Ella88
19 Apr 2018, 17:20
Hallo zusammen
Vor 3 Monaten war meine Spondylodese L5/S1 mittels Synfix Evolution. Operiert wurde ausschliesslich von vorne.
Im Krankenhaus hiess es, ich müsse vor allem die ersten 3 Monate aufpassen, soll max. 5kg heben, mich nicht bücken oder die Wirbelsäule drehen. Nun sind diese 3 Monate durch - doch was das jetzt für mich heisst, weiss ich eigentlich garnicht. Sport ebenfalls... der Arzt sagte nur, mit dem Trampolinspringen müsse ich mind. 1 Jahr warten. Zum Thema Sport habe ich im Internet schon einiges gefunden, obwohl die Angaben für die selben Sportarten von „nach 6 Monaten erlaubt“ bis „erst nach einem Jahr“ reichen.
Wie war das bei euch? Wie viel durftet ihr nach den 3 Monaten machen/heben?
Mir geht es momentan recht gut, solange ich mich immer wieder hinlegen kann. Ich arbeite wieder halbtags seit 3 Wochen, bekomme da jedoch nach 2,5h wieder Schmerzen, welche denke ich vor allem die Muskulatur betreffen und nach einigen Stunden liegen nach der Arbeit wieder besser werden.
Liebe Grüsse
Ella
maeranha
19 Apr 2018, 19:11
Hallo Ella,
Glueckwunsch !
Laeuft doch gut....
Ich habe in 05/17 auch von vorne L4 bis S1 versteift bekommen.
Anschließend Komplikationen wozu bis heute genau weiß was da abgeht.
Schmerzen bis zum abwinken, kann nur mit Opiaten raus......
War heute noch in der Uniklinik Koeln, die Behandlung geht weiter....war aber ein
sehr positiver Termin
Entweder kommt jetzt ein Schmerzschrittmacher rein oder noch zus Schrauben von hinten....Mfg
Peter
cecile.verne
19 Apr 2018, 20:19
Hallo Ella
da hast Du aber mächtig Dampf auf dem Marschprogramm drauf!!!! Ich war nach 3 Monaten gerade froh, 20 Minuten am Stück zu spazieren, denn ich hatte bis und mit 3 Monate nur liegen und spazieren erlaubt. Nach einem halben Jahr durfte ich 5 kg heben, aber nicht bücken und nur sehr bewusst drehen. Arbeiten bin ich nach 10 Monaten 4 x 1 Std pro Woche gegangen, war damit aber am Anschlag schmerzmässig. Dann kam halt die selbe "Übung" in der HWS dazu (auch 2 Etagen) und ich bin aktuell knapp wieder 2 Monate out.
Nächste Woche Freitag habe ich Kontrolltermin, HWS und LWS, aber ich kann nach wie vor nicht mehr als 1 x 3 Std täglich am Stück ohne Liegen verbringen, den Rest muss ich in 1 Stunden Stücken aufteilen zwischen liegen und etwas tun. Nach 45 Minuten sitzen beginnt es im Kreuzbein mächtig zu brennen....
Ich kann Dir nur raten, lass es laaaaangsam angehen, denn die knöcherne Durchbauung dauert 12 - 24 Monate! Vorher geht alles zu viel Belasten auf die Verschraubung, die sich schlimmstenfalls auch lockern könnte.
Auch ist daran zu denken, dass für immer jegliche starke Belastung auf die benachbarten Bandscheiben geht. Gefürchtet ist die Anschlussdegeneration, was heisst, dass lebenslänglich dem lädierten Rücken sorge getragen werden muss! Gewichte von mehr als 10 kg sind ungünstig, keine Lasten aus dem Bücken heraus heben (in die Knie gehen) und Lasten immer körpernah tragen, am besten auf beide Arme gleichmässig verteilt.
Sport, ausser Spazieren und Schwimmen, solltest Du eher im Moment und noch für einige Zeit vermeiden. Beim Schwimmen kein Brustschwimmen.
Geduld und langsam ist das Zauberwort!!
LG Cécile
Ella88
19 Apr 2018, 20:55
Hallo Cécile und Peter
Danke für eure Antworten!
@Peter: Uh, das klingt nicht gut bei dir! Da scheine ich mit meinen Verspannungen und dem Hämatom, welches sich nach der OP gebildet hat, noch Glück gehabt zu haben. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und hoffe, dass die weitere Behandlung eine Schmerzreduktion bringt.
@Cécile: Du hast echt schon viel durchmachen müssen! Ich hoffe, das hat mal ein Ende und dein Körper lässt dich mal zur Ruhe kommen.
Den Dampf auf dem Marschprogramm hat mein Arzt;-) An den freien Tagen geht es mir auch deutlich besser, als an den Tagen, an denen ich arbeite... wenn die Schmerzen nach 2,5h kommen, muss ich noch eine Weile durchhalten, bis ich am Mittag nach Hause kann um mich hinzulegen. Nach nächster Woche soll ich wieder 100% Arbeiten... wenn ich meine Bedenken äussere, kommt vom Arzt, ich sei zu ängstlich. Dabei sollte er ja wissen, wie viel in der Pflege körperlich gearbeitet wird.
