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Komplette Version Hilfe bei Problem vom Kopfgelenk / Atlaswirbel

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Melja1980
Guten Abend,

seit einigen Wochen habe ich enorme Beschwerden mit dem Kopfgelenk der Halswirbelsäule. Es begann zunächst mit Blockadegefühl auf der linken Seite in dieser Region sowie leichten Bewegungseinschränkungen der Rotation nach links und rechts. Zudem knackte es häufig und laut mehrmals am Tag in meiner HWS. Danach fühlte sich die HWS zwar befreiter an, aber die Blockaden kamen kurze Zeit später wieder. Ich konsultierte daraufhin einen Physiotherapeuten. Nachdem er sich meine HWS angeschaut und abgetastet hatte sagte er, dass sich der 1. Halswirbel Atlas verschoben hat und mobilisierte ihn vorsichtig zurück. Außerdem sagte er das eine Funktionsstörung des Kopfgelenks da sei. Nach der Behandlung fühlte ich mich besser, aber die Blockaden sind immer wieder gekommen. Seitdem bin ich regelmäßig auf eigene Kosten in physiotherapeutischer Behandlung. Trotzdem sind die Beschwerden nicht besser geworden.

Der Orthopäde den ich aufgrund der Problematik konsultierte sagte nur, so lange es nur knackt und nicht weh tut sieht er eine weitere Diagnostik nicht als notwendig an.
Im Laufe der Zeit haben die Beschwerden nun leider sehr zugenommen. Mittlerweile bestehen die Blockadegefühle auch auf der rechten Seite. Außerdem kann ich nachts kaum noch schlafen, da ich ich enorme Schmerzen am Hinterkopf im Liegen habe. Zudem knirscht meine HWS im Liegen und Seitenlage ist kaum noch möglich, da dann zügig Blockaden entstehen.

Mein Physiotherapeut sagt das sich mein Atlas immer wieder verschiebt. Seine Behandlung hilft leider immer nur für ein paar Stunden bzw maximal einen Tag. Dann ist wieder alles wie vorher.
Ich bin also aufgrund der Zunahme der Beschwerden zu einem anderen Orthopäden/Unfallchirurg gegangen. Dieser hat zumindest geröntgt. Er sagte meine HWS hätte eine starke Steilstellung und sagte noch etwas vom Dens axis. Er sei sich nicht ganz sicher, ob der Abstand vom Dens zu einem anderen Wirbel normal wäre. Dafür müsse er aber in Ruhe nachmessen was er aber in meinem Beisein nicht tat. Er gab mir eine Halskrause damit ich nachts wegen der Schmerzen besser schlafen könne und sagte ich müsse meine Rückenmuskulatur mit Sport aufbauen. Dies habe ich begonnen. Leider habe ich nach dem Sport (zunächst leichte Übungen) immer starke Kopfschmerzen sad.gif

Meine Frage ist nun was soll ich tun? Ich vermute das eventuell eine Instabilität der Kopfgelenke vorliegt und/oder eventuell etwas mit den Bändern oder Kapseln nicht stimmt. So etwas kann man ja auf einem klassischen Röntgenbild gar nicht sehen. Ein Funktions MRT wäre wahrscheinlich sinnvoll, aber dafür habe ich keine Überweisung bekommen. Außerdem scheine sich viele Ärzte gar nicht mit dieser Problematik auszukennen...
Kennt jemand einen Arzt der sich speziell mit der Diagnostik der Kopfgelenke gut auskennt und Erfahrung hat?

So kann es nicht weitergehen...
odysseus
Hallo Melja,

es tut mir leid, dass Du auch solche Probleme hast. Als bei mir das Theater angefangen hat (mein Hauptproblem im Bereich der Wirbelsäule ist eine Instabilität C0-C2) konnte ich auch gar nicht verstehen, warum die Ärzte trotz meiner starken Beschwerden nur so wenig Therapieansätze empfehlen konnten.

Der Orthopäde/Unfallchirurg, der die Bilder nachmessen will und Dir eine Halskrause und Muskelaufbau empfohlen hat, macht schon einmal einen sehr guten Eindruck. Es ist gut, dass er in Ruhe Messungen machen will und Dich ernst nimmt. Es ist wichtig, solche Ärzte in seinem Ärzteteam zu haben.

