ach, nun schau ich nach Jahren hier doch wieder rein... hätte ich noch vor kurzem gar nicht dran gedacht

Ich bin 44 Jahre alt, Mutter dreier Kinder, einen stressigen aber tollen Ganztagsjob und treibe sehr viel Sport - ich laufe viel, fahre Fahrrad und mach Taekwondo.
Im Jahre 2008 wurde mir nach dreimonatigem Siechtum - anders kann ich es nicht nennen, das waren solche Schmerzen samt Taubheit und Lähmungen im linken Arm; hätte ich die Kinder nicht gehabt, ich hätte mir einen Strick genommen - aufgrund eines sehr großen Bandscheibenvorfalls ein PEEK Cage C6/C7 eingesetzt. Alles völlig komplikationslos. Und es war so wunderbar, aus der Narkose aufzuwachen und dieser penetrante Nervenschmerz war einfach weg! Es dauerte sehr lange, bis die letzten verspannten Muskeln sich entschlossen, loszulassen (etwa 2-3 Jahre), aber dann hatte ich einige geradezu völlig schmerz- und beschwerdefreie Jahre. Mir sind nur leicht taube Stellen an Hand und Arm geblieben, die nicht kraftlosen Muskeln haben sich über die Jahre wieder auf normale Kraft hochgearbeitet (nur das Aufdrehen von Gläsern mit links will mir nach wie vor nicht mehr gelingen). Ich habe die letzten Jahre viel Sport getrieben, keinerlei Einschränkungen gespürt.
Ende April hatte ich beruflich eine außerordentlich stressige Situation zu meistern und über wenige Tage stellte sich eine starke Verspannung ein, die auch ein befreundeter Physio in einer sehr langen Sondersitzung in keiner Weise zu beeinflussen vermochte. Und bei bestimmten Bewegungen spürte ich den altbekannten Nervenschmerz bis in den Ellbogen *seufz*. Aber ich habe dann erstmal eine Woche Urlaub in Portugal gemacht und mich entspannt, habe all meinen Sport weitergetrieben und Diclofenac und Ibuprofen genommen, so dass alles recht erträglich war.
Die Verspannung löste sich langsam - und bei der Feier des 50. Geburtstages einer Freundin tanzte ich weinseelig die Nacht durch. Am nächsten Morgen - das war Pfingsten - war die Verspannung nahezu ganz weg, dafür kribbelte aber der linke Arm - Daumen und Zeigefinger und die Außenseite des Oberarms - bei einigen Kopfbewegungen.
Seitdem bin ich so gut wie schmerzfrei *freu*. Aber das Kribbeln blieb und beeinträchtigt mich besonders bei der Arbeit (Bürojob). Also habe ich beim Orthopäden vorgesprochen und gestern wurde ein MRT geschrieben. Befund habe ich mir heute schonmal beim Orthopäden geholt. Die Beurteilung lautet: breitflächiger, bis intraforaminal links reichender Bandscheibenvorfall auf Höhe HW5/6 mit Bedrängung der linken Nervenwurzel C6 intraforaminal. Intraforaminal rechts gelegener kleiner Bandscheibenprolaps auf Höhe HW4/5 mit Tangieren der rechten Nervenwurzel C5 intraforaminal. Nach kaudal zunehmende Spondylosis deformans der HWS und aufgehobene HWS-Lordose.
Im Befund steht u.a., dass das Bandscheibengewebe C5/6 die Wirbelkörperrückfläche um 4 mm überragt. Myelon weist regelhafte Breite und Binnenstruktur auf.
Nun bin ich sehr gespannt, was mein Arzt mir dazu sagen wird. Das wird wohl erstmal ein Freischein für jede Menge Physiotherapie? Ich finde das recht frustrierend - ich habe nun jahrelang brav drei- bis viermal wöchentlich meine Rückenübungen gemacht um die Muskulatur kräftig zu halten. Durch eine Knie-OP im Dezember habe ich damit bis März pausiert. Ob das wohl mit reingespielt hat? Protrusionen genau dort, wo jetzt die Vorfälle sind, waren übrigens 2008 schon vorhanden.
Mich würde interessieren, ob jemand eine ähnliche Diagnose hatte und wie sich alles entwickelt hat.
Heute zuckte ich kurz, ob ich mit dem Befund wohl keinen Sport treiben dürfte? Aber ich laufe und taekwondoe damit nun seit über zwei Monaten. Da werde ich wohl weitermachen können?
Ich hatte durch die Beschwerden der letzten zwei Monate große Angst, es könne wieder ein Prolaps werden (meine Physios waren sich einig, dass es noch keiner ist), weil ich damit diese unglaublichen Schmerzen verknüpft habe. Und nun ist es bereits einer - der ist ja beschwerdemäßig geradezu ein Klacks gegen die C6/7-Episode damals!
Menno, die OP damals war so schön gelaufen und alles hatte sich danach so gut entwickelt. Nun habe ich das Gefühl, meine HWS hat mich wieder eingeholt. Kann nicht einfach alles wieder gut werden?
Ich grüße euch herzlich
Birgit