Hallo Liebe mit Geplagte, oder wie sagt man Mitleidene?

ich möchte mich hier kurz vorstellen . Mein Name ist Robert 47 Jahre alt und bis dato relativ unsversehrt von Erkrankungen jeglicher Art. Bis zur ersten Rückenerfahrung war ich immer ein recht sportlicher Typ bei etwas viel Gewicht im Verhältnis zur Größe. Nach 30 Jahren Rettungsdiensttätigkeit wechselte ich mittels Studium zum Sozialtherapeuten und arbeite im psychiatrischen Bereich. Hobby und Sporttechnisch bin ich( im Moment leider nicht) im Bereich Segelfliegen und Paragliden unterwegs.

Im diesjährigen Sommerurlaub mit exzessiven Wassersporterlebnissen..schnelles Schlauchboot in der Welle , Wasserski e.t.c. und anschließender Party in nasser Badehose folgte eine Komplette LWS Blockade in der Nacht. Dieser von mir vermutete Hexenschuss, welcher akut mit Spritzen behandelt wurde war begleitet von Parästhesien und anderen Taubheitsgefühlen in beiden Füssen und linksseitigen Ischiasschmerz , welcher sich nur mit Tilidin einigermaßen beruhigen lies. Den Rest des Urlaubs lief ich dann wie Robocop mit Schmerzen als sedierter Zombie umher.


Zu Hause erfolgte der umgehende Orthopädentermin mit nachfolgenden MRT. Ergebnis sind 2 Protrusionen TH12/L1 und L5/S1 . Der Orthopäde verschrieb mir bei immer noch gleicher Symptomatik Tilidin und eine Orthese KG und Rehasport. Zur Sache selbst sagt er,da gibt es nichts zu operieren. Ich soll abnehmen, Sport machen und mich an meine degenerative Rettungsdienstwirbelsäule gewöhnen, sonst sehen wir uns regelmäßig wieder. Protrusionen sind nix, da rennt jeder 2. mit rum.


Mein Hausarzt etwas einfühlender meint, ja auch mit Protrusionen kann man Lumboischialgische Schmerzen haben, das wird wieder.


Aktuell habe ich dauer ischias strahlen im Bein, Druck im LWSBereich und Mobilität unter Schmerzen. der HA meint auf eine medizinische Reha hätte ich keine Chance.Mittlerweile gehe ich in den Krankengeldbezug und lebe von Analgetika.


Soll es das gewesen sein?



Herzliche Grüße


Robert

Hallo Robert

Herzlich Willkommen hier im Forum!

Vielleicht kannst Du uns zu Deiner Symptomatik auch noch ein paar MRT-Bilder einfügen, das gäbe uns ein besseres Bild.

Was ich Dir schon so sagen kann ist, dass (und das weisst Du aus Deiner Ausbildung wahrscheinlich selber), es braucht extrem viel Geduld und Zuversicht, dass sich alles wieder beruhigt. Da wird nicht von wenigen Wochen wie nach einem Knochenbruch gesprochen, sondern von mehreren Monaten! Auch wenn alles sich beruhigt, wirst Du von nun an immer sehr bewusst mit Deinem Rücken umgehen müssen, damit es nicht noch übler wird, d.h. rückengerechtes Bewegen, Lasttragen so weit als möglich verhindern, wenn doch nötig, nur mit ganz korrekter Haltung. Leider ist der Ausspruch "einmal Bandi immer Bandi" die Realität!

Ich würde Dir auch schon so vorschlagen, Dich bei einem Neurochirurgen vorzustellen, denn Orthopäden sind für Wirbelsäulenschäden einfach nicht die richtigen Ansprechpartner!!

LG Cécile

Hallo Cecile,

Danke für deine Antwort. Ja bewusst ist mir das irgendwie schon, dass das nicht mehr so weiter geht wie im bisherigen Programm mit jungen Kopf und altem Körper-)). Meine Situation selbst ist dazu auch noch wesentlicher komplexer als mein Rücken. Auch die psychosoziale Belastung ist sehr hoch. Meine Frau hat leider ein Mama CA im Rezidiv, wir haben eine sozialpädagogische Pflegschaft eines Kindes mit traumatischen Hintergrund und vieles mehr. Nicht so , dass ich mich im Psychologischen Forum anmelden müsste, aber nun viel Platz ist da nicht für meine Erkrankung. Beruflich kenne ich das ja auch sehr gut mit den Ärzten und den Meinungen. Aber der Schuster hat die schlechtesten Schuh ,wie man immer so schön sagt. Man geht zu 2 Ärzten und die sagen ja 2 Protrusionen , Spondylarthrose ..das hat fast jeder. Nimm ab mach Sport und so lange wird man mit Nieren und Leberschädigender Hochdosierung therapiefähig gemacht. Die Protrusion ist wohl als nicht echter Bandscheibenvorfall salonfähig und man wird als Lumboischialgischer Patient, einer von Vielen geführt..