Leider ist mein Eindruck, dass es für solche Probleme im Bereich der oberen Halswirbelsäule bisher keine etablierten, gut erforschten Therapieansätze gibt, so dass das auch für die behandelnden Ärzte mit viel Unsicherheit verbunden ist. Anders als bei Bandscheibenvorfällen wird die OP-Indikation in diesem Bereich sehr streng gestellt, und wenn OP, dann wäre das eine Versteifungs-OP. Das aber ist die aller-, allerletzte Option, was heisst: Es muss ganz klar sein, dass konservative Behandlungsversuche keinen Erfolg gebracht haben. Und, leider: Selbst dann ist es schwierig, einen Operateur zu finden. Zumal das wirklich nur jemand machen sollte, der mit dieser speziellen OP viel Erfahrung hat.

Wenn ich auf meine persönlichen Erfahrungen zurückschaue, würde ich Dir heute diesen Rat geben:

Vermeide auf jeden Fall jede Form von Einrenken an der HWS. Mit einer Instabilität in diesem Bereich kann man dabei ganz schnell vom Regen in die Traufe kommen und es kann gefährlich werden. Ich wäre auch mit den vielen angebotenen Atlastherapien sehr, sehr vorsichtig; ich kenne einige Erfahrungsberichte von Patienten, denen es hinterher schlechter ging als vorher.

Höre auf Deinen Körper. Wenn Dir eine Therapie, eine Bewegung, was auch immer nicht gut tut, dann lass die Finger davon, auch, wenn davon die Rede ist, eine Erstverschlechterung sei normal. Lerne die Warnzeichen Deines Körpers kennen und versuche, herauszufinden, wie Du eine Verschlechterung abfangen kannst. Mein Warnsignal ist Übelkeit, zusammen mit dem Gefühl, dass sich die Wirbel verschieben. Wenn Übelkeit auftritt, dann muss ich meine HWS entlasten, mit Halskrause oder, in meinem Fall, mit Liegen in Rückenlage. So kann ich Ausfallerscheinungen abfangen.

Wenn die Wirbel verschoben sind, hilft mir, erst einmal darauf hinzuwirken, dass sich die Muskulatur lockert - aber alles auf eie Weise, bei der nicht von außen Kraft auf den Körper einwirkt (und definitiv nicht mit Botox). Tragen der Halskrause, eine lange heisse Dusche, Liegen auf der Akupressurmatte, Muskelentspannung, der Versuch, zu schlafen. Wenn die Muskulatur etwas gelockert ist, versuche ich vorsichtig, dazu beizutragen, dass die Wirbel wieder zurechtrutschen. Manchmal hilft mir, den Kopf lange locker nach vorne in der Halskrause hängen zu lassen. Manchmal hilft es mir, wenn ich auf dem Rücken liege, jemand statisch meine Zehen festhält und ich gegen diesen Widerstand meine Zehen nach oben ziehe. Manchmal hilft es mir, wenn ich im Sitzen meinen Kopf hinter den Ohren in meine Arme aufstütze, die Muskeln locker lasse und dann segmentweise, von unten bis oben, die Muskeln an meiner Wirbelsäule anspanne. Wenn der Zug der Muskeln sich an einer Stelle asymmetrisch anfühlt, dann halte ich in diesem Bereich die Anspannung länger, während ich die anderen Muskeln locker lasse. Keine starke Anspannung, einfach kontinuierlich. Manchmal hilft mir, wenn ich meine Arme leicht gebeugt vor mich halte und mit einem Arm Zug, mit dem anderen Druck nach vorne ausübe. Aber das sind alles Dinge, die sehr individuell sind. Was mir guttut, muss jemand anders nicht gut tun. Man muss da wirklich selber ausprobieren und auf den Körper hören. Bei mir ist es oft so, dass Muskelzug in eine Richtung Symptome verstärkt, während Zug in die Gegenrichtung gut tut.

Wenn die Wirbel richtig stehen, ist Muskelaufbau wichtig. Ich für meinen Teil vertrage nur achssymmetrische Übungen, die nicht isoliert die HWS-Muskulatur trainieren, sondern die gesamte Wirbelsäule, Bauch und Rumpf mittrainieren. Ich vertrage außerdem nichts, was dehnt oder mit endgradigen Bewegungen verbunden ist, und keine Zugbelastung auf die Arme. Gut tun mir Ganzkörper-Isometrieübungen und angepasste Übungen im Bewegungsbad.

