Hallo liebes Forum,

ich habe leider schon die 2. Banscheiben OP L5/S1 hinter mir. Mir gehts schon ganz gut, die letzte OP war Ende August.
Die Bandscheibe ist nun ausgeräumt und ich habe keine Prothese oder Schrauben oder so. Bin auch sportlich gut unterwegs mit den Übungen und Pilates, das passt schon.

Nun steht bei mir das Thema Kinderplanung an. Es soll endlich mal losgehen. Ihr Mütter hier mit Bandscheiben Problemen. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Ich soll auch auf die Kids meiner Schwester aupassen, der eine kleine ist 2 und hat eider frührkindlichen Autismus und läuft noch nicht. Ich habe Angst vor dem Heben des Knirpses.

Wann kann man denn so ungefähr wieviel tragen mit solch einem kaputten Rücken. Danke für Tipps und Erfahrungswerte.

LG
Camilla

Hallo Camilla,

ich bin zwar keine Mama, aber auch als Papa kann ich dir meine Erfahrungen schreiben.

Meine Tochter war 1,5 Jahre alt als ich das erste Mal operiert wurde. Ich habe seitdem nicht mehr allein auf sie aufpassen können. Inzwischen sind zwei Jahre her und sie läuft mir draußen davon.

Nun habe ich ja auch einen schlechten Verlauf, der nicht repräsentativ ist.

Aber aus der Erfahrung heraus macht man mit so kleinen Lütten doch schon mal unbewusst eine falsche Bewegung.

Wurde Dein ganzes BS-Fach ausgeräumt, oder wurde nur wieder das ü er stehende Material entfernt?

Die richtige Technik sollte Du beherrschen, also nie Bücken, immer im Ausfallschritt oder mit der Kniebeuge runter.

Das Positive ist natürlich, dass ich mein Kind jeden Tag genießen kann. Und sie hat sich an mein Handcap gewöhnt.

Das ist das schöne an so umgeformten Wesen. Sie lieben einen so wie man ist und stellen dann auch keine Ansprüche.

Grüße

Stefan

Hallo Camilla,
ich hatte 1993 erst eine BS-Op L4-L5-S1, danach eine Spondylodese L4-S1.
Mein Sohn ist 2000 geboren, meine Tochter 2002.
Die Schwangerschaften und Geburten liefen problemlos, klar hatte ich Rückenschmerzen, das Becken tat weh, die Schambeinfuge hat Probleme gemacht-aber das haben andere Schwangere auch.
Mein Sohn ist mit einer Körperbehinderung geboren, konnte erst spät laufen. Ich habe ihn also lange tragen müssen. Das war nicht immer einfach.
Man gestaltet sich seinen Alltag aber irgendwann so, wie es für einen selbst am besten funktioniert: Wickeln muss man nicht auf einer Wickelkommode, geht auch auf einer Unterlage auf der Badematte, Kinder können lernen, dass sie selber zB. auf die Arbeitsplatte in der Küche klettern können, wenn sie einen Tritt benutzen etc.
Glücklicherweise wiegt das Würmchen am Anfang ~3-4kg- Du wächst also mit Deinen Aufgaben.
Deine eigenen Kinder werden, im Gegensatz zu Deinen Neffen und Nichten, wissen, was man mit Mama einfach nicht machen kann, weil sie damit aufwachsen. Mir ist z.B. nie ein Kind auf den Rücken gesprungen oder wollte Flieger spielen, dafür gab es Papa ( oder Opa, Onkel, Tanten....) Dafür war ich prima zum Ankuscheln und Vorlesen, weil ich ja sowieso rumlag ;-)
Ich habe erst wieder große Probleme bekommen, als ich wieder Arbeiten gegangen bin. Morgens schnell zwei Kinder fertigmachen und wegbringen und zur Arbeit, mittags Kinder einsammeln und zu Hause dann kochen und Haushalt-das hat mich irgendwann umgehauen, auch wenn mein Mann sehr viel im Haushalt macht.
Damals musste ich dann auch weiter versteift werden und bekomme seitdem Erwerbsunfähigkeitsrente..
Ich würde Dir allerdings raten, dass Du vor einer Schwangerschaft eine vernünftige Muskulatur aufbaust. Hormonell bedingt geben Deine Bänder nach und eine wesentliche Stütze Deines Rückens fehlt. Ich weiß nicht, was Ärzte raten, aber ich würde frühestens ein Jahr nach der OP über ein Kind nachdenken.

Alles Gute!
Offdroddler