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Komplette Version 8 Monate konservative Theraphie. Weitere Ideen?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Bubblegum
Hallo,
Ich bin neu hier im Forum und habe viele Leidensgeschichten gelesen, die deutlich schlimmer sind als meine. Nun habe ich aber seid 8 Monaten Schmerzen und sie werden eher stärker als besser. Daher bin ich auf der Suche nach Geschichten von ähnlichen Bandies, die mir mit Rat zur Seite stehen und vielleicht noch weitere konservative Therapien empfehlen können?

Kurz zu mir:
Ich bin 46 Jahre, 63cm und wiege 53 Kilo. Bin eigentlich immer sehr sportlich gewesen und nie Probleme mit dem Rücken gehabt, ausser ein paar ISG Blockaden.
Im März hatte ich nach einem Skiwochenende starke Schmerzen im Gesäss und Bein und es wurde eine Diskusprotrusion Höhe L5/S1 mittels MRT diagnostiziert. Ich habe keine sensomotorischen Ausfälle, allerdings starkes Kribbeln bis runter zum Fuss und keinen Reflex mehr im Knöchel. (Ich war erst beim Rheumatologen und anschliessend beim Neurologen.) Kraftdefizit keine Vorhanden. Die Schmerzen sind vor allem im Sitzen und nachts beim Liegen. Spazieren gehen kann ich schmerzfrei und auch die Stufenlagerung funktioniert bestens. Ich habe mit Physiotherapie angefangen und die Therapeutin hat mir Beckenbodenübungen gezeigt, um meine Rückenmuskeln aufzubauen. Die habe ich auch jeden Abend fleissig gemacht. Nach 4 Monaten habe ich bei der Arbeit ein Stehpult bekommen, so dass ich jetzt im stehen arbeiten kann. Zusätzlich gehe ich fast jede Woche zur Massage um die Muskeln aufzulockern. Ich habe im April und im September eine Infiltration mit Kortison erhalten, die aber leider nichts gebracht haben.

Nachdem ich im Juni rund um die Uhr Iboprufen genommen habe und starken Haarausfall bekam, nehme ich es jetzt nur noch nachts, wenn ich vor Schmerzen nicht Schafen kann und stelle mich hin, sobald das Bein wieder schmerzt oder kribbelt. Sitzen kann ich in der Regel 5-10 Minuten, bevor die Schmerzen beginnen.

Ging es jemanden Ähnlich und kann vielleicht aus Erfahrungen weitere guten Tipps geben, was ich noch machen kann?
Herzlichen Dank im Voraus.
jpachl
Hallo Bubblegum,

da sich die individuellen Fälle doch sehr unterscheiden, sind konkrete Tipps schwierig. Allgemein kann man aber sagen, dass es ggf. sehr lange dauern kann, bis die konservative Therapie zu einer nachhaltigen Linderung führt. Bei mir (Wirbelgeliten bei L5/S1) war in den ersten fünf Monaten überhaupt noch keine Verbesserung festzustellen, im Gegenteil, der Schmerz nahm sogar weiter zu, so dass die Medikation erhöht werden musste. Die ersten positiven Effekte traten nach etwa 7-8 Monaten ein, eine sehr deutliche Verbesserung dann nach ca. 12 Monaten. Meine Therapeutin hatte mir auch von Anfang an gesagt, ich müsse bei meinem Zustand bis zu einer nachhaltigen Besserung mit etwa 1,5 Jahren bei konsequenter Physiotherapie und täglicher KG rechnen. Typisch ist, dass die Verbesserung nicht kontinuierlich, sondern in Schüben erfolgt. Man macht über viele Wochen täglich seine Übungen, ohne dass irgendeine spürbare Verbesserung eintritt, und dann ändert sich die Situation plötzlich von einem Tag auf den anderen schlagartig.

Viele Grüße
Jörn
Bubblegum
Lieber Jörn
Danke für Deine Antwort. Deine Information, dass die Verbesserung in Schüben kommen kann, finde ich sehr interessant. Bei mir gab es eine Besserung im dritten und vierten Monat, danach wurde es wieder schlimmer. Dass ich jetzt vor allem nachts richtig starke Schmerzen habe ist neu.
Gibt es noch Krankengymnastikübungen, ausser Beckenbodentraining, die hilfreich sind? Ich würde ja gerne mehr machen, wenn ich nur wüsste was.
Hat jemand Akupunktur ausprobiert?
Liebe Grüsse
Bubblegum
Nanu
Hallo Bubblegum,

ich antworte schon wieder zwinker.gif , denn das kann ich so gut nachvollziehen. Kenne das aus eigener Erfahrung und dennoch, Patentrezept hab ich noch keines gefunden und das wird es vermutlich auch nicht geben.
Blöde Frage, ist dein Steißbein ok? Das mit den starken Schmerzen beim Sitzen habe ich immer deutlich mehr, wenn sich mein Steißbein verschoben hat. Und das muss eben nicht direkt dort weh tun und ist auch nicht immer gleich intensiv, aber das mit den 5-10 minuten kommt da wirklich hin.
Das mit der Infiltration ist eigentlich ein recht guter Ansatz, da ist nur die Frage, was genau gespritzt wurde? Facetten, oder die Nerven?

Zur Akupunktur: Das kann man wirklich ausprobieren. Es hat mir zwar nicht wirklich was gebracht ausser entspannung, aber es schadet sicher nicht und ich denke je nach dem wie fest die Probleme sitzen kann es wirklich helfen.

