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Komplette Version Diagnose von instabilen Kopfgelenken ?

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Jackinthebox
Hallo ihr Lieben, biggrin.gif

um mich kurz vorzustellen: ich bin neu hier und hatte vor vier Jahren einen schweren Autounfall (Frontalaufprall auf der Landstraße, ohne Airbag). Mein Axiswirbel war an zwei Stellen gebrochen, ich trug 3 Monate Halofixateur. Mein BG Gutachter möchte mich nun auf Kopfgelenks-Instabilität untersuchen lassen. Könnt ihr mir weiterhelfen, erstmal muss das ganze ja richtig diagnostiziert werden. Mein Gutachter ist nicht wirklich hilfsbereit oder aussagefreudig. Hier sind meine Beschwerden und Fragen – ich danke euch sehr für „medizinische Laien“-freundliche Antworten!

Beschwerden
Täglich


Schmerzmitteleinnahme wegen häufiger Nacken- und Kopfschmerzen (vom Hinterkopf nach oben ziehend), mündet an 2-5 Tagen pro Monat in Migräneanfällen
starker Tinnitus, rechts lauter als links
chronische Muskelverhärtungen v.a. Im Trapezius, Schulter-Nacken-Bereich
sehr Zugluftempfindlicher Hals-Nacken-Bereich
ich bin ganz allgemein kaum belastbar, ermüde schnell, erschöpfe schnell, kann mich nicht mehr so lange konzentrieren und auch nicht mehr so gut.
Am stärksten beeinträchtigen mich Stress und Lärm, Zwangshaltungen (z.B. Kinositze, Auto, Flugzeug)
Sitzen geht nicht lange - ungünstig, habe einen Bürojob! Ich habe einen dynamischen Sitzhocker und zappele viel herum weil normale Bürostühle die Schmerzen verschlimmern
Lasten tragen ist ein großes Problem: Taschen, Einkäufe, Babys, Handtaschen – egal was, ich vermeide es wo ich nur kann, besonders einseitige Belastungen. Alles bis 3 kg ist eine Weile machbar, bei schwereren Sachen verzieht sich mein Schulternackenbereich und verhärtet.
Rüttelempfindlichkeit (z.B. Radfahren auf Kopfsteinpflaster, Teigrührgerät, Bohrmaschine, Badminton spielen)
das Gefühl „mein Kopf ist zu schwer für meine Schultern“
ich muss mich spätestens nach 6 Aktivität hinlegen – wenn ich es erst nach 8 Stunden mache, gibt es Muskelverhärtung, Kopfschmerzen, ich fühle mich unerträglich überreizt und überfordert. Einmal war ich von 8 bis 16 Uhr auf den Beinen wegen einer Schulung, und ich fing am Ende an zu heulen weil ich völlig kaputt und fertig war und die Nackenschmerzen plus Migräne sehr stark waren. Bei Überlastung (z.B. Sport direkt nach einem stressigen Arbeitstag) stehe ich dann irgendwie „neben mir“, bin einfach nicht mehr ganz da, geistig abwesend. Ich gebe das Autofahren nun auf, denn ich habe Angst, dass ich wegen Müdigkeit und Erschöpfung am Steuer eindösen könnte

unter Stress zusätzlich

Schwankschwindel
lauter Tinnitus, rechts lauter als links
Migräne
Gesichtsschmerzen rechts (Kiefer, Wangenknochen, Auge)




Meine Fragen

ist es richtig, wenn ich dem Röntgenarzt sage, er soll die Bilder auf Weichteilverletzungen und -Überdehnungen prüfen? Auf Verletzungen der Gelenkkapseln, Bänder im Atlanto-Okzipital-Gelenk, Längsbänder der Wirbelsäule, Facettengelenke zwischen den Wirbelkörpern, Muskeln und Muskelfaszien. Oder kann der Röntgenarzt nur Röntgen und sowas nicht erkennen, kann das nur der Gutachter sehen?

Auf der Überweisung steht „f-Volumen-CT mit Darstellung C0 – C3 in Neutralstellung, Li und Re Rotation 40° und Li und Re Neigung 40°“. Reicht das aus? Muss man nicht außerdem Aufnahmen mit nach vorn und zurückgebeugtem Kopf machen?

Ist ein f-CT besser als eine f-MRT Aufnahme, um die Weichteile zu untersuchen?

