Lia321
16 Mai 2017, 19:19
Guten Abend zusammen!
Ich wollte mal kurz erzählen wie es bei mir weiterging...
Nachdem ich beim Orthopäden war und ihm von der Schwäche erzählt habe war ich erneut beim Neurologen. Der stellte eine leichte Lähmung fest, sowie sensomotorische Störungen in Fuß und Wade. Auch der Muskel war leicht schwach. Passend zu S1. Da ich jetzt schon so ewig Last damit habe und es trotz intensiver konservativer Therapie zu Lähmungen gekommen ist, empfahl er die OP. Ich hätte es noch 2 Wochen konservativ probieren können, da aber Neurologe und Orthopäde beide meinten, dass es keinen Sinn macht und ich einfach von den schmerzen und Lähmungen so mürbe wAr, hab ich mich heute im St. Anna in Herne operieren lassen. Die OP war endoskopisch und reine OP-Zeit von 25 Minuten. Als ich wach wurde waren die Schmerzen im bein weg. Auch die taubheitsgefühle sind leicht besser. Ich fühl mich wie neu geboren, kann laufen, sitzen, stehen und husten ohne schmerzen😀Fühl mich hier rundum super betreut!
Morgen kann ich nach Hause und muss 6 Wochen eine orthese/wie ein Korsett tragen wenn ich laufe, sitze und stehe. Und ein Tens-Gerät bekomme ich noch mit nach Hause.
Ich darf soweit alles machen außer schwer zu heben und ich soll es langsam angehen lassen.
Wenn alles gut geht kann ich sogar in 2 Wochen wieder arbeiten gehen!
Bin wirklich froh, jetzt diese Entscheidung getroffen zu haben. 5 Monate schmerzen sind vorbei😊
Fröhliche Grüße,
Juliane
cecile.verne
16 Mai 2017, 20:09
Hallo Juliane
das freut mich zu hören, dass es Dir soooo viel besser geht!
Nichtsdestotrotz, Du wurdest an der WS operiert und ich kann Dir nur dringendst nahelegen, Dich zu schonen! Ich bekam vom KH eine Broschüre mit für Bandscheibenoperierte und solche die die Spondylodese bekamen. Die Nachbehandlung gestaltet sich fast gleich, mit dem Unterschied, dass solche wie ich (Spondylodese) noch viel länger Schonung und Geduld brauchen.
Grundsätzlich ist während 6 Wochen (Bandscheibe) drehen und bücken verboten. Keine grossen Gewichte heben (1 - 2 kg), dann zunehmend 1 kg mehr pro Woche ist erlaubt.
Autofahren selber erst ab 4. - 6. Woche wegen den Drehbewegungen oder ev. brüsken Ereignissen. Alle brüsken Bewegungen sind auch während dieser Zeit verboten. Zugfahren ist ok, nicht aber Trollebus oder Strassenbahn. Ganze 3 einfache Übungen sind zugelassen: auf der Seite liegend das obere Bein anheben und 10x waagrecht strecken und anziehen; in Rückenlage ein Bein in der Hüfte rechtwinklig anziehen und mit den Händen vor dem Knie umfassen, Unterschenkel gegen zum Himmel strecken so weit als möglich, ohne dass es irgendwo zieht (diese Übung nie mehr als 10 x machen), die letzte Übung ist im Stehen. Dabei die Beine leicht breit stellen, Po nach hinten raus und sanft etwas in Richtung Hocke gehen, dabei immer einen steifen, geraden Rücken. Übung 1 und 3 nach und nach bis zu 3 x 10 Einheiten wiederholen, dann auf bis 3 x tägl. wiederholen. Dazu mehrere kurze Spaziergänge, nie aber in den Schmerz hinein.
Dass Du nach 2 Wochen schon arbeiten gehen können sollst finde ich alles andere als gut. Das Narbengewebe ist ganz frisch und in der Tiefe sehr empfindlich. Reizungen durch zu viel Bewegung kann zu überschiessender Narbenbildung führen, die dann die genau gleichen Symptome wie vor der OP auslösen. Narben brauchen viele Wochen bis sie ausgereift sind,
Ich kann Dir nur ans Herz legen, lass Dir mindestens 6 Wochen lang Zeit, liege viel in dieser Zeit und übereile in der Euphorie bitte nichts, der Frust ist nachher umso grösser.
LG cecile.verne
Lia321
16 Mai 2017, 21:18
Vielen lieben Dank für deine Infos!
Jetzt bin ich etwas verwirrt, denn genau danach habe ich meinen Arzt gefragt. Er sagt ich kann alles machen. Drehbewegungen etc. Auch das ich mich nicht bücken darf hat er nicht gesagt. Nur nicht schwer heben.und stehen, laufen und sitzen nicht lange am Stück... Ich soll mich schonen, aber auch Autofahren wäre dann bald möglich mit dem Gurt.
milka135
16 Mai 2017, 22:46
Hallo Lia,
ich wünsche dir, dass dein positiver Weg sich Stück für Stück langsam fortsetzt. Meine Daumen sind gedrückt.
