Guten Abend alle miteinander,
wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich, w, 31, wohnhaft in Niedersachsen, bin am 21.10. mit fiesen Schmerzen in der linken Schulter und leichten Kribbelgefühlen in Daumen, Zeige- und Mittelfinger aufgewacht.
Im Glauben, mich einfach nur verlegen zu haben (wäre nicht das erste Mal gewesen), habe ich mich das gesamte Wochenende mit Ibu 600 und Wärmepflastern selbst behandelt. Zwischendrin kribbelten dann mal alle Finger der linken Hand, dann wieder nur die drei vom Anfang.
Am Montag (24.10.) bin ich dann, immer noch im Glauben mich einfach nur verlegen zu haben, zu meiner Hausärztin und die setzte dann alle weiteren Hebel in Bewegung mit dem Ergebnis, dass ich in meinem zarten Alter aus unerfindlichen Gründen (kein Unfall, keine Extremsportarten o.ä.) einen Bandscheibenvorfall zwischen C5/6 und C6/7 habe.
Der eifrige Neurochirurg in der Notaufnahme wollte mich dann auch sofort an den Morphium-Tropf legen und mich zwei Tage später operieren. Dabei betonte er immer wieder, dass ich bald keine Kontrolle mehr über meine Blase und meinen Darm haben würde und mein Sexleben könne ich sowieso vergessen.
Nach einem mittelschweren Schock und einer zweiten Meinung, sowie einer Nerven- und Muskelmessung beim Neurologen sieht das Ergebnis zur aktuellen Stunde so aus:
Bis auf einen leichten Muskelkater in der Schulterpartie und einem leeeeicht kribbelnden Zeigefinger der linken Hand, habe ich keinerlei Ausfallerscheinungen mehr. Die Messungen beim Neurologen sind gänzlich unauffällig. Laut meinem Neurchirurgen bin ich aber, ich zitiere "noch nicht vom Tisch" und bei einem Auffahrunfall oder einem Treppensturz könnte mir der Rollstuhl drohen.
Ich darf nun alle vier Wochen bei ihm vorstellig werden, soll mich mit dem OP Gedanken auseinander setzen und bekomme darüber hinaus Wobenzym und Traumeel S, ansonsten aber keine weiteren Behandlungen, lediglich die Auflage nicht zu heben, das Kopf in den Nacken legen zu vermeiden und auf High Heels, Achterbahnen o.ä. zu verzichten.
Bei der Akupunkteurin meines Vertrauens lasse ich mich nadeln und schröpfen, danach fühle ich mich immer wie neugeboren, aber der Muskelkater kommt halt abends dann doch wieder.
So weit so gut. Grundsätzlich fühle ich mich eigentlich so wie immer, aber die Gedanken kreisen doch irgendwie ständig um das besagte Thema. Gegooglet habe ich inzwischen auch wie eine Verrückte, aber auch da findet man ja bekanntlich zu einer Fragestellung 20 Meinungen von 10 Personen.
Daher wende ich mich nun an euch:
Hat jemand mit dieser Diagnose schon Erfahrungen gemacht? Wie ernst zu nehmen sind die (wie ich hoffe) drastischen Darstellungen über meine künftige Zukunft als Rollstuhlfahrerin und last but not least, hat jemand von euch Erfahrungen mit der OP in diesem Bereich (als Frau würde mich da als Eitelkeitsgründen auch die Sache mit der Narbe interessieren) und kann mir eventuell eine Klinik in Niedersachsen empfehlen? Meine Hausärztin riet mir entschieden vom Krankenhaus meiner Stadt ab und alle anderen klugen Leute konnten mir nur Ratschläge aus dritter oder vierter Hand geben.
Entschuldigt den langen Text und schon einmal im Voraus vielen Dank fürs Lesen.
nachdenklich-ängstliche Grüße BlueAmalthea