In einem CT Bericht von 2012 (in Liegeposition aufgenommen) steht folgendes: „bekannter knöcherner hinterer Längsbandausriss auf Höhe HWK 2/3.“ Ist das verantwortlich für die Instabilität, auch wenn das Band vernarbt und wieder anwächst?

„unverändert atlantoaxiale Distanz in den koronaren Rekonstruktionen, links etwas weiter als rechts“. Was bedeutet das?

Habe ich das Problem generell richtig verstanden? - die Problematik beruht nicht auf einer Bewegungseinschränkung der HWS, sondern auf einer Überbeweglichkeit. Die Atlasblockierungen und Verspannungen erzeugt der Körper, um künstlich eine Art Ersatz-Stabilität herzustellen.

Denkt ihr, es kann sich um KG-Instabilität handeln, obwohl ich keine ausgeprägte Schwindelproblematik habe?

Um mich gut beraten zu können, will ich einen Spezialisten um Beratung bitten. Ist das ein Neurochirurg?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten und Hilfestellungen!
Liebe Grüße
Jackie winke.gif
Pinguin
Liebe Jackie,

ert einml recht herzlich willkommen hier im Forum.

Ohje, wenn es um die Kopfgelenke geht, solltest Du Dir ganz gewissenhaft einen Neurochirurg aussuchen, der die Problematik auch wirklich ernst und genau nimmt und lesen kann, was die MRT Bilder aussagen.
Denn die Kopfgelenke sind und bleiben eine heikle Angelegenheit.
Es gibt Ärzte, die sträuben sich regelrecht, wenn man in diesem Bereich Verletzungen oder Annormalitäten hat.

So wie Du Deine Sache schilderst, handelt es sich schon um eine Instabilitt Deiner Kopfgelenke.

Wie weit fortgeschritten diese ist, können dann nur die BIlder und Deine Beschwerden aussagen-
An Deiner Stelle wre ich nicht stutzig, nur weil du diesen Schwindel nicht bei Dir beobachtest.
Aber die gesamten anderen Symptome sprechen schon dafür.
Das vegetative Nervensystem ist bei Kopfgelenksverletzungen/-instabilität sehr oft mit betroffen.
Z.B. ich selber habe nach meiner KG Verletzung, allerdings auch etwas Zeitversetz, was ebenfalls
Dafür spricht,Bluthchdruck, Diabetes und Schilddrüsenunterfunktion , Tinnitus bekommen.

Vor meinem Sturz war ich auf diesen Gebieten kerngesund !

Auch ich wurde zusehens unbelastbarer, tagsübr müde, nachts konnte ich aber nicht schlafen, obwohl ich mich am Tag trotz Müdigkeit nicht schlafen gelegt habe, nur ganz, ganz selten mal.

Weiterhin habe ich seitdem ein eingeschränktes Gesichtsfeld mit nur noch ca. 30 % Weitwinkelfunktion..

Also ich will Dir nur sagen, dass es sich bei Dir ähnlich verhält.
Darf ich fragen, weshalb die Untersuchung jetzt veranlasst wurde?
Kannst mir ja auch per PM schreiben.

Ob diese angedachte Untersuchungsmethode ausreichend ist, kann ich Dir leider nicht beantworten.

Aber ich denke, da ja ein Schaden bereits besteht oder bestanden hat, werden die Ärzte wissen worauf sie zu achten haben.
Du hast einen Fixateur getragen, so konnte die Fraktur in Ruhe verwachsen.

Bei mir hatte man es gar nicht nötig mir zu sagen, dass mein Halswirbel gebrochen gewesen ist.
Es stand in keinem Bericht.
Erst als ich mir die Bilder zu anderen Zwecken per CD abholte und dann mal zufällig drauf schaute, stand darauf Fraktur 3mm hammer.gif .

Naja, das würde jetzt hier den Rahmen sprengen, wenn ich alles erzähle und es geht ja um Dich.

Ja... dieser Längsbandausriss, auch wenn er vernarbt ist(somit hat es ja seine ursprüngliche Position verändert) kann u.a. dafür verantwortlich sein.

Ach und ob der Radiologe der richtige Mann fürs fachgeechte Prüfen Deiner Bilder ist, wage ich zu bezweifeln.
Du solltest Dir, wie ich eingangs schon erwähnte wirklich einen für diesen Bereich "Kopfgelenke"
spezialisierten NC suchen.

Wann hast Du denn Deinen Termin?
Ich muss jetzt dringend eine Schreibpause einlegen.

