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Komplette Version Denervierung - wie häufig möglich?

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Captainalex
Hallo,

ich lese hier immer wieder, dass die Denervierung eine Möglichkeit ist, das Facettensyndrom in den Griff zu kriegen, zumindest symptomatisch.

Wenn die Wirkung nachlässt ... nach Monaten oder Jahren - lässt sie sich beliebig häufig wiederholen? Oder was ist Euer Wissensstand?

Danke
Alex
Schnütchen
Hallo,

also ich würde sagen eine Denervierung/Vereisung kann man
mehrere Male wiederholen.
In der Regel hält das schon Monate an bzw. ca 1 bis 1,5 jahre,
wenns gut läuft.
wenn es allerdings nur Wochen anhält, sehe ich keinen Sinn darin, das zu
wiederholen.

Gruß Ute
Captainalex
Danke Ute,

hast Du das schon hinter Dir?

Braucht es nach dem Eingriff noch viel Reha oder kann man mehr oder weniger direkt schmerzfrei in den Alltag über gehen?

Grüße
Alex
paul42
Hallo Alex

egal ob nun Denervierung oder Infiltation der Facettengelenke ist beides unerheblich.

Beide Verfahren dienen der schmerztherapeutischen Behandlung, nicht mehr und nicht weniger.
Beide Verfahren sind was die zeitliche Beschwerdeerleichterung betrifft jedoch zeitlich begrenzt.

Während das Gelenk bei Infiltrationen mit einem Cocktail umspült wird wird bei der Denervierung die Reizweiterleitung durch Hitze, Kälte oder chemische Lösung ganz gezielt unterbrochen.

Die daurch entstehennen Phasen sollten dazu dienen, ganz gezielt KG und Mobilisierung zu ermöglichen, denn ohne Training wird sich nur ein geringer Erfolg entwickeln.
Darauf zu hoffen das eine solche Behandlung langfristig ausreicht um langfristig beschwerdefrei zu werden, ist aus meiner Sicht nicht möglich, sondern immer nur temporär zu betrachten.

So ein Beschwerdebild wie du beschreibst entsteht nun mal nicht von Heute auf Morgen, sondern ist Folge einer jahrelangen überdurchschnittlichen Fehlbelastung deines Rückens.
Wenn sich langfristig was ändern soll, musst du dich vermutlich auch in Zukunft sicherlich mehr mit Thema beschäfftigen.
Hier wäre Rückenschule sicherlich ein guter Ansatz, um ein besseres Verständnis zur Erkrankung zu erhalten, anstatt immer nur auf die nächste Behandlung zu setzen und weiter körperlich passiv zu bleiben.
Der Rücken lebt von Bewegung und solche therapeutischen Ansätze dienen der Schmerzreduzierung, damit der Körper wieder in Bewegung kommt und die Stimulation der wichtigen Stützfunktion der Tiefenmuskulatur wieder erlernen kann.

Es sollte also mit deinen Ärzten ein gesamtheitliches Therapiekonzept erarbeitet werden, was sicherlich nicht nur darin besteht, den Schmerz mal so eben auszuschalten.

alles Gute
paul42
Captainalex
Danke Paul,

ich weiß - es begann ja alles mit Verdacht auf BSV und ich habe schon recht viel KG gemacht und auch recht konsequent zu Hause Rückenübungen. Leider sind die Beschwerden in dieser Zeit viel viel schlimmer geworden. Von einem leicht tauben Gefühl im Gesäß zu kontinuierlichen Schmerzen und Ziehen im Bein. Zuerst nur recht, jetzt fängt links langsam auch an. Und all das binnen 5 Monaten.

Für mich fühlt sich die Diagnose Facettendyndrom gerade wie eine Lebensdiagnose an - wenn es jetzt mit 35 schon so schlimm ist und binnen 5 Monaten so den Berg hinab ging, wie soll das bloß werden? Gibt es da sowas wie Akutphasen oder Phasen in denen es besser wird? Oder entwickelt sich das von einem Zustand nicht mehr bessernd zurück, zumindest symptomatisch?

Wie weit kriegt man dieses Syndrom denn mit Training in den Griff? Was haltet Ihr von Kieser? Zusätzlich zur KG?

Danke für Eure Hilfe
Alex
paul42
Hallo Alex

es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie du vielleicht trainieren könntest.
Sich auf einen Anbieter zu verlassen, der dazu eine vertragliche Bindung zur Bedingung macht ist aus meiner Sicht zu riskant.
Einige schwören drauf und andere warnen ganz gezielt davor. Es kommt immer auf die Situation und die Diagnose drauf an, und es kommt darauf an was dir dein Arzt bisher dazu empfohlen hat.
Ansonsten gibt es breites Spektrum:
Klick mich

Es muss nicht immer viel Geld kosten damit es hilft, sondern es bedarf eines Umdenkens was bisher vielleicht nicht optimal verlaufen ist.

