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Komplette Version Ärztlicher Entlassungsbericht Reha

Bandscheiben-Forum > Rehabilitation
An'chen
Hallo und Guten Morgen,

nachdem ich Mitte April meine ambulante Reha beendet habe, ließ ich mir damals schon einen ersten Bericht aushändigen. Dort stand, so wie es mit dem Arzt besprochen war: Entlassung als arbeitsunfähig, Beurteilung des Zeitumfangs der beruflichen Leistungsfähigkeit unter 3 Stunden.

Seit gestern bin ich im Besitz des ausführlichen Reha-Berichts und bin verwirrt. Die Leistungsfähigkeit für meine letzte berufliche Tätigkeit (Kauffrau für Bürokommunikation) wird mit unter 3 Stunden angegeben. Aber und jetzt kommts, die Leistungsfähigkeit für den allgemeinen Arbeitsmarkt für eine leichte Tätigkeit mit 6 Stunden und mehr! Dabei auch Schichtsystem möglich und bei Arbeitshaltung wurde angegeben: überwiegend stehen, übergwiegend sitzen, überwiegend sitzen... Die Tätigkeit könnte vollschichtig in allen Arbeitsorganisationsformen absolviert werden.

Was ist denn eine leichte Tätigkeit, die ich in diesem Umgang ausüben könnte??? Ich kann keine 20-30 Minuten auf einem Stuhl sitzen, laufen nur zwischen 200 und 400 m, stehen ohne angelehnt zu sein maximal 5 Minuten.. So steht es auch im Bericht drin..
In der Schmerzklinik sagte die Ärztin, dass auch aufgrund meiner begleiteten psychischen Komponente (Burnout, Depris) eine Vollzeittätigkeit gerade überhaupt nicht möglich wäre, da ich wieder in alte Muster verfallen würde (Überstunden, Perfekionismus). Die Reha gibt an, dass ich durch die Bandscheibengeschichte psychisch stark belastet bin, wirke psychomotorisch unruhig und allgemein stark angespannt. Im selben Bericht steht einerseits, dass eine weitere psychotherapeutische Behandlung nicht nötig sei, da ich gefestigt wirke.. paar Seiten weiter, dass ich eine Behandlung anstreben sollte.. Was denn nun? Ich habe mich auf Anraten der Schmerzklinik wieder weiter gewandt und werde - wenn alles gut geht - auch eine Therapeutin bekommen. Vermittelt durch meinen Neurologen.

Meine Neurochirurgin meinte letztens, dass Druck der Arbeitsagentur meinen Zustand momentan nur noch verschlimmern würde. Sie weiß, dass ich wenn es dazu kommt eher zur Arbeit gehe und meine Beschwerden negiere... mit der Konsequenz irgendwann wieder vollends aus dem Rennen genommen zu werden. (Sie hat mir damals auch krank geschrieben, als mein Neurologe es schon 3 Monate vorher tun wollte)

Ich komme nicht mehr mit. Nachher habe ich einen Termin bei meiner NC.. mal sehen, was sie dazu sagt.

LG An'chen
parvus
Hallole

das kommt immer wieder in dieser Art vor und ich würde, wenn dein Arzt/Ärztin den Bericht auch als widersprüchlich sieht, den Bericht von ihm/ihr zerpflücken lassen, ihn in Frage stellen und ihm den Chefarzt der Klinik in Kopie zusenden und um Richtigstellung bitten.

Meinen damals nur vor Ungereimtheiten strotzenden Rehabericht, der durch die Zwangsreha "Reha vor Rente" erfolgte, in die mich die Rentenversicherung während des Klageverfahrens stopfte, hat meine HÄ zerpflückt und mit Randbemerkungen versehen und danach unterschrieben und ihren Arztstempel aufgedruckt.
Und dieses hat sie mir kopiert und ich habe ihn über meinen Anwalt ans Sozialgericht geleitet, sodass eine Richtigstellung gar nicht nötig wurde, da meine HÄ den Bericht als Ärztin offiziell komplett in Frage stellte.

Die Rentenversicherung, so stellte sich bei Aktendurchsicht heraus, hatte diesen Bericht gar nicht ans Sozialgericht weitergeleitet ... komisch, nicht wahr?!?

Hoffentlich hast du nicht Schweigepflichtsentbindungen darüber erteilt und deinen Bericht damit für jeden freigegeben!

Ich ahnte dies nämlich, dass der Bericht nicht korrekt sein wird und erteilte keine Freigabe, lediglich der Auftraggeber (die Rentenversicherung) bekam ihn automatisch und meine HÄ die ich benannte und ich, denn ich erbat mir in der Klinik den Bericht auch zu meinen Händen, mehr Freigabe habe ich damals nicht erteilt, was ja auch gut war, wie sich herausstellte.

Bei mir stand damals, auch unter 3 Std. für die erlernte und zuletzt ausgeübte Tätigkeit, sowie 3 - unter 6 Std. für den allgemeinen Arbeitsmarkt mit allen vier Sparten an Leistungseinschränkungen, die es zusätzlich noch anzukreuzen gab.
Im Text stand dann, dass eine AU bis auf Weiteres vorliegt und eine Wiedereingliederung oder Rehamaßnahmen keine Leistungssteigerung mehr bringen würde.
Und jetzt kommts, ein paar Zeilen weiter schrieben sie, dass ich gleichzeitig aber vollschichtig in einem Teilbereich meines Berufsbilds tätig sein könnte unter Berücksichtigung der angekreuzten Leistungseinschränkungen.

Häääähhhhh?rock.gifrock.gif?

