bernd445
15 Sep 2016, 17:01
Hallo,
in meinem Urlaub bekam ich schreckliche Schmerzen von der rechten Pobacke über das rechte Wadenbein bis hin zur großen Zehe. Mein Arzt gab mir Spritzen und Tabletten und meinte es könnte der Ischiasnerv sein. Nachdem ich nach weiteren 4 Wochen immer noch starke Schmerzen hatte ging ich ins Klinikum und dort machte man eine MRI. Dabei stellte man fest, dass meine L4/L5 Bandscheibe verschoben ist, also einen Baandscheibenvorfall. Der Arzt sagte der beste Weg ist eine OP dabei ist die Chance komplett schmerzfrei zu sein bei 95% nach der OP. Ich willigte ein. Die Operation war dann 4 Tage später. Nach der OP wie ein Wunder NULL Schmerzen und ebenfalls 9 Tage ohne Schmerzen. Am 10. Tag bekam ich am Rücken ein instabieles Gefühl und extreme Schmerzen. Ich rief den Doktor an und er meinte, es ist nicht normal aber eskönnte schon mal vorkommen und verschrieb mir Bettruhe und Tabletten. Tatsächlich ließen die Schmezen nach, weil es auch Painkiller waren. So zug sich das dann weiter 6 Wochen hin, bis ich es vor Schmerzen nicht mehr aushielt und erneut in die Klink ging. Dort hat mir dann der Arzt eine erneute MRI gemacht, diesesmal dauerte diese 50 Minuten, das erste mal nur 20 Minuten. Ich fragte die Schwester warum es so lange dauert und sie meinte, dass der Arzt mehr Bilder will. Danach stellt der Arzt fest, dass ich eine Infektion habe und meine Bandscheibe bereits zu 80% von den Bakterien aufgefressen wurde. Nebenbei bemerkt sind auch die Knochen L4 und L5 angefressen. Er meinte, dass wir zuerst mal die Infektion in den Griff bekommen müssen. Und verabreichte mir tagtäglich eine intravenös 750ml Antibiotikum. Nach einer Woche sagte er das Antibiotikum schlägt an und mein CRP Wert ist in dieser Woche um fast 40% gesunken. Nun bekomme ich noch weitere 3 Wochen dieses Antibiotikum. Als ich ihm fragte, ob danach eine Operation gemacht werden muss um die beiden Wirbel zu versteifen, da keine oder fast keine Bandscheibe mehr vorhanden ist, meinte er, dass macht die Natur von ganz alleine wir brauchen keine OP mehr.
Nun meine Frage, hat jemand Erfahrung ob das stimmt?
Wenn das stimmen sollte, dann frage ich mich wieso ich darüber nichts im Internet finde und warum ich immer nur über VersteifungsOP was finde.
Meine Schmerzen sind nach wie vor sehr stark, jedoch mit den Schmerztabletten geht es auch Nachts ich kann mich kaum umdrehen ohne Schmerztabletten. Wäre sehr hilfreich für mich, wenn hier jemand eine Meinung hätte. Lege noch zwei Bilder rein, einmal vor und einmal nach der OP.
bernd445
15 Sep 2016, 17:02
Hier das Bild vor der OP
cecile.verne
18 Sep 2016, 09:59
Hallo Bernd
Du hast demnach auch eine Spondylodiszitis durchgemacht! Ich erlitt eine solche, jedoch ohne bakteriellen Infekt, Ende November. Bei mir ist auch die Bandscheibe L4-5 komplett weg und die Boden- bzw. Deckplatte des betroffenen Wirbelsegmentes arg in Mittleidenschaft gezogen. Die Bandscheibe L5-S1 ist zu 2/3 ausgetreten.
Auch bei mir ist ein abwartendes Verhalten gewählt worden (zum Glück). Heut3, Knapp 4 1/2 Monate nach dem Ereignis bin ich noch weit davon entfernt, ohne Schmerzen zu sein. Ich brauche täglich, auf 24 Stunden verteilt, 20 - 30 mg Oxycodon (Targin) um einigermassen durchzukommen, weit davon entfernt aber, damit schmerzfrei zu sein. Ein erster Versuch mit Geräteturnen unter physiotherapeutischer Betreuung und nur ganz gezielt um den geraden Rückenmuskel zu stärken, ging schmerzlich daneben: Schmerzausstrahlung wieder bis tief ins Kreuzbein und 2 x Lähmungserscheinungen im linken Bein. Ich habe am 3.10. wieder einen Termin beim Rheumatologen. Dem werde ich echt was erzählen von wegen aktiver Physiotherapie! Mein Chef, Facharzt allg. innere Medizin und Schmerztherapeut, zeigte schon seine Bedenken als ich ihm erzählte, dass ich zu aktiver Physiotherapie "verknurrt" wurde, denn neben der Spondylodiszitis erlitt ja auch noch eine Spondylolisthesis, also ein Abgleiten des Wirbels L5 gegen S1. Bei aktiver Kraftentwicklung im Rücken "drückt" es diesen Wirbel noch mehr in die abgleitende Position und es entsteht dadurch eine Kompression des Nerven der das linke Bein versorgt.
So wie ich mich bis dahin informiert habe, ist die ganze Rückensache eine extrem lang dauernde Geschichte und es steht offen, ob jemals eine Schmerzfreiheit wieder erreicht werden kann. Der Rheumatologe meinte nur: das kann 6 - 12 Monate oder auch lebenslänglich dauern.....