Sicher hören/schreiben wir noch mal voneinander

Bis dahin
Liebe Grüße
Konstanze
Sab
Hallo,


ich empfehle Dir, das Forum Unfallopfer.de aufzusuchen. Da sitzen die Spezialisten für Deinen fall. Da gibt es auch viele Themen zu Gutachtern und das Verhalten bei Gutachtern. Du kannst auch den Namen deines Gutachters dort suchen, möglicherweise ist er vorhanden.

Viel Erfolg

Lg

Sabine

Odyssina
Hallo Jackie,
Deine Symptome sprechen für eine Instabilität der Kopfgelenke, eine sichere Diagnose bringt nur ein Upright MRT.
Dies ist bei den Kopfgelenken eine sehr aufwendige Untersuchung.
Sie wird in Neutralstellung, Seitneigung und Rotation durchgeführt.

Google einfach mal !

Alles Gute odyssina
Jackinthebox
Hallo Ihr Lieben, tongue.gif

erstmal vielen Dank für eure Antworten und bitte entschuldigt die verspätete Antwort! Ich hatte eine grauenhafte letzte Woche, bin etwas überfordert. Aber nun zuerst die Nachrichten: Ich habe eine Instabilität, bei mir wurde ein FunktionsCT gemacht, mit Darstellung in Neutralstellung, Rotation in 40 Grad und Neigung in 40 Grad. Dabei war sichtbar, dass der Dens nicht mittig stehen bleibt, sondern der Abstand zwischen Dens und Axis ist auf einer Seite viel geringer als auf der anderen Seite. Es war selbst für einen Laien deutlich sichtbar, einige Millimeter Unterschied. ...die Facettengelenke sind in Ordnung. Ich denke, ich versuche nun in Hamburg einen Neurochirurgen zu finden der sich damit auskennt. Denn ich brauche kompetente Beratung.

Liebe Konstanze,
ich kenne das Problem, immer mehr abzubauen. Das einzige was mir dagegen geholfen hat: Sport. Ausdauer aufbauen, 2-3 x pro Woche Schwimmen oder Crosstrainer, Fahrrad... irgendwas Erschütterungsfreies. Ich fühle mich um Klassen besser wenn meine Muskeln gut trainiert sind. Auch wenn du echt heftigere Probleme hast als ich, ich verstehe dich! So ein Mist. Bist du denn überhaupt arbeitsfähig?

Die Veranlassung war eigentlich eine Nachuntersuchung des Knies. Der Gutachter ist sehr gründlich und wollte wieder allgemein alles wissen. Und da ich von Konzentrationsschwächen etc. sprach, dachte er, OK dann schauen wir mal die Kopfgelenke an. Denn meine Beschwerden passen nicht zum Verletzungsbild, ich müsste mich fit fühlen und belastbar, sagte er. Dass man dir nichtmal sagte, du hast einen Wirbelbruch gehabt, ist die absolute Höhe. Da würde ich glaube ich aus Wut und aus Prinzip das Krankenhaus verklagen. Wir können ja PN schreiben wenn du magst.

Hier meine neuen Fragen:
Eventuell ist ein Ligamenta Alaria / Flügelband defekt, meinte der Röntgenarzt. Vielleicht hab ich da aber auch falsch verstanden, denn dieses Band ist ja essenziell wichtig, oder? Also dass man es zum Überleben braucht, dachte ich, weil es den Dens hält und er sonst ins Rückenmark piekst?

Gibt es Dinge, die ich mit dieser KG Instabilität nicht machen darf, zB Bungeejumping oder schwer heben, oder darf ich alles machen, was ich schmerzmäßig aushalte?

Habt ihr auch solche Probleme mit schwer heben, sitzen, müsst ihr euch auch alle paar Stunden hinlegen und entlasten? Gibt es was, das dagegen hilft?

Mein Gutachter hat trotz dieser neuen Diagnose der BG gemeldet, dass es keine „wesentlichen Veränderungen“ gibt und ich weiterhin zu 30% erwerbsgemindert bin. Ich bin der Meinung, da ich nur noch eine 50%-ige Halbtagsbürostelle auskleiden kann, dass ich dann doch zu 50% erwerbsgemindert sein müsste. Weil ich auf dem Arbeitsmarkt generell auch weniger Chancen habe mit dieser Instabilität. Oder seht ihr das anders?

Viele Grüße
Jackie
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter