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Komplette Version Völlig andere Diagnose?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Kaman
Hallo Zusammen,
Ich bin neu hier und hoffe auf einen guten und informativen Austausch.

Ich bin 45 Jahre alt und bin aus dem Ruhrgebiet. Als gelernter Radio- und Fernsehtechniker war ich mit Körperausleistung gut bedient Vor drei Jahren schon Knie OP (Arthrose in Stadium 4).

Aktuell:
Hatte sehr starke Schmerzen. Sitzen max. 1Stunde möglich. Bin gestern aus dem Krankenhaus entlassen worden und wie ich den Arzt verstanden habe, habe ich nichts. Der erste Arzt, der an meinem Bett war, wollte mich operieren, der zweite eine Kathete setzen und zum Schluß haben die mich für einen psychosoamten gehalten. War 7 Tage da (Schmerzmittel bekommen und Cortison)

Ich bitte um Übersetzung.

Diagnose von gestern:
LWS:Auf Höhe LWK 4/5 Bandscheibenprotrusion mit Affektion der Nervenwurzel L5 links im Recessus. Ansonsten unauffällige Abbildung des Spinalkanals.

HWS: Links paramediane Bandscheibenprotrusion der Höhe HWK 4/5 ohne sichere Zeichen der Kompression der Nervenwurzel C4 links.


Meinen erste Diagnose über die LWS habe ich 2012 bekommen. Ergebnis von damals:

Segment L5/5: umschriebener intraspinaler medianer etwas links paramedianer NPP in einer Ausdehnung nach dorsal bis zu 3mm. Kein Aspekt eines Sequester. Resultierender diskogene anteriore Spinalkanalstenose mit Kontakt zu beiden Nervenwurzeln L5, links etwas betont, DD mögliches Korrelat für eine L5 Radikulopathie links.

Segment L5/S1: geringe flachbogige intraspinale mediane Diskusprotrusion mit allenfalls geringer Tangierung beider Nervenwurzeln S1. Kein umschriebener NPP und keine höhergradige Raumforderungswirkung.

Laut Diagnose NPP weg? Habe seit 6 Wochen jetzt die Schmerzen und die sind nur mit Schmerzmittel erträglich.
Bitte um Rat.
Vielen Dank.
Topsy
HalloKaman,

herzlich willkommen hier im Forum.

Im Forum gibt es auf der Homepage ein Lexikon, wo man sich seinen Befund sehr gut übersetzen kann.

Hier schau einmal

Lexikon

Falls du dann noch Fragen hast, dann rühst dich halt noch mal.

Wer hat dich denn in Krankenhaus eingewiesen?

Was hast du denn schon alles an konservativer Behandlung bekommen?

Auf jeden Fall würde ich mir noch eine Zweitmeinung bei einem Neurochirurgen einholen
Kaman
Hallo Topsy,

danke für das Willkommensgruß.

Das Lexikon ist sehr hilfsreich. Aber in der Kombination mit den Fachbegriffen und bestimmten Aussagen in der Diagnostik, tue ich mich leider schwer. Welches macht aua und welches kann man ignorieren?

z.B. L5/5: umschriebener intraspinaler medianer etwas links paramedianer NPP in einer Ausdehnung nach dorsal bis zu 3mm.

Meine Beschwerden: Bei kleiner Belastung habe ich paar Wochen sehr starke Schmerzen, verfolgt mit Wadenkrämpfen und kribbeln im Fuß. Letzter Zeit auch Taubheitsgefühl. Man läuft wie, als ob man kein Kniegelenk hat. Sitzen ist max. 1h möglich.
Zum Vergleich der ersten Diagnose, steht in der zweiten Diagnose nicht viel drin. Ist die LWS besser geworden? Aber woher kommen dann die Beschwerden?

Ich werde von einem Orthopäden betreut, er hatte mich ins KH eingewiesen. Bei Beschwerden in der Vergangenheit gab es Spritzen, Manuelle Therapie, Krankengymnastik und Rückentraining. Aber die bringen leider nichts.

Ich werde mich um eine Zweitmeinung bemühen.

Vielen dank.

Kaman
Topsy
Hallo Kaman,

nimm mal deine Befunde und geh zu einem Neurochirurgen. Das ist der Fachmann/frau für die Wirbelsäule.

Die Physiotherapie musst du eigenständig zu Hause machen uns zwar ganz konsequent. Ein Rezept mit 10 Einheiten reicht nicht und es ist ja auch nicht so gedacht.

Da sollen Übungen erlernt werden, die man dann täglich machen muss, sonst ist alles für die Katz.

Ich spreche da aus Erfahrung, denn wenn ich die KG schleifen lasse, muss ich dafür büßen.