Zu den übungen ist es schwer wirklich was zu sagen. Ich hatte mit Beckenbodentraining nicht gerade den Erfolg, da ich aufgrund meines Hobbys damit keine Probleme habe und ihn gezielt nutzen kann. Für mich ist "Faszientraining" sinnvoller. Muskeln baut man damit in meinen Augen aber nicht wirklich auf. Man löst damit vorallem Verklebungen und lockert eher passiv.

Um besser sitzen zu können, fällt mir jetzt spontan noch ein Sitzring ein. Oder eine Pobacke zu erhöhen(wobei ich mich da ehrlicherweise frage ob das wirklich so sinnvoll ist). Das hilft mir zwar schon etwas, aber ich denke da verschiebt man auf dauer auch vieles eher ungunstig, auch wenns ein Tipp vom Physio war. Daher ist meine Strategie das Sitzen soweit möglich zu vermeiden.

Ganz liebe Grüsse
Nanu

Bubblegum
Liebe Nanu
Ehrlich gesagt weiss ich nicht, ob mein Steissbein ok ist. Mir wurde am Anfang nur gesagt, dass ich eine Bandscheibenvorwölbung habe. Hätte man das denn auch durch das MRI erkennen können oder wär dafür ein Röntgengerät notwendig? Die zweite Infiltration wurde direkt an der Nervenwurzel platziert, ich war auch erstaunt, dass keine Erleichterung erfolgte.

Es gab schon Wochen, in denen es mir wesentlich besser ging und ich auch schon ganze Stunden schmerzfrei sitzen konnte. Jetzt frage ich mich, warum es plötzlich schlimmer wird. War es die eine Physiostunde, als ich meinen Rücken nach oben biegen musste (Mc Kinsiey Methode) oder war es die eine Yogastunde, die ich ausprobierte, oder war es die halbstündige Fahrt im Auto? Es ist so schwierig herauszufinden, was gut tut und was nicht.

Das mit den Faszientraining hört sich interessant an. Da muss ich mal meinen Physiotherapeuten drauf ansprechen. Auch wollte ich von ihm nun weitere Übungen haben, da ich ziemlich über mein Muskelabbau und Gewichtszunahme von 2 Kilo frustriert bin. Auch nervt es mich, dass man so eingeschränkt ist. Ich war gerade mit meiner Familie in den Ferien. Während sie alle am Strand lagen, musste ich immer spazieren gehen, da ich nach 15 Minuten liegen sofort Schmerzen bekam. Das kennst Du vielleicht auch. Der nächste Urlaub werden wohl Wanderferien. tongue.gif

Wie lange hast Du denn jetzt schon Probleme? Hast Du schon eine OP in Erwägung gezogen?
Liebe Grüsse
B
Nanu
Hallo Bubblegum,

ja und nein, sprich man sieht es sowohl im Röntgen und auch im MRT, aber nicht, wenn es eins von der LWS ist. Da muss man schon speziell die Steißbeinregion anschauen, denn das ist wirklich der allerletzte Zipfel von der Wirbelsäule und das Kreuzbein ist da noch zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Steißbein, so das die Entfernung bei LWS Aufnahmen zu groß ist. Je nach Arzt kann es aber auch passieren, das sie gerade mal der Meinung sind das da nix ausser nem Bruch sein könnte, was so aber nicht stimmt.

Mhh das ist ja echt ärgerlich wenn die Infiltration nix nützte, was ja tendenziell dann doch wieder dafür spricht, das die Vorwölbung selbst nicht das Problem ist.
Das man sich immer so gar ncht erklären kann warum es schlimmer wird kenn ich nur zu gut. Mein Doc sagt auch immer versuchen sie doch einfach die schmerzauslösenden Bewegungen und Tätigkeiten zu vermeiden...wenn man nur wüsste woran es denn liegt.

Hach ja, das die Definition von stressfreiem, erholsamen Urlaub immer sehr weit auseinander driften ist für mich auch nicht neu . Beim Wanderurlaub wäre ich auch dabei, nur der Rest der Familie wieder nicht, ist schliesslich zu anstrengend.

Ich habe seit knapp vier Jahren Probleme. Die Diagnosen kenne ich aber erst seit 3 jahren, da mir anfangs gesagt wurde: Sie sind zu jung um wirklich was am Rücken zu haben hammer.gif . Über Op habe ich schon nachgedacht und tue das auch immer wieder, aber ich fürchte mich einfach davor, da meine Ärzte auch immer sehr aufbauend sagen, das es nicht ewig hält und das sie auch nicht wirklich wissen wie/womit sie anfangen sollen. Problem sind bei mir (abgesehen vom Steißbein) 2 BSVs, allgemein zu enger Wirbelkanal und massive Facettenarthrose, daher ist eigentlich ein "Rundumschlag" fällig der aber sicher nen weiteren Dominoefekt zur Folge hat heul.gif . Und da ich erst 20 bin schaue ich lieber noch ne Weile das ich irgendwie mit meinem "Schrotthaufen" klarkomme smhair2.gif .

Ganz liebe Grüsse
Nanu
Bubblegum
Liebe Nanu
Erst 20 und bereits solche Rückenprobleme, das tut mir wirklich leid!
Wenn man nur wüsste, wie die OP bei einem ausfällt und ob man danach weitere OPs machen muss.
Hier im Forum sind ja eher (mit Ausnahmen) die negativen Erlebnisse geschildert, so dass man quasi Angst davor bekommt.
Ich fange heute Abend mit an Lyrika zu nehmen. Meine Schwester hatte mich darauf Aufmerksam gemacht. Der Arzt hätte von sich aus nicht dieses Medikament verschrieben.
Liebe Grüsse
B.
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter