Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version BVS seit 06.18 kann bis heute nicht lange sitzen

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
marie1611
Hallo zusammen,

da ich derzeit nicht weiter weiß, habe ich beschlossen nicht nur still mitzulesen, sondern auch zu schreiben, in der Hoffnung, dass ihr mir Tipps geben könnt oder sogar wisst was mir fehlt und mir Ratschläge gebt, was ich (anders?) machen soll.

Seit Juni 2018 habe ich zum Teil noch starke Rückenschmerzen in der unteren Wirbelsäule. Ich finde schon, dass der Schmerz weniger wird, aber er ist fast immer da, mal weniger mal mehr schmerzhaft. Auch an meinen guten Tagen kann ich nicht lange auf einem Stuhl sitzen. Mein unterer Rücken fängt dann nach ca. 10-15 Minuten an zu schmerzen. Erstmal noch aushaltbar, wenn ich dann aber nicht aufstehe und die Situation auflöse, steigert sich der Schmerz von Minute zu Minute immer mehr bis es unerträglich wird.

Ich kann bis heute nicht ohne Schmerzmittel auskommen, mindestens eine Tablette am Tag muss ich schon nehmen, an schlechten Tagen 2-3. Ich nehme Novamin-Sulfon 500mg. Ich frage mich wie das werden soll, das Ganze zieht sich schon seit 4 Monaten und ich habe das Gefühl ich werde nie wieder normal sitzen können, (also ohne Schmerzen).
Ich spaziere sehr viel fast jeden Tag, die letzten Wochen waren es fast täglich im Schnitt 10 km pro Tag. Die Bewegung an sich tut mir schon gut, nur manchmal kann ich dem Schmerz nicht davon spazieren und es tut einfach die ganze Zeit weh.

Sehr häufig habe ich ein Fremdkörpergefühl im Rücken, als ob ein Wirbel (oder Bandscheibe?) nicht zu mir gehört. Nach einer halben Stunde schätzungsweise wird aus dem Fremdkörpergefühl ein Schmerz an der Wirbelsäule, stechend. Wenn ich Pech habe steigert sich der Schmerz weiter und geht rechts oder links (manchmal beidseitig) an den Muskeln an der Wirbelsäule weiter bis in die Hüften, bis zum Gesäß. Außerdem brennt auch manchmal mein unterer Rücken an den Beckenknochen hinten, mir wurde gesagt, dass das wohl die ISGs sind.

Zur Diagnose: es wurde ein MRT Ende Juni gemacht, ein Bandscheibenvorfall am L5/S1 mit einem Tangieren der rechten S1 Wurzel.
Bisherige Behandlung:
- Am Anfang Ruhe, Spazieren gehen.
- Nach 4 Wochen MT (18 Behandlungen), nun KG (13 Behandlungen).
- Zuhause mache ich die Übungen aus der KG über 1 Stunde lang jeden Tag.
- 3 PRT Spritzen, eine 4. PRT habe ich abgelehnt, da davor erst mein rechtes, nach der 3. Spritze mein linkes Bein taub geworden ist. Ist aber nach 1,5 Stunden wieder weg gewesen.
- Außerdem gehe ich 1-2 die Woche schwimmen, kann aber nur Brustschwimmen.

Ich bin nun seit 7 Wochen arbeitsunfähig, vorher war ich zwischendurch mal arbeiten, aber nach 1,5 Wochen konnte ich nicht mehr, danach hatte ich Schmerzen sogar im Liegen und musste mich wieder krank schreiben lassen.

Die Reha/Kur ist bewilligt, aber die Klinik hat keine freien Plätze derzeit, ich weiss nicht wann ich drankomme.

Meine Frage ist: warum klappt das mit dem Sitzen so gar nicht? Warum tut es nach 4 Monaten immer noch so weh? Manchmal habe ich 2-3 gute Tage und danach kommen wieder sehr viele schlechte Tage. Ich komme seit 4 Monaten ohne Schmerzmittel nicht mehr aus, wo soll das nur hinführen? Was kann ich noch machen? Der Arzt, zu welchem ich gehe ist ein Orthopäde, bei einem Neurochirurgen war ich bisher noch nicht.

Weiß einer von euch was mit mir nicht stimmt? Es muss doch mal langsam viel besser werden...

traurig2.gif

Ich danke euch im Voraus für eure Tipps!
marie1611
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich immer wenn es geht ohne Schmerzmittel auszukommen versuche, weil ich Angst habe, dass ich von Novaminsulfon abhängig werden könnte, denn warum brauche ich bis heute noch die Tabletten?

Aber spätestens nach 3 Tagen ganz ohne Tabletten ist es so schlimm, dass ich wieder vom Neuen 3 am Tag nehmen muss. Jetzt bin ich wieder bei 1-2 pro Tag. Nur nie darunter..