Also ich bin AU bis auf Weiteres und in meinem Beruf als vollkommen erwerbsgemindert (unter 3 Std.) und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt als eingeschränkt (3 - unter 6 Std.) leistungsfähig anzusehen, das alles bei gleichzeitiger voller Arbeitsfähigkeit in einem Teilbereich meines erlernten und zuletzt ausgeübten Berufs!??!

Nicht wirklich ging das durch. Da hatte man doch den im Vorfeld mit nur Textbausteinen versehenen schon verfassten Bericht noch einmal abgeändert, nur sehr schluderig und das komplett auch verpasst durchgängig zu tun.

Ich hatte nämlich, beim letzten Gespräch vor der dortigen Rentenkommission (bestehend aus Chefarzt, 2 Oberärzte, Stationsarzt), die mich zum Abschluss der Reha zu einer "Rentenbegutachtung" baten, im Gespräch schon offiziell angemahnt, dass diese Reha mir lediglich als "Wellnessurlaub" diente, aber keinerlei rentenrelevante Leistungserprobung dabei erfolgt sei, so dass ich berechtigte Zweifel daran hegen würde, dass diese Klinik in der Lage sei, über mein Restleistungsvermögen sich abschließend ein Urteil zu bilden.

Meinen Behandlungsplan habe ich dabei denen aufgedröselt (der bestand nur aus Massage, Einzel- und Gruppen-KG, Entspannungsbad im Kamillezusatz, Moorpackungen, Bewegungsbad und Vorträgen) und alle fehlenden therapeutischen Maßnahmen aufgezählt die nicht erfolgt sind aber Leistungsprüfungen wären und sie ihnen vorgehalten, dass aufgrund der nur "soften" Therapie, sie m.E. keine Feststellung zum Leistungsbild ermitteln könnten.

Da schaute der Chefarzt mal nicht schlecht.
Und ich sagte auch ganz ruhig und höflich den Herren, dass ich bereits vor Anreise schon das Gefühl hatte, dass ich gar nicht hätte anreisen müssen, da mein Abschlussbericht doch im Vorfeld sicher schon feststand daumen.gif

Ich ich nehme nun an, dass der Chefarzt meinen Stationsarzt anwies (der übrigens sehr verschnupft war, als wir das Abschlussgespräch führten, da ich auch bei der Rentenkommission mich in seinem Beisein darüber beschwerte, wie ich von ihm als "Rentenjäger" abgestempelt mehrmals unverschämt betitelt und behandelt wurde) sich nichts nachsagen zu lassen und der Bericht somit überarbeitet wurde, nur eben sehr schlampig, was wir dann noch einmal ausnutzten, um dies dem Sozialgericht auch so darzulegen. biggrin.gif

Nimm das so nicht hin und sieh zu, dass eine Richtigstellung erfolgt, vor allem, dass sie dann auch in jeder Fassung erfolgt, also überall dahin korrigiert ankommt, die einen Abzug bisher bekommen haben.

Viel Erfolg und alles Gute streicheln.gif parvus
An'chen
Hallo Parvus,

lieben Dank Dir.

Ich habe den Rehabericht jetzt nochmal durchgelesen und alles, was mir suspekt schien mit nem (radierbaren) roten Buntstift angestrichen. Damit ich dann bei meinem Termin nicht großartig suchen muss.
Ich hatte ja während der Reha diesen Auftritt mit der Sozialarbeiterin, die mit einem Arzt, der mich nie sah, der Ansicht war, dass meine Bürotätigkeit nun schon das leichteste sei, was ich machen könne... und wenn ich nicht 6 Stunden schreiben lasse, auch keine Lehrgänge etc. bezahlt bekomme. Daraufhin habe ich mit dem Arzt, der mich aufgenommen hat und die Abschlussuntersuchung durchführte ausgetauscht und drum gebeten, dass ihre Änderung nicht im Rehabericht aufgeführt wird. Meine Neurochirurgin, der ich das schon mitgeteilt hatte damals, sagte auch ich solle mich auf sie beziehen, dass sowas in keinster Weise geht und ich hab dazu das Recht.. So.. Super.. nun steht eben genau das drin...

Des weiteren auch, ich hätte keinen Beckenschiefstand. Jeder... mein Physiotherapeut (notierte sogar im Therapiebogen, dass ein Shift vorliegt), mein niedergelassener Orthopäde, Ärtze in der Schmerzklinik und Schmerztherapeuten sagten mir immer, dass mein Becken total schief sei... wieso ist es in diesem Bericht gerade?rock.gif

Ich habe den Bericht nur der DRV zukommen lassen und meiner NC sowie HA... ansonsten habe ich keinen Entbindug unterschrieben von der Schweigepflicht. Die Krankenkasse hat jetzt geschrieben, dass ihn für den MDK brauchen.. super.. das kam, bevor der Bericht da war.. und weil ich davon ausging, dass wirklich das was in der Kurzfassung steht auch in der Langversion wieder aufgeführt ist, habe ich Rindvieh dem zugestimmt.

Hab mich so satt.. Denke mal heut Mittag bin ich schlauer... Hoffe, dass meine Ärztin mir hilft.

LG An'chen.
An'chen
Hallo nochmal, wink.gif

ich bin wieder zurück. Meine Ärztin war total entsetzt.

Sie sagte, wenn sich irgendeiner meldet - von der DRV oder Krankenkasse - und bringt Zweifel an oder will mir was, soll ich sie sofort informieren und Sie schreibt denen was Passendes. Sie sagt, dass sie mich auch weiterhin krank schreiben wird und hat zum heutigen Tag noch nicht in Aussicht gestellt, wann das enden soll... Geht jetzt mit Schmerztherapie ambulant weiter.

LG An'chen
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter