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Komplette Version Versteifung L5/S1 und Bandscheibenimplantat

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Versteiferling
Hi.
Ich bin ein stiller Leser....möchte auch gern etwas schreiben.
Ich bin mittlerweile am Ende und weiss auch nicht mehr weiter.
Es begann im Mai 2015. Ich hatte wahnsinnige Rückenschmerzen und meine Irrfahrt zu Ärzten begann. 1. Orthopäde Spritzen und viel Bewegung. 2 Wochen krank geschrieben. Wurde schlimmer und ich zum nächsten Arzt. Spritzen und jede Woche eine andere Diagnose. Nach Ende der 6. Woche sollte ich dann wieder arbeiten gehen, da ich sonst ins Krankengeld rutsche. Ging nicht, da ich weder sitzen, stehen noch liegen konnte. Also in Hannover den nächsten Termin und da wurde mir gesagt, alte Wirbelfraktur...muss verschraubt werden und nach 6-8 Wochen alles schick und ich kann wieder am Leben teilnehmen.
Schön war die Hoffnung...die Ernüchterung folgte. Nach 2 Monaten OP wieder höllische Schmerzen, als wenn ich nie eine OP hatte...wieder nach Hannover...eine Strecke 100 km.
Mrt und CT ...alles ok..Arzt konnte nichts feststellen und bot mir an, mir regelmäßig Spritzen an...ich sagte neee, dafür lass ich mich doch nicht operieren. Gut. Er konnte mir nicht helfen. Die Schmerzen wurden stärker, also in die nächste Stadt zum nächsten Arzt. Konnte auch nichts feststellen und wollte eine Facetteninfiltration machen. Termin vereinbart. Dann kam jemand auf die Idee, ich solle mal in die Charite Berlin fahren. Hingefahren. Der Arzt schaute sich die Aufnahmen an und sagte mir, kein Wunder die Schmerzen, Verknöcherung nicht stattgefunden und Schrauben locker. Er sagte es muss eine Versteifung gemacht werden und zusätzlich die Bandscheibe entnommen werden.
Gut. OP dauerte über 5 Stunden. Bandscheibe durch den Bauch entfernt und Versteifung vom Rücken.
Nach der OP ging es mir recht gut, nur taten mir die Beine weh. Naja Lagerung, OP alles mögliche Ursachen. Gut. Nach Hause.

Jetzt könnte man denken, hey alles schick aber die Hoffnung hat sich auch wieder zerschlagen. Die Beinschmerzen werden von Tag zu Tag schlimmer. In beiden Beinen die gleichen Schmerzen. Ich weiss nicht wohin mit den Beinen. Ich kann nicht liegen, da ich die Beine nirgendwo drauf legen kann weil das Schmerzen sind. Hölle. Sitzen geht gar nicht, da kribbelt alles. Stehen oder langes Gehen unmöglich.
Medikamente machen keinen Sinn, da diese eine umkehr Wirkung haben. Anstatt die Schmerzen zu lindern werden diese verstärkt. Lyrica, Tilidin, Novalgin usw. Alle verstärken es nur.
Meine Hausärztin hat mich zum MRT geschickt und die Bilder nach Berlin geschickt. Nun warten.
Hat die Vermutung das das Bandscheibenimplantat verrutscht ist, da die Schmerzen gleichmäßig in beiden Beinen ist. Vor der 2. OP hatte ich solche Schmerzen nicht.

Hat jemand Erfahrung mit solchen Beinschmerzen oder verrutschtem Implantat?

LG
paul42
Hallo Versteiferling

Willkommen im Forum wink.gif

Wie lange ist denn die letzte OP in Berlin schon her?
In welchen Bereichen der Beine hast du Beschwerden?
Wie machen sich deine Schmerzen in den Beinen bemerkbar?

Hast du einen schriftlichen Befund zum letzten MRT parat?

viele Grüße
paul42
Versteiferling
Hi...

Die OP war Ende September 2016.
Mir tun die Oberschenkel beidseits hinten weh und die Waden kann ich nicht mal anfassen an ganz schlimmen Tagen. Langes Gehen oder Stehen tut auch sehr weh, schlafen ist eine Qual und Sitzen max. 10 Minuten.
Abwechselnd habe ich links und rechts kribbeln im Fuss. Dann ständig Gänsehaut und das Gefühl, ich habe eiskalte Füße. Also richtige Missempfindungen.
Einen schriftlichen Befund vom MRT habe ich nicht, die Charite brauch nur die Bilder. Meine Hausärztin sagte mir gestern, das nichts auf dem MRT zu sehen war, laut des Radiologen. Aber da geb ich nichts mehr drauf, da er bei jeder Aufnahme nichts sieht und ich deshalb für nix sehen schon 2 mal operiert wurde.
Beim Röntgen in 2 Ebenen wurde nur festgestellt, das ich einen ungünstigen Sakralwinkel oder so von 41 Grad hätte...und das mit den Schrauben ungünstig wäre. Gut. Hab ich auch vorher nie was von gehört.

