Hallo zusammen,

da dies mein erster Post ist, möchte ich mich zuerst vorstellen. Mein Name ist Markus und ich bin 33. Ich habe seit meiner Kindheit Probleme mit dem Rücken, früher Sport wegen eines Morbus Scheuermann und Hohlkreuz. Mit 21 dann durch Bodybuilding einen akuten BSV L4/L5 geholt. Dieser machte mir 1-2x im Jahr Probleme, konnte ich aber in den Griff bekommen.
Dann 2011 mit 28 mit Cauda Syndrom in die Notaufnahme und eine sofortige OP des Vorfalls L4/5.
Danach war erst mal alles gut bis Ende 2014.
Da kam dann alles auf einmal, beim bücken einen Rezidivorfall in L4/L5 geholt und mit stärksten Schmerzen ins MRT, danach viel Sport, Gewichtsverlust und und und..ich hatte es geschafft wieder relativ Schmerzfrei zu werden.

Nun war ich seit Oktober 2014 3x im MRT uns 1x im CT.

Befund derzeit: Kleiner Vorfall L4/L5, der mir aber keine Probleme macht, dann kleiner Vorfall L5/S1, ebenfalls ohne große Penetration des Wirbelkanals. S1/S2 leicht verändert, aber nichts schlimmes (ja, ich habe eine Bandscheibe unten dran, weshalb der Arzt zuerst fälschlicherweise sagte ich habe den Vorfall in L3/L4, jeder Arzt deutet diese Bilder anders), dazu mäßige Athrose im ISG, welche ich glaube ich auch auch teils stark spüre, sehr schwer zu deuten.

Nun ist es aber so, dass die Facetten der unteren beiden Segmente stark reiben und abgenutzt sind, zum Glück noch ohne knöchernde Anbauten oder Einengung der Nervenaustrittslöcher.

Leider macht mir auch genau das die Probleme. ICH KANN NICHT MEHR SCHMERZFREI SITZEN ODER MICH IN IRGENDEINER WEISE KÖRPERLICH BELASTEN. Dann werden die tiefsitzenden Rückenschmerzen unerträglich. Beim Schwimmen oder Sport ist das kurzfristig viel besser.

Ich war jetzt in Recklinghausen bei Dr. Bierstaedt, der ja den meisten hier ein Begriff sein sollte. Er sagte mir ganz konkret, L4/L5 kann man bei mir sehr gut mit mit der M6 Protese versorgen und wenn die Wirbel wieder aufgerichtet sind und die Bandscheibenhöhe wieder stimmig ist, dann werden auch die Facetten entlastet und die Schmerzen werden besser. Da hat er wohl schon viele positive Beispiele operiert. Nach jetzigem Stand ist L5/S1 schon stark verschlissen mit Ostechondrose, diese Segment würde er während der OP anschauen, nur so sieht er, ob man noch eine M6 einsetzten kann, es schaut aber eher so aus, als müsste man L5/S1 versteifen. Aber auch dann ist dort wieder die richtige Höhe und die Facetten werden entlastet. Diese OP habe ich für Anfang 2017 geplant, ich bin wohl mit meinen 33 im perfekten Alter und vor allem sehen die Facetten noch so gut aus, dass man das machen kann.

Ohne diese OP ist meine Prognose (von 4 Orthopäden gleich prophezeit) mit etwas 40-45 Spinalkanalstenose und knöchernde Versteifung. Ich werde dann bald nicht drum rum kommen, beide Segmente versteifen zu lassen.

Jetzt ist es aber so..und da brauche ich eure Erfahrungen.....ich habe praktisch nie Schmerzen in der LWS. Sobald ich sitze oder mich belaste.....beginnen die Rückenschmerzen unterhalb der Mitte,also etwas tiefer als die Brust und es fühlt sich an, als ob ich durchbreche. Es strahlt in die Seiten und die Nieren aus. Aber genau da, wo die Athrose sitze, beginnend ab L4/L5 ist nichts. Wie ist das bei euch?

Also, entweder strahlt das nach da oben aus oder die Facetten da unten machen mir gar keine Probleme und ich habe das gleiche in der unteren BWS ebenfalls und das spüre ich. Das macht mir schon Angst und ich hätte gern eure Erfahrungen. Schmerzt es nur dort, wo die Facetten sitzen oder kann es dort nicht weh tun und ausstrahlen.

Tut mir leid, ich bin etwas ausgeschweift....Danke euch.

Hallo Markus und erstmal herzlich willkommen hier!

Da hast Du ja schon einiges hinter Dir in jungen Jahren.Hut ab,daß Du das so gut in den Griff bekommen hast.

Meine Hauptbaustellen liegen zwar in der HWS,in der LWS habe ich aber auf gleicher Höhe aber auch eine Arthrose,die immer mal entzündet ist.

Auf meine Nachfrage wurde mir gesagt,daß die nicht ausstrahlt,allerdings ging es da um mein linkes Bein.
Nach oben halte ich aber für sehr unwahrscheinlich,ich will mich damit aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Auf die Meinung eines Orthos solltest Du nicht zuviel geben,entscheidend ist immer,was ein Neurochirurg dazu sagt.
Im ONZ habe ich mich nicht sonderlich gut aufgehoben gefühlt (was ich anderen aber nicht absprechen möchte).Allerdings war ich dort auch leider bei einem anderen Arzt,Dr. Bierstedt genießt ja einen sehr guten Ruf.

