Charlie18
17 Dez 2016, 16:12
Darf ich mich vorstellen:
Ich bin weiblich, 62 Jahre jung, selbstständig bei viel sitzender Tätigkeit und leide seit einigen Jahren an einem Bandscheibenvorfall, mit dem ich dank Krankengymnastik und entsprechender Bewegung bis vor einem Jahr ganz gut zurechtgekommen bin.
Seit etwas über einem Jahr geht es mit meiner Mobilität stetig bergab. Ich bin z.B. nicht in der Lage aufrecht zu gehen oder zu stehen. Im Supermarkt kann ich mich mit einem Einkaufswagen gestützt noch so einigermaßen fortbewegen. Allerdings in vorgekrümmter Haltung. Nach ca. 50 Meter langsamen Laufen bekomme ich starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich und extreme Atemnot mit Panikattacken.
Mein Orthopäde meinte die Atemnot käme wahrscheinlich vom Herzen. Also auf zum Kardiologen. Belastungs-EKG unmöglich. Es wurde u.a. eine Szintigrafie angeordnet mit dem Ergebnis, dass mit meinem Herz alles in Ordnung ist.
Wieder zurück zu dem Orthopäden. Dann ist es die Lunge. Das kommt vom rauchen. Überweisung zum Lungenfacharzt. Lungenfunktionstest und Lungenröntgen ohne Befund.
Dieses Mal, Monate später, ordnet der Orthopäde ein MRT an. Befund: Fortgeschrittene Spinalkanalstenose im Lendenwirbelbereich. Sieht auf den MRT Bildern aus wie eine Sanduhr. Daraufhin bekam ich Diclofenac und wieder Krankengymnastik verordnet. Mein Zustand verschlimmert sich trotzdem weiter. An Krankengymnastik ist gar nicht zu denken. Viel zu schmerzhaft. Ich wurde jetzt selbst aktiv und habe eine Klinik gefunden, die mir unter CT Schmerzmittel gespritzt hatte. Leider ohne Erfolg. Jetzt erwägt man dort eine OP.
Sollten meine Symptome tatsächlich von dieser Spinalkanalstenose kommen, werde ich mich operieren lassen. Denn so hat mein Leben derzeit absolut keine Lebensqualität mehr. Ich kann mich kaum noch bewegen vor Schmerzen. Dieser Bewegungsmangel hat bei mir zu einem extremen Gewichtsanstieg geführt mit erhöhten Blutzuckerwerten. Ich kann kaum noch aus dem Haus heraus, geschweige denn mit meinem Hund gassi gehen. Mittlerweile haben sich bei mir auch noch Depressionen eingestellt.
Meine Fragen an alle Spinalkanalstenosebetroffenen hier: Haben Sie ähnliche Symptome? Ich habe das Gefühl, dass meine Atemnot mit meiner Körperhaltung zusammen hängt. Ich sitze oder laufe ein paar Meter mit vorbeugten Oberkörper und habe das Gefühl, dass mein nicht gerade kleiner Bauch, mir sprichwörtlich die Luft abdrängt. Auch bin ich absolut außer jeglicher Kondition, weil ich mich seit Monaten so gut wie kaum bewegen kann.
Geht oder erging es Ihnen ähnlich?
Ansonsten gibt es keine Erklärung für diese extreme Luftnot. Alle Blutwerte, bis auf den leicht erhöhten Blutzucker, sind in Ordnung.
Danke fürs Lesen und antworten.
Charlie
Jürgen73
17 Dez 2016, 16:25
Hallo Charlie,
willkommen im Forum.
Du solltest mal einen Neurochirurgen aufsuchen.
Ein Orthopäde kennt sich mit so einer Problematik nicht so gut aus.
Charlie18
17 Dez 2016, 16:43
Danke Jürgen für die freundlich Aufnahme.
Ja, letztendlich bin ich bei einem Neurochirurgen. Von diesem gab es die Spritzen unter CT und nun der Vorschlag mit der OP, obwohl er meint, dass diese Atemnot nicht von der Stenose ausgelöst werden soll.
Daher meine Frage, ob jemand hier ähnliche Symptome hat oder hatte.
Ich möchte mich nicht unters Messer legen, damit danach herauskommt, es ist vielleicht doch noch etwas anderes. Die Schmerzen sind nicht ganz so schlimme wie diese extreme Atemnot.
LG
Charlie
Jürgen73
17 Dez 2016, 16:52
Hallo Charlie,
bist du schon mal auf Borreliose untersucht worden?
KlickEine nicht behandelte Borreliose kann diese Symptome auslösen.
Charlie18
17 Dez 2016, 17:17
Hallo Jürgen,
habe gerade den Thread durchgelesen. Borreliose passt nicht so ganz. Ich habe keine Herzaussetzer und/oder Fieber.
Ich werde aber trotzdem meinen Hausarzt auf einen Test auf Borreliose ansprechen.
Jutta70
30 Dez 2016, 22:43
Hallo Charlie,
ich kann Dich gut verstehen!
Der Einkaufswagen ist mein Rollator und das ist ganz typisch für die Stenose.
Wenn die Gehstrecke bei Dir so massiv eingeschränkt ist, ist das eine klare OP Indikation. Such Dir bitte eine erfahrene Klinik!
Möglicherweise hast Du nicht Panikatacken wegen der Atemnost sondern Panikatacken mit Atemnot?
Treten die nur in Verbindung mit den Rückenschmerzen auf? Nur bei körperlicher Belastung? Hast Du jemanden, der Dich wegen der Depressioen betreut?
Andere Möglichkeit:
Kannst Du im Sitzen tief einatmen oder hast Du das Gefühl, der Brustkorb ist eng und/oder schmerzt? Rippenblockaden können massive Beschwerden machen.
LG Jutta
milka135
31 Dez 2016, 12:23
Hallo Charlie,
hierzu:
Zitat (Charlie18 @ )
diese Atemnot nicht von der Stenose ausgelöst werden soll.
habe ich eine Vermutung.
Kann es sein, dass deine LWS-Muskelbereich verspannt/krampft wie es auch bei einem Hexenschuß wäre?
Wenn verstärken sich diese Verspannungen beim Laufen? Geht dann die Verspannung in Richtung Brustwirbelsäule?
Wenn ja, dann habe in solchen Momenten keine Angst es wird dir nicht die Luft genommen. Du musst in solchen Momenten für Entspannung wzb.: Sitzen oder rund machen deiner LWS sorgen.
Versuchs mal mit Stufenlagerung in Kombi mit feuchter Wärme.
Ggf. Therma Care Wärmeumschläge.
Das dir die Einspritzung nichts gebracht hat. Kann daran gelegen haben. Das durch die Enge KEIN Platz für Medikamente mehr war. Ich hatte deswegen nach einer Einspritzung im unteren LWS-Spinalkanal bis unter die Rippen eine Querschnittssyntomatik.
Liebe Grüße,
Milka
Jutta70
01 Jan 2017, 22:23
Hallo Charlie,
Wie geht es beim Fahrradfahren? Bekommst Du da auch Atemnot?
Wie ist die Radelstrecke im Vergleich zur Gehstrecke?
LG Jutta