LG
Versteiferling
Naja und mit der Blase ist auch irgendwas nicht richtig. Entweder ich habe eine Reizblase und muss ständig auf Toilette und dann gibt es Tage, da dauert es ewig mit dem Wasserlassen.
Das hatte ich alles vor dieser OP nicht. Auch nicht diese heftigen Beinschmerzen. Da konnte ich wenigstens noch raus gehen bzw was unternehmen. Jetzt geht nicht mal mehr einkaufen.
paul42
Hallo Versteiferling

Die OP ist also noch sehr frisch und war zu dem noch eine Respondylodese.

Zwischen deinen Zeilen liest man ziemlichen Frust heraus, aber dafür ist es eigentlich viel zu früh um ein abschließendes Urteil zu fällen.

Sicherlich muss man erst Mal die Auswertung seitens der Ärzte abwarten, bevor man eventuell Komplikation in Erwägung zieht.

Das sich die Beaschwerden wechselseitig bemerkbar machen spricht eigentlich gegen eine Fehlstellung des eingebrachten Cages.

Es sieht eher so aus als wenn die beteiligten Nerven noch sehr stark gestresst sind.
Die von dir beschriebenen Missempfindungen sind auf jeden Fall neurologisch bedingt, sind aber vermutlich Anzeichen das sich die Nerven versuchen zu erholen.
Das ist leider nicht ungewöhnlich, dass sich die Nerven bei Erholung wieder so intensiv bemerkbar machen.
Wichtig dabei ist das sich die Beschwerden immer wieder verlagern, das spricht gegen eine dauerhafte Störung beteiligter Nerven.

Das Ganze ist zwar im Genesungsverlauf extrem unangenehm und man ist schnell verunsichert ob das noch normal ist?

Was bekommst du derzeit an Medikamenten?
Lass dich nicht verunsichern, der Körper hat richtig Kloppe bekommen und weder die Wegstrecke, das Stehen und auch das Sitzen sind derzeit keine objektiven Faktoren an denen man jetzt schon den Erfolg der OP bewerten kann.

Versuche dich regelmäßig im Rahmen deiner Möglichkeiten zu bewegen. Mache alle Bewegungen so, dass du Bücken Beugen und Verdrehungen des Oberkörpers vermeidest.

Wenn das Liegen ungenehm wird solltest du rückengerecht aufstehen und ein paar Schritte tun.
Das Sitzen solltest du derzeit auf ein Minimunm beschränken. Das dauert im Genesungsverlauf am Längsten.

gute Besserung
paul42
Versteiferling
Erstmal danke für Deine ausführliche Info.
Klar bin ich gefrustet, denn es geht mir schlechter als vorher.
Gut der Eingriff war ja auch nicht gerade einfach. Die alten Schrauben mussten ja wieder raus und die Versteifung neu gemacht werden.
Vorn und hinten geöffnet zu werden ist nicht ohne.
Medikamente...heikles Thema. Egal was ich nehme, es wirkt andersherum. Anstatt weniger Schmerzen zu haben, werden diese durch Medis verstärkt.
Lyrica langsam bis auf 225mg hochdosiert...hab nur noch geweint..habe die Schmerzen nicht mehr ausgehalten. Tilidin, Tramal und Novalgin gleiche Wirkung.
Ich habe leider kein Medikament was mir die Schmerzen nimmt...das würde mir schon sehr helfen. Mein Arzt hat da auch keine Lösung.
Ich bewege mich recht viel, weil liegen unerträglich ist und ich auch ein aktiver Mensch bin. Nur werden die Schmerzen immer mehr und dementsprechend kaum noch Kraft.
Irgendwie grad alles plöd.... augenbraue.gif

Ich hätte nur nicht gedacht, das ich solche Schmerzen nach OP hätte. Also in den Beinen. Müssen die ja ganz schön an den Nerven rumgeruppt haben.

LG
paul42
Hallo Versteiferling

das ist natürlich blöd, dass dir anscheinend die Medikamente keine Linderung verschaffen können.

