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Komplette Version Pelottierung + sehr zartes Myelon-Kompressionsödem

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Nitemare
Hallo,

das ist mein erster Beitrag hier und ich werde aus den Ärzten nicht ganz schlau. Ich bin 31 Jahre alt und möchte alle herzlich Begrüßen.

Alles fing an, dass ich eines Nachts ein kribbeln im rechten Bein hatte und am Hodensack. Einen Tag später hatte ich beim Duschen einen stechenden Schmerz als das Wasser den Rücken berührte (Empfindungsstörung die ich jedoch nur EIN MAL hatte) desweiteren dann noch mal ein leichtes Kribbeln der rechten Gesichtshälfte in der Nacht, welches aber nur recht kurz anhielt. Ich kann euch sagen, dass ich natürlich recht panisch war in den Nächten und da ich eh sehr viel Stress hatte in letzter Zeit macht mich das ganze jetzt noch verrückter.

Daraufhin bin ich zu meinem Hausarzt der mir dann eine Überweisung für einen MRT der LWS / BWS ausgestellt hat. Den Termin hatte ich einen Monat später und in der Zeit habe ich auch wieder regelmäßig Sport getrieben. Derzeit habe ich keine dieser Symptome. Hatte jedoch bis vor kurzem ungefähr eine Woche lang Probleme damit, dass mir nachts beim Schlafen ab und an mal die Finger eingeschlafen sind Mal links, mal rechts. Dazu muss ich aber sagen, dass ich Probleme mit den Schultern hatte (ob es von Überbelastung kam, kann ich nicht sagen)

Nach dem MRT hat der Radiologe mich aufgeklärt (war ein junger Kerl der dort wohl Vertretung gemacht hat)
Er sagte mir, dass ich einen Vorfall in der Brustwirbelsäule habe und da ich einen sehr engen Spinalkanal habe dieser das Rückenmark bedrängt(bzw er sagte sogar QUETSCHT was der Neurochirurg aber sofort ausgeschlossen hat) und ein kleines Ödem sichtbar ist. Da war ich natürlich erst mal platt.
Da ich die Tage später schon einen Termin mit einem Neurochirurgen hatte, der Befund aber noch nicht da war, schaut der NC sich noch mal die Bilder an und sagte mir dass es sich nicht um einen Prolaps handelt sondern um eine Protrusion. Von einem Ödem hat er nichts gesagt, soweit ich mich recht erinnern kann. Das Rückenmark ist auch nicht gequetscht und ich musste auch nicht behandelt werden, da ich eigentlich auch keine wirklichen Symptome hatte. Nebenbei sagte er mir auch, dass ich Morbus Scheuermann habe, was der Radiologe mir auch nicht sagte.
Ich habe nun keine Ahnung was ich davon halten soll.
Ich schreibe noch mal den genauen Befund hier auf, da ich auch nicht wirklich was zu "Myelon-Kompressionsödem" gefunden habe.

Ich hoffe ihr könnt da etwas licht ins Dunkle bringen.

Leichte Hyperkyphose der unteren BWS. Keine Gefügestörung. Keine Fraktur oder Sinterungen.
Einkerbungen der WK-Endplatten bei BWK 5/6 bis BWK 11/12, welche Resten der Chorda dorsalis entsprechen. Hierbei normale Konfiguration des miterfassten Wirbelkörper. Altersentsprechendes Knochenmarksignal.
T2-Signalminderung der Bandscheibe von BWK 7/8 ohne abgrenzbare Protrusion oder Prolaps. Im Übrigen normale Signalgebung der Sonstige miterfassten Bandscheiben Strukturen.
Nachweis eines breitbasigen Bandscheibenprolapses bei BWK 9/10. Die übrigen mit erfassten Bandscheiben respektieren die Hinterkanten.
Bei genannten Bandscheibenvorfall auf Höhe BWK 9/10 besteht eine ventrale Pelottierung des Myelons mit resultierendem, sehr zartem, T2-hyperintensem Kompressionsödem. In den übrigen Abschnitten normale Konfiguration und Signalgebung. Keine weiteren Einengungen des Spinalkanals sowie keine Stenosierungen der Neuroforamina.