Ich würde an deiner Stelle mit deinem Arzt erörtern was an Möglichkeiten in deiner Situation als sinnvoll zu betrachten wäre.
alles Gute
paul42
Moisty
Hallo Alex,

Zitat (Captainalex @ )
Leider sind die Beschwerden in dieser Zeit viel viel schlimmer geworden. Von einem leicht tauben Gefühl im Gesäß zu kontinuierlichen Schmerzen und Ziehen im Bein. Zuerst nur recht, jetzt fängt links langsam auch an. Und all das binnen 5 Monaten.

Nach meinem Verständnis treten die Schmerzen beim Facettengelenksyndrom typischerweise lokal im Rücken auf. Ausstrahlungen in die Beine sind eher typisch für Probleme des Nervs im Wirbelkanal selbst. Dies könnte aus meiner Sicht doch auf den Bandscheibenvorfall als Quelle hindeuten.

Ich habe selbst eine Kombination von Facettengelenksyndrom und Bandscheiben (plus verengter Wirbelkanal). Die Facettengelenke wurden bei mir immer nur als Quelle für die lokalen Schmerzen in Betracht gezogen, nie für die Ausstrahlungen in die Beine.

Die Denervierung betrifft die lokalen Nervenenden im Bereich der Facettengelenke. Dies ist eben gerade nicht die Ausschaltung des Ischiasnervs fűr die Beine - die sollen ja gerade nicht taub werden.

Wo im Bein treten denn die Schmerzen genau auf? Ist die Lokalisierung der Schmerzen konsistent zur Lage des vermuteten Vorfalls?

Zitat (Captainalex @ )
Was haltet Ihr von Kieser?

Falls Du Dich für Kieser entscheiden solltest, ein wichtiger Hinweis. Beim MedX Rückengerät, das Kieser verwendet, musst Du drauf achten, dass sie den Rotationsradius einschränken. Ansonsten belastet das Gerät stark die Facettengelenke.

Viele Grüße
Moisty
Captainalex
Hallo Moisty,

Die Schmerzen gehen die Rückseite des Oberschenkels entlang. Ich habe zudem so ein komisches Ziehen links und rechts am Kniegelenk hinten. Zudem krampft die Wade bisweilen ...

Leider steht die Diagnose auch so im MRT Befund: Beginnende Osteochondrose führt zu "Mäßig hypertrophe Spondylarthrosen" und zudem schießt der Schmerz ins Bein ein, wenn ich mich zurück beuge. Das sind lt. Neurochirurg in Kombination eigentlich untrügliche Zeichen...

Oder muss es das gar nicht??

Danke
Alex
Moisty
Hallo Alex,

die Oberschenkelrűckseite ist mit L5/S1 kompatibel. Die Probleme am Knie könnten auch von einer durch die Bandscheibenprobleme ausgelösten Fehlbelastung kommen. Bei mir ist im Nachgang zu meinem Bandscheibenvorfall bspw. eine Reizung oder Entzündung der Sehnen des Semimembranosus-Muskels aufgekommen.

Bei der Spondylarthrose kann es zu einer Verengung des Wirbelkanals kommen, die dann den Nerv reizt, der ins Bein führt. Im Hohlkreuz kommt es zum verstärkten Scheuern und damit zu den zunehmenden Schmerzen.

Was mich überrascht ist die Einschätzung, dass ein solches Problem mit einer Denervierung der Nervenenden im Bereich der Facettengelenke gebessert werden kann. Bei Infiltrationen ist hingegen zwischen einem Einbringen der Substanzen in den Bereich der Facettengelenke und in den Wirbelkanal selbst zu unterscheiden. Bei letzterem ist die Theorie, dass die Abschwellung der gereizten Stelle den Schmerzkreislauf unterbricht, und der Nerv soweit zur Ruhe kommt, dass er zumindest fürs erste nicht mehr gereizt wird.

Bei mir hat letztere Therapie nichts gebracht, aber vielleicht gibt es Forumsteilnemer, die positive Erfahrungen berichten können.

Viele Grüße
Moisty



Captainalex
Hallo Moisty,

Danke für Deine Antwort.

Wie ist denn die Diagnose der Sehnenentzündung im Knie zu Stande gekommen? Bei mir ist gerade soviel auf den Rücken zentriert, dass glaub ich niemand wirklich ernsthaft an so eine Möglichkeit denkt.

Insbesondere die Facettengelenke können ja schon auch in die Beine ausstrahlen, nicht nur auf ein Dermatom begrenzt, sondern diffus.

Schönen Sonntag

Alex
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