Vera75
21 Sep 2016, 19:00
Hallo,
aus aktuellem Anlass bin ich ganz neu hier und habe natürlich direkt ein Anliegen. Hoffe, ihr könnt mir helfen.
Heute habe ich den Mrt Bericht erhalten, mit einem Bandscheibenvorfall hatte ich schon gerechnet, aber was da sonst noch alles ans Tageslicht kam, beunruhigt mich jetzt. Natürlich habe ich durch Google ein paar Infos, aber vielleicht kann mir jemand das etwas weniger fachlich erklären.
Hier der Bericht:
L1/2 breites Bulging, geringe ödematöse Osteochondrosen Modic l. Erguss in bd. Facetten
L3/4 Facettenarthrosen bds. M. Baastrup
L4/5 hochgradige ödematöse Osteochondrose mit breitem und flachem Vorfall der Bandscheibe, relative Foramenstenose bds. Erguss der li. Facette
L5/S1 breites Bulging ohne Stenose, mediane Portusion bei Anulus-fibrosus-Einriss
Geringe Degeneration mitabgebildeter unterer BWS Segmente mit medianer Portusion Th 8/9
Über eine Antwort würde ich mich freuen
frühling
21 Sep 2016, 19:05
Hallo, du musst zu nem neurochirurgen gehen. Die orrhopäden kennen sich meist nicht so gut aus damit.... sonst verlierst du nur zeit
Lg eveline
Jürgen73
21 Sep 2016, 19:08
Hallo Vera,
willkommen im Forum
in meiner Signatur ist ein Link zum Lexikon.
Damit kannst du dir die ganzen Begriffe übersetzen.
in deinem Beruf bist du hier nicht die einzige.
Da werden sich bestimmt noch ein paar Kollegen melden.
Pinguin
22 Sep 2016, 02:20
Hallo, liebe Vera,
zunächst einmal recht herzlich Willkommen hier im Forum.
Wenn ich mir Deinen Befundbericht so durchlese, und vorher gelesen habe, dass Du Altenpflegerin bist, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Mit einem solchen Befund, den ich Dir im Nachhinein versuchen werde zu erklären, wirst Du ganz sicher auf Dauer in Deinem Beruf nicht arbeiten können.
Aber nun erst mal zum Bericht;
In den Etagen L1/L2+ L4/L5 hast Du Osteochondrosen, das heißt, dass die Wirbel durch knöcherne Anbauten /Randzackenbildung versuchen die Vorfälle, die von absolutem Vorfall mit einschließlichem Riss des Faserringes bis zu kleineren Ohne weitere Konsequenzen.
Allerdings sind auch die Fassettengelenke in Etagen L1-L4 arthrotisch verändert.
Eine Foramenstenose in Höhe L4/L5 heißt Verengung der Nervenaustrittslöcher, somit werden die dort austretenden Nerven bzw. bereits gequetscht.
Diese gesamten krankhaften Veränderungen Deiner LWS setzt sich bereits in der BWS fort, das zeigt zumindest, der miterfasste Teil der BWS.
Eigentlich bin ich über diesen Befund etwas erschrocken.
Für Dich ist jetzt ganz wichtig, Dich einem Neurochirurgen anzuvertrauen, der Dir Behandlungsmöglichkeiten aufzählt.
Leider hast Du uns keinerlei Symptome von Dir beschrieben, somit kann ich schlecht einschätzen, wie dringend
es jetzt für Dich ist, Dich in ärztliche und therapeutische Behandlung zu begeben.
Denn eigentlich werden immer nur die Menschen/Patienten behandelt und nicht die Bilder oder Berichte.
Der NC sollte Dich nach einer eingehenden Untersuchung Daraufhinweisen, wie Du Dich im Alltag, bzw. auf der Arbeit verhalten solltest. Bzw. sollte er dir eine Orthese oder Mieder verordnen, dass Du auf er Arbeit entsprechenden Halt und Sicherheit im LWS Bereich hast.
Ehe ich aber jetzt noch weiter fachsimple, warte ich erst mal auf Deine Symptombeschreibung.
Danach melde ich mich wieder bei Dir.
Ich hoffe, Du kannst ein wenig mit meinem "Latein" anfangen, es werden sich sicher auch noch andere Mitglieder bei Dir melden.
Bis dahin wünsche ich Dir alles gute und wenig Schmerzen
Liebe grüße von Konstanze
Vera75
22 Sep 2016, 13:38
Hallo Konstanze,
danke für die ausführliche Antwort und die nette Aufnahme.
Nach dem gestrigen Befund stand ich etwas neben der Spur, dazu kam dann noch, dass mich mein (bis dahin) behandelnder Orthopäde rausgeschmissen hat und eine weitere Behandlung ablehnt.
Da stand ich dann gestern mit dem Befund und wusste eigentlich so gar nix damit anzufangen. Meine LWS scheint eine Großbaustelle zu sein.
Zum Krankheitsverlauf und den Symptomen, naja...mit dem Job haste halt oft "Rücken".
Darüber denkt man gar nicht so oft nach, klar rückenschonendes Arbeiten usw. Ich arbeite im ambulanten Dienst, natürlich gibt es für die Härtefälle die s.g. Lifter, aber es ist halt auch oft so, dass man erstmal eine Zeit ohne Hilfsmittel auskommen muss, weil z.B. die Krankenkasse sich Zeit lässt. Manchmal ist es auch gar nicht möglich (durch häusliche/wohnliche Situation) das man Hilfsmittel einsetzen kann. Natürlich hat man nicht nur Härtefälle, aber in einer Frühdiensttour mit ca. 20 Patienten, die ja nicht alle komplett inmobil sind, nach 12 Tagen Dienst, teilweise in Doppelschicht und 2 Tagen frei, spürt man den Rücken schon.
