ich bin eigentlich ein erfahrener Bandi, aber im Moment werden meine Nerven (im wahrsten Sinne!) auf die Probe gestellt. Seit über einem halben Jahr ärgert mich mein Rücken zunehmend. Anfang des Jahres wurde es dann so schlimm, dass ich doch mal meinen HA aufgesucht habe. Ich wurde wieder gerade gerückt, sprich eingerenkt, mit Ibu 800 inkl. Magenschoner versorgt und mit dem Hinweis, es mit dem Sport mal etwas ruhiger angehen zu lassen, nach Hause geschickt. Nach dem dritten Versuch mit integrierter Verschlimmbesserung bekam ich doch mal eine Überweisung zum MRT - die Schmerzen strahlten mittlerweile bis runter in den Fuß aus - worauf ich als Kassenpatient geschlagene 8 Wochen warten musste. Parallel hatte ich schon mal einen Termin beim NC meines Vertrauens besorgt, so dass zumindest dort keine unnötige Wartezeit mehr zu befürchten war. Ich bekam ein Medikamenten-Upgrade auf Tilidin 100 retard und nach Bedarf Novalminsulfon in Tropfenform. Auf Nachfrage konnte ich sogar noch ein KG-Rezept ergattern.

Das Ergebnis war den Symptomen entsprechend ein ordentlicher Vorfall in besagtem Segment mit Bedrängung der S1-Wurzel bei insgesamt engem Spinalkanal. Das voroperierte obere Segment ist glücklicherweise unauffällig, die Op war also gelungen.
NC hat mich gründlich untersucht und hätte mir zeitnah eine PRT angeboten, wenn ich nicht noch Ibu's genommen hätte. Ausgerüstet mit Schmerztagebuch inkl. Fragenkatalog und neuerlichem Upgrade auf Palexia 100 retard sowie Lyrica, beginnend mit den 25ern zum Einschleichen, bin ich dann frohen Mutes nach Hause.
Bis zur Auswertung und einem neuerlichen Termin beim NC gingen wieder fünf Wochen ins Land und ich musste irgendwie klar kommen. Die Medikamente hatte ich schon selbst angepasst: 2 x 200 mg Palexia und 2 x 100 Lyrica bzw. Pregabalin (das Original gibt es ja nicht mehr so ohne weiteres). Die Schmerzen wurden trotzdem immer schlimmer. Als ich dann endlich meinen NC-Termin hatte, war dieser ernstlich erschrocken über meinen Zustand und über meine Medikation. Ich kann nicht mehr länger sitzen oder stehen. Gehen ist nur in kurzen Etappen möglich und ich kann mich nicht gerade aufrichten. Liegen fast ausschließlich in Stufenlagerung. Ich bekam sofort für den nächsten Tag einen Termin für eine PRT. Mir wurde ein Katheter gelegt und ich bekam auch am nächsten Tag noch Spülungen, bevor mir der Katheter wieder entfernt wurde. Die Behandlung war echt grausam, aber Dank der Betäubungsmittel hatte ich zumindest für ein paar Stunden einen Vorgeschmack darauf, wie es ohne schlimme Schmerzen hätte sein können.
Nach sechs Stunden meldete sich der Schmerz mit voller Wucht zurück. Nach drei Tagen bemerkte ich eine leichte Verbesserung dahingehend, dass ich etwas beweglicher im Rücken wurde - der Beinschmerz blieb aber gleich. Der Doc meinte, es würde zwei bis drei Wochen dauern bis sich die volle Wirkung entfaltet. Elf Tage sind nun vergangen und ich warte immer noch darauf, dass sich etwas verbessert. Jede Nacht wache ich vor Schmerzen auf und ziehe dann auf's Sofa um - dort kann ich zumindest bequem in Stufenlagerung liegen und vor mich hinheulen ohne zu stören.

Ich habe zeitgleich zur PRT wieder eine Woche Schmerztagebuch führen müssen. Mein NC, der übrigens auch Schmerztherapeut ist, riet mir bei einem Gespräch vor ein paar Tagen, schon mal den Familienrat einzuberufen. Die Wahrscheinlichkeit, das Ganze ohne Op in den Griff zu kriegen, schwindet mit jedem Tag ein bisschen mehr. Die Gefahr einer Chronifizierung meiner Schmerzen sei bei den Überlegungen nicht außer Acht zu lassen. Ich muss dazu sagen, dass mein NC nicht selbst operiert, er also nichts davon hat. Seinem Urteil konnte ich bisher immer vertrauen. Trotzdem erschreckt es mich doch sehr, dass er so schnell zur Op rät.
Wie seht ihr das? Bin ich zu ungeduldig??
LG Cat