So wie ich das rauslese, wird bei schon der Nerv bedrängt und dadurch können solche Beschwerden kommen.

Es gibt die Möglichkeit der PRT. Da wird ein Medicocktail direkt an die Nervenwurzel gespritzt, damit der Nerv abschwillt.

Nimmst du Schmerzmittel?

Wenn man über einen längeren Zeitraum Schmerzen hat, dann kann der Schmerz chronisch werden und so zu einer eigenständigen Krankheit werden. Das ist ein Teufelskreis, wo man so schnell nicht wieder rauskommt.

Eine Möglichkeit für Dich wäre vielleicht auch, dass du eine Reha einreichst.

Pinguin
Lieber kaman,

habe mir soeben deine beiträge durchgelesen.
topsy hat dir ja schon eine sehr gute erklärung zu deinen befunden gegeben und auch der rat, dich einem neurochirurgen anzuvertrauen ist völlig richtig.

aber den ablauf, den du da im krankenhaus kennengelernt hast, habe ich auch persönlich schon erfahren dürfen, ist allerdings schon ein paar jährchen her.

trotzdem muss ich sagen, das geht überhaupt nicht.
warst du denn in einem normalen kh oder hatte es eine neurochirurgische fachabteilung?

du solltest dir jetzt wirklich ganz schnell einen termin bei einem nc besorgen.

den fragst du dann gezielt nach prtˋs und sprichst mit ihm ab, welche art von konservativen möglichkeiten er in deinem fall anbieten kann.

weiterhin überlege dir, ob du in absehbarer zeit lieber eine reha oder doch schon eine stationäre multimodale schmerztherapie in betracht ziehst.
wobei ich denke, das zweitere erst mal hilfreicher für dich sein wird.
behandlungsmäßig wirst du bei einer mmsth intensiv mit physiotherapie, schmerzmitteleinstellung, entspannungstechniken erlernen und psychotherapie versorgt.
psychotherapie im sinne von, wie gehe ich mit meinem schmerz um, wie weit belaste ich mich, wann muss ich pausen einplanen usw. außerdem besteht die möglichkeit weitere diagnostische verfahren
einzuleiten, wenn der bedarf besteht.
was bei einer reha in der regel nicht möglich ist.

auch die konsultation bei einem neurologen wäre sinnvoll, wenn der schmerz bei dir bereits bis in den fuß zieht. er misst die nerven um festzustellen inwieweit sie bereits geschädigt sind.

auch wenn sich bei deinem neuesten befund "nur" protrusionen zeigen, kann der npp aus der vergangenen zeit doch schaden angerichtet haben.
aber es ist möglich, dass aus einem prolaps in der zwischenzeit ein e protrusion geworden ist, weil
für gewöhnlich der körper die flüssigkeit im ausgetretenen bandscheibenmaterial resorbiert.

aber auch eine protrusion kann derartige beschwerden, wie du sie beschreibst, machen.
es kommt darauf an wie die protrusion liegt und welche nerven eingeengt werden.
und genau deswegen ist es wichtig, dass sich mal ein nc deine bilder anschaut.

ein op, so denke ich, wird allerdings nicht nötig sein.

das sollte schon mit konservativen mitteln in den griff zu bekommen sein, allerdings musst du dann auch am ball bleiben.

ich wünsche dir viel erfolg beim nc und natürlich gute besserung
liebe grüße
konstanze

PS; meine permanente kleinschreibung hat den grund, dass meine finger fast taub sind, dass erleichtert mir das schreiben; ich bitte um nachsicht!
Kaman
Vielen lieben Dank für die Antworten.

Es tut allein gut, das man sich hier austauschen kann, fachliches erklärt bekommt und das Gefühl bekommt, geholfen zu werden mit Ratschlägen und Erfahrungen.

Ja Topsy, ich nehme Schmerzmittel, zum ersten mal über eine längere Zeit (ca. 6Wochen). Aktuell 3x 900 IBU.
Und zusätzlich 18mg Dexamethason (Cortison), die ich aber angefangen habe abzusetzen.

Das Krankenhaus wo ich war, hatte leider keine große NC. Jetzt habe ich morgen in Herne einen Termin für eine Zweitmeinung. Hole mir zum ersten mal eine Zweitmeinung. Wie sollte man sich da verhalten? Viel sagen, was die anderen Ärzte gesagt haben oder lieber ganz ruhig und unabhängig auf eine neue Diagnose warten?

Es muss jetzt was passieren, da ich nur mit Schmerzmittel und liegen einigermaßen Ruhe habe. Nach max. 1h sitzen, kommt im Bereich der Ischias Verlauf Schmerzen, gefolgt von Kribblen, Wadenkrämpfe und Taubheit im Bein und Fuß. Komischerweise klappt Fußheber bei mir immer.

