wassermann13
04 Mai 2018, 07:17
Hallo Ihr Lieben LWS-Spondy`s,
meine Geduld ist so langsam auf dem Nullpunkt angekommen, quäle mich ja jetzt schon 3 Jahre mit LWS-Schmerzen, mittlerweile auch 3 OP`s innerhalb von 2 Jahren, die letzte, Spondylodese L5/S1 war am 26.02.18. Da ich ja auch schon C5-C7 versteift bin, dachte ich, ich weiß was auf mich zu kommt...aber da hatte ich mich geirrt...Die LWS Spondylodese ist ja eine ganz andere Hausnummer wie am Hals... Ich bin nach 10 Wochen immer noch extrem eingeschränkt, kann nicht lange sitzen, dann fangen Schmerzen im operierten Gebiet an, wenn ich leichte Übungen mache, fängt mein linkes Bein an zu kribbeln und ein Gefühl als ob es einschläft...Stehen und Laufen klappt ganz gut, aber unsere Gesellschaft ist extrem auf Sitzen ausgelegt...
Meinen nächsten Kontrolltermin mit Röntgen habe ich Ende Mai...
Da ich mich ja schon so lange mit dieser Geschichte quäle, war ich natürlich auch immer wieder krankgeschrieben, da das alles ja als eine Krankheit zählt, bin ich seit 23.04. "ausgesteuert" und in der Nahtlosigkeitsregelung beim Arbeitsamt und beziehe jetzt für 1 Jahr Arbeitslosengeld 1 bei ungekündigtem Arbeitsverhältnis...dachte eigentlich, ich könnte im Mai wieder anfangen mit arbeiten, aber das wird nichts...
Was mich auch immer nervt sind diese blöden Fragen, wie du bist immer noch krank, man sieht dir garnichts an, hahaha, soll ich mir ein Schild umhängen:
"Ich habe Rücken"
Ach, ich weiß auch nicht, habe heute anscheinend keinen guten Tag erwischt, aber nach dem Schreiben geht es mir doch schon wieder besser
Wünsche euch allen ein sonniges schmerzfreies Wochenende.
LG Anja
scasper
04 Mai 2018, 08:00
Hallo Wassermann13,
ich kenne das auch mit den "depremierten" Phasen. Meine Spondy war am 21.03.2018 und es war meine erste.
Allerdings habe ich bei der LWS super Schmerzen in Form von Ischiasschmerzen. Ich nehme tägich 3x 30mg Oxycodon, 3x 150 mg Pregabalin, 2x 30 mg Duloxetin, 2 x 600 mg Ibuprofen, Magenschoner und bei Bedarf noch Hydromorphon. Neues MRT und CT wurden gemacht und es gibt für die Schmerzen keinen Anhalt.
Beim Sitzen merke ich auch die Schmerzen in dem operierten Bereich. Die Medikation ist vom Schmerztherapeuten.
Es ist meine erste Spondy aber ich bin schon nach 6 Wochen gründlich bedient und nach dem gestrigen CT am Boden zerstört.
Ich kann also Deine Stimmung und Schmerzen total verstehen.
Bist Du bei einem Schmerztherapeuten?
Was sagen die Ärzte zu Deinen Beschwerden?
cecile.verne
04 Mai 2018, 08:45
Hallo
eine LWS-Spondy IST ein Riesenkaliber! Erst nach einem halben Jahr kann mit einer Besserung gerechnet werden, wenn alles rund läuft. Ich liege jetzt schon 12,5 Monate und muss meinen Tag enorm planen, denn mehr als 1x 3 Std am Stück ohne liegen geht nicht, dann nur noch 1 Std etwas tun, 1 Std liegen usw. Mehr als 6- max 8 Std pro 24 Std kann ich nicht auf den Beinen sein. Muss deswegen heute noch ins MRT und CT, da der NC findet, es daure doch jetzt etwas sehr lange mit der starken Einschränkung....
Da müsst ihr beiden, Anja und casper noch ganz eine andere Dosis Geduld aufbringen..... der Körper und nicht der Kopf diktiert jetzt!
Lg Cécile
Schnütchen
04 Mai 2018, 09:02
Hallo,
Leider ist nach einer Spondy sehr viel Geduld gefragt.....
Wenn euch was nicht richtig vorkommt und die Schmerzen überhand nehmen, scheut euch nicht, zum Arzt zu gehen,lieber einmal zuviel als zuwenig.
Alles Gute euch.
