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Komplette Version Sehstörungen durch HWS/LWS?

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Nevvio
Hallo,

Ich bin 25 und wollte hier um Rat fragen. Meine Geschichte fängt im Dezember 2016 an, als ich gerade eine schwere Erkältung hinter mir hatte. Nach dieser Erkältung konnte ich 12 Stunden am Tag schlafen und wurde nicht mehr wach. Ich musste nach 4 Stunden wach mich wiederhinlegen, weil ich es nicht schaffe wach zubleiben. Nachdem sich dieser Zustand durch den ganzen Dezember zog, gipfelte es am 30ten Dezember bei einem Essen mit Familie wo Ich einen Kreislaufkollaps erlitt und beim Umfallen mich stark an einer Komode stieß bevor ich auf dem Boden aufkam. Seit diesem Zeitpunkt war alles komisch, ich hab eine andauernde Benommenheit und etwas später kamen noch sehstörung hinzu, wie stark lichtempfindlichkeit und Schwindel usw. Es hat Monate gedauert aber als ich bei einer neuen Hausärtzin war meinte sie, dass wir den Rücken röntgen sollten, und sie meinte nun es könnte evtl. daher kommen. Daraufhin hab ich eine manuelle Therapie angefangen, leider mit wenig Erfolg. Ich war noch bei einem anderen Hausarzt der sich auf Orthopädie spezialisiert aber der meinte er sähe auf den Röntgenbildern nichts und hat mich innerhalb 3min wieder rausgeschickt. Nunja ich wollte einfach mal fragen ob ihr evtl. ähnliche Geschichten kennt und ob ihr meine Röntgen Bilder mal anschauen könntet (leider habe ich keine Scanner sad.gif ).
Ich kämpfe jeden Tag mit dieser Benommenheit und Sehstörungen und verliere immer mehr an Kraft :/

Nunja vielen dank fürs lesen und antworten smile.gif
milka135
Hallo Nevvio,
ich will ja, nichts sagen. Aber in anbetracht deiner körperl. Beschwerden und der Tatsachen Sturz usw. ist diagnostisch gesehen echt wenig passiert, in den über 6 Monaten.

Hattest du die echte Grippe?

Warum meinte deine Hausärztin, dass es von der Wirbelsäule käme? Was hat sie gesehen oder im radiol. Bericht gelesen? (Ich sehe nur erst mal eine leichte Skoliose auf den Röntgenbilder betont LWS. Aber Röntgenbilder zeigen ja, auch nur den Knochen. Gott sei dank war der Radiol. in Sachen Röntgenbilderanzahl sparsam!)

Nur mal so am Rande, bei Orthoäden werden ca. 90% der WS-Pat. trotz wie neurog. Blasenentleerungsstörung für gesund erklärt!

Was wurde den so alles im Blut untersucht?

Wurde schon mal ein MRT oder CT vom Kopf oder HWS gemacht? Von LWS kann eigentl. keine Benommenheit kommen.

Evl. würde ein Termin beim Neurologe oder Neurochirurg sinn machen. Neurochirurg wird ggf. auch Überweisung zum CT oder MRT schreiben.
Neurologe könnte nach Auffällen - neurol. Status schauen.

Solte bei allem wirklich nichts heraus kommen. Könnte eine Vorstellung beim Psychiater sinn machen. Weil, eine Grippe auch ein Erschöpfungssysndrom nach sich ziehen kann.

Wie viele Stunden schläfst du heute pro Tag?

Was für evl. Medikamente nimmst?

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
cecile.verne
Hallo Nevvio,

Erstaunt mich schon eher, dass die Ärztin an der LWS etwas gesucht hat.... Wurde bei Dir das Blut auch untersucht? Pfeiffersches Drüsenfieber, Eisenmangel, Vitamin B12, Entzündungswerte und Leber-und Nierenwerte?
So lange in schlechtem Allgemeinzustand sollte m.E. zuerst mal Allgemeininternistisch abgeklärt werden. Ev wäre auch ein EKG nötig, da schwere Infekte auch eine Herzmuskelentzündung bewirken können.

Ich würde nochmals beim HA vorsprechen und einen Check-Up verlangen. So könnte eine versteckte Erkrankung ausgelöst durch die Erkrankung im Winter aufgedeckt werden.

Lg Cécile
milka135
Hallo Nevvio,
Zitat (cecile.verne @ )
auch eine Herzmuskelentzündung bewirken können.

An so was hatte ich auch gedacht. Denn auch eine verschleppt Erklätung,... kann eine Herzmuskelentzündung nach sich ziehen.

