
nachdem euch gefunden habe und schon fleißig im Forum gelesen habe, möchte ich nun auch meinen Senf in Form einer kleine Vorstellung beitragen.
Ich bin 46 Jahre alt, männlich, 182 cm groß, 83 kg schwer und lebe und arbeite im Münsterland.
Die ersten Probleme mit dem Rücken traten Ende 2007 in Form eines leichten Bandscheibenvorfalls auf. Der wurde konservativ behandelt, mit KG, Fango, Massage und Rückenschule. Nach ein paar Wochen war ich wieder beschwerdefrei. Das hielt bis Ende 2014.
Im November 2014 schlichen sich langsam wieder Schmerzen ein. Zum einen ein immer gleicher Druckschmerz, zum anderen stechende Schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Das Verharren in bestimmten Stellungen führte immer wieder zu Blockaden mit noch stärkeren Schmerzen. Damit ging ich zu meinem Hausarzt.
Der meinte, das bekämen wir mit Einrenken wieder hin. Es wurde gezogen, geschoben, verdreht und gedrückt. Beim ersten Mal half es nicht und beim zweiten Mal wurden die Schmerzen sogar stärker. Ausserdem bekam ich Rehasport verschrieben. Auch das tat mir garnicht gut, die Schmerzen wurden nach jedem Mal schlimmer.
Ich schlug vor, ein MRT machen zu lassen. Über Vitamin B kriege ich die Bilder innerhalb von 2 Tagen. Er meinte, MRT sei nicht gut, die Strahlenbelastung sollte man möglichst vermeiden. Aha, Strahlen beim MRT war mir neu.

Der gab mir direkt die MRT-Überweisung, 2 Tage später waren Bilder und Bericht fertig. Die eh schon dunklen Bilder schaute er sich dann allerdings auf seinem Monitor direkt vorm Fenster an. Von draussen schien die Sonne hinein. Also viel konnte er da bestimmt nicht erkennen.
Aber dennoch wurde schnell klar, dass das Einrenken eher kontraproduktiv war.
Der Befund:
Alle Bandscheiben tipitopi, bis auf L5/S1, die dafür sehr stark degeneriert. Übersetzt ins medizinische klingt das so:
Höhenminderung und Dehydrierung sowie kräftige circuläre harmonische dorsale Vorwölbung der Bandscheibe mit auch Verlagerung von Anteilen des Nukleus pulposus.
Ausserdem gemischtförmige Signalalteration an den angrenzenden Abschlußplatten mit den Zeichen des Knochenmarködems und auch geringgradige spondylotische Kantenausziehungen der entsprechenden Abschlußplatten.
Beurteilung:
Circulärer subligamentärer Bandscheibenvorfall und hochgradige Bandscheibendegeneration L5/S1 mit relativ aktivierter Osteochondrose und geringgradiger Spondylosis deformans.
Ich hätte es nicht besser ausdrücken können!

Mit diesem Befund bekam ich zunächst Krankengymnastik und Ibu 600 verschrieben, dann 3x Schmerzspritzen in den Rücken und zum Abschluß noch ein bisschen Akkupunktur. Alles ohne Erfolg. Es wurde nicht besser, eher immer schlimmer. Zu den Schmerzen kam jetzt noch ein Taubheitsgefühl bzw. ein Kribbeln in der rechten Wade und in der rechten Fußaussenseite hinzu.
Also zum nächsten Doktor. Mir wurde von einem Leidensgenossen das ONZ in Datteln empfohlen. Bingo! Dort fühlte ich mich nun endlich verstanden und bestens aufgehoben. Die Ärzte sind super nett und können die Dinge sehr gut für einen Laien wie mich erklären. Man nahm sich Zeit für mich, stellte eine für mich nachvollziehbare und fundierte Diagnose und äusserte gleich die Prognose, daß der konservative Weg so langsam zu Ende geht und evtl. eine Prothese für mich in Frage kommen würde.
Um festzustellen, ob die Schmerzen tatsächlich von der Bandscheibe kommen und nicht von den Facettengelenken, bekam ich 5 Termine füer paravertebrale Spritzen und Infusionen. Das habe ich nun gerade hinter mir, mit dem Ergebnis, dass die Bandscheibe selbst Ursache der Schmerzen sein muss. Bei meinem nächsten Termin am 12.06. wollen wir die weiteren Schritte besprechen. Bis dahin retten mich die Ibus. Alternative zur Prothese wäre eine Schmerzmedikation mit Morphium oder ähnlichem.
Ich habe zwar nun noch gut 2 Wochen zum Nachdenken, aber im Grunde steht meine Entscheidung fest. So wie es aussieht, bin ich ein idealer Prothesenkandidat.
Achja, ich habe bei meinen Gesprächen im ONZ nie das Gefühl gehabt, dass man mir die Prothese aufschwatzen wollte, aber ich sehe selbst für mich damit die beste Lösung.
Etwas Bammel habe ich allerdings schon vor dem, was da auf mich zukommt.

Vielleicht kann mir ja jemand von euch über seine guten Erfahrungen mit so einer Prothese berichten.

Liebe Grüße und sorry, wenns etwas lang geworden ist
JöHö (Neubandi)