Wie groß sind die Hoffnungen, das man eine stationäre multimodale schmerztherapie verschrieben bekommt?

Vielen dank.

Liebe Grüße
Kaman
Pinguin
hallo kaman,

also für deinen termin zur zweitmeinung würde ich dir raten dir ein paar schriftliche notizen zu machen und zwar über deine derzeitigen beschwerden und was du von einer konservativen therapie erwartest und ihn fragst, welche deine erwartungen am ehesten erfüllen würde.

du brauchst zunächst nichts davon sagen, dass du schon bei einem anderen doc. warst.
du hast die freie arztwahl.
vergiß nicht deine cd (bilder) mitzunehmen.
die befunde zeigst du erst mal besser nicht.du willst ja seine meinung hören und keinen abklatsch von den anderen.

eine mmsth kann dir zum einen dein hausarzt verschreiben, aber auch der nc.
die wartezeiten sind sehr lang.
vielleicht würde es helfen, wenn der arzt selber telefonischen kontakt mit der schmerzklinik zur terminvereinbarung aufnimmt.
wenn du mit deinem ha gut kannst, würde ich ihn mal ansprechen diesbezüglich.

wie st das mit dener medikamentenunverträglichkeit?
wurde das mal explizid getestet, oder woran merkst du dies genau.
ich meine das ist ja schon wichtig darüber ziemlich genau bescheid zu wissen.

ich z.b. habe immer meinen allergieausweis dabei, der gerade auch vor ops sehr wichtig ist für die ärzte.
e ist ja schon großer mit, wenn man schmerzen hat, aber dann noch dagegen gar nicht viel tun zu können, ist ja noch blöder.
und wenn man die schnerzbekämpfung richtig angehen will sollte man im gleichen zuge
darüber für richtige klarheit sorgen.
denn dann sollest du auch einen ausweis bekommen, den du dann immer bei dir tragen musst.
wenn du nämlich mal einen unfall hast, wo du nicht ansprechbar bist und der arzt spritzt dir was und weiß nichts von deiner unverträglichkeit, dann kann das voll nach hinten losgehen.

dann möchte ich dir für morgen ganz viel glück und erfolg wünschen

berichte bitte was sich ergeben hat.
liebe grüße bis dahin
konstanze
Stefan77
Hallo,

ich kann mich da nur anschließen.

Schreibe Dir vorab alles auf was bei Dir los ist und auch schon Fragen die Du jetzt schon hast.

Nerv den Arzt da ruhig mit Fragen, oft bekommt man ja nur Dinge hingeschmissen und versteht die nicht.

Versuche doch mal in der Stufenlagerung ein wenig Entspannung zu finden. (Nur ffalls Du das noch nicht kennst).

Gute Besserung,

Grüße

Stefan
Kaman
Hallo,

danke für die Tipps. Ich bin jetzt fleißig und schreibe mir alles auf. Mal sehen, ob ich einen NC bekomme, der mir zuhört und anschl. auf meine Fragen eingeht.
Öfters ist es aber leider so, dass die Ärzte den Takt vorgeben und du nur zuhörst, was Sache ist und was du zu tun hast. Vielleicht kommt es auch anders. :-)

Viele Therapien helfen mir, auch Stufenlagerung. Es ist aber nur von kurzer dauer. Bis zur nächsten Belastung, dann kommen die Beschwerden. Und Belastung heißt: max. 1h sitzen, nicht schwer heben....

Zum Glück sind bei mir keine Medikamentenunverträglichkeit bekannt. Medikamente helfen mir auch, die Schmerzen zu lindern. Na klar bis zur nächsten Belastung.

Eingschränkt zu sein macht keinen Spaß, aber das beste max. rauszuholen, wird mein Ziel sein.

LG
Kaman
Kaman
Hallo Zusammen,
Ergebnis von heute: Das St. Anna Hospital in Herne, ist meiner Ansicht nicht geeignet um eine Zweitmeinung zu holen. Eine Menschenschlange in den Gängen und Ärzte, die aufrufen. Keine 10min. pro Patient. Viele sind für die Schmerztherapien da und nicht für eine Untersuchung. Die Zeit musst man ausnutzen. Ich konnte meine (vorbereiteten) Fragen stellen und Sie war bemüht, mir die zu beantworten.

Aus einer Zweitmeinung wurde jetzt eine interventionelle Therapie, die ich schon am Montag antrete. Es wird stationär durchgeführt und je nach Patient, würde es 3-5 Tage dauern.
Eine kleine Recherche hat ergeben, dass einige damit Erfolg haben und einige berichten, über eine qualvolle Therapie, die nichts bringt. Man muss wohl selber die Erfahrung machen. Schiss habe ich schon, da es man wohl alles mitbekommt. :-(

LG
Kaman

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