollegen (eigentlich ist dies auch eine der wichtigen Aufgaben der Hausärzte, Koordinatoren zu sein!)
Es wird bestimmt noch die eine oder andere Möglichkeit geben, Dir zumindest etwas Linderung zu verschaffen.

Schade, die Worte von Peter nützen Dir leidlich wenig, denn bei Dir ist es ganz anders gelaufen und ein Vergleich mit der Turbo-Heilung von ihm ist müssig: bei Dir ist nun mal vieles schief gelaufen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Hast Du auch schon mal einen Therapieserie mit alternativer Medizin gemacht, wie z.B. TCM bei einem Chinesen? Ein in asiatischer Medizin ausgebildeter Spezialist sieht die ganze Sache in Deinem Körper ganz anders und v.a. ganzheitlich. Es braucht manchmal mehrere Monate konsequenter wöchentlicher Therapie bis sich Erfolge zeigen, dafür sind sie nachhaltig und "giftfrei" (also keine Chemie zum schlucken).

LG Cécile
Bandscheiben-Pit
Hallo Pauline,

ein Arzt meinte nur, dass man durch die OP einen Sehnerv eingeklemmt hatte. Aber das könne man nur feststellen, wenn man es wieder aufschneiden würde. Hatte mir aber davon abgeraten.
Naja, habe ja schon nen Maraton an Ärzten hinter mir, die keine Lösung fanden. Muss halt damit leben. Wollte einfach nur mal sehen, ob ich ein Einzelfall bin, oder ob es noch jemanden gibt, der ähnliches erlebt hat. Ich danke dir sehr!!!

Liebe Grüße
Pit
Bandscheiben-Pit
Hallo Cecile,

Danke für deinen Beitrag.

Habe schon mehrmals Spezialisten aufgesucht, die mein Hausarzt empfahl, aber leider ohne Erfolg.
Kommt fast immer: da kann man nichts machen, oder nochmal aufschneiden, Magnesium, Ibuprophen, Massage, Physiotherapie usw..

Das einzige, was mir wirklich gut tut ist Physio. Nach 6 Sitzungen habe ich meistens gute 2 Wochen keine Kopfschmerzen.

Das mit TCM ist sicher ne gute Idee. Irgendwas habe ich in Erinnerung, dass es bei München ne TCM-Klinik geben soll. Werde mich mal schlau machen.

Hatte schon mal 2 Sitzungen bei einem 80-jährigen Chinesen, der in Deutschland Medizin studiert hatte und besser schwäbisch konnte, als ich :-). Ist leider kurz danach verstorben.

Jedenfalls sagte er, dass ich mir einfach ein Rad von einem Fahrrad vorstellen soll. So funktioniert unser Körper. Wird das Rad einmal durchgetrennt ist es vorbei. So sei es in meinem Fall.
Durch die OP wurde ich quasi durchgetrennt und deshalb werde ich nie mehr richtig funktionieren.
Interessante Aussage.

Vielen Dank nochmals.

Liebe Grüße
Pit
Sporti67
Hallo Pit,

Du schreibst, dass Dir Physiotherapie gut tut und nach sechs Behandlungen Deine Kopfschmerzen für zwei Wochen weg sind.

Versuche doch über Deine Krankenkasse eine Langzeitverordnung zu bekommen, dann kannst du Dir zwei feste Termine pro Woche geben lassen, wenn Du einen guten Therapeuten hast.

Bei dem Antrag würde ich Dir raten, einen selbstgeschrieben "Jammerlappen" beizufügen, da dies dann alles dem Medizinischen Dienst vorgelegt wird.

Ich wünsch Dir alles Gute.

Liebe Grüsse

Sporti
Bandscheiben-Pit
Hallo Sporti,

vielen Dank für die Tips!
Wußte nicht, das sowas wie Langzeitverordnung gibt.
Bin in solchen Sachen nicht gerade helle. hammer.gif
Werde es angehen.

Liebe Grüße
Pit
Seiten: 1, 2
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