Hallo,
ich habe mich vor zehn Jahren hier im Forum angemeldet, weil ich Antworten auf meine Gesundheitsprobleme gesucht habe, und bin dankbar für die Unterstützung, die ich damals hier bekommen habe. Inzwischen habe ich einige Antworten gefunden, und ich möchte sie hier gerne wieder an das Forum zurückgeben.
Vielleicht ist das für den ein oder anderen hier hilfreich - ich selber hätte mir gewünscht, diese Information früher zu finden:
Bei hypermobilen Menschen kann es wohl - ähnlich wie bei Rheuma - zu Instabilitäten in der oberen Halswirbelsäule, im Übergangsbereich zum Kopf, kommen ("kraniozervikale Instabilität" und "atlantoaxiale Instabilität"). Das ist sehr schwierig zu diagnostizieren, und die Forschung hat dazu wohl auch noch einige offene Fragen. Dadurch können sehr vielfältige Symptome ausgelöst werden: Probleme, den Kopf zu halten mit Schmerzen im Nacken und am unteren Hinterkopf, Symptome aus dem Bereich des oberen Rückenmarks wie bei einer Myelopathie und Symptome aus dem Bereich des Hirnstamms.
In der Publikation werden konkret folgende Symptome genannt:
Veränderungen beim Sehen, Hören, Sprechen, Schlucken und der Balance, Gleichgewichtsstörungen, Benommenheit, veränderte Schlafarchitektur, Zeichen von Dysautonomie (Fehlregulationen automatischer Körperfunktionen) - wie z.B. das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (Herzrasen in aufrechter Position) -, Kraftverlust und Gefühlsstörungen.
Neben Instabilitäten der oberen Halswirbelsäule kann es bei hypermobilen Bindegewebserkrankungen zu einem frühzeitigen Verschleiss im Bereich der Wirbelsäule kommen, zu einer frühzeitigen Dehydrierung der Bandscheiben, zu Verrenkungen der Gelenke, zu einer geringeren Knochendichte etc.
Hier gibt es einen Link, unter dem man eine aktuelle englischsprachige Publikation zu kraniozervikaler Instabilität bei hypermobilen Bindegewebserkrankungen herunterladen kann:
Craniocervical Instability in Patients with Hypermobility Connective Tissue Disorders
Die gute Nachricht ist, dass sich in der Forschung in diesem Bereich gerade viel tut, unter anderem unter Beteiligung von Ärzten diverser amerikanischer Universitätskliniken.
Ich selber bin auch betroffen, mit leider zunehmender Symptomatik. Im Moment behelfe ich mir mit einer festen und einer weichen HWS-Orthese bei Bedarf, bestimmten Isometrieübungen (aber nichts, wobei ich gegen meinen Kopf drücke, das vertrage ich nicht) und Bewegungsbad; die Abklärung, wann eine Versteifungs-OP nicht mehr länger herausgezögert werden kann, steht an.
Mehr zu diesem Thema gesammelte Informationen finden sich auf der Homepage einer Patientin, die ebenfalls davon betroffen ist - ich hoffe, es ist okay, wenn ich hier dazu verlinke?
www.instabile-halswirbelsaeule.de
Viele Grüße,
odysseus