Liebes Forum,
ich bin Mitte 40 und männlich und mache derzeit eine ziemlich schwere Reise wegen meiner Bandscheiben-OP durch und hoffe, von euch etwas Hilfe zu erhalten, weil ich echt nicht mehr weiter weiß.
Nachdem ich Anfang September 2018 einen heftigen BSV im Segment L5S1 rechts erlitten habe, konnte ich Ende September dann keinen Zehenstand mehr machen und die OP Indikation war gegeben. MRT Anfang September zeigte einen größeren Vorfall mit Bedrängung der S1 Wurzel.
Höllische Schmerzen im rechten Bein (nur noch Novalgin und Tramal halfen) und Taubheit an der Fussohle/kleiner Zeh und Ferse innen passten gut zum BSV L5S1. Operiert wurde ich am 01.10.2018 in München. Nach der OP konnte ich interessanterweise die Taubheit in der Ferse beim Stuhlgang oder Abwischen auslösen, d.h. es britzelte dann in der Ferse. Das ist bis heute so und wird leider auch eher schlechter.
Die Schmerzen waren nach der OP zu 98% weg, da hatte ich wohl Glück. Ich hatte nur leichte Schmerzen in der Hüfte (wie wenn jemand mit einem spitzen Gegenstand innen in der Hüftschale am Knochen kratzt, das hat sich aber gelegt). Was blieb war, wie zu Erwarten, die Taubheit. Zehenstand geht auch wieder, natürlich nicht genauso kräftig wie links.
2 Wochen nach der OP begannen dann Missempfindungen in der Poritze und vermehrter Harndrang und einen heftige Verkrampfung im Anus und Blase. Ich war mehrmals bei meinem Chrirurgen, es wurde auch Mitte November ein neues MRT gemacht, kein neuer Prolaps oder Rezidiv. Aber die Taubheit wurde fast ein bißchen mehr und eben die Missempfindungen. Harn und Stuhl kann ich kontrollieren, aber es fühlt sich alles nicht in Ordnung an.
Der Neurologe hat nichts gefunden (ausser Schädigung S1) und der Neurochirurg, der mimch operiert hatte, meinte er könne nichts mehr für mich tun. Jetzt Anfang Dezember sind die Missempfindungen stärker geworden und ich habe wieder ein MRT machen lassen.
Cauda usw. ist frei, d.h. es gibt laut MRT keinen Grund für meine Fehlempfindungen im Pobereich und am Genital. Ist auch nicht wirklich taub wie der Fuss, nur vermindert gefühlsfähig. Sexuell läuft alles in Anbetracht der psychisch auch sehr schweren Situation, nur mit der Ejakulation hat sich was verändert.
Ein zweitere Neurochirurg hat sich nun die leztzten MRT Bilder angesehen und meinte, da ist ja noch BSV und wir müssen nächste Woche operieren. Da war ich natürlich schockiert!
Ich habe jetzt noch einen Termin in der Uniklinik und frage mich, ob ich abwarten soll. Sind die Neurochirurgen so OP-wütig?
Gibt es noch andere Forumsmitglieder, die nach einer OP Probleme mit Missempfindungen im Analbereich hatten? Keine echte Taubheit, und wenn dann vorübergehend, mal mehr mal weniger? Fremdkörpergefühl im Hintern?
Ich bin verzweifelt und habe Angst. Das die Cauda nicht bedrängt wird, dass beruhigt micht etwas, aber irgendwas reizt die Nerven für die Analfalte/Genital.
Meine Hüftmuskulatur ist maximal verspannt, ich laufe immer noch wie ein Zombie durch die Gegend. Mittlerweile brennen mir auch beide Fussohlen nach dem Arbeitstag. Wenn sich der Nerv im rechten Bein meldet mit Kribbeln, dann kribbelt es auch in den Händen. Laut Hausarz sind alle Blutwerte ok.
ich weiß nicht mehr weiter.
Danke für Hilfe/Anregungen/Zuspruch!
Andreas
Jutta70
07 Dez 2018, 15:08
Hallo Andreas,
hast Du denn eine Anschlußheilbehandlung gemacht oder wenigstens Physio bekommen?
Bei mir wurden da erstmal die verkrampften Muskeln im Beckenbereich behandelt. Das könnte Dir sich auch gut tun. Verkrampfte Muskulatur kann Nerven auch bedrängen. Ebenso sollte mal das Becken angesehen werden, ob ein Iliosakralgelenk blockiert ist. Das kann gut beim Umlagern in Nakose passieren.
Wegen des vermeintlich neuen Prolaps kannst Du vielleicht mal Bilder zeigen?
Wenn Du das hier nicht hochgeladen bekommst, geht das über picr.de ganz gut.
Eigene Erfahrung in der Höhe habe ich nicht. Ich bin in den beiden Etagen drüber operiert und es ist beide Male gut gelaufen.
Ich kann mich aber auch an Mißempfindungen am Steißbein erinnern. Daran dürfte mein verdrehtes Kreuzbein schuld gewesen sein.
LG Jutta
Santana63
09 Dez 2018, 22:47
Zitat (Dot @ )
ich weiß nicht mehr weiter.
Danke für Hilfe/Anregungen/Zuspruch!
Andreas
Hallo Andreas,
Du bist gut,
konntest echt schon Arbeiten gehen?
ich bin Dir einen Monat voraus und als EU Rentner raus aus der Mühle,
aber an Arbeiten gehen wäre auch Heute noch nicht zu denken.
Es geht immer wieder hoch und runter mit Schmerzen und den Missempfindungen,
aber insgesamt werden diese "Rückfälle" weniger und schwächer, und die Abstände größer.
Bei mir ist es ein immer mal etwas wandernder Druck in der rechten Fußsole,
hin und wieder linkes oder rechtes untere Schienbein/Spann,
und die "Geschichte" im Analbereich und Genitalbereich kenne ich auch zur genüge.
Das alles ist aber auch ohne Schmerzmittel zu ertragen.
Zusätzlich bekomme ich auch wieder seit dem 2. BSV, dann verstärkt nach OP, aber inzwischen immer seltener, Kolik artige Schmerzen im Nieren Magen/Darm Bereich,
und die sind so heftig das selbst hohen Dosen von Novaminsulfon 800er Ibo und Palexia 100 da nur geringe Schmerzlinderung bringen.
Da hört man fast schon die "Engel Singen".
Die habe ich aber von Zeit zu Zeit schon seit bestimmt 20Jahren Jahren gehabt, aber auch mal bis zu 2 Jahre am Stück gar-nicht, kein Arzt/Krankenhaus hat je den Grund gefunden.
Die letzten zwei Jahre dachte ich das das auch vom Rücken kommt, aber wohl doch nicht,
wird wohl nur von den dortigen Schmerzen Verspannungen mit ausgelöst.
Selbst an den sonst schmerzfreien Tagen kommt es beim Sitzen in leicht vorgebeugter Haltung (zB. jetzt schreiben am Läppy) immer noch sofort zum Druckgefühl im OP Bereich, ignoriere ich das wird es kontinuierlich schlimmer bis zu wieder richtig Schmerzen.
Also schnell Haltung ändern und bewegen, dann ist das wieder weg.
Wie viel der jetzigen Schmerzen auf muskuläre Verspannungen gehen oder eben immer noch auf OP, keine Ahnung.
Aber der größte Feind ist wohl die Ungeduld, kaum hat man mal 3-5 Tage so gut wie keine Probleme, will ich halt die ganzen angelaufenen Sachen erledigen, und selbst bei eigentlich simplen Aufgaben hat es mich dann regelmäßig wieder zurück geworfen.
Deshalb bin ich echt erstaunt wie viele hier nach kurzer Zeit schon Reha und auch sogar arbeitsfähig sind.
Bin/war KFZler aber selbst ganztägig Büro oder andere unproblematischer Arbeiten, könnte ich mir höchsten stundenweise vorstellen.
Bin zwar 10 Jahre älter wie Du, aber immer noch großer und recht sportlich/kräftiger Typ,
also von der Seite eigentlich prädestiniert für einen ordentlichen Heilungsprozess.
(Lese mal meine anderen Beiträge, sind nur wenige, dann kannst Du das mal zeitlich mit Dir vergleichen)
Dachte auch nach jeder Besserung jetzt gehts nur noch aufwärts, aber denkste.
Also Kopf hoch und lass Dir bloß Zeit, mit schnell geht meiner Meinung nach bei BSV gar nichts.
Oder wenn dann vielleicht bei den nur leichten Dingern.
Bei meinem ersten nur halb so großen, habe ich ja insgesamt so 10-12Wochen Liegen gebraucht bis der Schmerzfrei bleib.
Hat aber nur ein gutes Jahr gehalten bis der zweite genau an selber Stelle über den Rest vom ersten drüber ging.
Gruß Mario