Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version LWS und BWS defekt, Zukunftsangst

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
Markus1983
Hallo zusammen,

nach langer Zeit möchte ich nun auch mal wieder was loswerden.
Ich werde in 4 Wochen 35 und habe meine Wirbelsäulenprobleme seit der Kindheit.
Aktuell weiß ich nicht mehr so recht weiter!
Früher wurde ein Scheuermann diagnostiziert, dann einige Jahre Ruhe. Bedingt durch Kraftsport und Überlastung dann 2004 mit 21 den ersten BSV in L4/L5.
Mit diesem schleppte ich mich einige Jahre rum, weiterhin tat ich nicht viel für mich, weiterhin Kraftsport + zu hohes Körpergewicht + zu wenig für
die Gensesung gemacht.

Dann im Juli 2011 Lähmung in den Beinen mit höllischsten Schmerzen. Direkt OP (Nukleotomie) L4/5.
Danach Beschwerdefrei, aus Faulheit weiter Kraftsport, zu hohes Körpergewicht und zu wenig gesunden Sport betrieben.

Dann ab 2012 fingen die Rückenschmerzen an.....als erstes entwickelte sich in L4/L5 eine Facettenarthose, die deutliche Probleme machte,
aber beherrschbar war.
Dann bis Ende 2014 relativ Ruhe, nur hin und da mal ein zwicken.

Im September 2014 von jetzt auf gleich durch eine falsche Bewegung ein Rezidivvorfall in L4/L5, diesmal sogar ein Massenprolaps.
Diesmal ähnlich schlimm wie 2011, allerdings hörte ich diesmal auf meinen Körper, nahm 25KG ab, ging täglich schwimmen usw.
Es stellte sich eine Besserung ein.....allerdings waren im MRT 09/2015 schon andere Schäden sichtbar.

Nun nach weiteren 3 Jahren ging ich vor 4 Wochen zum Orthopäden weil die LWS permanent massive Probleme bereitet. Es gibt nun noch wenige
beschwerdefreie Tage, manchmal stehe ich morgens auf und kann nicht mehr laufen vor Schmerzen, es gibt schlimme und gute Tage.

Nun bekam ich auch eine Überweisung zum MRT der BWS, weil ich seit einigen Wochen unter Belastung, zuletzt bei der Renovierung im Brustbereich
schlimme Schmerzen bekomme, dass die Atmung schwer fällt. Nach gut einer Stunde körperlicher Belastung mit Bücken fängt das an.

Nun hatte ich ein MRT BWS und ein MRT LWS! Ich muss sagen, dass ist ein richtiger Schock. Ich fange mal an von oben nach unten.

BWS: TH 2/3, 3/4 und 4/5 flache Bandscheibenprotusionen. Diese spüre ich scheinbar nicht, stellen sich auf dem MRT aber auch nur als recht klein da.

TH10 Osteochondrose, TH11/12 massive Bandscheibenprotusion,die 8mm in den Kanal ragt und das Rückenmark penetriert.
Dazu Scheuermannsche Veränderung der Wirbel am Übergang BWS zur LWS mit deutlichen Schmorrl Knötchen sichtbar.
Das sind die Schäden des Scheuermanns aus der Kindheit.

LWS: Aktivierte Facettenarthose mit Ergüssen an L3/4, L4/5 und L5/S1. großer Prolaps erneut L4/L5 mit beginnender Spinalkanalstenose und leichten Wirbelgleiten, dazu große Protusion L5/S1 mit Eineengung des S1 Rezzus. Daui deutliche Osteochondrose L4/L5 und L5/S1.

Wie geht es nun weiter. Komischerweise habe ich in der BWS nur Beschwerden bei längerer stärkerer körperlicher Belastung. Die LWS ist schon problematischer.

L4-S1 ist wirklich arg verschlissen, ich fürchte, hier muss irgendwann fusioniert werden oder?

Die BWS nervt mich, wenn man bedenkt, dass nur 2% der BSV in der BWS vorkommen bin ich eine Rarität mit 4 Protusionen in der BWS.