Am Anfang der Therapie habe ich außerdem noch 1 Monat lang Kortison genommen, da die Schmerzen sehr intensiv waren und auch Novaminsulfon alleine nichts gebracht hat.
Scheibenkleister82
Hallo,
ich hab den Mist auch seit Juni: L5/S1, bei mir eher linkslastig!
Ich glaube Du machst die gleichen „Fehler“ die ich auch gemacht habe....und zwar zu viel! Ich hatte letzte Woche mal ein paar Tage keine Physio und plötzlich ging es besser. Dann hatte ich Physio und ca 1/2 Stunde später ging es wieder los! Obwohl der Physiotherapeut es sehr gut macht und ich währenddessen keine Beschwerden hatte. Dann habe ich, wie Du, zwischendurch mehrfach die Tabletten abgesetzt und ich glaube im Nachhinein das war richtig dämlich. Der Nerv wurde dadurch immer wieder extrem provoziert. Zu Hause habe ich auch Übungen gemacht... auch zusätzliche nach Liebscher und Bracht. In der PRT Prozedur bin ich grad mittendrin (2.)
und mein Bein ist seit gestern Mittag taub und nicht zu gebrauchen. Es wird aber besser. Fuß ist schon nicht mehr eingeschlafen. Das überzeugt mich ebenfalls nicht gerade von dieser Prozedur. Weiß noch nicht ob ich damit weitermache.
Was ich allmählich lerne in Punkto BSV, ist, nicht zu viel machen und wollen wenn es noch akut ist. Ich nehme seit 1 Woche 3x tgl 2 Novaminsulfon und das geht. Schmerzen sind zwischendurch weg und ansonsten aushaltbar. Ich versuche nun geduldiger zu werden und mache meine Spaziergänge und ansonsten Schonung. Man kann keine Besserung erzwingen.
Bestell Dir doch so ein Gelkissen?! Vielleicht kannst du darauf sitzen. Alles Liebe für Dich!
Ronja
Hi Marie,

Als erstes Mal: setze dich nicht unter Druck.
Dass du Übungen machst ist schon Mal gut. Ob es zuviel ist mag ich nicht beurteilen. Allerdings ist es so, dass die Muskulatur auch Ruhepausen benötigt.
Zudem bin ich mir nicht so sicher, ob 10 km jeden Tag tatsächlich so gut sind.
Wie ist es denn wenn du danach dich hinsetzt oder hinlegst? Schmerzt die LWS?

Zum Schwimmen: das Brustschwimmen würde ich an deiner Stelle nicht mehr machen. Steige besser auf Rückenschwimmen um. Wenn du es nicht kannst, solltest du es erlernen.
Brustschwimmen ist für die lws nicht gut.

Alles in allem hört es sich für mich bei dir nicht soo schlimm an. Deine Aktivitäten sind sehr viel, vermutlich derzeit noch zuviel.

LG, Ronja
marie1611
Danke für euer Feedback. Ich weiß Geduld ist alles, aber wenn man (frau) seit 4 Monaten geduldig ist und alles macht, was einem gesagt wird, da weiß ich nicht mehr wie ich noch geduldig sein soll. Ich bin schon so lange arbeitsunfähig, ich langweile mich unglaublich zu Hause..da sind die Physiotermine meine großen Highlights des Tages, auf die ich mich mega freue... aber ich habe mir zu Herzen genommen, dass ich vllt u.U. zu viel mache und alles erzwingen will. Bin jetzt nicht mehr so lange am Tag spazieren, und wenn ich mehr Schmerzen habe, dann lasse ich auch zuhause die Übungen mal am Tag aus.

@Ronja: ist deine Frage wie es mir geht, nach dem Spaziergang gemeint? Wenn ja: an sich geht es mir nach so einer Runde erst mal gut, nur hinsetzen würde dennoch nicht gut und lange funktionieren. Liegen ist egal wann zum Glück gar kein Problem, nur als ich 4 Wochen nach meinem Bandscheibenvorfall wieder zur Arbeit gegangen bin, da hat der Rücken bei jeder Bewegung und im Liegen sehr weh getan.

@Scheibenkleister: welche Gelkissen meinst du? ist das so ein Ballsitzkissen? Wenn ja, mein Physio hat mir auch sowas empfohlen, weswegen ich es mir schon vor 8 Wochen gekauft habe. Aber darauf halte ich nicht mal 5 Minuten aus..

Habt ihr Erfahrungen mit dem Absetzen von Schmerzmitteln? wie mache ich das am besten? Wann weiß ich wann es soweit ist?

