Markusius1980
18 Apr 2018, 10:23
Hallo zusammen,
ich darf mich vorstellen: Ich bin 37 Jahre alt, Vater von 2 kleinen Kindern und habe im letzten Frühjahr einen L5/S1 Vorfall gehabt. Er bedrängt die S1 Wurzel was mir im Sitzen arge Schwierigkeiten machte, also bin ich zum Orthopäden. 3 PRTs und 2 Monate später war ich im Juni wieder fit und habe neben Sport auch insgesamt versucht, mich viel mehr zu bewegen, Physio usw.
Im Januar jetzt wurde es plötzlich wieder richtig schlimm. Ich konnte am ersten Tag des Schmerzes gar nichts mehr, ich war in mir wie steif. Daraufhin habe ich wieder Schmerzmittel genommen, es ging aber war immer noch schmerzhaft. Anfang März bekam ich endlich ein MRT, der o.g. Vorfall hat sich verschlimmert. Es ging trotz 2 PRTs soweit, dass ich bis Anfang April / Ostern teilweise geweint habe vor Schmerz, ich konnte einfach nicht mehr und ich belaste dadurch meine Familie, was mich umso mehr stört.
Mitte April, über Nacht, war am nächsten morgen NICHTS mehr. Der Schmerz ist weg, nur etwas zwicken wenn ich länger sitze. Dafür ist aber die rechte Wade taub und die beiden rechten Aussenzehen.
Meiner Orthopädin sagte ich "super, dann verbessert es sich", sie meinte aber es sei trügerisch, da das eher für einen immer mehr komprimierten Nerv spricht und hat mit mir die Zehenhebung und all diese Tests gemacht. Fazit: 4 von 5 Stärkepunkten habe ich, aber sie und der Chrirurg im Krankenhaus meinen angesichts meines Alters raten sie zu einer minimalinversiven OP, da a) Der Schmerz jeder Zeit wieder immens ausbrechen kann und wird und b) Taubheit wie gesagt ein verschlechtertes Zeichen ist.
Ich bin zur OP angemeldet, kommende Woche. Und ehrlich? Ich habe keine Ahnung was richtig ist.....Mache ich es nicht, der Nerv geht weiter kaputt und ich leide noch mehr ärgere ich mich zu Tode. Auf der anderen Seite sind die Risiken wie Narbenbildung ja faktisch da.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir für meine Entscheidung sicherlich nichts abnehmen aber Ratschläge geben?
Vielen Dank
Markus
Stefan77
18 Apr 2018, 11:58
Hallo Markus,
das Schlimme sind Nervenbeteilungen wo man oft eine OP macht, bzw. sich drüber Gedanken macht.
Wie Du schon schreibst, kann Dir da leider niemand einen Tipp geben außer seine eigenen Erfahrungen zu schreiben.
Du hast jederzeit die Möglichkeit auf eine Zweitmeinung, vielleicht bei einem Neurochurgen oder ein Wirbelsäulenzentrum. Aber das wirst Du zeitlich nicht mehr schaffen...
Als Laie steht man da einfach vor einem riesigen ?. Glaubt man der Diagnose nun schnell operieren zu müssen, oder ist konservativ richtiger.
Für mich habe ich eine eigene Meinung gebildet. Ich lasse mich nur noch operieren wenn der Leidensdruck hoch genug ist.
Sieh Deine Familie als Kraftgeber an. Ich gehe davon aus dass Du derzeit krankgeschrieben bist. Genießen die Zeit mit den Kindern. Das geht auch im Liegen beim Vorlesen z.B..
Grüße und gute Besserung,
Stefan
Schnütchen
18 Apr 2018, 13:50
Hallo du,
Wie Stefan schon schreibt, grosses Fragezeichen und Leidensdruck, letztendlich musst du es selbst wissen....
Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, das wenn Nerven beteiligt sind und du nachher Schäden hast, das nicht lustig ist.
Ich habe zwar nur 3 taube Zehen und Taubheitsgefühl entlang des Schienbeines, aaaaber.....glaube nicht, das das nachher einfach ist, hört sich ja wenig an.
Ich kann aufgrund des komischen Beines oftmals nicht schlafen und habe Kraftverlust.....hört sich so nicht schlimm an, aber es ist sehr belastend fürs Leben, da du ständig schlecht drauf bist aufgrund des Schlafmangels, der Kraftverlust bremst bei sportlichen Aktivitäten jeder Art.
Gruss Ute
djmoehre
18 Apr 2018, 20:40
Hallo Markus,
Es tut mir sehr leid, das Su solche Schwierigkeiten hast.
Ich kann leider auch nichts aus eigener Erfahrung beisteuern, da ich bisher noch nicht auf dem OP Tisch lag.
Grundsätzlich habe ich verstanden, dass du seit einem Jahr Zirkus mit dem BSV hast. Da würde ich nicht sagen, dass Du schnelle ooder leichtfertig zum Messer greifst.
Du hast ja schon vieles Versucht und Geduld bewiesen. Welche anderen Möglichkeiten stehen denn noch im Raum, wenn Du Dich gegen die OP entscheidest?
Darf ich mal fragen wo Du diese heftigen Schmerzen hattest? Du beschreibst Schnerzen zum heulen und Probleme im Sitzen, die dann über anachronistisch durch Taubheit ersetzt wurden.
Wo waren diese Schmerzen? Rücken, Bein, beides? Wo genau im Bein?
Am Ende kannst nur Du es entscheiden.
Grüße und alles Gute,
Martin
Schnütchen
19 Apr 2018, 07:10
Hallo Markus,
Eigentlich wäre eine weitere Meinung der richtige Weg, da du ja noch zweifelst.
Vielleicht könntest du ja irgendwo kurzfristig einen Termin bekommen und den Optermin um 1 bis 2 Wochen verschieben.
Nur so ne Idee....
Es kann dir auch nachher keiner eine Garantie geben, das die Schmerzen vollkommen weg sind.
Gruss Ute
_djpatrick75
19 Apr 2018, 16:55
Hallo Markus,
bei OP-Rat aus erster Instanz, bei einem zwiespältigen Thema, ist Zweitrat immer gut. Es gibt immernoch Ärzte, die die Quote sehen und nicht den Patient. Selbst habe ich die Erfahrung gemacht, aber auch nur, weil man im Krankenhaus 1 vor einem Rätsel stand und selbst nicht so richtig wusste, wie man es angeht (habe ein Gelenk zu viel, Anomalie) und Krankenhaus 2 dementierte es sofort und sah die Schmerzursache woanders.
Wie du siehst, kann die Zweitmeinung sinnvoll sein.
adriana
19 Apr 2018, 18:52
Hallo Markus,
Mal abgesehen von Ärzten die nur Quoten machen wollen .... ich hatte vor 8 Jahren einen BSV L5/S1 ..... dieser wurde nach einem Jahr Schmerzen minimalinvasiv operiert und ich bin heute noch dankbar über die Entscheidung FÜR die OP.
Direkt danach dachte ich schon im Himmel zu sein Schmerzen waren einfach weg! Die Wochen danach hat der Nerv noch ein bisschen gezwickt, aber kein Vergleich zu davor.
3Wochen REHA und ich war taufrisch.
Also nur Mut. Deine Familie braucht dich
Lg Adriana
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