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Komplette Version Probleme mit Narbenbildung nach OP

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HundKatzeMaus
Hallo zusammen,

nach längerer Zeit muss ich mich noch mal melden und meinen Frust los werden.

Meine Versteifungs-OP (LWK3/4 mit Spinalkanalstenose) ist jetzt fast 6 Monate her und leider geht es mir nicht wirklich gut. Ich habe im linken Bein starke ausstrahlende Schmerzen auf der Aussen- und Vorderseite, Schmerzen über den Hintern ins Bein runter, im unteren LWS Bereich über beide Seiten (verstärkt aber links in Höhe des ISG), Taubheitsgefühle (sporadisch, je nach Aktivitäten) im Hintern, im Oberschenkel, in der Wade und ab und zu in den Zehen. Die Schmerzen sind ähnlich denen vor der OP, aber nicht gleich. Sie sind auch erst ca. 8 Wochen nach der OP aufgetreten.

Nachdem jetzt noch mal ein MRT veranlasst wurde und sich herausgestellt hat, dass sich am LWK 4 auf der linken Seite Narbengewebe gebildet hat und dort auf einen Nerv drückt, habe ich endlich eine Diagnose für meine Schmerzen.

Vor der Diagnose mit dem Narbengewebe hatte ich insgesamt 4 Infiltrationen in das linke ISG - ausser bei der ersten Infiltration habe ich keine Besserung gespürt. Parallel hatte ich noch bestimmt 20 mal manuelle Therapie - auch diese hat leider nicht viel gebracht. Beim Osteophat war ich auch - hier gibt es ebenfalls keine Verbesserung. Eine Infiltration in die Wurzel des LWK 4 hatte ich jetzt auch, aber die Schmerzreduzierung im linken Bein hat nur ca. 10 Std. angehalten, die Schmerzen im Rücken wurden gar nicht besser.

Ich bin jetzt in der letzten Woche der Wiedereingliederung und werde ab nächste Woche wieder meine täglichen 6-7 Std. voll arbeiten. Ich habe einen Bürojob und habe auch einen höhenverstellbaren Schreibtisch bekommen. Mit dem Sitzen habe ich immer noch Probleme, aber wenn ich schön regelmäßig stehe und ab und zu mal in der Firma rum laufe, geht es halbwegs. Zuhause muss ich dann aber erst mal eine Zeitlang aufs Sofa und mich in Stufenlagerung erholen.
Ganz schlecht geht es mit körperlicher Arbeit, wie z. B. Putzen, Gartenarbeit, Autoputzen o. ä. Diese Sachen kann ich nur ca. 1 Std. machen, dann muss ich mich wieder hinlegen. Regelmässig am Samstag habe ich richtig starke Schmerzen, da ich an dem Tag einfach zu viel zu Hause mache.

Ich habe jetzt noch mal einen Termin zur Wurzelinfiltration und auch ein Rezept für manuelle Therapie habe ich auch noch mal bekommen (meine Physiotherapeutin meint, sie könnte mit manueller Therapie das Narbengewebe lockern).
Sollte das nicht helfen, muss ich mich wieder beim Neurochirurgen vorstellen.

An Medikamente nehme ich aktuell 2 x 150 mg Tramadol, werden die Schmerzen zu stark, nehme ich noch Ibuprofen 800 mit Pantaprazol. Ortodon bekomme ich jetzt als Infusion, da die Tabletten nicht gewirkt haben.

Hat von euch jemand Erfahrungen mit Narbengewebe, sind die Schmerzen irgendwann mal besser geworden oder gibt es sonst noch etwas, dass ich machen könnte ?

Grüße HundKatzeMaus
bettyboo
HALLO MAUS,

Laß Dir gescheite Schmerzmittel verschreiben.
Z.B. Targin und Lyrica.
Da ist noch was in dem Targin drin, das diese Probleme verhindert.
Solltest mit niederiger Dosierung anfangen und nach Bedarf erhöhen.
Z.B. Targin 5 oder 10mg und wenn's nicht reicht und immer noch Aua da is
dann nimmste noch eine mehr, solange bis gut is und das erzählste dann dem Doc.
Lyrica 50 oder 75mg und dann aufstocken nach Bedarf.

