kuschelweich
07 Sep 2017, 17:50
Hallo,
Ich weiß, letztendlich kann niemand den Arzt ersetzen kann, aber vielleicht hat ja jemand einen Rat oder Tipp.
Ich habe schon relativ lange Rückenprobleme. Vor 5 Jahren hatte ich schon einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule (4/5) mit Problemen in den Zehen. Dieser ging aber mit KG wieder weg.
Danach ging es meinem Rücken wieder recht gut. 2015 kam das zweite Kind und bis zum Ende der Elternzeit ging es mir echt gut.
Mit dem Vollzeit-Bürojob und zwei kleinen Kindern gingen im April dann aber wieder die Schmerzen los.
Ich habe dann Physiotherapie bekommen und am Donnerstsg vor zwei Wochen hatte ich meine letzte Sitzung. Am Freitag darauf ging nichts mehr. Danach wurden die Schmerzen immer schlimmer. Montags konnte ich nicht mal mehr meine Socken anziehen. Die Schmerzen strahlen ins Bein aus. Freitags wurde es dann so schlimm, dass ich in die Notaufnahme ging. Die haben mir ein stärkeres Schmerzmittel gegeben und eine Neurologin hat mich untersucht. Da war zumindest nerventechnisch noch alles ok.
Das ct (MRT steht noch aus) ergab dann, dass ich wieder den Vorfall zwischen L4/5 habe und die Bandscheiben eben schon abgenutzt sind. Die Radiologin meinte, es sei nur ein kleiner Vorfall. Der neurochrirug heute meinte jedoch, es sei ein großer.
Die Schmerzen sind minimal leichter geworden, jedoch ist jetzt das Problem, dass ich seit zwei Tagen, neben den Schmerzen, weniger Kraft in den Zehen auf der rechten Seite habe. Beim Arzt war das auch deutlich erkennbar.
Der neurochrirug meinte, dass ich damit kaum um eine op rumkomme. Ich könne noch die PRT Spritzen probieren, er denkt jedoch nicht, dass sie etwas bringen.
KG habe ich vom Hausarzt verschrieben bekommen.
Ich bin total verzweifelt. Ich kann seit zwei Wochen nicht mehr am normalen Leben teilnehmen. Die Kinder gehen zwar tagsüber in die Betreuung, ich würde es aber nicht einmal schaffen, sie abzuholen. Also muss mein Mann alles übernehmen. Nebenbei habe ich nach der Elternzeit noch den Job gewechselt und bin noch in der Probezeit.
Ich habe Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Ist eine op mit einer Lähmung im Zehenbereich eine op zwingend? Wie bekomme ich diese Schmerzen los, damit ich wieder arbeiten kann und mich um meine Kinder kümmern kann?
Vielleicht liebe Grüße
Katrin
bosch1000
08 Sep 2017, 06:07
guten Morgen,
ich habe an der gleichen Stelle probleme. Ich bin einmal Operiert worden und jetzt wieder Krank wegen einem erneuten Vorfall.
Mir haben jetzt die PRT wirklich gut geholfen.
lg bosch
gigi1961
08 Sep 2017, 11:28
Hallo,
nie im Leben würde ich mich in deinem Fall operieren lassen. Eine Operation bringt oft mehr Schaden als Nutzen. Lies mal im Netz nach - ein Bandscheibenvorfall bildet sich in den meisten Fällen von allein zurück. (der trocknet scheinbar ein). Wichtig: Konservative Behandlung - und die dauert oft. Meine Kollegin hatte im August 2016 einen Vorfall - der wurde konservativ behandelt. Ihr geht es mittlerweile!!! besser - aber bei längerer Belastung hat sie immer noch Probleme. das A und O ist in diesem Fall das muskuläre Training. Aber dieselben Probleme hast du nach einer Operation - du musst trainieren.
Ich würde mich nur operieren lassen, wenn ich abartige Nervenschmerzen in den Beinen hätte, die wirklich nicht mehr weg gehen. Aus heutiger Sicht hätte ich mich früher operieren lassen müssen - sind die Nerven zu sehr geschädigt, dauert es umso länger bis die wieder vernünftig reagieren. Aber ich hatte außer Vorfällen noch andere Probleme.
Wenn ein mensch mit den Bandscheiben Probleme hat - ist das ein lebenslanges Thema. Da hilft nur A..zusammen und trainieren. Das Skalpel ist nur die Zwischenlösung
Faszientraining - guck mal Liebscher und Bracht im Netz.
karin59
08 Sep 2017, 13:34
Hallo,
Lähmungen sind eine OP-Indikation.
Ich habe zu lange gewartet und Nervenschäden dauerhaft behalten.
Allerdings kein BSV, sondern Wirbelgleiten. Dabei war die BS schon fast aufgebraucht.
Es ist eigentlich egal ob großer oder kleiner BSV, -- wenn Nerven bedrängt werden oder Ausfälle bestehen sollte man die OP in Betracht ziehen.
Es wird bei den BS allgemein gesagt, daß sie sich mit KG und PRT erholen, aber man sollte nie verallgemeinern.
PRT sind eine Lösung für eine begrenzte Zeit. Oft helfen sie gar nicht, nur kurz, in einigen Fällen etwas länger. Meist ist es aber n ur ein Aufschub.
Das habe ich auch erlebt.
Ich würde eine zweite Meinung bei einem anderen Neurochirurg , der auf WS spezialisiert ist, einholen.