Ein Großteil deiner Schmerzen dürfte jedoch durch die Lagerung während der OP begründet sein.
Gerade im Bereich der Oberschenkel macht sich das sehr bemerkbar.

Du wurdest in einer Art Vierfüßlerstand platziert wobei das Gesäß fast auf den Hacken der Füße lag. In den Kniekehlen wurde zusätzlich eine Rolle platziert, damit der Körper nicht beweglich war.

Dieser Zustand über mehrere Stunden während der OP bedeutet das der Oberschenkelmuskel massiv gedehnt wurde und die Wadenmuskel in der Blutzufuhr eingeengt wurde.

In Folge dessen bilden sich viele kleine Muskelfaserisse an der Oberschenkelmuskulatur.

Es fühlt sich so an als wenn die Oberschenkelmuskeln kurz vor dem Platzen sind. Man spricht dabei auch von einem sog. Schraubstockgefühl.
Die Hüfte der PO und die seitlichen Bereiche an den Oberschenkeln bauen einen erheblichen Spannungsschmerz auf.
Das Ganze wird sich mit der Zeit aber wieder langsam beruhigen.
Langsam bedeutet in diesem Fall etwa 10- 16 Wochen.

Wenn dir die Medis keine Linderung verschaffen, solltest du dein Arzt mal auf Lymphdrainage für die Beine ansprechen.
Der Druck in den Beinen insbesondere der Oberschenkel ist nach einer Spondylodese im Bereich der LWS besonders hoch und daher ist es sinnvoll durch sanftes Austreichen der Muskeln sowas wie Entspannung zu erzeugen.

Sich auf den langen Genesungsweg einzulassen ist eine große Herrausforderung die man nur mit Dissziplin und einem klaren Kopf bewältigen kann.

Dabei ist wichtig, das man zu jeder Zeit die Gewissheit hat, das sich der Heilungsverlauf im Bereich des "normalen" Wahnsinns bewegt.

gute Besserung
paul42
milka135
Hallo Versteiferling,
meld dich mal ggf. in einer Schmerzambulanz an. Ich kenne deine Verzweiflung zu gut. (Vor meiner Th1/2-OP am 17.11.2016. Bloß mit dem blöden unterschied., dass Opiate eigentlich garnich darf. Und wenn dann nur in Babydosis. Ja, bei mir hat der Verstand ausgeschaltet. Viele zeigenen mir auch den Vogel. Denn was nach der HWS-OP im Juli 2016 passiert ist passt in keinem Russfilm. Ohne mein Privat-MRT (27.10.2016) wäre ich noch nicht weiter.)

Deine Blasenentleerungsstörungsart ist nicht LWS-typisch.
Sondern kommt eher von deinen Medikamenten oder ggf. von Rückenmarkshöhe. Hattest du ohne diese Medikamente unmittelbar NACH deiner OP auch schon diese Blasenentleerungsstörung. Es solte geschaut werden ob du Restharn hast. Restharn kann eine Reizblase nach sich ziehen.

Zitat (paul42 @ )
Wenn dir die Medis keine Linderung verschaffen, solltest du dein Arzt mal auf Lymphdrainage für die Beine ansprechen.

Lympfhdrainage könnte ein guter Ansatz sein. Denn wenn die Nerven ihr eigenes Ding machen. Kommt es näml. auch zu Wassereinlagerungen.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
Versteiferling
Hi.

Der Beitrag wurde gesplitttet, hatte noch etwas dazu geschrieben.


Ich musste die letzten Beiträge erstmal sacken lassen.
Ich war bzw. bin auf einem völlig falschen Hoffnungsweg.
Nach der 1. OP hieß es vom Professor, nach 6- 8 Wochen kann ich wieder arbeiten und alles ist gut.
Ich denke das sich das bei mir nach der 2. OP genauso festgesetzt hat und ich deshalb so unruhig bin.

Mir wurden nach der 2. OP keine zeitlichen Ergebnisse genannt. Sicher ist jeder Mensch anders. Ich verstehe nur nicht, warum der Heilungsprozess so lang dauern kann. Entweder ich stehe komplett auf dem Schlauch oder ich stell mir das zu einfach vor.
Wahrscheinlich letzteres.
4 Schrauben, 2 Stangen und ein Cages...hmmm...muss doch schnell voran gehen..mein Denken. Aber ich werde gerade eines besseren belehrt.

Nach der OP im September ging es echt bergauf, mittlerweile steil bergab.

Geduld! Geduld! Geduld!

Lg
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