Problem ist, Targin kostet ca 170 Teuro fur N3 Packung.
Hydromorphinsulfat oder Tramal kostet nur 15 Teuro.
Daher wird sich der Doc wehren.
Dann mußte halt 'n anderen suchen, oder zum Schmerzi.

Fraglich ist auch was denn da bei der PRT gespritzt wurde und wie.
Hoffe doch unter C-Bogen.

Und wenn's nicht lange gehalten hat, dann war es entweder die falsche Stelle,
oder man hat Dir nur Schmerzmittel wie Procain, Meaverin oder ähnliches gespritzt
und kein Cortison.

PRT mit Cortison darf eigentlich nur noch der Schmerz-Doc anordnen.
Wegen der dusseligen Anordnung,Einstufung der Kasse, angeblicher OFF-Label Use.

Nun kann es aber gut sein, dass Dir im KH genau solche PRT's untergejubelt werden.
Bei Nachfrage, warum kein Cortison, hörste dann z.B. - "das geht leider nicht, da uns
die Schmerztherapeutin abhanden gekommen."

Was es auch nicht alles so gibt?

Es kann natürlich sein, das aus diesem Grund die Spritze an L4 nur 10 Std gehalten hat.
Das nennt man Stufendiagnostik mit Diagnostika.
Das sind dann ganz niederig dosierte Schmerzmittel.
Nur um zu sehen woher der Schmerz kommt.
Und der Patient wundert sich, das nach 10 Std Ende Banane is.

Allerdings weist der Schmerz, direkt da inder Po-Backe aufs ISG hin.
Kannste schlecht von der Couch aufstehen ?
Treppen steigen, etc. ?
Kommt vom Sitzen !
Nicht Sitzen = keine Schmerzen?


Also, schau an was die Nervenwurzel macht und lass Dir aufschreiben was man gespritzt hat!
Die stochern bislang im Nebel und daher die Diagnose.

Alle Gute und viel Erfolg
cecile.verne
Nur kurz zur Information:
Targin ist ein Opioid (Oxycodon) und hat Naloxon drin.
Dies ist aber nicht zur Unterstützung der Verdauung, sondern zur völligen oder teilweisen Aufhebung opioidinduzierter
zentralnervöser Dämpfungszustände, also um die bei Drogensüchtigen gewünschten Effekte zu verhindern.

Auch bei Targin, v.a. bei Dosierungen ab 15 - 20 mg/24 Std. ist es oft nötig, zur Unterstützung der Verdauung
z.B. Movicol verordnet zu bekommen!
Tramal ist eine Stufe tiefer in der Pyramide der Schmerzmittel. Targin zählt schon zu den starken Schmerzmitteln.

Lg cecile.verne
HundKatzeMaus
Hallo bettyboo,

ich bin bei einem Schmerztherapeut in Behandlung, von ihm habe ich auch die Überweisungen für die PRT im CT bekommen. Gespritzt wurde Cortison in Verbindung mit Schmerzmittel, ich habe die Ampullen selber in der Apotheke abgeholt.
Die Infiltrationen im ISG habe ich in Absprache mit meinem Schmerztherapeuten und meinem Neurochirurgen aufgehört, das sie nur einmalig ein paar Stunden geholfen haben.

Mit meinem Tramadol bin ich halbwegs gut eingestellt, in Verbindung mit Ortodoninfusionen geht es mir etwas besser - ich habe heute wieder eine Infusion bekommen und meinem Bein geht es ganz gut. Movicol konnte ich bereits auf alle zwei Tage reduzieren, die Verdauung klappt wieder ganz gut seit ich beim Osteophaten war (das war aber auch der einzige Erfolg dort).

Mich interessiert es, ob andere Patienten mit Narbenbildung irgendwann mal wieder schmerzfrei waren und was sie gemacht haben, dass es soweit gekommen ist.


Grüße,
HundKatzeMaus
milka135
Hallo HundKatzeMaus,
naja, äußeres Narbengewebe flach meist irgendwann ab. Manche lassen bei übermässigen äußeren Narbelbildung sich Kortison in die Narbe spritzen. (Kortison macht die Haut dünn. - Aber ob, dass der Grund ist warum durch Kortisoneinspritzung das äußer Narbenbild schöner und flacher wird schulterzuck.gif .)