Gruss Ute
wassermann13
04 Mai 2018, 09:08
Hallo,
ich bin langsam dabei, für mich zu akzeptieren, dass es nur nach meinem Tempo geht und ich mich nicht nach anderen richten muss...
Aber das ist ein Lernprozess, habe mir auch vorgenommen, mir die nächsten paar Wochen keine Gedanken über meinen Arbeitsplatz zu machen, wenn ich das Gefühl habe, es wird besser, ist immer noch genügend Zeit sich über den Arbeitsplatz Gedanken zu machen.
Ich muss meinen kopf etwas frei bekommen und ich glaube, man muss auch etwas egoistischer werden...
Beim Schmerztherapeuten war ich nicht, komme mit meiner Bedarfsmedikation gut über die Runden.
Freue mich auf ein tolles sonniges Wochenende.
LG
cecile.verne
04 Mai 2018, 09:47
Hallo Anja
Du bist auf dem vollkommen richtigen Weg! Ich glaube, alle Spondys hier mussten diesen Lernprozess durchmachen, denn jetzt ist es nicht der Arbeitgeber (oder der Kopf), der diktiert, sondern schlicht und einfach der Rücken. Es ist gut, dass Du Dich auf ein sonniges Wochenende richtig freuen kannst. Du wirst es sicher bei Deinen Spaziergängen auch geniessen und die gute Luft einatmen können. Sie wird Dir auch wieder Kraft geben, den langen Weg mit der richtigen Einstellung weiter zu gehen.
Wenn Du Dich Deinem Rücken beugst und genügend liegst, wirst Du kaum Medikamente brauche, nur hin und wieder, wenn aus "übergeordneten" Gründen, z.B. ein Arztbesuch, Du zu wenig schonen kannst und sie wieder aufflackern. Oder aber, wenn Dir wirklich mal die "Sicherung durchbrennt" und Du Deinem Rücken einfach zu viel zugemutet hast. Das ist aber legitim und Du musst Dich nicht ärgern, wenn Du halt in die Medikamentenschachtel greifen musst.
Mir hat mein Chef kürzlich gesagt (allgemein Arzt und Schmerztherapeut), es ist besser, wenn die Schmerzen wirklich stark aufflackern und auch das Liegen sie nicht wieder in Schranken weisen kann, gleich mit den Opioiden dagegen anzukämpfen und nicht versuchen, mit den schwächeren Medis (wie Ibu und co.) zuerst einen Versuch zu starten, denn die sind in solchen Fällen oft wirkungslos. Wichtig ist, bald wieder aus dem Schmerz raus zu kommen.
In diesem Sinne geniesse die Sonne!
LG Cécile
Stefan77
04 Mai 2018, 10:50
Hallo,
meine Spondy L4 bis S2 ist im Juni 3 Jahre her.
Genau die Fragen und Gedanken hatte ich auch wie Du. Ich glaube das hat doch jeder wenn er so eine OP noch nicht hatte.
Und sich den Tag vom Rücken diktieren zu lassen muss man auch erst lernen.
Aber Du hast halt nur diesen einen Versuch und da ist Vorsicht und lieber Zurückhaltung angesagt.
Die sechs Monate gehen auch vorbei, danach geht es langsam aufwärts wo man langsam anfangen kann der Verknöcherung zuvertrauen.
Aber auch hier gilt, jeder Mensch ist anders. Wo einige nach ein paar Monaten schon arbeiten gehen gibt es halt auch so extreme wie mich der selbst heute noch 75 % des Tages liegen muss und trotz Fentanyl nicht annähernd schmerzarm ist.
Den wichtigsten Schritt hast Du gerade angefangen. Den Stress mit z.B. Arbeit ganz nach hinten zu schieben weil Du es eh nicht ändern kannst, egal wieviel Du imvestierst.
Grüße und viel Geduld,
Stefan
karin59
04 Mai 2018, 11:14
Hallo ihr Lieben ,
Ich bin ein Langzeitoperierter LWS-Spondy. Meine OP war im Juli 2010.
Das was Ihr beschreibt ist wirklich mehr als normal. Die Phasen der Geduldslosigkeit, die oft begleitenden entstandenen Depris, die vielen frustrierenden Bemerkungen des Umfeldes, die manchmal hilflosen Bemühungen bei den Ämtern irgend etwas zu erreichen. Und immer wieder muß man sich kümmern, denn Hilfen sind rar gesät und oft auch unzureichend.
Ich kann nur raten : Steckt den Kopf nicht in den Sand!!
