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Lia321
Hallo zusammen wink.gif
Ich lese nun schon ein paar Tage lang fleißig mit und suche Antworten auf meine Fragen bzw den Austausch mit Leidensgenossen.

Vielleicht erstmal zu mir: ich bin 35, verheiratet, habe 2 Kinder

Seit Anfang des Jahres ärgerten mich Rückenschmerzen die immer mal ins Bein zwackten. Konnte es so lange ignorieren bis ich ohne Schmerzmittel nicht mehr arbeiten konnte. 2 Wochen später war ich dann beim Arzt. Der schickte mich zum MRT und raus kam dies:

Indikation: lumboischialgie links

Normale Höhe und Größe der wirbelkörper LWS. Regelrechtes alignement.

L5/S1 Linkslateraler Bandscheibenprolaps. Deutliche Impremierung des Duralschlauchs. Dorsalverlagerung und Irritation der linken S1- Wurzel. Frei abgrenzbare L5-Wurzel.

Unauffällige darüber gelagerte Segmente.
Keine spinale oder neuroforaminale Enge.
In der Myelosequenz keine Coupierung der Nervenwurzel.

So weit so gut...
Der Arzt bei dem ich war, war ein Allgemeinmediziner der auch chirotherapie, osteopathie und Akupunktur anbot. Nach Sichtung der Bilder sagte er mir, dass er mit prt-spritzen behandeln möchte. Der Vorfall sei nicht klein, läge aber günstig. Wenn er weiter zur Seite läge, käm ich um eine op nicht drum.
Also prt. Die erste Spritze war aushaltbar und ich merkte leichte Besserung. Hatte natürlich gegoogelt und gelesen, dass man die eigentlich mit einem bildgebende Verfahren spritzt, er machte das feihand. Aber half ja. Die zweite Spritze lähmte beide Beine und den po. Der Arzt fand es lustig, ich nicht. Meine Fragen warum das Bein jetzt wieder viel mehr schmerzt konnte/wollte er nicht beantworten.
Habe dann den Arzt gewechselt und bin zu einem richtigen Orthopäden. Der ist super. Alles halb so wild, er konnte mich beruhigen. Wir behandeln konservativ. Akupunktur, Schmerzmittel und Physiotherapie.
Es ist immer mal besser und dann wieder schlechter. 4 Wochen nach behandlungsstart merkte ich beim spazieren, dass die Kraft im linken beim weniger ist. Also war ich jetzt beim Neurologen. Der hat alles gemessen. Nerven sind in Ordnung, Muskeln auch. Nur der Achillessehnenreflex ist nicht mehr vorhanden und die Ferse ist bei Belastung kribbelig, genau wie die Fußsohle. Aber solange es nicht schlechter wird, keine Indikation für eine op.

So, nun habe ich meinem Orthopäden schon Löcher in den Bauch gefragt, mir Anatomie angesehen und doch verstehe ich es nicht so ganz. Klar, die s1 Wurzel ist gedrückt und macht schmerzen. Aber warum ist der Achillessehnenreflex weg, wenn die Nerven in Ordnung sind? Liegt das am druck auf den dorsalschlauch?
Und wenn der Nerv gedrückt ist und der dorsalschlauch, bedeutet das dann, das es ein medialer Prolaps ist?und das dies dann auch das cauda-Syndrom auslösen kann?
Ich werde immer gefragt ob die Blase noch in Ordnung ist und je mehr ich drauf achte, um so mehr redet man sich natürlich Störungen ein.

Jetzt ist es doch viel länger geworden als gedacht, wer es bis hierher geschafft hat, vielen Dank fürs lesen😊
bosch1000
Hallo Lia321,

diese Spritzen die du da bekommen hast waren ganz sicher keine PRT spritzen. PRT Spritzen werden immer unter Bildgebung gemacht.

Mein erster Orthopäde hat mich mit den Spritzen die du meinst auch ein paar mal gequält, bei ihm hieß das "Vereisen".

Zu deinen Diagnosen kann ich dir nicht viel sagen, aber hier gibt es ganz tolle Menschen die das wirklich können.



lg bosch
doris1961
Hallo Lia,

ich würde mit deinem Befund auf jeden Fall einen Neurochirurgen aufsuchen,
mMn. kann nur der entscheiden, ob eine OP-Indikation vorliegt, oder nicht.