Bitte nicht falsch verstehen, ich mag meinen Beruf und habe mich bewußt vor 10 Jahren dazu entschieden. Habe umgeschult, von Bürokauffrau zur Altenpflege.
Wie gesagt, in dem Job hat man schon mal Rückenschmerzen und mit 41 Jahren bin ich auch nicht mehr sooo jung, da wundert man sich morgens beim Aufstehen nicht unbedingt, wenns im Rücken knackt. Vielleicht (und das ist wohl wahrscheinlich...) war ich diesbezüglich etwas naiv und hätte die ersten Anzeichen ernst nehmen sollen.
Richtig unangenehm wurde es vor ca. 4 Monaten. Ein stechender Schmerz, meistens in Bewegung (beim Gehen) und für ein paar Sekunden keine gerade Haltung möglich, das Aufrichten über einen gewissen Punkt hinaus war dann unmöglich. Manchmal passierte es mehrmals hintereinander, manchmal nur 1-2 mal am Tag. Irgendwann kam dann Schmerz im Liegen dazu, auf dem Rücken liegen geht gar nicht, seitlich werden die Beine taub und kribblig, ein dumpfer Druckschmerz im gesamten LWS Bereich. Die erste halbe Stunde nach dem Aufstehen war meist die schlimmste, das ging nur vornübergebeugt. Kurz darauf wurde dann das linke Bein phasenweise taub bzw. ich hatte eine Mißempfindung.
Am 12.09. wurde es dann insgesamt schlimmer, schwer zu beschreiben. Ich konnte mich kaum noch bewegen und auch in Ruhe tat alles weh.
Bin dann zum Orthopäden, da ich bis dato noch nie einen brauchte, habe ich mir einen in der Nähe ausgesucht, bekam sofort einen Termin. Wartezimmer war leer und ich kam sofort dran. Eigentlich hätte mir das ja schon zu denken geben sollen, aber naja...
Eine körperliche Untersuchung erfolgte gar nicht (!), auf Nachfrage meinte der Arzt, die Schilderung meiner Symptome wäre ausreichend und so müsste er mir keine zusätzlichen Schmerzen zufügen. Sehr empathisch ;)
Ich musste dann diverse Formulare unterschreiben, Akkupunktur, keine Kassenleistung usw. Wenns denn hilft, zahle ich das halt. Auch wieder blöd gedacht von mir und im Nachhinein ärgere ich mich über mich selber.
Ich bekam ab da täglich 3 Traumeel Injektionen, sowie 3 Mepihexal Injektionen. 25 Minuten Akkupunktur, Reizstrom und ein Wäremekissen aufgelegt. Für den akuten Schmerz sollte ich Ibu 400 nehmen. Gebracht hat das alles natürlich nichts. Nach den Injektionen waren die Schmerzen natürlich rückläufiger, aber nicht weg und kam nach 3-4 Stunden wieder zurück.
Am 19. hatte ich dann das MRT und gestern kam der Befund an.
Da ich gestern besonders starke Schmerzen hatte, verweigerte ich die Akkupunktur, weil ich unmöglich 25 Min auf einer harten Pritsche mit den Nadeln im Körper hätte ausharren können. Der Arzt meinte, ich könne unmöglich noch Schmerzen haben und soll mich jetzt bitte ausziehen. Auf Nachfrage, was in dem Bericht steht, sagte er nur: "Bandscheibenvorfall. Hab ich ihnen doch schon zu Anfang meiner Behandlung gesagt. Mehr muss man dazu nicht wissen". Danach gab dann ein Wort das andere und ich stand mit der Kopie des Berichtes auf der Straße.
Heute Nachmittag habe ich durch Zufall und Vitamin B einen Termin bei einem sehr guten Physio. Ich soll die Aufnahmen und den Bericht mitbringen. Nach einer Untersuchung wird er mich aufklären können.
Desweiteren habe ich einen Termin im Wirbelsäulenzentrum bei einem Neurochirugen, allerdings erst am 20.10.
Kommenden Montag einen Termin bei einem anderen Orthopäden, der mir empfohlen wurde.
Beim Hausarzt war ich heute auch schon, hatte gehofft, dort eine Spritze zu bekommen, aber die Diagnose wäre zu komplex, da macht kein Hausarzt etwas dran.
Im Moment habe ich nur einen permanten Druck im LWS Bereich und ein leichtes Ziehen in Bewegung. Die Schmerzen und die Intensität wechseln über Tag aber. Manchmal ist es so schlimm, dass ich nicht aufstehen kann. Oft ein Ziehen vom Gesäß in den Fuß, manchmal ist es unmöglich aus einer gebeugten Haltung heraus zu kommen, weil ich das Gefühl habe, meine Wirbelsäule bricht dabei durch. Liegen und Schlaf sind Fremdworte, dabei tut einfach alles weh. Stufenbettlagerung habe ich alles durch, dabei schlafen die Beine ein. Habe diverse kleine und große Lagerungskissen, kenne mich damit (berufsbedingt auch etwas aus). Momentan schaffe ich es am Stück ca. 1,5 Stunden zu schlafen, in sitzender Haltung mit vielen Kissen.
Dazu habe ich seit ein paar Tagen auch Blasenstörungen, also ständig das Gefühl mal zu "müssen". Der Hausarzt hat den Urin untersucht, keine Entzündung und vermutet die Kompremierung von Nerven in der LWS.
So, jetzt habe ich mich mal ausgeheult und freue mich auf weiteren Austausch.
Gruß
Vera