Captainalex
11 Mai 2017, 09:46
Hallo,
Ich habe Schmerzen in beiden Beinen, rechts mehr als links. Schmerzen in der LWS hab ich hingegen kaum. Es is ein stetiges Ziehen, so als ob irgendwas verkürzt sei.
Beim MRT kam raus, dass ich Osteochondrose L5S1, eine kleine Protusion L5S1, soweit hypertrophe Spondylarthrosen habe.
Der Neurochirurg meint, dass die Protusion zu klein sei, um die Schmerzen auszulösen. Da es beim Zurückbeugegn schlimmer wird, tippt er auf die Spondylarthrosen.
Beim Facettensyndrom dachte ich allerdings immer, dass das Hauptproblem Schmerzen in der LWS seien und das Ausstrahlen in die Beine ein Begleitsymptom ist.
Wie sind Eure Erfahrungen? Falls es das facettensyndrom ist, habe ich riesige Angst. Ich bin 35 und will mir gar nicht ausmalen, wie es künftig werden soll. Ich bin 188cm groß, wiege 82kg, also am Gewicht kann es nicht liegen.
Gibt es Fälle, in denen Spondyarthrosen auf dem MRT gesehen werden, sie aber keine Probleme machen?
Wie sieht ein Leben mit so einer Diagnose aus? Was für Sport kann ich überhaupt noch machen?
Danke
Alex
Alex1976
11 Mai 2017, 10:06
Hallo Alex,
nachdem ich zwei operierte Bandscheibenvorfälle in L5/S1 hatte, plage ich mich inzwischen auch schon etwas länger mit Spondylarthrose in L3, L4 und L5 und dem ISG rum; hatte bereits zweimal entsprechende Infiltrationen (die erste war super und hat prima geholfen; die zweite leider überhaupt nicht). Also ist die Infiltration zumindest schon einmal eine Möglichkeit. Falls das nicht hilft, kann man Verödung oder Vereisung der entsprechenden Nerven in Betracht ziehen, was aber wohl auch nix dauerhaft Anhaltendes sein soll. Ausprobiert hab ich es zumindest noch nicht. Bei mir wird aktuell eine ambulante Schmerztherapie mit Tramadol gemacht. Mein Einstieg im März 2017 waren alle 12 Stunden jeweils eine Tramadol 50 mg retard. Diese Dosis musste jedoch zwischenzeitlich erhöht werden wegen Toleranzaufbau. Seit rund einer Woche bin ich jetzt bei 4 x tgl. 50 mg Tramadol Retard, also alle 6 Stunden. Damit geht es, auch wenn es noch nicht so optimal ist.
Bewegen sollst und musst Du Dich auf jeden Fall. Ich hab im Regelfall ein- bis zweimal pro Woche Krankengymnastik (Gerät) und mache zu Hause auch jeden Tag ein paar Übungen (ca. 20 bis 30 Minuten). Dennoch merke ich - besonders morgens - die typische Steifheit. Auch nach längeren Spaziergängen strahlen die Schmerzen über das Becken seitlich und rückwärtig in die Oberschenkel. Ganz unerträglich ist es zwar nicht, aber angenehm ist anders ;-) (ich motiviere mich jedesmal damit, dass bald die nächste Tablette fällig ist und es mir dann wieder etwas besser geht)
Gib nicht auf und hab keine Angst ... Du weisst doch: Schlimmer geht immer! ;-)
Liebe Grüße
Alex(andra)
Captainalex
11 Mai 2017, 10:13
Dank dir für die Antwort.
Wie lange haben die Infiltrationen Dir geholfen?
Wo hast du die meisten Schmerzen? Ich fühle mich gar nicht so steif und bin in der LWS recht problemlos.
Ist das bei Dir ebenso?
Danke
Alex
Hi Alex,
ich habe die auch, aber mit regelmäßigem Sport habe ich derzeit keine bis wenig Symptome.
Wichtig ist, dass du dich bewegst, und auch auf dich zugeschnittene Übungen machst.
Wichtig sind vor allem welche, die die Core-Muskulatur stabilisieren. Diese lernst du in der Krankengymnastik. Ggf. solltest du eine Reha beantragen, hier bekommt man auch sehr viel gezeigt.
Gegen die Morgensteifigkeit hilft eigentlich nur eine richtig gute Matratze. Ich hatte das auch immer, bis ich vor 3 Jahren ein neues Bett gekauft habe.
Ab und an kommt es zwar vor, dass das Liegen auf einer Seite unangenehm ist, dann dreh ich mich einfach woanders hin.
Du kannst sehr viel Sport machen. Du musst für dich herausfinden was möglich ist.
Ich mache funktionelles Training, ich hebe mittlerweile Gewichte an, die ich mir nie habe träumen lassen.
Wenn sich die Muskulatur aufgebaut hat, muss man dafür nicht mehr die Rückenmuskulatur bemühen, sondern hebt schon sehr sehr viel mit der Kraft der Arme.
Ich bin nur 1,58 groß, wiege 53 kg. Eine Getränkekiste mit 20 Glasflaschen ist mittlerweile überhaupt kein Problem mehr. Vor noch nicht allzulanger Zeit hätte ich das niemals heben können.
LG,
ronja
Schnütchen
11 Mai 2017, 15:21
Hallo,
du kannst dieses Facettensyndrom nur mit Sport aufhalten,
schwimmen, Rad fahren, KG, Funktionstraining....usw.
ich mache auch seut 5 1/2 Monaten Funktionstraining und
Rückenmuskeln sind auf jedenfall gut.
allerdings würde ich schon eine Denervierung machen und danach dann
anfangen zu trainieren.
Gruß Ute
Captainalex
11 Mai 2017, 15:32
Danke ... bei mir wurde zuerst ein BSV vermutet, erst später kam die Diagnose des Facettensyndroms. Ich habe für den BSV schon KG bekommen und Übungen gelernt - würdet Ihr mit denen weiter machen oder braucht es andere für das Facettensyndrom?
Tschöhö
Alex
paul42
11 Mai 2017, 16:33
Hallo Captainalex
Willkommen im Forum
Grundsätzlich können Beschwerden einer Facettengelenkarthrose ähnlich austrahlen wie als ob wenn ein BSV der Versucher wäre der die Nervenwurzeln bedrängt.
Das Facettengelenk ist das einzige Gelenk der WBS. Ein Aufreiben der Gelenkflächen die mit Knorpel und Nervenzellen verbunden sind, erzeugt durch die permamente Reibung entzündliche bis zu degenerativen Verschleisserscheinungen an den Gelenken mit ähnlichem Beschwerdebild.
Ursache ist meist nicht das Gelenk, dies ist aber Entstehung des Schmerzes an sich, sondern vielmehr die Höhe im BS- Fach.
Vorerkrankungen der BS führen zu Flüssigkeitsverlust und somit zur Minderung der notwendigen Höhe zwischen den WBK.
Eine gesunde BS mit ausreichend Volumen würde den notwendigen Gelenkspalt an den Facettengelenken ermöglichen.
Klick michKlick michZeitlich kann man das Beschwerdeverhalten sicherlich gut beeinflussen, aber damit ändert sich nichts an der Ursache.
viele Grüße
paul42
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