Habt ihr Erfahrungen bzgl. eines Kuraufenthalts? wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr hindurftet, nachdem ihr die Bewilligung vom Versicherungsträger bekommen habt?
Ronja
Hi Marie,

ja meine Frage meinte ich so, wie es dir nach dem Laufen geht. 10 km ist doch sehr weit.
Die Wirbelsäule wird tagsüber ja immer mehr gestaucht. Auch wenn man sagt, dass Bewegung das Beste ist für die Wirbelsäule - bei dir erscheint mir eine solche Strecke noch etwas viel.
Selbst wenn ich eine solche Strecke gehe, kann ich mich in Anschluss nicht sofort setzen. Ich nehme derzeit nur in Ausnahmefällen Medikamente, das ist sehr selten.

M.E. musst du vor allem Muskulatur aufbauen, sei es in den Beinen, Rücken und Hintern.
Das geschieht am Anfang relativ langsam.
Kniebeugen würden z. B. alle möglichen Bereiche aufbauen. Gibt deine KG so etwas her?
Ansonsten lernst du das sicherlich in der Reha.
Allerdings würde ich da doch mal anfragen, da ja deine Arbeitsfähigkeit im Raum steht. Ggf. auch mal bei der DRV nachhaken.

So blöd wie es sich anhört - habe Geduld, höre auf deinen Körper und mache auch mal etwas weniger. Oder du kombinierst deine Aktivitäten ein wenig anders.
Vielleicht hast du nur die passende Kombination noch nicht gefunden, bei der dein Körper sagt - ja so möchte ich das.

LG, Ronja
marie1611
Hallo Ronja,

ich habe mich vor 2 Wochen auf eine Warteliste setzen lassen, falls einer abspringt, dass ich innerhalb von 1-2 Tagen anreise. Tatsächlich hat sich die Rehaklinik gestern gemeldet, dass ich morgen anreisen soll. D.h. ab morgen geht's los... Ich hoffe, dass mir dort geholfen werden kann, schon alleine mir die Ängste vor Dingen im Alltag zu nehmen, etc. wäre nicht verkehrt.. mal sehen.

Ich weiß auch nicht, ob ich z.B. Yoga machen kann, vllt wäre das ganz gut für mich und würde meinem Körper gut tun, aber wie oben erwähnt, habe ich Angst da was falsch zu machen und wieder von vorne anzufangen.

Bin schon gespannt, ob sie mein Sitz-Problem in den Griff bekommen, aber vllt setze ich da jetzt zu viel Hoffnung in die Reha.. wie auch immer, ich werde berichten.

LG, Marie
Ronja
Hi Marie,

Viel Erfolg und gute Erholung! wink.gif

LG, Ronja
Pinguin
Hallo liebe Marie,

sicher bist Du doch auch in der Reha mit dem W - Lan verbunden
deshalb schreibe ich Dir nun auch noch mal.

Wie bist Du aufgenommen worden?

Ich bin jetzt nicht im Bilde, ob Du es mal erwähnt hast, frage deshalb in welcher Klinik Du bist?

Ich hoffe, Dir gefällt es dort und das auch der Rest ( Schwestern/ Ärzte/Service/Therapeuten) Zimmer usw.
stimmen.
Ohne Dir den Elan nehmen zu wollen, aber erwarte in den 3 Wochen nicht zu viel und vor allem setz Dich nicht
selbst unter Druck.

Vorteilhaft wäre eben im Vorfeld gewesen, wenn Du Dich doch mal einem Neurochirurgen vorgestellt
hättest.
Orthopäden sind einfach nicht die richtigen Ansprechpartner für Wirbelsäulenerkrankungen.

Auch wenn es Dir nach der Reha besser geht, würde ich an Deiner Stelle diesen Schritt noch gehen.

Du hast in der Reha völlig andere Gegebenheiten wie zu Hause, musst Dich um Deinen Haushalt nicht kümmern
usw. .

Deshalb kann es sein, dass die Schmerzen danach zurück kommen können.
Außerdem wäre es gut, damit Du für den Ernstfall schon mal irgendwo drin bist, um dann eher dran zu kommen.

Das kannst Du ja ganz entspannt angehen.

Ich möchte Dir wirklich keine Angst machen, nur beratend informieren.

Vielleicht meldest Du Dich ja mal um zu berichten, wie es in der Reha läuft.
Ich wünsche Dir jedenfalls allerbesten Rehaerfolg sowie eine schöne Zeit.
Liebe Grüße
Konstanze

Andre63
Hallo Marie,

das Problem mit dem Sitzen auf normalen Stühlen hab ich seit Jahren, deshalb sitze ich auf hohen Stühlen oder lege, z.B. im Restaurant, Kissen unter. Vielleicht hilft dir das weiter.

Gruß

André
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter