Hallo zusammen!
Da ich mich aktuell gezwungenermaßen mit meiner Bandscheibe auseinander setzen muss, bin ich auf dieses tolle Forum gestoßen und möchte mich gerne vorstellen.
Ich bin weiblich, 34 Jahre alt, im Oktober 2015 erstmals Mutter geworden (eines ganz zauberhaften kleinen Jungen) und habe seit Ende November 2015 mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1 zu kämpfen.
Im Oktober 2010 hatte ich bereits an der gleichen Stelle einen Vorfall. Damals konnte ich maximal 3 Schritte am Stück machen, musste mich dann abstützen und bin Zuhause nur auf allen Vieren gekrabbelt. Damals bekam ich Physiotherapie mit Fango, ansonsten Medikamente und Spritzen beim Orthopäden, so dass es gefühlt verhältnismäßig schnell wieder halbwegs in Ordnung war.
Zwischenzeitlich hatte ich immer mal wieder Rückenbeschwerden, die aber nicht lange anhielten. In der Schwangerschaft hatte ich insgesamt vielleicht 6 Wochen Ischiasschmerzen, die aber verglichen mit den jetzigen Schmerzen ein Witz waren.
Nun zur aktuellen Situation:
ich hatte recht starke Geburtsverletzungen, die sehr lange heilen mussten. Das ging dann nahtlos über in Rückenschmerzen im unteren Lendenwirbelbereich. Am 10.12. bin ich erstmals beim Orthopäden vorstellig geworden, der mich dann erstmal an drei aufeinanderfolgenden Tagen in seiner Praxis auf eine Streckbank gepackt hat ohne mich richtig zu untersuchen. Besser ging es mir danach nicht.
Am 23.12. waren wir mit unserem kleinen Sohn bei einem anderen Orthopäden, dem ich auch meine Beschwerden geschildert habe. Dort wurde ich geröntgt (nix eindeutig zu sehen) und nach einer Spritze in den Allerwertesten entlassen mit den Worten "das kommt noch alles von der Geburt, fangen Sie erstmal richtig mit Rückbildungsgymnastik an!".
Anfang Januar habe ich dann einen Allgemeinmediziner hier aufgesucht, der auch alternative Behandlungsmethoden anbietet. Dort habe ich 6-7x Spritzen (Procain) bekommen und habe das dann abgebrochen, da keinerlei Besserung eintrat. Trotz Termin musste ich fast jedes Mal über 90 Minuten warten und das, wo gerade das Sitzen mein größtes Problem ist. Ganz zu Schweigen davon, dass es mit Baby nicht unbedingt angenehm ist, ewig in einem Wartezimmer zu sitzen.
Zwischenzeitlich bin ich dann schon wieder bei dem ersten Orthopäden vorstellig geworden (den ich aus medizinischer Sicht, nebenbei bemerkt, echt für eine Pfeife halte, aber der Einzige ist, bei dem man kurzfristig einen Termin bekommt). Nun bekam ich innerhalb von einer Woche einen Termin zum MRT, bei dem sich dann der Vorfall in voller Wucht präsentiert hat. Mit den Bildern bin ich also wieder zum Orthopäden, der mir die PRT-Indikation empfohlen hat und mich bei einem Schmerztherapiezentrum angemeldet hat, mit dem er zusammenarbeitet. Diese riefen dann einen Tag später an um mir einen Termin 7(!) Wochen später zu nennen. Bislang ist wohlgemerkt noch immer keine gescheite Medikation erfolgt.
Durch meinen Mann, der einige Jahre als Intensiv-Krankenpfleger gearbeitet hat, bin ich an einen deutlich kurzfristigeren Termin in der Schmerzambulanz der Uniklinik gekommen. Dort sagte mir der Schmerztherapeut, dass er zwar keine direkte Überweisung ausstellen könnte, aber er mich zurück an den Orthopäden schickt, der sich dann auf ihn berufen kann, was bei den Krankenkassen bisher immer funktioniert hätte.
Zwei Tage später stand ich dann wieder beim Orthopäden, der mich regelrecht ausgelacht hat und meinte, dass ich mir den Termin hätte schenken können und in das Schmerztherapiezentrum muss, in dem er mir den Termin besorgt hat. Alternativ müsste ich die Behandlung selbst bezahlen (pro Injektion ca 95€).
Das ist jetzt der letzte Stand der Dinge. In meiner Verzweiflung habe ich am Wochenende einen langen Brief an meine Krankenkasse geschrieben. Inzwischen merke ich auch sehr deutlich, dass mir das Ganze auf die Psyche schlägt (bin vorbelastet).
Ich habe seit November Schmerzen in der rechten Gesäßhälfte, die ins komplette Bein ausstrahlen. Laufen und liegen ist halbwegs möglich, sitzen eher nicht. Vor allem nach dem Sitzen habe ich direkt nach dem Aufstehen das Gefühl, als wenn alles kurz steif wäre. Das dauert mehrere Sekunden und wird dann langsam besser. Seit ein paar Tagen tut mir auch das Steißbein weh (was kann das bedeuten?). Ich muss wohl nicht erwähnen, dass dieser Zustand mit einem fünfmonatigen Baby die Hölle ist. Der Orthopäde lässt mich jedes Mal nur auf den Fersen und Zehenspitzen stehen, stellt dann fest, dass ich keine Lähmungserscheinungen habe und das daher keine Indikation für eine OP ist. Er hat bislang noch rein gar nichts gemacht, außer mich auf die Streckbank zu legen. Sein Tipp war noch, nicht mehr als 5kg zu heben. Wie das mit einem 8kg-Kind im Alltag gehen soll, konnte er mir aber nicht sagen. Ich fühle mich dort echt schlecht behandelt und verstehe nicht, warum er so gar nichts macht.
Ach ja, bei der Osteopathin war ich auch 1x. Das hat zunächst etwas Linderung gebracht, aber nicht dauerhaft.
Tabletten soll ich jetzt keine Ibuprofen mehr nehmen, sondern Novalgin. Allerdings bemerke ich davon rein gar nichts. Vom Schmerztherapeuten bekam ich noch Versatis-Pflaster (auch keine Verbesserung) und halte mich ansonsten irgendwie mit Wärmepflaster, Tens-Gerät über Wasser. Aber so langsam kann ich einfach nicht mehr. Mein Sohn wird immer agiler und natürlich schwerer und mein Zustand verändert sich null, aber es wird ja auch nichts getan.
Über die Einschätzung von erfahrenen Bandis würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße von Muckberti!