Wenn die Wirbel richtig stehen, nehme ich die Halskrause nur bei Fahrten, um die HWS gegenüber Fliehkräften, Erschütterungen etc. zu stabiliseren. Ich musste meinem Arzt versprechen, die Halskrause so wenig wie möglich zu nutzen, damit meine Muskulatur nicht abbaut.

Letzten Endes wird vermutlich auch die Frage sein, was die Ursache der Instabilität ist. Gab es einen Unfall? Wurdest Du vor Beginn der Beschwerden an der HWS eingerenkt? Bist Du hypermobil und haben Deine Gelenke generell wenig Halt?

Das mit der Bildgebung in diesem Bereich ist tatsächlich nicht so einfach. Hast Du einen Folgetermin bei dem Orthopäden, der die Bilder vermessen will? Falls er nichts darauf sieht, wird er vielleicht weitere Bildgebung anfordern. Das Upright-MRT muss man mit befürwortendem ärztlichen Schreiben vorab in Einzelfallentscheidung bei der Krankenkasse beantragen, dabei sollte man sich darauf einstellen, dass man Widerspruch einlegen muss, weil das oft erst mal abgelehnt wird.

Ich weiss, wie böse diese Schmerzen sein können. Trotzdem möchte ich Dir ans Herz legen, nicht deswegen Therapieversuche im Sinne einer Atlastherapie zu starten, denn man kann durchaus vom Regen in die Traufe kommen, und Ausfallerscheinungen, die von dieser Höhe ausgehen, sind nicht gut - da lieber die Schmerzen, denn Schmerzen lassen sich besser behandeln als Ausfallerscheinungen. Hast Du denn einen Arzt, der zusätzlich zusammen mit Dir schaut, welche Medikamente Dir die Schmerzen etwas nehmen können, wenn sie ganz schlimm sind? Nicht im Sinne von Schmerzen betäuben und Problem ignorieren, sondern so, dass Du zumindest schlafen kannst.

Nachdem das alles jetzt vielleicht nicht so ermutigend klang, doch noch etwas Ermutigendes hinterher:
Zu dem Zeitpunkt, als meine Hauptbeschwerden Schmerzen waren, habe ich das ganz gut wieder in den Griff bekommen, das ging vorbei und mir ging es soweit wieder ziemlich gut (bis auf die einzelnen Tage, an denen mal wieder was verrutscht ist). Achte gut auf diese Schwachstelle Deines Körpers und geh vorsichtig damit um!

Ich wünsche Dir alles Gute!

Viele Grüße,
odysseus


Melja1980
Hallo odysseus,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich versuche mal die Fragen zu beantworten.

Also einen Unfall kurz vorher hatte ich nicht. Bin vor einigen Jahren wohl mal eine Treppe rückwarts runtergefallen und mit dem Kopf gegen die Tür gekommen. Hatte aber danach keinerlei Beschwerden. Bin im Frühjahr dieses Jahres zweimal eingerenkt worden. Hatte danach aber auch keine Beschwerden. Es ist also nichts kurz vorher passiert und dann fing es an, sondern es kam eher schleichend.

Habe jahrelang im Akutbereich auf einer geriatrischen Station als Therapeutin gearbeitet. Dort habe ich viel Erstmobilisation und Transfers durchgeführt. Eventuell habe ich mir da auch einige Fehlhaltungen angeeignet.

Einen Folgetermin habe ich bei dem Orthopäden noch nicht. War erst vor einer Woche da und es wurde eine klassisches Röntgenbild gemacht. An dem Tag stand der Atlas einigermaßen gut und somit konnte man natürlich auch nichts auffälliges sehen. Habe auch immer das Gefühl die Ärzte nehmen einen nicht ernst, wenn man denen sagt das der Atlas sich ständig verdreht. Die sind häufig der Meinung das wäre nicht möglich.

