ich wurde vor ca. fünf Wochen notoperiert (L5/S1) weil ich eine leichte Cauda-Equina-Symptomatik (CES) aufwies und habe nun noch mit Symptomen zu kämpfen die ich mit euch
diskutieren möchte weil ich gesehen habe, das dies anscheinend öfters mal vorkommt aber nur mit mäßigem Erfolg diskutiert wurde. Auch soll meine Geschichte sensibilisieren, dass
eine CES nicht nur komplette Inkontinenz bedeutet, sondern auch schleichend und langsam verlaufen kann.
Zuerst eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse:
15.4.2017 - Verhoben, dann starke Verspannung im Rücken, eindeutig ein BSV, Lasègue-Zeichen positiv ab 20 Grad etc.
Orthopäde verschrieb Ibuprofen und Voltaren und meinte, etwas ausruhen und sonst weitermachen wie bisher.
20.5.2017 - Starke Schmerzen beim Joggen, hauptsächlich linkes Bein (S1 Bereich) betroffen. Daraufhin wieder zum Arzt, laut beklagt -> MRT der LWS durchgeführt
Beurteilung der Radiologin:
"Ausgedehnter sub- und supraligamentärer Massen-NPP bei L5/S1 mit Verlagerung der linken S1 und auch der S2 Nervenwurzel.
Beginnende Protrusion bei L4/L5, Steilstellung."
Daraufhin zum Neurochirurgen der überrascht war, dass ich mit solch einem riesigen Vorfall keine weiteren Ausfälle hatte. Mein Gangbild war überraschend wieder
normal und ich hatte kaum Schmerzen. Zehen und Hackenstand war beidseitig möglich. Nur der Archillessehnenreflex links war weg, leider wurde nichts anderes
untersucht. Aufgrund dessen habe ich mich entschlossen erstmal abzuwarten, von einer konservativen Therapie war nie die Rede...

03.06.2017 Seit ca. zwei Tagen Durchfall und Gefühlsstörungen am Penis, dachte mir erst nichts dabei, da Durchfall ja von Ibuprofen kommen könnte. Nur die Genitalien machten
mich etwas stutzig woraufhin ich dann von CES gelesen habe und sofort in die Notaufnahme wo ich dann direkt operiert worden bin nachdem festgestellt worden ist,
das der Analsphincter Tonus sehr schwach ausgeprägt war.
--> Sequesterotomie/ Nukleotomie an L5/S1.
Seitdem haben sich die Symptome anscheinend nicht verschlimmert, nur ist auch noch keine Besserung eingetreten. Ich gehe viel spazieren und mache etwas Beckenbodentraining,
aber ich habe weiterhin folgende Probleme:
- Ab und an (selten) Schmerzen in der linken Wade und im linken Gesäß, vor allem nach längerem Liegen (Sind wohl die Facetten? Ist auch nicht weiter schlimm)
- Verstärkter Harndrang, verspüre schon ab 200 ml Harndrang, hab morgen einen Termin beim Urologen, um Restharn abzuklären, hat die im Krankenhaus nicht interessiert solange
ich noch konnte...

- Durchfall, Durchmesser vom Stuhl etwas kleiner, ich nehme seit der OP keine Medikamente mehr, also kann es wohl nicht daher kommen, anscheinend arbeitet der Mastdarm nicht
mehr ganz korrekt und der Stuhl verbleibt dort nicht lange wodurch die Flüssigkeit nicht aufgenommen werden kann? Seitdem 8 kg abgenommen.
- Penis und Streifen am Gesäß sind seit einigen Tagen kalt und werden schlechter durchblutet wodurch auch eine leichte Impotenz herrührt, nur mit Mühe kann ein Orgasmus herbeigeführt werden.
Interessanterweise verlaufen diese kalten Stellen genau an den S1 und S2 Dermatomen! Ist schon verrückt wie gut hier der MRT Befund mit meinen Symptomen zusammenpasst, kommt wohl
daher, dass dies alles recht zeitnah stattgefunden hat.
Nun, das war die Entwicklung bis heute und da keine merkliche Besserung eintritt, wollte ich euch fragen was ich noch machen kann, um den Nerven etwas zu helfen sich zu regenieren?
Ich habe am Mittwoch nochmal einen Termin bei einem Neurochirurgen, denkt ihr, dass eine zusätzliche konservative Therapie noch Sinn macht? Habe eher das Gefühl, dass es leicht schlimmer wird.
Die Haut ist noch überall sensibel, es sind eher die inneren Muskeln im Becken die verrückt spielen und taub sind...
Auch verstehe ich nicht ganz ob diese Symptomatik nun durch eine "echte" Rückenmarksquetschung kommt oder "nur" von den S1 und S2 Nerven, welche ja schon zu den peripheren
Nerven gehören wobei dort eine Regeneration anscheinend möglich ist?
Bin gespannt auf eure Meinungen!
Liebe Grüße,
Severedo