Eine Versteifung ist nicht nur "das Gelbe vom Ei". Ich sehe in unserer Schmerzsprechstunde immer wieder Rückenpatienten, die auch nach Versteifungen schier unkontrollierbare chronische Schmerzen haben..... Trotzdem muss man sagen, dass es aber auch solche gibt, denen es ordentlich gut geht. Neu aber ist der Rücken nie mehr....
Liebe Grüsse
cecile.verne
bernd445
20 Okt 2016, 16:38
Hallo Celine, recht herzlichen Dank für deine tolle Ausführung. Werde momentan immer noch intravenös mit Antibiotikum versorgt. In weiteren zwei Wochen wird sich herausstellen ob eine Versteifung stattfinden oder nicht. Ich meine damit, dass sich meine Wirbel selbst versteifen wenn nicht, will man Arzt eine Versteifung mit Schrauben herbeiführen.
Momentan fühle ich mich bedingt durch die Bakterien nachwievor instabil im Rücken zusätzlich habe ich auch noch po Schmerzen die bis zum Damm ausstrahlen, wenn der Schmerz eintritt vom Po bis zum Damm sind das nicht mehr auszuhaltende Schmerzen ich würde sagen Level 9 bis 10. Habe ein Schmerzpflaster bekommen was sensationell gut ist es , es hält 72 Stunden und ich bin so gut wie schmerzfrei außer natürlich die Instabilität am Rücken habe ich nach wie vor beim Aufstehen.
bernd445
20 Okt 2016, 16:48
Mein Arzt meint, dass ich nach der Operation 100% schmerzfrei sein werde. Auch die Operation selbst wäre kein großer Akt und auch kein großes Risiko. Diese Operation wird vom Rücken ausgemacht und minimal intensiv oder wie man das nennt. Jedoch müssen erstmal die Bakterien die sogenannten mikroorganismen aus meinen Körper verschwinden. Die Schrauben werden dann nach circa 6 Monaten wieder entfernt. Darf ich dich nach deiner Meinung fragen was du davon hältst?
Gerne erhalte ich mehrere Meinungen zu diesem Thema. Vielleicht von jemanden der schon Erfahrungen damit hatte.
Besten Dank im voraus
frühling
20 Okt 2016, 16:59
Hallo,
Also ich würde mir mal noch eine Zweitmeinung holen.
So eine wirbelversteifung ist kein Spaziergang. Es dauert bis zu 2 jahren bis sich das alles verknöchert hat. Bei mir wird diese OP noch so lange als möglich rausgezogen.
Ich bekam vor 3 Wochen die Nerven verödet, was mir Linderung bringt..
Es kann sein das sich das von alleine verknöchert, aber auch das wird Jahre dauern. Es gibt jemanden hier im Forum der darauf wartet, vielleicht schreibt er dir ja noch was dazu.
Lg Frühling
bernd445
06 Nov 2016, 14:11
Ich finde es ganz toll welche Anstrengungen hier unternommen werden um anderen Menschen zu helfen. Vielleicht gehöre ich später auch mal dazu und kann anderen Leuten helfen und meine Erfahrungen weitergeben. Doch momentan stehe ich vor einer sehr schwierigen Entscheidung. Es könnte sein dass meine Bakterien verschwunden sind mein CRP wert ist in den letzten vier Wochen auf 6 8,4 6,5 1,5 und 6,7 herunter gegangen. Obwohl er zum Schluss von 1,5 in der ersten Woche auf dieser Woche 6,7 wieder angestiegen ist, meint mein Doktor wir sollten das beobachten aber wir brauchen momentan keine intravenösen Medikamente mehr. Jetzt will er versteifen um mich von den Schmerzen zu befreien. Es befindet sich aber immer noch ein kleiner Rest an kaputte Bandscheibe zwischen den Wirbeln. Diese will er nicht entfernen mit der Begründung, dass sich die von selbst auflösen. Wer kann hierzu etwas sagen ist das richtig?
bernd445
06 Nov 2016, 14:16
Er meint wir könnten so eine minimale im Eingriff machen, um die Instabilität der Wirbel weg zu bekommen. Dadurch sind dann auch die Schmerzen weg. Wie lange dauert es bis die restliche bandscheibe sich aufgelöst hat? Denn die muss ja weg sein bevor sich beide Wirbel miteinander versteifen können, oder sehe ich das falsch? Wäre sehr nett wenn mir jemand antworten könnte der hier Bescheid weiß. Den nächsten Mittwoch soll die Operation schon stattfinden.
Über jede Antwort wäre ich sehr dankbar.
bernd445
06 Nov 2016, 14:35
Habe noch eine Frage an Cecile, wie war es denn möglich, dass deine Bandscheibe komplett verschwunden ist obwohl du keine bakterielle Infektion hattest? Wenn sie von Bakterien nicht aufgegessen beziehungsweise aufgefressen wurde wie kann sie dann verschwinden? Erzähl mal bitte wie geht es dir denn heute? Warum hast du keine Versteifung machen lassen, so wie mein Arzt redet ist der Eingriff ist nicht besonders risikoreich und danach ist der Wirbel beziehungsweise das ganze Segment schmerzfrei.
frühling
06 Nov 2016, 14:57
Hallo,
hole dir bitte eine Zweitmeinung ein vor so einer
Grossen OP.
Du kannst auch hier im Spondylodeseforum noch nachlesen, was dich bei dieser Operation erwartet.
Niemand kann dir versichern, dass du danach schmerzfrei bist.
Lass dich bitte noch von einem anderen Arzt beraten
Lg Eveline
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