vor ziemlich genau 1 Jahr wurde ich an L5/S1 operiert und da ich keinen "Alles super 2 Wochen post-OP"-Bericht schreiben wolte, sondern erstmal abwarten wollte, kommt erst heute der Bericht...
Was war passiert?
Ich hatte einen BSV L5/S1 mit Großzehheber- und Fußsenkerschwäche (Kraftgrad 2.5/5), seit 12/2014 starke Rückenschmerzen, dann ab ca. 04/2015 mit Parese da noch Material nachgerutscht war. Ich wollte erst noch abwarten, das habe ich mit der Parese/Taubheit Zehen, Bein auch ungefähr 5 Wochen getan, ohne dass sich auch nur ansatzweise was getan hätte. Ich hatte stärkste Schmerzen und konnte überhaupt nicht auf Zehenspitzen stehen, meine Gehstrecke waren keine 200m mehr, schon nach kürzester Zeit bekam ich noch nie dagehabte Hüftschmerzen, zu den ausstrahlenden Waden- und Oberschenkelschmerzen.
Ich habe mehrere Meinungen eingeholt, unter anderem die eines konservativ arbeitenden Orthopäden. Dieser wiederum hat mich an einen NC überwiesen, mit dem er zusammenarbeitet, wenn er nicht mehr weiter weiß
Der NC riet zur OP als einzige Chance, der BSV verengte eine Hälfte des Spinalkanals komplett.
Meine OP war klassich offen mikrochirugisch mit einem ca. 7cm langen Hautschnitt. Ich bekam während der OP eine Drainage, in die aber glücklicherweise keine Wundflüssigkeit reinlief. Nach der OP durfte ich sehr schnell aufstehen, da ich die Bettpfanne verweigerte
Die Parese war interessanterweise sofort nach dem Aufstehen besser (KG 4/5), für die restlichen Kraftrprozente brauchte ich noch ca. 5 Monate.2 Wochen post-OP ging ich für 3 Wochen zur Reha, mir tat das sehr gut, obwohl es bewegungstechnisch echt hart an der Grenze war, rückblickend würde ich eher noch 2,3 Wochen warten. In der Reha bin ich schon wieder ganz easy geschwommen und 3km gewalkt, das war aber mit der Restparese wirklich hart.
Schmerzmitte musste ich bis ca. 5 Wochen nach der OP nehmen (regelmäßig, danach nur spoaradisch). Die Wiedereingleiderung war genau 2 Monate nach der OP, auch dies fand ich sehr sportlich. Die Taubheit wurde durch das für mich lange sitzen/stehen wieder schlimmer...
In der Zeit habe ich auch ein wenig das Vertrauen in die Ärzte verloren, wenn ich während der Wiedereingliederung zum Arzt gegangen bin und gesagt habe: "Ich hab wieder mehr Schmerzen oder Meine Zehen sind so taub, ich merke sie überhaupt gar nicht mehr..." - dann konnten die Ärzte auch nichts mehr tun (oder wollten nicht). Physio-Rezept habe ich mehrere durch Beknien verschiedenster Ärzte bekommen, teilweise zahle ich mittlerweile in den Therapiepausen einzelne Termine selbst.
Das IRENA Programm habe ich auch gemacht, fand ich gut, nur zu wenige Therapien pro Termin. Parallel habe ich mir ein gutes Fitnessstudio gesucht (mit Reha-Geräten) und trainiere dort 2-3 pro Woche sowie eigene Rückenübungen daheim. Zusätzlich gehe ich noch 1-2/Woche schwimmen, Nordic Walken und versuche viel mit dem Rad zu erledigen.
Abgenommen habe ich ca. 8kg, aber da bin ich noch nicht am Ende.....
Medikamente nehme ich noch sporadisch, vielleicht 1mal im Monat 2 Tage Ibu 600, ansonsten benötige ich diese nicht mehr.
Alles in allem (bis jetzt) eine OP, die ich glücklichweise nicht bereue...
LG
Hexle