Ich verhalte mich im Alltag bereits seit längerem so Rückengerecht wie möglich und gehe immer brav in die Knie. Das mit dem Heben werde ich dann wohl noch nicht grossartig steigern, solange ich es vermeiden kann. Die Physio meinte auch, wenn ich bereits bei 5kg Schmerzen bekomme, solle ich noch nicht mehr tragen. Wird nur schwierig, wenn ich wieder voll arbeite...
Geduld ist nicht meine Stärke;-)
Liebe Grüsse
Ella
Klausie
19 Apr 2018, 22:07
Hey
Wurde unfallbedingt lwk 1-3 versteift ( von vorn und hinten ), der 2. Lwk wurde komplett mit bandscheiben entfernt und durch einen cage ersetzt.
Ich sollte 6 Wochen nach op nur 5kg heben, kein bücken, kein Oberkörper drehen.
Danach hab ich die Freigabe zur Reha bekommen mit "voller" Belastung.
Das ganze ist 7 Monate her und ich soll mir als Richtwert 10kg tragen/heben einprägen. Mit den 10kg bin ich schon gut bedient.
Wenn es in guter Höhe ist geht es aber vom Boden...
Natürlich in die Knie und alles rückengerecht.
Zum Thema Sport.. Ich kann eig keinen Sport mehr machen den ich vor dem Unfall gemacht habe. Z.b. Fussball, Squash, joggen oder Gewichtstraining, ja nichtmal eine Runde gokart fahren.
Selbst Kino wird momentan nichts weil ich nicht solange stur sitzten kann.
Ich gehe 1-2 mal die Woche rückenschwimmen, laufe jeden Tag viel ( Dank Hundi) und mache viel Spannungübungen zum Muskel Aufbau und natürlich dehnen.
Was mich halt stört ist das heben und Tragen, wenn man als junger Mann kaum einen wasserkasten anheben kann ist das schon belastend...
Aber ich komme meist schmerzfrei über den Tag, was natürlich auch mit Verzicht und Disziplin zu tun hat. Mein Trost ist immer der Gedanke, es hätte mich schlimmer erwischen können.
Hab Geduld hör auf deinen Körper er zeigt dir wenn er Ruhe braucht.
Mfg
cecile.verne
20 Apr 2018, 07:07
Zitat (Ella88 @ )
Den Dampf auf dem Marschprogramm hat mein Arzt;-) An den freien Tagen geht es mir auch deutlich besser, als an den Tagen, an denen ich arbeite... wenn die Schmerzen nach 2,5h kommen, muss ich noch eine Weile durchhalten, bis ich am Mittag nach Hause kann um mich hinzulegen. Nach nächster Woche soll ich wieder 100% Arbeiten... wenn ich meine Bedenken äussere, kommt vom Arzt, ich sei zu ängstlich. Dabei sollte er ja wissen, wie viel in der Pflege körperlich gearbeitet wird
Hallo Ella
ich finde das vom Arzt eine Zumutung, wenn er Dich so ignoriert, bzw. Deine Probleme. Erst recht, wenn Du in der Pflege arbeitest, sollte er wissen, dass das schwer vereinbar ist mit einer frischen Spondy. Und dann sollst Du, trotz Problemen mit 50% schon 1005 arbeiten gehen?
Wann siehst Du den Doc wieder? Kannst Du ihm vielleicht ein Schmerzprotokoll als Beweis Deiner Probleme zukommen lassen? Ich habe ein Diagramm gemacht mit den Zeiten an denen ich auf den Beinen bin, denen wo ich liege und entsprechend der Schmerzintensität (0 - 10).
Kannst Du ev. mit Deinem HA über das Problem sprechen oder einen andern NC aufsuchen?
LG Cécile
Ella88
21 Apr 2018, 17:14
Hallo ihr beiden
@Klausie: Ja, du bist ebenfalls noch sehr jung... ich weiss auch nicht, ob mein Operateur wegen meines Alters das Gefühl hat, es sollte alles wieder gut sein. Ich habe nun telefonisch nachgefragt beim Operateur und nun auch eine 10kg Limite. Das ist immerhin schon doppelt soviel wie vorher. Ja, das mit dem „schlimmer erwischen“ sage ich mir auch immer wieder, wenn etwas noch nicht/nicht mehr geht;-)
@Cécile: Ich denke auch jedes Mal, ob mit mir etwas nicht stimmt, oder wieso er solchen „Stress“ hat... beim Operateur (Orthopäde, kein NC) habe ich erst im Juni wieder einen Termin. Das mit dem Protokoll ist eine gute Idee, ich bezweifle jedoch, dass ihn dies beeindrucken würde:-( Ich habe nun für nächste Woche einen Termin beim HA gemacht und hoffe, dass er ein wenig verständnisvoller ist und mir etwas mehr Zeit gibt. Kennst du diese muskulären Probleme nach der Spondylodese auch? Ich hatte die letzten Tage auch sehr oft Kopfschmerzen und bin davon überzeugt, dass auch diese durch die Verspannungen des Rückens ausgelöst werden.