Mein Physiotherapeut ist auch der Meinung das ein Funktions MRT wichtig wäre, um eben auch zu sehen, ob Bänder und Kapseln ggf beschädigt sind. Der Orthopäde schien auch gewillt zu sein dies zu verordnen, aber er eminet er könne nicht röntgen und dann gleichzeitig ein MRT anordnen. Das würde die Kasse nicht mitmachen. Ich möchte bzw kann jetzt aber nicht nochmal 4 Wochen auf diese Verordnung warten, um dann nochmal wer weiß wie viele Wochen auf einen MRT Termin zu warten. Bin schon am Überlegen, ob ich das sonst eben aus eigener Tasche bezahle damit es etwas zügiger geht.

Viele Grüße
Melja
Jürgen73
Mallo Meija,

Zitat
Der Orthopäde schien auch gewillt zu sein dies zu verordnen, aber er eminet er könne nicht röntgen und dann gleichzeitig ein MRT anordnen.


Eine Röntgenuntersuchung ist ein grober Überblick.

Genaues kann man nur durch ein MRT diagnostizieren.

Der Orthopäde wird das sehr wohl abrechnen können.

Nur will er nicht sein Budget belasten.

Zitat
Bin vor einigen Jahren wohl mal eine Treppe rückwarts runtergefallen und mit dem Kopf gegen die Tür gekommen.


Die Probleme können durchaus hierdurch oder auch durch
Zitat
Bin im Frühjahr dieses Jahres zweimal eingerenkt worden
hervorgerufen worden sein.

Ich würde mir an deiner Stelle einen sehr guten Wirbesäulenspezialisten suchen.
Mit deinem Orthopäden wirst du nicht glücklich.

PS. Es gab hier sogar schon einen Fall wo ein Orthopäde ein MRT nicht lesen konnte und deshalb geröngt werden mußte. stirnklopf.gif
odysseus
Hallo Melja,

ja, Instabilitäten der oberen Halswirbelsäule sind leider ein Problemthema. Es bräuchte viel mehr Forschung dazu, und es ist auch bei Ärzten mit viel Unsicherheit, Unwissenheit und teilweise leider auch Voreingenommenheit verbunden. Physiotherapeuten wissen oft mehr darüber als Ärzte. Letzten Endes muss man als Patient vor allem auf seinen eigenen Körper hören.

Neben Unfällen und Einrenkmanövern sind Rheuma und hypermobile Bindegewebserkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder Ehlers-Danlos Syndrom mögliche Ursachen von Instabilitäten der oberen Halswirbelsäule. Erfahrungsgemäß ist es ohne vorangegangenen Unfall noch schwieriger, Ärzte zu finden, die bereit sind, eine Instabilität in diesem Bereich in Erwägung zu ziehen.

War das Röntgenbild denn zumindest in verschiedenen Kopfpositionen, also nach vorne und nach hinten geneigt, aufgenommen?

Du könntest einmal suchen, wo bei Dir in der Nähe eine Praxis ist, die Upright-MRTs anbietet, und anfragen, wie lange dort die Wartezeit ist. Ich kenne das so, dass dort die Wartezeit nicht ganz so lang ist. Was allerdings dauern kann, ist die Antwort der Krankenkasse...

Eine Alternative wäre noch, erst einmal die Einschätzung des Arztes, der das Röntgenbild genauer anschauen wollte, abzuwarten. Hat er mit Dir vereinbart, wann er Dir Bescheid gibt? Sonst könntest Du vielleicht in der Praxis anrufen und die Arzthelferinnen bitten, für Dich beim Arzt nachzufragen und noch mal sagen, dass Du starke Schmerzen hast und vor Schmerzen nicht schlafen kannst. Wenn im Röntgenbild ein veränderter Abstand zwischen Dens und Atlas sichtbar wäre, dann hättest Du bessere Chancen, ernst genommen zu werden - denn das ist eine Form von Instabilität, nach der Ärzte eher schauen.

Hinsichtlich der Bildgebung muss man vielleicht auch ein bisschen überlegen, was man sich davon erhofft. Im Upright-MRT ist einiges darstellbar, was sonst nicht so gut dargestellt werden kann, aber viele Ärzte haben auch keine Erfahrung damit, das auszuwerten und es kann leider sein, dass Du auch damit von Ärzten nicht ernstgenommen wirst. Für mich war das vor allem gut und wichtig, um selber Klarheit zu bekommen, und ich hatte das Glück, Ärzte zu finden, die offen gegenüber dieser Form der Bildgebung waren und mich damit ernstgenommen haben.