Kater Oskar
08 Sep 2017, 15:17
Hallo Katrin,
Hier wurde ja schon Einiges in Bezug auf OP-Indikationen gesagt und auch, dass ne OP nicht eine Garantie dafür ist, dass es Dir danach wirklich besser geht und Du Schmerz frei bist.
Zumeist wird geraten, erst Alles zu versuchen, einen BSV konservativ in den Griff zu bekommen. Dies ist meist sehr langwierig und viele Bandis haben dann nicht die Ausdauer und Geduld, das wirklich durch zu ziehen. Viele sind der Meinung, ne "kleine" OP und Alles ist wie vorher. Nur, so einfach ist es nicht und selbst, wenn eine OP Erfolg bringt, bleibt man für den Rest seines Lebens ein Bandi und muss weiterhin was für die Wirbelsäule tun. Oft ist das genau DAS, was man auch vorher bei ner konservativen Behandlung hätte tun müssen/sollen.
Ein guter NC wird auch zunächst alle konservativen Maßnahmen ausschöpfen und auch den Zeitpunkt bestimmen können, wann dies keinen Sinn mehr macht. Dabei geht es auch darum, wie lange man so einen Nerv ärgern darf aber auch, wie lange man mit den Schmerzen leben kann, ohne dass sie chronisch werden. Das größte Problem dabei ist leider sehr oft, denn richtig guten NC zu finden. Oft ist es auch sinnvoll, eine Schmerztherapie zu versuchen um dem Körper die Zeit zu geben, sich zu erholen ohne dass man Schmerzen über lange Zeit ertragen muss.
Ich habe damals auch zu lange gewartet und der Nerv wurde über Jahre bedrängt und genau so lange hatte ich Schmerzen (allerdings über 10 Jahre, wusste nicht, dass es ein BSV war). Obwohl es damals noch nicht zu Lähmungen gekommen war, erfolgte nach der konservativen Behandlung wegen der starken Schmerzen die OP. Trotzdem blieben die Schmerzen und ich werde den Rest meines Lebens damit leben müssen. Aber, auch damit kann man fertig werden.
Ich weis, dass Dir das Alles nicht so viel hilft, da nur Du die Entscheidung treffen kannst und musst. Aber, das geht/ging hier wohl am Ende jedem hier. Ich hoffe, dass Du einen guten Doc hast oder findest und Dir kurzfristig geholfen werden kann.
LG, Kater Oskar
Hallo Katrin,
Zitat
Ich könne noch die PRT Spritzen probieren, er denkt jedoch nicht, dass sie etwas bringen.
ich würde das vor einer eventuellen OP ausprobieren.
Lasse dich nicht voreilig operieren, das sollte der letzte Schritt sein, wenn alle Behandlungen ausgeschöpft sind.
Eine OP garantiert dir keine Schmerzfreiheit, es können weiterhin Probleme auftreten.
Hast du dich mal auf unserer Seite mit Behandlungsmöglichkeiten umgeschaut?
https://www.diebandscheibe.de/wissen/behandlungen.htmlLG Kessi
Jubule
11 Sep 2017, 08:04
Liebe Kathrin,
Auch ich hatte 2013 schon einen Bandscheibenvorfall mit Lähmungserscheinungen. Ich konnte nicht mehr sicher laufen und wurde innerhalb von 4 Tagen operiert. Danach ging es mir prima, aber meine Nerven brauchten fast zwei Jahre um sich zu erholen. Anfang August diesen Jahres habe ich vor dem gleichen Szenario gestanden wie du, natürlich mit der Angst eine bleibende Nervenschädigung zu behalten. Kein Gefühl in der Wade und in den Zehen, Zehenspitzenstand nicht möglich. Der Arzt bot mir die Spritzen an oder eine OP. Aber eine OP mit zwei kleinen Kindern zu Hause, kam nicht in Frage. Ich habe allerdings auch nicht viel Hoffnung in die Spritzen gesetzt. Ich habe sie trotzdem genommen und Physiotherapie dazu. Jetzt Mitte September habe ich wieder volles Gefühl und habe wenig Schmerzen. Ich würde auch erst die Konservativen Methoden ausschöpfen. Ich möchte dir etwas Mut machen. Ganz liebe Grüße
kuschelweich
11 Sep 2017, 14:33
Hallo,
Vielen Dank für Eure Beiträge.
Es hat mich darin bestätigt, mir Zeit zu geben. Ich kann noch auf den Zehen stehen, unsicher zwar, aber es geht.
Ich habe auch einen engagierten Physiotherapeuten. Zuerst werde ich sanft massiert und dann bekomme ich noch den Schlingentisch. Dazu werde ich mal schauen, was ich sonst noch machen kann.
Gestern konnte ich sogar etwas spazieren laufen.
Morgen habe ich dann einen Termin für die Spritze (vor der ich dich etwas Angst habe).
Hoffentlich hilft es.
Liebe Grüße
Katrin
Schnütchen
11 Sep 2017, 22:18
Hallo,
Also ich kann dir sagen, wenn du Lähmungserscheinungen hast, lass es machen.
Der Nerv braucht ewig bis er sich wieder erholt, wenn er das überhaupt nochmal macht.
Meine Spondy ist jetzt 1 1/2 Jahre her und meine Nerven erholen sich leider nicht mehr, es wird eher schlimmer.
Ich wünsche dir eine richtige Entscheidung.
Gruß Ute
Salmeika
12 Sep 2017, 04:11
Hallo,
Hört sich gut an, dass es besser wird.
Zu der Spritze:Die Prt hat schon vielen geholfen und ist echt nicht schlimm, meiner Erfahrung nach(habe eine Riesen spritzen Phobie) ..
Viele Grüße
Salmeika