Ich könnt mir vorstellen, dass deine innere Narben auch irgendwann flacher werden, dass dann deine Nerven mehr Luft haben.

Ich weis ja, nicht ob der Razce-Schmerzkatheter (Kochsalz (Wasserentzug), Kortison u. Schmerzmittel) weiterhelfen würde. Kochsalz zieht zumind. das Wasser. Wenn Gewebe weniger Wasser hat. Könnte doch auch mehr Platz f. deine Nerven zustande kommen.

http://orthopaede.com/behandlung/minimal-i...r-schneiderhan/

Ich persönl. hatte den Schmerzkatheter 2012 u. 2014. Es war die Hölle. Weil, ich keinen Platz für die Flüssigkeit hatte. Bei soll es lt. Ärzte auch, dass Problem sein, dass ich zuviel Narbengewebe im Spinalkanal habe. Angebl. soll der Schmerz und die Krämpfe mit jeder Befüllung weniger werden. Weil, dann weniger Narbengewebe da wäre. Um so höher der Kochsalz in % ist um so mehr Auuuu.
Linderung hatte ich für ca. 14 Tage. Diese setze aber, versetzt ein. MRT-Bilder hatten keine Besserung gezeigt.

Dieser Schmerzkatheter ist auch sehr umstritten unter den Medizinern.

Ich habe mal gelesen, dass
Mutterkraut
zur Nervenregenerierung gut sein soll. Bisher hatte Mutterkraut nur einen Namen in Sachen Migräneprofilaxe.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
HundKatzeMaus
Hallo Milka,

die Hoffnung, dass die Narben mit der Zeit kleiner werden habe ich auch. Da meine äusserlichen Narben gut verheilen und ziemlich schnell kleiner werden, habe ich die Hoffnung, dass es innen genauso ist.

Das mit dem Schmerzkatheter habe ich schon gelesen, aber da ich noch am Anfang meiner Behandlung stehe, kommt das vorerst noch nicht dran. Ic hoffe es gibt noch einfachere Mittel, die mir hoffentlich helfen.

Hruß,
HundKatzeMaus
Pimbo71
Hallo HundKatzeMaus

Nach der ersten und zweiten OP bildete sich bei mir auch Narbengewebe, dass dann leider nur durch eine dritte OP entfernt werden konnte. Aber es hat nicht viel gebracht, heute würde ich dieses Auskratzen nicht mehr machen lassen. Infiltrationen und Physio haben mir leider auch nicht geholfen. Aber das Schmerzmittel Targin (bis 40/20). Das ist eine hohe Dosierung, hat mir aber etwas Linderung gebracht.

So empfehle ich Dir eben auch keine weitere OP, das bringt m.E. nicht besonders viel. Aber beim Schmerzmittel gäbe es noch viele andere Möglichkeiten.

Liebe Grüsse wink.gif
Pimbo
HundKatzeMaus
Hallo Pimbo,

von einer OP hat mir mein Neurochirurge im ersten Termin schon abgeraten, da sich immer wieder neue Narben bilden.
Beim Schmerztherapeut bin ich in Behandlung, zur Zeit probieren er Infusionen mit Ortodon, die bei den Schmerzen im Bein ganz gut helfen. Leider bei den Rückenschmerzen gar nicht.
Von den Schmerzmitteln bin ich ganz gut eingestellt - solange ich körperlich nicht viel arbeite. Mein Bürojob geht wieder ganz gut, aber Samstags zu Hause, wenn das Haus mal wieder geputzt werden muss oder der Garten wartet, ist es echt blöd. Ich erhöhe am Samstag Morgen immer meine Medikation, aber so wirklich bringt es nichts. Und wenn dann noch Stress (beruflich oder privat) dazu kommt - na toll....... Die Hausarbeiten auf viele Tage zu verteilen klappt auch nicht immer.
Ich hoffe, dass sich die Narben mit der Zeit zurück bilden und die ganze Situation etwas besser wird. Das Ziel der OP war eigentlich, dass ich ohne Medikamente auskomme.

