Scheibenkleister82
09 Okt 2018, 10:58
Ihr Lieben,
das die PRT Spritzen häufig nicht wirken habe ich hier ja schon oft gelesen, die Frage die sich mir stellt ist: WARUM? Wer unter einem BSV leidet und wem die Schulmedizin konservativ nicht helfen kann, der wendet sich sicherlich entweder irgendwann alternativen Heilmethoden zu, oder lässt sich operieren.
Eine OP möchte ich auf gar keinen Fall! Als Notfallindikation ok, aber so lange ich noch die Wahl habe ganz klar nein!
Es gibt ja eine Gruppe von Therapeuten, die den BSV selbst nicht als Schuldigen für die Schmerzen sehen sondern zb die Faszialen Strukturen oder seelische Beschwerden und ich frage mich langsam auch, nachdem die 2. Ladung Kortison an den Nerven nun auch nicht wirkt, ob evtl etwas anderes für die Beschwerden verantwortlich ist. Bei mir äußern sie sich ja als Ischialgie links. Auf Zehenspitzen oder Hacken kann ich laufen, keine Lähmungserscheinungen, ich gehe arbeiten und brauche am Tag 3000mg Novaminsulfon um gut durch den Tag zu kommen. Wenn ich lese was hier teilweise abgeht kann ich damit wohl noch zufrieden sein.
Zum seelischen Aspekt: Es ist tatsächlich so, dass meine Beschwerden deutlich zunahmen, nachdem man mir das MRT gezeigt hat und der Radiologe auch noch sagte "Sie können ja laufen....selten so einen schweren BSV gesehen, dachte Sie sind bereits gelähmt"... Ab da ging es bergab. Bereits im Auto zurück hatte ich mehr Schmerzen. Die Schmerzen selber bilde ich mir sicher nicht ein, aber wodurch werden sie ausgelöst?
Weiter habe ich eine deutlich Schmerzzunahme festgestellt wenn mein Sohn weint. Es schießt dann richtig in die LWS. Er ist 1,5 Jahre alt und es belastet mich sehr, dass ich mich zur Zeit nicht so intensiv kümmern kann. Aus dem Bettchen hebt ihn zb zur Zeit mein Mann.
Ich überlege wirklich ob ich die 3. PRT am 19.10. absage. Das mein Bein nach der letzten Spritze über 17 Stunden gelähmt war, was die Schmerzen angeht aber keine Besserung eintritt, überzeugt mich so gar nicht von dieser doch sehr schmerzhaften Prozedur (wie ich finde).
Am kommenden Montag habe ich nun einen Termin bei einer Feldenkrais Therapeutin, die sich meine Bewegungen anschauen möchte. Ende November dann ein Termin bei einer Osteopathin, die mir eine Kollegin empfohlen hat.
Ernährungstechnisch setze ich nun mehr auf Milchprodukte und Rohkost, versuche Fleisch und Zucker zu vermeiden und trinke 3x Tal einen "Bandscheiben Tee" aus verschiedenen Kräutern.
Was meint ihr dazu?
LG
Elleausbern
09 Okt 2018, 17:21
Hoi hoi
Es gibt eine recht einfache Erklärung warum Periradikuläre Therapien nicht immer, oder nicht immer im gewünschten Ausmass anschlagen.
Das Cortison soll als Depot an Ort und Stelle den Nerv umspülen...eben periradikulär.. und so dafür sorgen, dass eine vermutete Enzündung, Reizung und die dazugehörige Schwellung zurückgehen.
Dies ist nicht immer der Fall, nicht jeder Nerv der wehtut ist automatisch entzündet oder so gereizt dass Cortison wirken kann, auch eine Schwellung der Betroffenen Stelle ist nicht immer vorhanden.
Manchmal ist einfach der Nerv in seiner Hülle mechanisch von der Bandscheibe eingeengt ohne Schwellung und Enzündung.
Dann gibt’s keine Wirkung fürs Cortison.
Dann muss einfach abgewartet werde, ob die Bandscheibe austrocknet und so weniger auf den Nerv drückt und er sich erholen kann, oder abwarten bis der Körper das überflüssige Bandscheibenmaterial selber abbaut.
Das tut er auch nicht immer, sondern manchmal eben in Knöcherne Strukturen um mehr Stabilität zu erlangen, was dann mehr wehtut als vorher.
Es gibt aktuell grössere Neurochirurgien die die PRT nur noch dann anbieten, wenn man sich relativ sicher ist, dass eine Schwellung, Reizung da ist.
Ansonsten wird darauf verzichtet, vor allem wenn die Beschwerden gering sind, wie bei dir.
Was nicht heisst, dass du keinen Leidensdruck hast, aber du bist zum Glück weit von OP etc. Entfernt.
Cortison also die PRT werden ja wie Gummibärli verordnet, man darf aber nicht vergessen, dass Cortison systemisch wirkt und kein eben mal so Medikament ist.
Wenn Schwellung und Enzündung da sind kann es super wirken, für eine behinderte Mechanik nicht.
Ich bin hier im Forum schon mehrmals angeeckt mit der Aussage, dass viel zu viele Bilder gemacht werden. Man kennt das Phänomen das du beschreibst schon lange, und es ist auch so wie du sagt.
Nur will auch hier im Forum jeder möglichst im 3 Monatsrhytmus Bilder machen..weil nur was man sieht ist real, weniger Bilder wären mehr..