Du hast keinen medialen Bandscheibenvorfall, links lateral bedeutet "links von der Mitte",
aber die deutliche Impremierung des Duralschlauchs, bzw. die Irritation der li. S1-Wurzel
sind für die von dir beschriebenen Beschwerden verantwortlich und sollten abgeklärt werden,
bevor irreparable Schäden entstehen.

Muskelschwäche, Taubheitsgefühle und ausbleibende Reflexe sind halt nun mal typische
"Begleiterscheinungen" von großen Bandscheibenvorfällen.

Mich irritiert schon, dass dein Orthopäde "alles halb so wild" findet, wie lange behandelt er
dich denn schon konservativ?

Ich würde jedenfalls an deiner Stelle nicht mehr an mir herumdoktern lassen, stelle dich
mit den MRT-Aufnahmen einem NC vor, dann bist du sicher schlauer und operieren
wird der auch nicht, wenn keine Notwendigkeit dafür besteht.

Ich weiß, wie sehr es einen verunsichert, nicht genau zu wissen, was man eigentlich hat
und irgendwann möchtest du ja auch wieder ein Leben ohne Schmerzen und taube Füße
leben, um so mehr, da du noch so jung bist und deine Kinder dich sicher auch fordern.

Ich drück dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass du bald den "richtigen" Arzt findest
und dir dann auch geholfen wird.


Liebe Grüße, Doris wink.gif




Lia321
Guten Morgen und Lieben Dank für eure Antworten!

Die spritzen waren tatsächlich PRT-Spritzen, deshalb habe ich ja dann auch den Arzt gewechselt.

Ich bin seit 4 Wochen bei dem Orthopäden in behandlung. Mein Orthopäde weiß von dem fehlenden archillessehnenreflex noch gar nichts. Das er nicht mehr reagiert ist erst von Neurologen bemerkt worden. Einen Tag vorher fing die Ferse zwischendurch mal an zu kribbeln. Da war ich noch beim Orthopäden und er meinte, das wäre nicht schlimm, das könnte durchaus mal sein.2 Tage vorher war der Reflex noch da. Ich soll zum Neurologen am nächsten Tag, er wär sich sicher, dass alles ok sein wird.
Bis auf den Reflex war da ja auch alles ok.
Die Symptomatik mit der Ferse und dem kribbeln der Fußsohle ist also quasi erst seit 4 Tagen. Zusätzlich tut mir nun die Wade auch noch weh. Fühlt sich an wie ein Muskelkrampf.
Die generellen schmerzen im bein wurden mit der Zeit weniger, bis jetzt die neuen Symptome aufgetreten sind. Und das ist jetzt auch meine Sorge. Wenn der Prolaps kleiner würde, warum treten dann jetzt diese Symptome auf?
Mein Physiotherapeut hat mir gesagt, der Nerv wär einfach noch durch die Entzündung gereizt.
Habe auch dehnübungen, bei denen mein ganzer Fuß, Bzw das Bein kribbelt.kann das also auch bewusst herbeiführen,

Den Tipp mit dem Neurochirurgen werde ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen!
Ach man, eigentlich wollte ich morgen endlich wieder arbeiten gehen.

Viele Grüße
Juliane

PS. Da fällt mir noch was ein. Können die neuen Symptome damit zusammenhängen, dass die ich nicht mehr in schonhaltung bin?
doris1961
Hallo Juliane,

dass bei dir neue Symptome aufgetreten sind, kommt daher, dass die Nervenwurzel weiterhin
durch den Vorfall bedrängt wird.

Ein BSV deutet sich oft durch Schmerzen im Rücken an, die auch nicht immer gleich stark sein
müssen und zeitweise sogar ganz weg sein können.
Ich hatte bereits zwei große Bandscheibenvorfälle, jedes Mal fing das Ganze eher harmlos an
und dann musste ich doch operiert werden, die letzte OP war vor fünf Tagen.

Symptome wie Taubheitsgefühle, Muskelschwächen, oder gar Lähmungen kommen meist erst
bei fortgeschrittener Kompression der Nervenwurzel hinzu, oder eben durch eine
auslösende "falsche" Bewegung.

Mach dich nicht verrückt wegen der neu aufgetretenen Symptome, aber lass sie unbedingt
vom Fachmann abklären.

Sei auch bitte vorsichtig mit Übungen, die die Symptome verstärken, solange du nicht weißt,
was tatsächlich in deinem Rücken los ist.


Liebe Grüße, Doris







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