Für die Frage nach einer OP-Indikation wollen die operierenden Ärzte meist eigene Aufnahmen haben. Wirbelsäulenkliniken machen teilweise auch in liegenden MRT- oder CT-Geräten Aufnahmen in verschiedenen Körperpositionen, oder eben Myelographie. Allerdings glaube ich um ehrlich zu sein nicht, dass Schmerzen (so übel sie auch sind, ich will das nicht kleinreden) als OP-Indikation für eine OP in diesem Bereich ausreichend sind - ich glaube nicht, dass ein Arzt ohne Ausfallerscheinungen und nach so relativ kurzer Zeit in diesem Bereich eine Versteifungs-OP durchführen würde.

Ich weiss von anderen Patienten, denen bei Beschwerden in diesem Bereich PRT-Injektionen angeboten wurden - aber um ehrlich zu sein kenne ich mehr Berichte, bei denen das zu einer Verschlechterung geführt hat als Berichte, bei denen das zu einer Verbesserung geführt hat. Falls hier jemand erfolgreiche PRT-Injektionen im Bereich C1 und C2 hatte, würde ich mich auch freuen, davon zu lesen, und es kann gut sein, dass ich einfach nur mit den "falschen" Leuten gesprochen habe - aber wie gesagt, ich kenne dazu leider nur gegenteilige Berichte. Ebenso von Botox-Injektionen - auch da kenne ich eher negative Berichte, bei denen die Wirbel nur um so mehr verrutscht sind, weil ein Teil der muskulären Stabilisierung ausgeschaltet war.

Es tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten für Dich habe, aber das ist leider wirklich eine schwierige Geschichte.

Wenn eine Instabilität in diesem Bereich diagnostiziert wäre, könntest Du versuchen, in Einzelfallentscheidung der Krankenkasse eine Langfristverordnung für Physiotherapie zu bekommen, wenn das Dein Arzt unterstützt.

Viele Grüße,
odysseus
Melja1980
Vielen Dank für eure Antworten.

In 2 Wochen habe ich noch eine Termin in einem Wirbelsäulenzentrum bei einem Neurochirurgen. Mal sehen was der sagt.

Die Röntgenbilder waren natürlich leider Standardaufnahmen, sprich statisch ohne Vor- oder Rückneigung des Kopfes. Also nicht sehr hilfreich bezüglich meines Problems.

Manchmal habe ich auch Nächte in denen ich beim Liegen keine Schmerzen habe. Das ist nur leider nicht dauerhaft. Tagsüber belastet mich am meisten, dass ich spüre wie der Atlas sich wieder verschiebt. Je nachdem wie er sich verschoben oder verdreht hat, ist das mehr als unangenehm. Leider löst er sich nicht häufig von selbst aus unangenehmen/schmerzhaften Positionen sad.gif

Das MRT möchte ich vor allem machen lassen, um zu wissen, ob ggf. die Bänder oder Kapsel am Kopfgelenk beschädigt sind.
Es gibt in der Nähe eine Praxis für Upright MRT's. Soweit ich das gelesen habe, bespricht dort ein Radiologe direkt im Anschluss die Ergebnisse. Ist eine Privatpraxis wahrscheinlich deshalb. Aber wäre ja zumindest eine Option.

Mein Physiotherapeut vermutet, dass es keine richtige Instabilität ist, da man dann wohl häufig Schwindel beim Vorbeugen des Kopfes hat. Mag ja sein. Ich wüsste aber nicht was es sonst sein sollte außer Instabilität. Spricht ja leider vieles dafür sad.gif.

Gibt es denn Fälle wo die Instabilität, ich sage mal, "geheilt" werden konnte? Oder ist die Prognose das man sich den Rest seines Lebens damit abfinden muss das es ständig zu Blockaden und Verschiebungen inkl. Schmerzen kommt.

@odysseus: Darf ich fragen wie der Arzt/die Ärzte heißen bei denen du in Behandlung warst? Bei meinem Arzt fühle ich mich nämlich leider nicht so richtig ernst genommen...