Habt Ihr Erfahrungen damit? Können sich die kleinen Protusionen zurückbilden oder erwarten mich da auf Dauer Vorfälle?

Wie viele Bandscheibenschäden kann ein Mensch eigentlich ertragen, bis er am Stock geht? ich mache mir mit 34 wirklich große Sorgen um meine
Zukunft, ich habe kaum Hoffnung, bis 67 arbeiten zu können und mittlerweile habe ich täglich Schmerzen, ich sitze 9h im Bürostuhl.

Ich mache allerdings schon viel für meinen Rücken in Form von Sport und schwimmen.

Was denkt Ihr, LWS versteifen? Kann man mit mehreren Verwölbungen in der BWS gut leben oder auch operieren?
Werde ich irgendwann von oben nach unten komplett versteift sein?

Ich habe wirklich Angst davor, große Angst!

Nun habe ich das erste Mal Termine für Facetteninfiltrationen L3-S1 und PRT in TH 11/12 und L5/S1.
Hilft das, sollen die Nerven verödet werden, ich hoffe, dass nimmt mir schon viele Schmerzen.
Lacrima
Hallo Markus

Ich habe mich auch vor ein paar Wochen angemeldet. Bin in deinem Alter.. habe es auch an der BwS und muss dir ehrlich sagen dass ih das mit den 2% fast nicht glauben kann.

Ich habe nebst Scheuermann, den Knötchen, Skoliose und Abnutzungen an 3 Wirbeln Protrusionen BWK 7-9 und ein Knochenödem (aktive Entzündung).
Mir zieht es ins Brustbein und ich kriege sehr schnell Atemnot.

Kann dir also nachfühlen.
Was kriegst du ihm Moment für Medikamente? Wie geht es therapeutisch weiter?
Soweit ich weiss sind Protrusionen in der BwS erstmal konservativ zu behandeln, oder?

Krankengymnastik machst du schon und wie wirkt sich das aus? Ich hoffe, dass mit dem Kraftsport lässt du mittlerweile.

Liebe Grüsse
Lacrima
Markus1983
Hey Lacrima,

ja, den Kraftsport lasse ich mittlerweile komplett sein, mache abwechselnd lockeres Training im Studio, speziell für den Rumpf und Rücken und gehe 4x in der Woche schwimmen, dass hilft schon sehr. Medikamente verweigere ich absolut. An den schlimmen Tagen helfen nur Opiate - ich möchte aber noch am Leben teilnehmen und nicht jedes mal sabbernd im Bett liegen.

Ja, ich gehe erstmal konservativ weiter. Ich habe eine REHA beantragt, bekomme 50x Reha Sport, hab nun eine Überweisung für Facetteninfiltartionen und eine PRT.

Ich hoffe sehr, dass es darunter besser wird.
Pinguin
Hallo lieber Markus,


Das ist natürlich zunächst ein heftiger Befund.
Ich muss allerdings , auch wenn`s nicht böse gemeint ist, dazu sagen, dass Du Dir ein ganzes Stück davon
selbst eingebrockt hast.
Aber ich weiß schon, die jungen Männer glauben, wenn sie so im Wahn des "Pumpens" im Fitnessstudio sind,
dass sie unverletzlich sind.
Ins geheim muss ich immer in mich rein schmunzeln, wenn der eine mit 30kg stemmt und der andere
dann schon daneben mit der 10kg Scheibe steht, um noch einen drauf zu legen.
Die wissen gar nicht was sie ihrem Körper an tun.
Wenn man dann als kleine Frau hin gehen würde um zu fragen, ob sie auch vorher ihre kleine WS nahe Muskulatur entsprechend trainiert haben, würde sie sicherlich ausgelacht.

Warum eigentlich greifen die Fitnesstrainer nicht ein?
Haben die angst um ihre Beitragsgebühr?
Die müssten alle wegen unterlassener Hilfeleistung oder Beratung belangt werden.
Aber das nur mal so am Rande

Du bist jetzt einer von denen, die wahrscheinlich verstehen würden, was "kleine Frau" meint.

