Hallo Ihr Lieben,
Ich kann mich den beiden "Vorrednern" nur anschliessen. Auch ich bin in panische Angst versetzt worden.
Zunächst möchte ich mich aber vorstellen.
Ich bin 45 Jahre alt und als Flugbegleiterin tätig. Vor 8 Wochen bin ich mit starken Nacken und Rückenschmerzen zwischen Wirbelsäule und Schulterblatt aufgewacht. Ich konnte meinen Kopf nicht mehr nach rechts bewegen. Hinzu kamen Schmerzen im Schulter/Armbereich mit mäßigem Druckgefühl im Arm. Beim Husten oder Niesen schoß es mir wie ein Blitz am äußeren Oberam bis in den Ellenbogen hinein. Wenn ich das Kinn auf die Brust gelegt habe konnte ich genau den Verlauf des Nervs nachfühlen. Nachdem diese Symptome einige Tage andauerten, bin ich zum Ortho. Dieser schloss Schäden an der HWS aus, da meine Reflexe alle ok sind. Sein Kollege sah dies zum Glück ein paar Tage später anders und schickte mich zum MRT.
Die Theorie Reflexe ok=HWS ok kann man getrost vergessen.
Der Befund des MRT's lautete:
Segment C5/C6 zeigt eine fortgeschrittene Osteochondrose Typ 1-2 und ein irregulär konfigurierter kräftiger rechts intraforaminal und beidseits irregulär paramedian betonter mäßig nach links bis intraforaminal reichender Bandscheibenprolaps mit kräftiger asymmetrischer Komprimierung des Myelons. Kompression der Nervenwurzeln C6 beidseits und beidseitiger rechtsbetonter neuroforaminaler Enge. Keine Zeichen einer Myelopathie. Mäßige Spondylarthrose.
Für mich natürlich alles böhmische Dörfer.
Fakt ist, alle oben beschriebenen Beschwerden bestehen nicht mehr, ich habe nur wahnsinnige Kopfschmerzen an etwa 5 Tagen in der Woche, teilweise mit leichter Übelkeit. Nichts, was Ibu nicht beheben kann.
Der NC, bei dem ich direkt nach dem MRT war, wollte mich natürlich sofort auf den Tisch werfen und aufschlitzen. Das war in einer Privatklinik (bin aber Kassenpatientin), die natürlich davon leben. Der nichtsnutzige Ortho sagte, dass eine OP überflüssig wäre, man könnte das konservativ mit Physio in den Griff bekommen. Dem traue ich natürlich nicht mehr für 5 Pfennig über den Weg, mußte aber nochmal dorthin, weil der MRT Befund dorthin geschickt wurde. Mein Neurologe sagte, man operiert einen Menschen und kein Bild. Ist mir natürlich die sympathischste Diagnose. Auch er würde zur konservativen Therapie raten. Der zweite NC empfiehlt ebenfalls eine OP, sagte aber dass ich mir ein Zeitfenster setzen könnte ob mit Physio meine Kopfschmerzen weggehen und fals nicht, sollte ich doch eine OP IN erwägung ziehen. Auf die Frage meines Mannes, ob er, wenn seine Frau mit diesem Bild bei ihm auftauchen würde, ihr eine OP empfehlen würde, sagte er Nein. Das war doch schon mal was. Was aber beide NC's unabhängig voneinander gesagt haben, war, dass ein Auffahrunfall, eine harte Landung oder heftige Turbulenzen im Flieger zu einer Querschnittslähmung führen könnten. Dem bin ich natürlich tagtäglich ausgesetzt und hatte auch schonmal ein Schleudertrauma, nachdem es mich bei einer Gewitterlandung heftigst hin und her geschleudert hat. Ich liebe meinen Job sehr, habe nun aber tierische Angst, wieder in einen Flieger zu steigen. Das haben die Jungs richtig gut hinbekommen. Meine Einstellung ist, solange man keine Lähmungen oder andere neurologische Ausfälle hat, sollte man auch nicht rein präventiv operieren. Aber kann mich Physio davor schützen, auch bei heftigen Schlägen keine Lähmungen zu bekommen? Mich erwischt es auch immer wieder, dass mir die Tränen runterlaufen, aus Sorge nicht mehr in meinem Job arbeiten zu dürfen, bzw. Querschnittslähmung. Mal ist es ok und ich kann gar nicht fassen, dass ich morgens noch so verzweifelt geheult habe und einen Tag später öffnen sich die Schleusen und ich werde wieder komplett depressiv. Es ist ein auf und ab. Ich habe hier auch schon fleissig gelesen und auch sonst im Netz rumgesucht, aber eine Lösung finde ich einfach nicht. Wie gesagt, die Anfangsbeschwerden sind zumindest weg und ich habe nur noch Kopfschmerzen, womit ich immer noch besser dran bin als die meisten. Psychisch geht es mir aber genauso schlecht.
Ich drücke natürlich allen hier die Daumen, dass alles wieder gut oder zumindest erträglich wird. Ich bin auch dankbar, dieses Forum gefunden zu haben und dankbar dafür, dass sich Leute hier in ihrer Freizeit für andere wildfremde Menschen engagieren. Ihr seid toll !!!
Könnt ihr was mit meiner Diagnose anfangen, hatte jemand eine ähnliche ? Hat jemand bereits eine HWS OP im Raum hinter sich gebracht und kann seine Erfahrungen berichten, bzw. eine Klinik/Arzt empfehlen?
So als Laie macht mir mein MRT Bild ganz schön Angst...
Liebe Grüße an alle anderen Bandis
Alles wird gut
Puste