So eine Entzündung hat meine 1. betreuende Pflegedienstschwester (eine ursprünglich stabile große, stämmige Frau) abmagern lassen und hatte gut 6 Monate AU und nun nach gut 2 J.
musste/hat sie sich eingestehen müssen. Das ihr diese Entzündung mit dauerhafter Herzschwäche zum aufgeben des Berufes führt.

Eine Herzmuskelentzündung kann sich auch 6 Monate gut verstecken. Meine Oma hat sich im Rahmen einer Herz-OP mit künstlicher Herzklappen & Co. einen KH-Keim geholt. Der sich erst nach fast 6 Monate so richtig gezeigt hat.

LG
Milka
odysseus
Hallo Nevvio,

das tut mir leid, dass Du solche starken Beschwerden hast. Milka und Cécile gebe ich recht; es wäre sicherlich sinnvoll, dass da noch einiges abgeklärt wird.

Für den Fall, dass Du mit den anderen Abklärungen nicht weiterkommst, hätte ich noch zwei Punkte im Hinterkopf:

Zum einen habe ich in letzter Zeit manches über Chronic Fatigue Syndrom/Myalgic Encephalitis (CFS/ME) gelesen. Das beginnt oft nach einer Infektion und tritt mit Erschöpfung, Müdigkeit und neurologischen Symptomen auf. In der Forschung tut sich in letzter Zeit einiges dazu, wobei sich sicherlich nicht jeder Arzt damit auskennt. Wenn Du mit der Abklärung auf häufigere, einfacher zu diagnostizierende Krankheitsbilder nicht weiterkommst, könntest Du Dich dazu schlau machen und ggf. zur Abklärung zu einem Arzt gehen, der sich darauf spezialisiert hat.

Zum anderen frage ich mich: Ist das Deine Hand auf dem Foto? Bist Du hypermobil, also lassen sich Deine Finger und/oder Ellbogen, Knie nach hinten durchbiegen? Falls ja, könnte es auch sein, dass Dich eine Bindegewebsschwäche anfälliger macht für manche Symptome und Erkrankungen. Dabei kann es z.B. auch zu frühem Wirbelsäulenverschleiss kommen, zu Kreislaufproblemen etc. Ich selber bin auch davon betroffen; falls Dich das Thema interessiert, kann ich gerne mehr dazu schreiben.

Was für Sehstörungen hast Du denn? Ich selber kenne z.B. das Gefühl, meine Augen nicht mehr richtig koordinieren zu können, als würde es mir das Auge zur Seite wegziehen. Ein Arzt erklärte mir einmal, dass die Koordination der Augen im Rückenmark vorne auf Höhe der oberen Halswirbelsäule gesteuert wird und gestört werden kann, wenn der zweite Halswirbel zu weit nach hinten geneigt steht oder instabil ist. Bei mir korrelieren diese Sehstörungen auch mit einem Gefühl, als sei die obere HWS irgendwie verschoben und verhakt.

Melde Dich, wenn wir Dir irgendwie weiterhelfen können!

Alles Gute Dir,
odysseus
Nevvio
Hallo,

Also es wurden schon Untersuchungen gemacht nur leider alle ohne Ergebnis. Großes Blutbild, Borreliose, EBV, Schilddrüse, EKG und EEG. Alles in Ordnung. Nur meine Hausärtzin hat eben gemeint dass könnte von der Wirbelsäule kommen weil sie gemeint hat ich hab eine schiefe HWS. Jetzt habe 5 Sitzungen bei einer Physiotherapeutin gemacht und die macht dass alles ganz sanft, nur leider ohne viel Erfolg sad.gif .

Das Problem mit den Augen ist mehr so dass ich nur einen Tunnelblick hab also ich sehe schon alles aber iwie nur die genau das auf was ich schaue mit Aufmerksamkeit. Desweiteren hab ich Probleme beim lesen. Iwie fällt es mir schwer den Satz im Kopf zu behalten bevor alles davon gelesen hab.

Und ja das sind meine Finger haha, Ich kann meine Ellenbogen und Finger nach hinten biegen ja, heißt das was?

Danke für die vielen Antworten!
odysseus
Hallo Nevvio,

hmmm, dass Du so überbeweglich bist, kann schon was heissen, ja. Ich selber habe das hypermobile Ehlers-Danlos Syndrom - die Ärzte, die dazu forschen, gehen davon aus, dass das die häufigste genetische Bindegewebsschwäche ist, aber das wird oft erst sehr spät diagnostiziert. Es gibt auch andere Erkrankungen, die mit einer Bindegewebsschwäche einhergehen.