Liebe Grüße
Robert

Hoi Robert

Um etwas über die Protrusionen sagen zu können, bräuchte es andere Schnitte.
Das welches du hochgeladen hast ist ein Übersichtsbild für die Planung der Messungen, eine anatomische Hilfe zur Anfertigung der Untersuchung.
Wir bräuchten zur Ansicht Schnitte mittig bei denen man den Spinalkanal schön ausgedehnt sieht, und Transversale Querschnitte der Höhen die beanstandet werden, am besten von dort wo der Diskus schön dunkel zur Darstellung kommt.
Hast du die Höhen mit den Pfeilen bezeichnet? Das müsste man noch nachzählen ob das die richtigen sind, ich denke noch nicht, aber da es nur ein Planungsbild ist, kann man da gar nix erkennen.

Liebe Grüsse
Elle

Moin,
gehe mal mit Deinen Bildern zu einem Neurochirurgen.
Möglicherweise kann Dir mit einer PRT geholfen werden.

Hast Du manuelle Therapie bekommen?
Ich selbst hab mir kürzlich beim Gähnen am Frühstückstisch die LWS und Iliosakralgelenke völlig blockiert. Konnte kam gehen, hatte ausstrahlende Schmerzen.... (Piriformis-Syndrom)
inzwischen bin ich schmerzfrei dank meiner Physiotherapeuten.

LG Jutta

Lieber Robert,

sowohl die Aussage Deines Orthopäden, als auch die des HA bezüglich einer Reha ist Quatsch.
Wieso solltest Du keine bekommen?
Was ich aber besser finde, wäre eine stationäre multimodale Schmerztherapie.
Die Wartezeiten sind zwar mittlerweile sehr lang, aber ich denke es würde sich für Dich lohnen.

Abgesehen davon hat Jutta aber Recht.
Du solltest Dich bei einem Neurochirurgen vorstellen.

Er ist der Facharzt für Wirbelsäulenerkrankungen.
Und auch nur er kann beurteilen, ob eine OP Indikation besteht und wenn nicht welche konservativen
Therapien für Dich in Frage kommen.

Das A und O ist aber in jedem Falle, dass Du Deine kleine Wirbelsäulennahe Muskulatur kräftigst.
Ich nehme an, dass das auch der Grund für Dein Unannehmlichkeiten im Urlaub war.

Diese Sportarten erfordern, wenn man keinen Schaden davon tragen will, nämlich eine 1A Rückenmuskulatur.

Sicher werden sich Deine Symptome auf konservativem Wege lindern lassen, ohne das der NC gleich zum
Messer greifen muss.
Allerdings muss Dir bewusst sein, dass außer den Möglichkeiten die er hat auch Du Dein nötiges dazu tun musst.
Die entsprechenden Übungen für die Kräftigung der kleinen Rückenmuskulatur kann Dir mit Sicherheit
Dein Physiotherapeut zeigen und anlernen.
Du musst sie dann in Deinen Alltag einbauen, wie Deine Mahlzeiten und das Schlafen, nämlich regelmäßig und
konsequent.
Dabei reicht es früh und abends je 10-15 Minuten zu üben.

Eines hast Du aber schon mal ganz richtig gemacht.
Das Du aus dem Rettungsdienst weg bist und einen anderen Tätigkeitsbereich für Dich gesucht hast.

Ich wünsche Dir recht bald gute Besserung.

Ach ja, Du kannst zwar noch die Querschnitte Deiner zwei betroffenen Etagen hier hochladen, was aber
nicht daran ändern wird, dass Du zum NC gehst.


Liebe Grüße
Konstanze

Hallo,

Ich kann den anderen nur beipflichten, geh zum NC und zwar demnächst, vielleicht lässt sich ja konservativ was bewegen.
Ganz wichtig ist der Muskelaufbau an deinem Rücken, du sollst jetzt nicht ins Fitnesstudio, nein, gute Kg tuts am Anfang, die kann dir Übungen zeigen. Evtl kannst du auch MTT machen, gibts fast in jedem KH, dies geschieht unter Aufsicht und ohne Übertreibung.
Das alles geht nicht von heut auf morgen, aber du musst was tun

Gruss Ute