Lass mich Dir bitte wegen Deiner Einstellung zu den Medikamenten noch was sagen.

Ich hab `s aber auch gerade an Mausi, Lacrima und Jaqueline geschrieben, wenn Du dort mal liest.

Opiate nehme ich nun schon seit genau 12 Jahren.
Dazu kann ich sagen, dass ich noch nie davon sabbernd im Bett gelegen habe.
Ich habe damit gearbeitet, die Schulbank gedrückt, fahre Auto, betreue meine Enkelkinder ...

Natürlich kann es dem ein oder anderen passieren, dass er in der Einstellungsphase hier und da mal
Problemchen hat, die können aber auch bei normaler Medikamenteneinnahme auftreten.

Dafür gibt's Schmerztherapeuten, die für eine optimale Einstellung sorgen.

Ich lebe also mit Opiaten ganz gut und man sieht mir es auch nicht an, dass ich welche nehme.
Man sollte nicht den Helden spielen und denken, es irgendwie aushalten zu müssen.
Zur Erinnerung!
Schon einmal hast wegen Ignoranz büßen müssen.

Denk mal drüber nach!

Zu Deiner Frage:
ein Mensch kann sehr viele Bandscheibenschäden ertragen, ehe er am Stock geht oder besser, ehe er im Rollstuhl sitzt.

Mit Deinen 4 Schäden an der BWS wirst Du sicher auf konservative Therapien setzen können, ohne dass da gleich
ein NC das Messer wetzt.
Und NEIN, Du bist damit auch längst keine Rarität mehr.
Die 2% sind längst überholt.
Durch unsere sitzende Gesellschaft!

An Deiner LWS sieht es schon etwas bescheidener aus.
Hat sich denn schon ein NC Deiner angenommen? Wer wird die PRT `S ausführen?

Auch kann Dir zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen, ob Du mal bis 67 arbeiten wirst können.

Und auch nicht wann und wie viel mal an Deiner WS versteift werden muss.
Allerdings liegt es an der LWS sehr nahe, dass zumindest das Segment L5/S1 dazu neigt.

Eine kompetente Aussage dazu kann nur ein NC treffen.
Ich würde Dir raten vor der Vorstellung beim NC noch einen Termin beim Neurologen zur Messung der NLG
zu vereinbaren, damit Du diese Werte gleich dem NC vorlegen kannst.

Weiterhin für sinnvoll erachte ich, dass Du eine stationäre multimodal Schmerztherapie beantragen solltest.
Dort kann Dir aus multiplen Bereichen geholfen werden und wenn nötig Ergänzungsdiagnostiken eingeleitet werden,
was bei einer Reha nicht möglich wäre.

Einige werden hier sicher denken, ich habe ein Abkommen mit den Schmerzkliniken und erhalte von dort Prozente, aber nein so ist das nicht. rolleyes.gif
Das sind einfach meine eigenen Erfahrungen und auch nachweisliche Fakten stecken dahinter.

Auch solltest Du Dir zu Teilhabe am Arbeitsleben, bei Deiner RV einen Antrag (wenn Du noch nicht hast) für einen Höherverstellbaren Schreibtisch und/oder einen Bürostuhl auf Deine Bedürfnisse angepasst stellen.

Sinnvoll dafür wäre eventuell noch einen Antrag auf Feststellung eines GdB zu stellen.
Diese Bearbeitungen dauern in der Regel sehr, sehr lange (bis 6 Monate).

Das heißt ja nicht gleich, dass Du ausgemustert wirst.
Im Gegenteil bei Feststellung, würdest Du hier oder da einige Vorteile genießen können.
Wenn Du diesbezüglich genaueres wissen möchtest, gibt's hier im Forum einen Thread dafür, oder Du
kontaktierst mich über PM noch mal.

So...ich hoffe, dass ich Dir ein klein wenig weiter helfen konnte, auch wenn ich nicht alles beantwortet habe.

Dein Krankheitsbild ist ja auch ziemlich umfangreich. zwinker.gif

Für heute sende ich Dir erst mal liebe Grüße
Konstanze
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter