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Komplette Version Gleitwirbel praktisch ohne Schmerzen, ABER...

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SweetJane
Hallo zusammen,
Nachdem ich mich nun mein halbes Leben mit einem Gleitwirbel herum schlage und es langsam ernst wird, dachte ich, ich melde mich mal hier an.
Mein Problem ist folgendes: Ich habe einen Gleitwirbel zwischen L5/S1 wie vermutlich so viele, die damit Probleme haben. Den Gleitwirbel habe ich wohl schon seit meiner Geburt. Definitiv mittels MRT diagnostiziert wurde er Anfang der 90iger als ich mit 6 Jahren bei einem Unfall 4 Stockwerke tief auf den Rücken fiel (und glücklicherweise gab es einen Puffer zwischen Halswirbelsäule, Schädel und Granitboden). Ob er damals "entstand" kann ich nicht sagen. Leider konnte man mir die Unterlagen des damaligen Aufenthaltes nicht mehr heraussuchen.

Wie dem auch sei. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Beinoperation ob einer seltenen, angeborenen Fehlstellung. Nach dieser OP hatte ich nur noch Probleme. Unter anderem irgendwann auch Rückenschmerzen, die plötzlich so schlimm wurden, dass ich nur noch mit viel Hilfe aus dem Bett aufstehen und mich nicht mehr gross umwenden konnte ohne von starken Schmerzen heimgesucht zu werden. Ich ging also irgendwann zum Arzt, als diese Beschwerden nicht mehr aufhörten und mir dünkte, dass es vielleicht nicht nur an der Fehlhaltung durch die Beschwerden in den Beinen herrühren könnte. Nach einem MRT war klar - so ist es auch. Der Grund ist wohl der Gleitwirbel, der auf die Bandscheibe drückt und damit eine Kompression hervorruft (Grad wurde mir nie gesagt, leider). Der Arzt meinte aber damals mittels Physiotherapie wäre da noch viel zu machen. Also habe ich mich an seine Empfehlung gerichtet und siehe da es wurde alles wieder gut.

Nun wenige Jahre später stehe ich aber wieder vor einem Problem - ich habe Missempfindungen, vorallem im linken Bein. Das Bein wird nicht taub, aber es fühlt sich oft an als stünde es kurz davor einzuschlafen. Kein Kribbeln, eher so ein komischer, flaumiger, warmer Schauer.

Ich ging also wieder zu meinem alten Arzt, der meinte nur, damit müsse ich halt leben, das wäre ganz normal bei Wirbelgleiten. Nachdem ich nun aber bereits einiges über Wirbelgleiten gelesen habe, wurde ich ängstlich und suchte einen weiteren Arzt auf. Dieser hielt die Sache schon für ernst zu nehmender und hat mich nun für Donnerstag ins MRT geschickt.

Ich hab jetzt schrecklich Angst, dass mein Wirbel so stark geglitten ist, dass ich um eine OP nicht mehr herum komme. Nach allem was ich über die Versteifung OPs gelesen habe möchte ich mich dann nämlich am liebsten gleich selbst begraben, denn bei meinem Fitnessstand befürchte ich, dass ich vermutlich binnen kürzester Zeit komplett versteift werde.

Gibt es hier Leute, die tatsächlich neurologische Symptome bei Wirbelgleiten haben mit denen sie einfach leben oder ist das wirklich schon ein Zeichen dafür, dass es 10 vor 12 ist? Schmerzen habe ich so gut wie keine, nur wenn ich lange stehe oder gehe wird's irgendwann schmerzhaft, aber das legt sich meist schnell wieder, sobald ich mich hin setze.

Und gibt es hier Personen, deren ganzer Rücken durch das Wirbelgleiten versteift wurde? Wie würdet ihr euren Alltag beschreiben? Ich stelle mir das unglaublich beängstigen vor :-(

Ich wünschte mir wirklich es würden alternative Behandlungsmethoden gefunden werden, irgendetwas weniger invasives, der Gleitwirbel scheint eine so fruchtlose, aussichtslose Sache zu sein :-(