Liebe Grüsse und einen sonnigen Abend
Ella
gigi1961
21 Apr 2018, 19:16
Hallo Ella,
ich muss mich bei dir auch mal einklinken.
Ich wurde 7/2017 u.a. S1bis L4 versteift. Die Operation an sich war ein Klacks - aber die Nervenschmerzen, die ich vorher in den Beinen hatte, hatte ich auch nach der Operation. Viele Muskeln in den Beinen schmerzten ohne Ende. Von Faszienbehandlung, bis Schröpfen und Akupunktur hatte alles keinen Wert. Das einzige was leichter wurde war mein Portmonee. Irgendwann habe ich mit dem Tens Gerät die Oberschenkel stundenlang unter Strom gesetzt bis die wieder Gefühl bekamen.
Muskelschmerzen, wie du sie ansprichst haben mir monatelang zu schaffen gemacht. Die ersten 3 Monate trug ich ein Korsett, das Laufen fiel mir total schwer, weil die Beine wie Elefantenbeine an mir klebten und total müde waren.
Nach 3 Monaten durfte ich das Korsett ablegen und dann ging die Tortur los. Bow, das volle Programm, oft war ich am verzweifeln. Dann ging es irgendwann pö a pö besser. Mein ganzer Tagesablauf drehte sich nur um mich, um Sport, entspannen, dehnen, Bewegungsübungen usw. Es gab nichts was ich nicht ausprobiert hätte.
Ja, und dann kam der Rückschlag.Allerdings ist mein vorhandener Bandscheibenvorfall LWS 3/4 schlechter geworden. Ob die Ursache meiner Schmerzen wirklich hier liegt oder eine Entzündung im operierten Gebiet - da scheiden sich die Geister. (Meine und die vom Prof)
Zu deiner Situation: Du bist jetzt schon wieder am Arbeiten!!! Mein Prof mahnte mich jetzt 9 Monate nach der Op, ich soll die Belastung herunterfahren. Ich frag mich grad welche Belastung?? So unterschiedlich sind die Ärzte.
Fordere dein Recht ein. Was du nun kaputt machst, wirst du später büßen. Der Arzt hat deine Schmerzen nicht - du musst damit leben. Wie sieht es mit einer Reha aus? Ich wollte ganz bewusst keine - aber ich habe selbst genug Erfahrung, kenne meinen Körper. Von daher ist die Situation anders. Normalerweise schicken die Ärzte die Leute doch auf Reha?!
Ich muss jetzt wieder für 4 Wochen das Korsett tragen - das soll die Verspannungen im Rücken bessern. Der Prof hat Recht - das hilft wirklich. Eventuell wäre dir das bei der Arbeit auch eine Hilfe?
Ich hoffe, meine Erfahrungen helfen dir etwas weiter.
Alles Gute
Ella88
21 Apr 2018, 21:22
Hallo Gigi
Danke für deine Antwort! Es beruhigt mich schon nur, dass ich nicht die einzige bin mit solchen Verspannungen.
Ein Korsett habe ich bis letzte Woche auch getragen - jetzt soll ich es mir langsam abgewöhnen und trage es nur noch zum Arbeiten. So wie du schreibst, wird es ohne dann nochmals schlimmer:-(
Meine Nervenschmerzen sind zum Glück schon fast weg. Die Beine tun mir aber höllisch weh, wenn ich kurz in die Hocke gehe um etwas aufzuheben und dann wieder aufstehe - das kenne ich von vorher nur nach längerem in der Hocke „verweilen“.
Schade, dass die Therapien dir nur das Portemonee erleichterten... ich hoffe mir hilft die Faszienbehandlung etwas oder kann zumindest meine verklebte Narbe lösen. Durch massieren und Physio hat sich bisher leider nichts verändert. Ich habe mich nun auch noch für eine „richtige“ Massage angemeldet, da die kurzen Massagesequenzen während der Physio nicht ausreichen, um die Verspannungen zu lösen.
Wirklich krass, wie unterschiedlich die Meinungen der Ärzte sind! Ich frage mich nur, wie das die anderen Patienten meines Arztes wohl machen...
Ich komme aus der Schweiz, da wird so schnell niemand in eine Reha geschickt. Bei uns gibt es ambulant Physiotherapie, bei mir seit einem Monat 2x pro Woche.
Liebe Grüsse
Ella
Klausie
21 Apr 2018, 22:42
Hey
Ich habe mit teilweise sehr schmerzhaften muskelverhärtung zu kämpfen.
Es betrifft nur die linke rückenseite bei mir, die Seite über die der Zugang von vorne erfolgte.
Mir helfen Physio, Krankengymnastik und vorallem triggerpunkte wegdrücken oder wie man das nennt.
Bei meiner "lieblingsstelle" "schnorbst" es richtig wenn ich behandelt werde.
Bin dann den Tränen nahe aber es hilft.

Mfg