
nachdem ich seit wenigen Tagen in diesem Forum Mitglied sein darf, möchte ich Euch kurz meinen Rücken vorstellen.
Vor über 20 Jahren wurde bei mir das erste Mal eine Skoliose festgestellt, die im LWS-Bereich damals 30 Grad Cobb hatte, die Gegenkrümmung wurde gar nicht angeschaut. Behandelt wurde ich nicht, nicht einmal Physio, da könne man nix machen, hieß es und ich solle erstmal Diät halten (ich war 16 und hatte grad massiv abgenommen...).
Im Laufe der Zeit wurde ich dünner und schiefer und bekam immer heftigere Schmerzen, die nach der Geburt meines Sohnes 2006 im ersten Bandscheibenvorfall endeten. Für die Orthopäden war ich interessanter wegen der Krümmung und wurde von bis zu 6 Ärzteneiner Praxisgemeinschaft gleichzeitig begutachtet. Sowas hätten sie noch nicht gesehen.
Als erste Maßnahmen folgten Tilidin und Novalgin, selten Physio und ständig Infiltrationen - 18 Spritzen war der traurige Rekord.
Von 2007 bis 2010 folgten 6 weitere BSV, mein Becken senkte sich links um 3 cm ab, Dauerentzündung ISG bds und Wirbelgleiten L5/ S1.
Meine Mobilität schränkte sich immer weiter ein, Schuhe anziehen ging nicht mehr und morgens brauchte ich fast eine Stunde, um aus dem Bett zu kommen. Abends nach der Arbeit (beim Kinderarzt) hatte ich das Gefühl, mein Rücken bricht durch. Ich habe mich manchmal ans Treppengeländer gehangen um irgendwie den Druck zu mindern, der mich penetrant schmerzte.
Seit Januar 2015 bin ich nur noch phasenweise arbeiten gegangen.
Bekannte zogen sich von mir zurück, da man mit mir ja nix mehr machen konnte und ich wurde mehrfach als Krüppel bezeichnet. Und es wurde bezweifelt, dass ich überhaupt was am Rücken habe, auch von ärztlicher Seite... Neue MRT-Aufnahmen durch einen neuen Arzt zeigten, das von L1 abwärts alle Bandscheiben angegriffen waren: teilweise vorgewölbt, 2 akute Vorfälle, Arthrose an allen Wirbeln, am L5 abgebrochener Dornfortsatz und die Skoliose hatte sich auf LWS 42 Cobb und thorakal 50 Cobb verschlechtert.
Durch meine Schmerztherapeutin wurde ich auf Pregabalin, Arcoxia, Stoßtherapie Prednisolon, Magenschutz und Entwässerung eingestellt.
Im Januar 2016 nahm mich die Wicker-Klinik in Bad Wildungen auf, und ich wurde von L4 bis S1 im ersten Schritt versteift. Es folgt evtl noch die Skoliose-Korrektur, wobei die Hoffnung war, dass die "Sockel-Begradigung" die Krümmung ausreichend öffnet. Hat sie zum Teil und mein Becken geht nicht mehr neben mir Spazieren.
Mittlerweile konnte ich das Pregabalin absetzen. Arcoxia brauche ich weiterhin, da jetzt die BWS Beschwerden macht.
Insgesamt bin ich trotzdem zufrieden. Was für ein Gefühl, auch mal durchzuschlafen! :-)
Und ich bin 3 cm größer als vorher! Nachwehen habe ich trotzdem, meine Verdauung ist komplett durcheinander und mein linkes Bein ist dauerhaft überwärmt, der linke Fuß lässt sich nicht gut anheben. Die Narben jucken fürchterlich, was ja gut ist wg des Heilungsprozesses und das Eingeschränkt sein nervt mich. ich kann schlecht um Hilfe bitten, was jetzt eigentlich angebracht ist...

Es geht weiter aufwärts, da bin ich sicher! Hier gibt es ja zum Glück sehr viele starke Menschen, die genau das zeigen.
Liebe Grüße und einen schönen Rest-Osterabend!!