Und ja nicht vom Bild auf die Symptome schliessen, Schmerzen gerade im Rücken korrelieren oft nicht mit dem Bild, was nicht heisst, dass sie nicht schlimm sein können.
Lg
Scheibenkleister82
09 Okt 2018, 17:49
Hallo Elleausbern!
Vielen Dank für Deine Nachricht!
Finde ich sehr interessant. Ich hoffe mein BSV verknöchert sich nicht, dann kriege ich die Krise! Auch wenn es bei mir nicht soooo tragisch aussieht, kann ich mich dennoch kaum Bücken und meinen Sohn nicht heben - das fände ich schrecklich wenn es für immer so bleibt...Also ich glaube auch es werden zu viele Bilder gemacht und wie es dem Patienten klinisch geht ist viel wichtiger als irgendein Bild!
Tja und manchmal wird man sicher durch ein Bild oder eine Diagnose negativ beeinflusst....
Ob ich die 3. PRT mache, mache ich jetzt davon abhängig wie es Ende der Woche bei mir aussieht.
Lg
Elleausbern
09 Okt 2018, 17:54
Hoi hoi
Seit wann hast du denn die Schmerzen? Haben sie sich irgendwie verändert?
Lg
Scheibenkleister82
09 Okt 2018, 20:00
Hallo Elle,
also ich hab im Juni meinen Sohn hochgehoben und einen "Hexenschuss" erlitten, dachte die LWS Schmerzen gehen "wie immer" wieder weg... stattdessen wurde es schlimmer und strahlte in die linke Gesäßhälfte aus. Besonders fies nachdem ich gesessen hatte. Wenn ich aufstand und losging kam nach ein paar Sekunden die Schmerzwelle in meinen Hintern.
Hab mir mit Ibus einen Monat lang geholfen und bin dann am 11.07. zum Orthopäden, der eine peridurale Spritze blind setzte und mich zum MRT überwies.
Bei der Injektion hatte ich höllische Schmerzen die komplett durchs linke Bein schossen.
Danach waren beide Beine 3 Std taub, danach waren die Schmerzen aber weg. Am 10.08. dann MRT Termin und sowie ich den Vorfall sah gingen auch die Schmerzen wieder los. Es wurde dann wieder schlimmer und ich nahm Diclofenac bis mein neuer Orthopäde mir diese verbot und eine Steroidbehandlung oral versuchte... klappte nicht und ich nahm wieder Ibus. Im August hatte ich auch kribbeln im linken Bein, das ist aber wieder weg. Dann ging alles ganz schnell, Neurologe stellte fest das der Nerv schon etwas geschädigt ist und er schlug PRT vor und der Orthopäde schickte mich daraufhin zum Schmerztherapeuten, dann kam die Überweisung zu den PRT Spritzen und die Umstellung auf Novaminsulfon...
Das ist die Kurzfassung. Die Schmerzen haben sich schon verändert. Diese fiese Welle in den Po kriege ich nur noch selten. Morgens nach dem Aufstehen und wenn ich richtig doof gesessen habe.
Ich kann aber neuerdings nicht die Knie durchdrücken und mit den Händen Richtung Zehenspitzen gehen...bzw Bücken macht Schmerzen.
Hallo,
vielleicht liegt es auch nicht an der besagten Bandscheibe und deshalb wirkt die PRT nicht!
Das kann auch möglich sein!
Ich würde evtl.eine 2. Meinung einholen!
Es kann ja auch von einer anderen Etage kommen oder am ISG/Becken liegen oder oder oder...
LG
Elleausbern
09 Okt 2018, 21:30
Hoi hoi
Also hast du die hernie seit knapp 4 Monaten und hast doch auch Tage wo es besser geht, und keine akuten Paresen.
Ich an deiner Stelle würde noch mindestens 2-3 Monate warten.
Ein halbes Jahr Zeit soll man jedem Verlauf geben, solange keine op Indikation besteht.
So lange braucht der Körper etwa um sich wieder zu stabilisieren.
Ich habe auch so eine hernie aus 5/s1 seit Ende Februar. Mit ein paar radikaleren thmen und einer fussenkerschwäche.
Ohne Prt s , nur Medikamente und Physiotherapie und Sport.
Die Fusssenkerschwäche und die Ausfälle an Wade und Knöchel sind weg.
Aktuell sind es noch die Zehen die zicken und weh tun, und ab und an Rückenschmerzen..aber es wird besser...aber im Zeitlupentempo..
Was natürlich sehr schwierig ist, wenn man ja möchte..
Gib dir noch etwas Zeit, ev. Ein persönliches Physiosportprogramm...
Und Geduld...
Lg
Elle
Susi1312
13 Okt 2018, 09:42
Hallo
, du hast sicher einen völlig verspannten piriformis-muskel. Es gab mal auf YouTube einen NDR Bericht über eine Frau, die sich hat operieren lassen und letztendlich an einer Verspannung Gesäßmuskel litt. Ich glaube das hieß "Verspannter Muskel anstatt Bandscheibenvorfall". Du kannst ja mal suchen. Hattest du kompetente Physiotherapie? Haben sie sich dort auch mal dein Hinterteil angeschaut und nicht nur den Rücken? Ich würde das alles komplett abchecken lassen bevor ich mich da tatsächlich unters Messer lege mit null Erfolg. Gegebenenfalls auch mal einen Liebscher und Bracht Therapeuten aufsuchen. Liebe Grüße!
Susi1312
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