Liebe Grüße
Melja
odysseus
Hallo Melja,

ich drücke Dir die Daumen für den Termin. Vielleicht werden dort ja dann die positionellen Röntgenbilder gemacht. Nimm die bestehenden Röntgenbilder mit, damit der Arzt auch diese bewerten kann und die Untersuchung nicht doppelt gemacht werden muss - das wäre wegen der Strahlenbelastung beim Röntgen nicht gut.

In welcher Position schläfst Du denn? Wenn ich in Seitenlage oder auf dem Bauch liege, verschieben sich meine Wirbel auch. Ich habe mir antrainiert, nur noch auf dem Rücken zu schlafen. Ich habe verschiedene Kissen probiert, bis ich festgestellt habe, dass ich am besten ohne Kissen schlafe. Dafür ziehe ich die Decke links und rechts des Kopfes ganz hoch, damit der Kopf im Schlaf nicht zur Seite kippt und mein Nacken schön warm bleibt.

Bei hypermobilen Bindegewebserkrankungen, wie dem Marfan-Syndrom oder dem Ehlers-Danlos-Syndrom, können diese Instabilitäten übrigens auch auftreten, ohne dass Bänder oder Kapseln gerissen sind - sie erfüllen wegen der Hypermobilität einfach nicht richtig ihre Funktion.

Es wäre gut, wenn Du herausfinden könntest, bei welchen Bewegungen/Belastungen sich etwas ungut verschiebt. Ich habe inzwischen einiges herausgefunden, was mir nicht gut tut, und verhalte mich entsprechend. Aber das hat auch eine ganze Weile gedauert, bis ich herausgefunden habe, was die Trigger sind.

"Schwindel beim Vorbeugen des Kopfes" habe ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das auftritt, wenn C1 nach vorne rutscht bzw. C2 nach hinten - das ist genau die Instabilitätsform und -richtung, nach der bei den Röntgenbildern meist geschaut wird. Aber es sind noch andere Formen von Instabilität möglich, und die Symptome können sehr vielfältig sein. Migräneartige Kopfschmerzen und starke Nackenverspannungen waren mein erstes Symptom. Schwindel und Übelkeit kamen später dazu, und irgendwann Probleme mit den Armen und Beinen, mit der neurovegetativen Regulation, der Augensteuerung und so weiter. Ich will diese Schmerzen wirklich nicht kleinreden, das sind brutale Schmerzen, bei denen man gar nicht mehr klar denken kann, ich kenne das. Aber bitte riskiere nicht wegen der Schmerzen Therapien, bei denen mit Kraft an Deinem Atlas gearbeitet wird - das kann wirklich nach hinten losgehen und ist alles andere als ungefährlich.

Du fragst, ob es Fälle gibt, wo die Instabilität "geheilt" werden konnte.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass es eher eine Frage ist, wie gut man sie kompensieren kann. Ob und wenn ja, unter welchen Bedingungen beschädigte Bänder oder Kapseln in diesem Bereich von selber wieder heilen, weiss man glaube ich einfach nicht. Bänder oder Kapseln kann man in diesem Bereich nicht direkt operieren, da sind die Bedingungen anders als an Knie oder Schulter. Generell ist es so, dass beim wiederholten Einrenken mit Kraft die Gefahr besteht, dass eine Instabilität - egal wo im Körper eingerenkt wird - zunimmt. Ich denke, wichtig wäre, dass Du herausfindest, wie Du dann, wenn die Wirbel gut stehen, die Muskulatur vorsichtig trainieren kannst, damit sie die Gelenke mit stabilisieren kann. Auch ich konnte die Instabilität über Jahre hinweg noch ganz gut kompensieren - mit hat vor allem Sport gut getan, der die tiefe Muskulatur trainiert hat. Okay, ich hatte immer wieder migräneähnliche Ausfalltage, aber die habe ich einfach aus meinem Kalender gestrichen und viele gute Tage genossen.

Wegen der Ärzte schreibe ich Dir gleich noch eine PN. Ich muss aber sagen, dass meine Ärzte jetzt auch nicht DIE Lösung haben, aber sie begleiten und unterstützen mich, wo sie können, und dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Viele Grüße,
odysseus
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