Klar sind Drehbewegungen & Co. nicht 100% gut. Aber die Kliniken u. Ärzte neigen dazu dem Pat. keine Einschränkungen mehr zugeben. Sondern nur zusagen, dass sie auf ihre Rückensignale hören sollen.
Denn wenn sich ein Pat. zuviel angewöhnt. Kann das auch zu einem Kopfding werden.
Heut zu Tage geht man auch zunehmend von Stüzende Maßnahme (Halskrause, Mieder,...) ab. Denn Korsett & Co. kann vor Dummheitsbewegungsabläufen schützen. Aber auch Muskelschwund nach sich ziehen.
Hat man dir auch gesagt, wie du dich schrittweise vom Korsett entwöhnen sollst nach den 6 Wochen?!
Liebe Grüße,
Milka
Lia321
17 Mai 2017, 06:15
Vielen Dank😊
Er sagte gerade nochmal, dass ich einfach vorsichtig sein muss. Und mit physio soll ich erst anfangen wenn ich diese orthese nicht mehr brauche. Das wäre dann also in 6 Wochen erst.
Frage da aber nochmal meinen Orthopäden zu Hause und den Physiotherapeuten. Und da frage ich dann auch, wie ich mich von der orthese entwöhne. Da hat mir keiner was zu gesagt. Gut, dass du es ansprichst
Lia321
17 Mai 2017, 07:50
Edit: im Entlassungsbrief steht, dass die orthese stufenweise abgenommen werden soll 👍🏻
cecile.verne
17 Mai 2017, 08:04
Guten Morgen
es ist schön, dass Du so toll drauf bist!
Es ist schon ganz krass, wie weit die Nachbehandlungsarten auseinander gehen. Du hast für "nur" eine endoskopische BS-OP (bitte entschuldige das Wort!) ein Lendenmieder erhalten, sollst aber eigentlich fast alles machen dürfen. Andere erhalten keine Orthese für grössere Eingriffe, bekommen aber einiges an Einschränkungen mit auf den Weg...
Trotzdem glaube ich, dass es vorsichtiger ist, in den ersten 6 Wochen sehr sanft mit dem Rücken umzugehen um eine normale Vernarbung zu ermöglichen. Wenn durch zu viel Bewegung die zarten feinen Fäserchen, die sich bilden, immer wieder zerreissen, ist das sicher nicht förderlich für einen reibungslosen späteren Verlauf. Aber das ist meine persönliche Meinung und jeder macht so, wie er es schlussendlich für gut empfindet!
Lg und gute Rückkehr nach Hause!
cecile.verne
Lia321
17 Mai 2017, 11:17
Ja da hast du recht. Werd alles ganz langsam angehen. Heute drückt es auch ein bisschen im Rücken, da wo der Vorfall war. Die Ärztin sagt aber das sei normal. Muss halt alles heilen. Ich bin ganz vorsichtig, weil ich natürlich auch ein Nachrutschen von weiterem Material verhindern möchte!
Viele Grüße von der Couch zu Hause 😊
Mellimar
17 Mai 2017, 11:23
Hallo lia,
Schön dass es dir so gut geht und die op auch so gut verlaufen ist! Was mich sehr interessieren würde- du bist endoskopisch an l5/s1 operiert worden?
Bei mir steht sehr wahrscheinlich nämlich auch eine OP an und mir wurde von 2 Ärzten gesagt, endoskopisch sei bei L5/S1 nicht angebracht.... . Wurde bei dir den vom facettengelenk was weggefräst, um einen Zugang zu schaffen? Die haben den Zugang schon von der Seite her gewählt oder? Warst du unter vollnarkose?
Wäre sehr dankbar um eine Antwort. .., weil ich da irgendwie nicht weiterkomme gerade und ich natürlich lieber endoskopisch operiert werde als mikroskopisch. .. .
Danke dir im voraus und eine weitere gute Genesung! !!!
LG,
mellimar
Lia321
17 Mai 2017, 11:49
Hallo Mellimar!
Ja genau, ich hatte einen Vorfall bei L5S1 der auf die S1-Wurzel und den Dorsalschlauch gedrückt hat. Durch den Druck auf die S1 Wurzel fingen zum Ende hin dann Lähmungen und sensomotorische Störungen an.
Sie sind nicht von der Seite sondern von hinten reingegangen. Fräsen mussten sie nicht. Ich hatte eine Vollnarkose und die reine OP hat ca 25 Minuten gedauert. Ich war insgesamt wohl 70 Minuten im OP.
Die Klinik in der ich war ist da wohl ziemlich gut aufgestellt in dem Bereich.
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