Bindegewebe ist im Körper ja fast überall verbaut. Bei einem nicht überbeweglichen Menschen ist das Bindegewebe stabil, wie ein Seil, reisst nicht leicht, dehnt sich kaum. Beim Ehlers-Danlos Syndrom (kurz: EDS) kann man sich das Bindegewebe eher wie ein Gummiband vorstellen, das leichter dehnbar ist, aber auch leichter reissen kann. Das hat zur Folge, dass unter anderem Bänder und Gelenke oft weniger Halt haben.

Die Ausprägungen können ganz unterschiedlich sein - es gibt Betroffene, die damit wenig Beschwerden haben, aber es können auch verschiedene Begleiterkrankungen auftreten. Es ist gut, wenn eine möglichst frühe Diagnose gestellt wird - Prävention ist wichtig, um z.B. die Gelenke zu schonen.

In den letzten Jahren tut sich - vor allem im Ausland - recht viel in der Forschung zu EDS. Zum Beispiel gibt es Hinweise darauf, dass bei EDS neben frühzeitigen Wirbelsäulenproblemen auch Kreislaufprobleme wie POTS oder neurologische Probleme wie Chiari I Malformation und Magen-Darm- bzw. allergieartige Probleme im Sinne eines Mastzellaktivierungssyndroms auftreten können. Im Bereich der Halswirbelsäule kann es auch im Übergangsbereich zum Kopf zu Instabilitäten kommen. Auch Fatigue, also Müdigkeit/Erschöpfung, tritt häufig auf - teilweise lässt sich das über Behandlung der Kreislaufprobleme bessern.

Seh- und Gedächtnisprobleme, wie Du sie beschreibst, kenne ich von der Beschreibung her tatsächlich auch in dem Zusammenhang, u.a. bei Chiari Malformation (wobei da meist auch Kopfschmerzen und andere Symptome auftreten). Das wird allerdings, so weit ich weiss, auch in der Forschung noch nicht ganz verstanden.

Die Gedächtnisprobleme (die ich so ähnlich übrigens auch selber kenne) kann man mit neuropsychologischer Diagnostik genauer beurteilen. Dabei werden verschiedene Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstests gemacht, das dauert mehrere Stunden (ggf. auf mehrere Termine verteilt).

Wurde denn schon ein MRT Deines Schädels gemacht? Das wäre eigentlich auch wichtig.

Wie man an meinem Namen ablesen kann, war es bei mir ein ziemlich langer Weg zur Diagnose. Verschiedene Tests wurden als unauffällig bewertet, und oft wurde mir zu meinen Symptomen gesagt "das kann nicht sein". Die Diagnose war eine echte Erleichterung für mich. Erst mit der Diagnose EDS passte dann alles zusammen, ich konnte einige Spezialisten und ein paar hilfreiche Behandlungsansätze finden und ich werde ernster genommen. Einfach ist es noch immer nicht, weil EDS wirklich komplex ist, die Forschung noch viele offene Fragen hat und es in Deutschland auch nicht viele Ärzte gibt, die sich auf EDS spezialisiert haben. Für diejenigen, die sich darauf spezialisiert und dazu eingearbeitet haben, bin ich aber wirklich sehr dankbar.

Wenn Dich das interessiert: In diesem Link findest Du einen Vortrag eines auf EDS spezialisierten Schmerztherapeuten (ins deutsche übersetzt), in dem er sehr viele gute Informationen und Tipps weitergibt. Der zweite Teil ist zu CRPS, das ist eine andere Erkrankung, auf die er auch spezialisiert ist und die nichts mit EDS zu tun hat - ich meine den ersten Teil des Vortrags.

Vortrag Dr. Chopra zu EDS

Das hier ist die Seite einer Selbsthilfegruppe:
Ehlers-Danlos Initiative e.V.

Melde Dich, falls Du den Eindruck hast, das könnte Dir weiterhelfen, dann kann ich Dir gerne noch mehr Informationen weitergeben. Falls Du denkst, das könnte relevant sein, kann ich Dir einen Link für Deine Hausärztin geben, mit aktuellen medizinischen Publikationen zu EDS (auf englisch).

Dass Deine Physiotherapeutin ganz sanft vorgeht, ist wirklich wichtig. Wenn Du überbeweglich bist, sollte man da echt extra vorsichtig sein. Auf Einrenken an der Halswirbelsäule sollte man dann am besten auch ganz verzichten - aber es klingt so, als würde sie das auch nicht machen, das ist gut.

Viele Grüße,
odysseus
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