Seid aufmerksam , hört auf den Rücken und auf den Bauch ! Lest viele Informationen (nicht jede ist zutreffend, die richtige für Euch muß gefunden werden).
Lasst Euch von den Vielen negativen Verläufen nicht entmutigen.Es ist ein wirklich langer Weg mit vielen Rückschlägen und man muß auch das Einstecken lernen. Aber danach geht es weiter !!
Ich selber habe fast 2 Jahre gebraucht um sagen zu können, daß ich mit der Situation leben kann. Immer im Rückblick auf kleine Schritte vorwärts und ebenso zurück. Aber auch danach kommen immer Situationen wo Du denkst : hier ist Schluß.
Selbst Heute habe ich noch Probleme mit dem Sitzen, nicht jeder Stuhl ist geeignet um eine Zeit zu verharren,
aber man lernt damit umzugehen ohne gleich zu verzweifeln.
Es gibt kleine Hilfestellungen, die Jeder für sich finden muß.
Ich habe auch heute noch Probleme (oder eben grade durch die OP) mit dem ISG. Schmerzhaft und lähmend, aber auch da muß ich sagen, man lernt umzugehen. (Dagegen gibt es wenig Hilfe)
3 Jahre nach der Spondy habe ich meine erste Hüft-TEP bekommen, da ging das Spiel von vorn los, weil sich vieles ähnelt und widerholt. Ein dreiviertel Jahr später hab ich die zweite TEP bekommen.
Was soll ich sagen? Ich lebe noch !!
Nach sehr vielen Kämpfen und Nackenschlägen bin ich Heute soweit, daß ich normal Arbeiten kann und muß. Ich bin als Hilfe in Küche und Garten beschäftigt, das Integrationsamt hatte auch Zweifel an der Machbarkeit. Selbst ich war nicht überzeugt, aber mangels Alternativen mache ich das eben, denn ich war lange genug abhängig.
Ich hoffe bis zu meinem Renteneintritt auszuhalten. Der wird ganz sicher vorzeitig, denn bis zum offz. Termin habe ich nicht mehr die Kraft.
Ihr seht : Alles in Allem ....das Leben geht weiter und es wird auch für Euch wieder besser. Nur :
Niemals die Geduld aufgeben !!
Ein sehr großer Fehler wird in den Leitlinien selbst gemacht, wenn da geschrieben steht, daß man nach 12 Wochen wieder arbeitsfähig ist !!
Das ist für LWS-Versteifte Wunschdenken und befeuert die Frustration
Für mich war es eine Hilfe mir immer wieder vor Augen zu führen, daß :
- die Schrauben und Stangen nur das Gerüst sind , aber auch fest !
- die Wirbelkörper selber brauchen aber bis zu 2 Jahren um durchwachsen zu sein und bis dahin verlangt der Körper Ruhe um seine Arbeit zu machen.
- bei evtl. Nervenschäden muß man sich bewußt sein, daß sich ein Nerv 1mm am Tag regenerieren kann , aber leider eben auch nicht muß !! (in meinem Fall war die Hoffnung umsonst) Danach kann man sich auch ausrechnen, wie lange das dann dauert von der großen Zehe bis zur Nervenwurzel in der LWS.
wassermann13
04 Mai 2018, 11:30
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die aufbauenden Worte, es tut einfach gut, wenn man liest, dass man damit nicht alleine ist...wie Karin schon sagte, die Leitlinien/Ratgeber erzählen einem meist was anderes...
Ich werde weiter ganz fest an mir arbeiten
LG
Klausie
04 Mai 2018, 15:22
Hey
Ich wurde nicht krankheitsbedingt sondern unfallbedingte versteift.
Ist jetz ca 8 Monate her und mir geht's allgemein nicht schlecht.
Heben und Tragen ist sehr bescheiden.
Stures sitzten geht auch nicht sehr lange, wenn es geht vermeide ich das sitzten.
Ich musste erst lernen das ich jetz nach der versteifung ein anderes Leben lebe als vor dem Unfall.
Wenn ich alles rückenschonend mache komme ich ohne schmerzen aus.
Ich war genauso wie du und auch echt am Boden zerstört, dabei hab ich in kurzer Zeit sehr viel geschafft aber ich habe es am Anfang nicht gesehen.
Abgesehen von dem zerstörten Abschnitt der lws ist der Rest bei mir 1a dadurch bleibt mir auch vieles erspart was hier andere durch machen müssen.
Hab Geduld und hör auf deinen Körper und die Arbeit kann warten denn Gesundheit geht vor.
Mfg
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