Eine Zweitmeinung ist aber nie verkehrt.Da Deine OP noch in der Ferne ist,bliebe Dir ja die Zeit dafür.
Ich habe sie mir bei Dr. Schwarz in RE eingeholt.
Er hat die dringende OP-Indikation bestätigt (bin es aber bis heute nicht),aber mir alles geduldig erklärt und zugehört,keine Fließbandabfertigung wie zuvor.
Operiert wird von ihm erst,wenn wirklich nichts anderes mehr möglich ist.
Ach ja,und er empfahl mir,gerne eine Zweitmeinung einzuholen
Da habe ich ihn dann aufgeklärt,er war sichtlich amüsiert.

Ansonsten wirst Du sicher noch Antworten erhalten,die Dir wesentlich mehr weiterhelfen.

Liebe Grüße und alles Gute,
Anemone

Hallo und danke für Deine Antwort. In der Tat liest man immer, dass die Facettenschmerzen eher nach unten strahlen. Nun befürchte ich, dass da am Übergang von BWS zu LWS auch etwas ist. Ich bin aber am 03.06. bei Orthopäden, um mein MRT, welches kommenden Montag von meiner rechten Hüfte gemacht wird zu besprechen.
Da werde ich im Sommer operiert werden an einem sogenannten CAM Impingement.

Dann werde ich wohl erneut ins MRT müssen, da die BWS bisher noch nie angeschaut wurde.

Zum Thema ONZ Recklinghausen muss ich sagen, das Gespräch mit Dr. Bierstaedt dauerte 20 Min. und er schaute sich alle Bilder genau an. Er wirkte sogar etwas arrogant, was ich aber sehr gut fand, da er wusste, wovon er spricht.

Auf die Frage hin, warum jeder Arzt sagt, dass diese Facettenabnutzung ja immer eine Kontraindikation für eine Prothese ist und warum er es dennoch immer macht kam die Antwort: Wissen Sie, die wenigsten NC´s haben Ahnung von dieser Materie und keine Erfahrung, die meisten können dies nicht mal operieren, weil sie den Zugangsweg nicht beherschen und dann bin ich nun mal einer der besten! Das fand ich gut.

Und es ist scheinbar tatsächlich, sind mehrere Segmente betroffen, sackt die WS zusammen und wird instabil, weshalb die Facetten negativ belastet werden. Durch diese OP mit der Prothese und der Fusion darunter werden wieder normale Höhenverhältnisse geschaffen, die auf Dauer die Facetten entlasten. Allerdings denke ich trotzdem, dass der schon vorhandene Verschleiß wohl auch trotzdem weiter Schmerzen bereiten kann/wird.

Hallo Markus,
wichtig ist ja allein,ob Du Dich gut aufgehoben fühlst und dem Arzt vertraust.
Das ist schon die halbe Miete.
Es liegt mir fern,jemandem etwas aufzuschwätzen.

Hüft-Op auch noch,meine Güte....Du läßt wohl gar nichts aus?

Ein MRT der BWS ist sicher sinnvoll.Vorher kann nur spekuliert werden,das ist ja auch nicht zielführend.

Die Anatomie der WS ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln,ich kriege das nicht auf die Reihe,obwohl meine selbst degenerativ und rheumatisch betroffen ist.
Daher kann ich gar nicht einschätzen,ob die Facetten auch noch nach der OP schmerzen können.
Aber da werden sich,wie gesagt,hoffentlich noch User melden,die sich da richtig gut auskennen.

Das,was durch die OP erreicht werden soll,hört sich auf jeden Fall sehr gut an.

Viel Erfolg für Deine Hüft-OP und die anderen Baustellen!

LG Anemone

Hallo Bandi,

was sagt dein behandelnder Arzt zu Facettendenervierungen?
Wurde bei mir im Rahmen der Bandscheiben-OP L5/S1 gemacht und beugt sozusagen bei einem höhengemindertem Segment nicht der Entzündung aber wohl den daraus entstehenden Schmerzen vor.
Ist aber wohl oft nicht von Dauer.
Bei mir wirkts wohl noch, ich hatte zuvor (wenn ich mal selten Rückenschmerzen hatte) auch dieses "Durchbrech-Gefühl"
Ich bin mir nicht sicher, aber das gibt es glaube ich auch als temporäre Injektionen. Zumindest kann bis zu einer so großen OP wie bei dir empfohlen, "getestet" werden, ob das überhaupt des Schmerzes Ursache ist...

LG
Hexle

Hallo,

diese Denervierungen oder Vereisungen kommen für mich nicht in Frage,
1.) Weil ich jegliche Injektion der Facetten selbst zahlen kann, genau so die Verödungen.
Jetzt soll ich mehrere Hundert Euro für Infiltrationen zahlen, deren Wirkung vllt. nicht kommt oder nur nur kurz anhält.
Das ist auch eine finanzielle Sache. Ich kann es mir nicht leisten, 1000€ in meine Wirbelsäule zu stecken.
Zumal der Schaden ja bleibt und irgendwann dann knöchernd wird und dann habe ich die Stenose.
Die OP mit der Prothese und der Fusion sorgen zumindest dafür, dass die Höhe wiederhergestellt wird
und die Statik der Wirbelsäule wieder stimmt, was die Last von den Facetten nimmt.

Moin moin Bandi,