Geht es nur mir so?
SweetJane
Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich momentan verscuhe meine Fitness, vorallem meine Muskulatur grade im Bereich des Bauches und des Lendenwirbelbereichs zu verbessern und eigentlich gehofft hatte erstmal ein stabiles "Muskelkorsett" herzustellen, bevor es zu einer OP kommt. Nachdem nun aber auch nachts im Liegen öfter mal mein Bein auch wirklich einschläft oder brennt und diese neurologischen "Alltagsbeschwerden" hinzu kommen mache ich mir nun wirklich Sorgen, zumal ich mit 34 auch noch, wie ich denke, für eine umfangreiche Versteifung relativ jung bin. Ich hatte gehofft, dass es hier vielleicht andere mit ähnlichen Problemen gibt, die mir ein bisschen was über ihre Situation mit oder ohne OP berichten können. Ich fühle mich momentan sehr hoffnungslos, auch wenn ich keine grossen Schmerzen habe, da ich bisher immer gelesen hab, dass neurologische Ausfälle weit schwerer wiegen als die Schmerzen, wenn es um Wirbelsäulenprobleme geht.
Nadinchen81
Hallo Jane! winke.gif

Also ich kann Dir berichten wie ich es HEUTE machen würde.
Wir sind genau im selben Alter, ich hatte auch einen angeborenen Gleitwirbel,hatte aber schon immer Schmerzen.
Ich habe mich dann im Alter von 29 versteifen lassen und bereue diese Op total!
Es geht mir heute schlechter wie vorher und wurde vor 7 Wochen sogar nochmal operiert.
Schau mal in mein Profil, da steht alles.
Ich bin heute viel schlauer als vor 5 Jahren. Da ich das Krankenhaus verklage wurde jetzt alles vom Mdk geprüft. Die kamen zum Entschluss, das es KEINE Indikation gab für eine Versteifung.
Laut MdL hätte viiiel mehr Konservativ gemacht werden müssen. Auch eine stationäre Schmerztherapie ,Reha usw. Sie sagten solange es keine Lähmungserscheinungen gibt,besteht keine dringende Versteifung.
An Deiner Stelle würde ich auch erstmal zum Neurologen gehen, zu einer Nervenmessung um zu schauen inwieweit sie geschädigt sind.
Ich würde mich nie wieder versteifen lassen, das ist meine persönliche Meinung. Vor allem nicht in dem Alter. Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.
LG Nadine
Topsy
Hallo,

Missempfindungen können vielerlei Ursachen haben.

Jetzt warte mal ab, wie der Befund vom MRT ist.

Du hast selber gesagt, dass dir die Phsiotherapie geholfen hat und das ist ein gutes Zeichen. Den größten Fehler, den die Patienten machen ist, dass bei Besserung alle Übungen eingestellt werden.

Muskeln bauen sich sehr schnell wieder ab und alles was man auftrainiert hat, ist ruckzuck wieder weg.

Wie sieht es denn mit deiner Matratze und mit deinem Lattenrost aus? Wenn das durchgelegen ist, dann können auch solche Symptome auftreten.

Vielen hilft bei der Lagerung im Bett ein Seitenschläferkissen. Das kostet nicht die Welt und ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

Ich denke mal, dass man erst alles bei dir abklären sollte, eh du dir einen Kopf wegen einer OP machen solltest. Das zieht dich nur pyschisch runter und tut nicht gut.

Andre63
Hallo, Sweetjane,

falls Du gemäß Topsys Idee das Schlafen mit Seitenschläferkissen ausprobieren möchtest, kannst Du Dir testweise ein Kissen zwischen die Knie klemmen. Seit ich das mache, geht das liegen in Seitenlage besser. Das gekaufte Seitenschläferkissen ist mir zu dick zwischen den Beinen, das vertrag ich von den Hüftgelenken her nicht.

Das Seitenschläferkissen lehnt jetzt an der Wandseite des Bettes, daran lehne ich mich in Schräglage, wenn die Facetten die Rückenlage nicht mögen. Also vielseitig einsetzbar, dieses Seitenschläferkissen biggrin.gif.

Gruß

Andre
Sabine1968
Hallo Sweetjane,
Also erst einmal wundere ich mich, dass Du direkt den ganzen Rücken als versteift ansiehst, in der Regel fängt man mit ein oder zwei Etage an und viele haben danach Ruhe.

ABER

ich denke soweit ist es noch nicht. Ich habe einen Gleitwirbel, die Bandscheibe ist komplett weg und der Lysespalt so breit, dass der Chefarzt alle Oberärzte rief. Ich bin 47 Jahre alt und es gab immer wieder Phasen in denen es schlechter ging. Der Chefarzt hat mir trotzdem von einer OP vorerst abgeraten und zu sehr intensiver und regelmässiger Physiotherapie und Eigenübungen geraten. Das ist schwer und der Schweinehund groß und es ist mühsam und oft fluche ich, einige Male wollte ich aufgeben und unters Messer.

Es gibt aber dann kein Zurück, keine Garantie, dass es besser wird usw.

Ach ja, neurologisch brennt es das Bein runter mal zur Wade, in den Fuss oder den Großzeh......manchmal ist auch Ruhe. Da ich gerade im KG lag und zu wenig Bewegung hatte zwickt es ordentlich aber vielleicht wäre das nach der OP auch so?

Lass Dich gut beraten

Sabine
SweetJane
Hallo zusammen,

Erstmal möchte ich euch allen herzlich danken! Ihr habt mich sehr beruhigt! Und ihr, insbesondere Topsy, hattet vollkommen recht. Es stellte sich heraus, dass wohl wirklich meine Matraze die Ursache des Problems ist. Die wird jetzt erneuert werden. Auch ein Seitenschläferkissen habe ich bestellt, bisher habe ich immer die Bettdecke für die richtige Lagerung "missbraucht", aber das hat nur noch zusätzlich dafür gesorgt, dass mein Rücken ausgekühlt ist und dadurch die Muskeln verspannten, was zur aktuellen Symptomatik beigetragen haben kann, erklärte mein Arzt.
Ich hätte nicht gedacht, dass das Bett so viel Einfluss auf unsere Wirbelsäule haben kann.

Inzwischen wurde ich auch aufgeklärt und schäme mich jetzt fast - ich habe Wirbelgleiten Meyerding 1. Also noch nicht so dramatisch wie andere Ärzte in ihren Formulierungen ankündigten. Vielleicht wollten mich diese auch nur aufschrecken und warnen, das ist ihnen gelungen.

Mein jetziger Orthopäde hat gemeint, bevor ein Messer gezückt würde, würden wir erstmal wieder mit Physiotherapie dran arbeiten, sollte die Umstellung der Matraze nicht helfen. Meine Bacuhmuskulatur trainiere ich auf jeden Fall jetzt schon intensiv. Er hielte darüber hinaus generell nichts davon mit diesem Befund schon zu operieren. Ausserdem hilft er mir zu einem höhenverstellbaren Schreibtisch zu kommen, damit meine Wirbelsäule in Bewegung bleibt.

Nun werde ich also versuchen das Beste aus meiner Situation zu machen und zu hoffen, dass sich das Wirbelgleiten langfristig nicht verschlimmert.

Meine Mutter wurde unlängst versteift und bei ihr sind, völlig unerwarteter Weise, drei Wirbel über der L5/S1 Versteifung 3 Wochen danach praktisch in sich zusammen gefallen. Das war ein riesen Drama. Sie hatte horrende Schmerzen und neurologische Ausfälle, musste sofort ein weiteres Mal operiert werden und ist jetzt im Lendenwirbelsäulenbereich fast vollständig versteift. Vielleicht hat auch das ein wenig zu meiner Panik beigetragen.

Ich danke euch allen herzlich und schicke euch die besten Grüsse,
Jane
diebelsalt1980
Hallo Jane,

es ist gut das du deinen Bauchmuskel trainierst aber vergesse deinen Rücken dabei nicht. Es ist wichtig das die gesamte Muskulatur gleichmäßig trainiert ist.
Du kannst mit sehr Intensiven Training bestimmt erstmal um eine OP rum kommen. Ich hatte das auch versucht aber es hat bei mir nicht funktioniert. Mein Arzt sagte mir aber auch von vornherein das ich so oder so irgendwann operiert werden müsste, mit dem Training kann man das nur verzögern aber irgendwann kommt der Zeitpunkt einer OP wohl immer. Aber auch das ist dann nicht unbedingt das Ende der Welt, mir geht es mit der Versteifung schon ganz gut und bis jetzt bereue ich es nicht.

Aber versuche es erstmal mit Intensiven Training an Geräten und auch mit Gymnastik. Las dich dazu aber gut beraten denn ohne gute Anweisungen kannst du auch schnell etwas verschlechtern.

gruß Andreas
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