Beurteilung:
Breitbasiger Bandscheibenprolaps bei BWK 9/10 mit ventraler Pelottierung des Myelons und sehr zartem Myelon-Kompressionsödem
Keine weiteren Bandscheibenvorfälle oder Affektionen des Myelons bzw. der Nervenwurzeln
Keichte Hyperkyphse der unteren BWS
Keine Frakturen, Sinterungen oder Gefügestörungen

Der Radiologe sagte mir, dass da nichts operiert werden muss und ich auch ganz normal Sport machen kann. Der Neurochirurg sagte dies auch, sofern ich keine Lähmungserscheinungen habe oder der Sport mir nicht gut tut.

Kann sich denn ein Ödem zurückbilden, wenn es wirklich eins ist? Wie dramatisch ist das?
Sollte ich noch mal einen Termin beim Neurochirurgen machen und den schriftlichten Befund noch mal abklären?
Vielleicht haben wir ja auch etwas aneinander vorbeigeredet (wobei er sich ja auch die MRT CD angeschaut hat)
Ich habe jetzt auch noch bald einen Termin beim Neurologen. Dem werde ich den Befund auch mal zeigen.
Ich hoffe hier hat der eine oder andere ein paar nett gemeinte Tipps.


Pinguin
Hallo und herzlich willkommen hier im Forum.

Zwar ist Dein Bericht schon ein paar Tage alt, da Dir aber noch niemand geantwortet hat,
will ich mal versuchen, mich Deiner Probleme an zu nehmen.

Auf Grund, dass Du recht schnell bzw. zeitnah eine bildgebende Diagnostik erhalten hast, kann man schon mal
schlimmeres ausschließen.

Zunächst aber mal zu Deiner Schilderung zu Anfang Deines Berichtes.

Einen richtigen Zusammenhang zwischen dem Wasserstrahl und den stechenden Schmerz kann ich nicht erkennen.
Wo genau hat sich der Stich denn angefühlt?

Auch einen Zusammenhang mit der kribbelnden Gesichtshält und den derzeitigen Befund ist eher nicht erkennbar.
Dazu wäre eventuell noch ein MRT der HWS nötig, zumindest dann, wenn das Kribbeln im Gesicht nicht wieder weg geht.

Du hattest doch auch ein MRT der LWS?
Wo ist dieser schriftliche Befund dazu?

Allerdings muss ich dazu mal aufklären, dass ein guter Neurochirurg sich niemals den Befund eines Radiologen
durch liest.
Er trifft auf Grund Deiner geschilderten Beschwerden, seiner Untersuchung und erst zum Schluss an Hand der MRT Bilder
eine Entscheidung bzw. stellt eine Diagnose.
Stell Dir bitte vor, dass ein Radiologe tagtägliche Aufnahmen verschiedenster Körperregionen macht und diese
GROB beurteilt.
Er kann ganz einfach nicht auf allen Gebieten ein absoluter Fachmann sein.
Somit gibt er genau das zum Besten, wovon er Ahnung hat und diese, so kann ich mir vorstellen, eignet er sich
an Hand von den unzähligen bildgebenden Untersuchungen einfach an und kann dann mit den Jahren halt wenigstens
weitmaschig eine Einschätzung geben.
Für die Besonderheiten ist dann eben der jeweilige Facharzt der absolute Ansprechpartner ( oder sollte es sein).
Er ist eben dann nur auf Wirbelsäulen spezialisiert und kann kleinste Abnormitäten erkennen.
Deshalb meine Bitte an Dich, lege auf das Schriftstück des Radiologen nicht all zu großen Wert.
Sicher kannst Du aber die CD mit den Aufnahmen mit zum Neurologen nehmen, den Bericht würde ich in der Tasche lassen.

Sollte er unerwartet, ohne vorherige selbstständige Meinung doch nach dem Bericht fragen, dann kannst den Neurologen praktisch in die Tonne kloppen tongue.gif

mit welcher Absicht hast Du Dich beim Neurologen angemeldet, oder stammt die Idee vom NC ?

Sinnvoll ist es allemal, da dort zumindest die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) durchführt werden kann, um auszuschließen oder zu bestätigen, dass Nerven bereits geärgert werden.
Vor allem aber, von wo aus die Schädigung gehen würde.
Es muss ja nicht zwingend von der Wirbelsäule ausgehen.
Die kribbelnden Hände können auch von einem zu engen Karpaltunnel in der Handinnenfläche kommen
Oder aber auch dem Ulnaris Nerv am Ellenbogen.
Das kann aber sehr gut durch eine solche Messung festgestellt werden.


Du schreibst allerdings auch, dass Du zu der Zeit des "stechenden Schmerzes" relativ viel Stress hattest.
Darf ich fragen in welcher Form? Körperlich oder psychisch?

Das frage ich jetzt keineswegs, weil ich Dich mit Deinen Beschwerden in eine Psycho- Schublade stecken möchte.

Doch oft erklären sich dann mit dem Hintergrundwissen einige Dinge von selbst.

Das sich an Deiner BWS in den Jahren eine pathologische Veränderung ergeben hat, liegt ja an Hand der MRT Aufnahmen auf der Hand.
Nur fehlt mir noch die Präzession.

Ich habe den Eindruck, dass Dich Dein netter Neurochirurg so ein bisschen wie abspeisen wollte.
Nur die aussage allein, dass da nichts zum operieren ist, erscheint mir ein wenig zu lapidar.
Er hätte Dir zumindest aufzeigen können, auf welche Weise er vorschlägt Dein Problem konservativ anzugehen, bzw. zu behandeln.

Richtig ist, dass Ärzte grundsätzlich an der BWS nur sehr, sehr ungern operativ tätig werden, weil das Gebiet einfach zu komplex und mit zu vielen riskanten Komplikationen einher geht.
Zumal Dein Befund jetzt auch nicht absolut dramatisch zu sein scheint.
Diese von dem einen festgestellte, vom anderen gar nicht erwähnte Knöchenödem, ist nix anderes als ein Übrigbleibsel eines vorangegangenen entzündlichen Prozesses an dieser Stelle.
Dies kann sich mit der Zeit sicher vollständig resorbieren/ zurückbilden: wenn nicht kann man noch immer mit Cortison behandeln.

An Deiner Stelle würde ich nun zunächst den Termin und die Untersuchung beim Neurologen abwarten.
Je nachdem was sich dort ergibt, wäre eventuell anschließen noch ein MRT der HWS nötig.
Natürlich nur dann, wenn das Karpaltunnelsyndrom bzw. der ulnaris Nerv als Ursache ausgeschlossen wurden.

Dann sollte dem nachgegangen werden, ob die Ursache das Kribbeln Deines Gesichtes, speziell aber das der Hände finden ist.
doch in den verschiedenen Etagen der HWS zu finden ist.
Das Kribbeln der Hände eher in den Etagen zwischen C5-C7/C8 und das des Gesichtes eher der oberen HWS.

Kannst Du denn beschreiben, welche Finger betroffen sind?
Davon lässt sich nämlich auch schon einiges ableiten.
Hierzu gibt's hier im Forum eine schöne Graphik, wenn Du mal unter" Dermatome" schaust.

Wenn ich Dir ein wenig weiter helfen oder Klarheit verschaffen konnte, bzw. Dich etwas beruhigen konnte,
würde ich das freuen.

Schön wäre, wenn Du über Deinen Verlauf weiterhin berichtest.

Ich wünsche Dir vor allem gute Besserung
und sende für heute liebe Grüße
Konstanze


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