Grüße,
HundKatzeMaus
Pimbo71
Hallo HundKatzeMaus wink.gif

Ja, ich glaube dass das Ziel jeder OP ist, dass wir schmerzfrei leben können. Aber wir wissen wohl beide/alle, dass dies nicht immer der Fall ist.

Kommen dann noch zusätzliche Faktoren dazu, wie Stress oder schwere körperliche Arbeiten, lindert das unser Schmerz auch nicht. Den Haushalt an einem einzigen Tag zu erledigen, schaffe ich schon lange nicht mehr. Bin schon froh, wenn ich während dem Staubsaugen keine Pause einlegen muss.

Wie lange leidest Du denn schon unter Rückenbeschwerden? Ich hatte eigentlich mein Leben lang immer Probleme mit dem Rücken, aber seit 2012 bin ich deswegen auch in Behandlung (1. OP: 01.06.2012). Und von da an wurde es nie mehr ganz gut. Schmerzfrei bin ich seit dem Datum nicht mehr.

Ich wünsche Dir einen möglichst schmerzfreien Tag.

Liebe Grüsse winke.gif
Pimbo
HundKatzeMaus
Hallo zusammen,

hier kommt mal wieder ein Update von mir:

Ich hatte gestern mal wieder einen Termin bei meinem operierenden Neurochirurgen. Das Ergebnis war, dass er am Ende seines Lateins ist - von der OP können die Schmerzen nicht kommen. Er hat mich noch einmal untersucht und ausgiebig die Röntgen- und MRT-Bilder studiert - er weiss nicht mehr weiter.
Im operierten Bereich habe ich keine Schmerzen mehr, aber im Bereich der beiden ISG und dann noch meine austrahlenden Schmerzen im linken Bein. Die Schmerzen im linken Bein sind in den letzten Wochen, seit ich das letzte mal hier geschrieben habe, tatsächlich etwas besser geworden. Ich war fast soweit, dass ich einen Versuch starten wollte, die Medikamente zu reduzieren. Allerdings war ich vor 2 Wochen 1,5 Tage auf einer Klausurtagung, d. h. viel und lange sitzen und das Ergebnis war, dass meine Schmerzen im linken Bein wieder voll da sind - ich hätte es ja besser wissen sollen stirnklopf.gif

Mein Neurochirurge schickt mich jetzt wieder zum Schmerztherapheut und hat mir noch eine Überweisung zum Neurologen mitgegeben. Ich hatte vor ca. 4 Jahren eine Borrelioseinfektion, er meint, dass die Schmerzen eventuell davon kommen könnten, dass war das einzigste, dass ihm noch eingefallen ist. Einen Termin beim Neurologen habe ich erst Ende Januar bekommen.

Ich überlege jetzt noch, ob ich noch mal einen Termin bei meinem Orthopäden machen soll, vielleicht hat der ja noch eine Idee. Beim Neurochirurgen haben ich den Eindruck, dass dort nur die Wirbelsäule und das Gehirn zählt und alles anderer rundherum nicht existiert.

Wie sieht es den mit der Zweitmeinung bei den Neurochirurgen aus ? Ich war vor der OP bei einem anderen Neurochirurgen und habe mich dort beraten lassen. Kann ich das jetzt wieder machen, auch wenn keine OP ansteht ?

Ich arbeite jetzt wieder ganz normal (30 Std. / Woche), was auch halbwegs gut funktioniert. Da ich aber noch regelmässig Sport machen muss und mich fast täglich noch um meine Eltern kümmern muss (mein Vater hat Pflegestufe 2 und meine Mutter baut auch immer mehr ab), bin ich Abends so am Ende, dass mein Haushalt teilweise auf der Strecke bleibt. Meinem Mann kann und will ich auch nicht mehr zumuten, er macht auch so schon sehr viel.
Ich bin aber gerade am überlegen, ob ich Familienpflegezeit beantragen soll und auf 25 Std. / Woche reduziere. Ich hoffe, dass ich durch die Stundenreduzierung wieder mehr Zeit für mich habe, mein seelisches Gleichgewicht wieder besser wird und ich mit meinem Zustand dann besser klar komme.


Vielleicht hat ja von euch noch jemand eine Idee was ich noch machen könnte - nur her damit wink.gif

Liebe Grüße,
HundKatzeMaus
Seiten: 1, 2, 3
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter